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Entwicklungsphase

Mit den nun festgeschriebenen Grössen und Gewichten schreitet der Bau der ersten Portotypen schnell voran. Über die "Innereien" der Serie wird nach wie vor intensiv verhandelt.
Das Ende des kalten Krieges rückt die geplanten Stückzahlen ins Visier - absehbar, dass weniger Flugzeuge gebaut werden als ursprünglich geplant.
Deutschland zeigt ab 1990 Bestrebungen auszusteigen - die Partnerländer und die deutsche Industrie können das verhindern.
Darüber hinaus ist Deutschland 1992 bestrebt die Stückkosten um 20-30% zu reduzieren.
Eine Zeit lang wird überlegt im Bereich des Radars anstatt einer europäischen Neuentwicklung auf ein bewährtes US-System (gedacht wird an das AN/APG-65) zurückzugreifen um Geld zu sparen. Außerdem verzichtet Deutschland auf einen Großteil des DASS-Selbstverteidigungssystems - auch Spanien will anfänglich kein DASS. Erst im Oktober 2001 unterschreibt Deutschland den Vertrag für die Teilnahme am DASS. Letztendlich wird auch die Idee mit dem US-Radar verworfen. Einerseits würden europäische Unternehmen in den Schlüsseltechnologien weiter in Rückstand geraten, andererseits würde dadurch bei jedem Kaufanbot und Verkauf des Eurofighters eine Genehmigung des US-Kongresses erforderlich. Aus der 20-30% Kostenreduktion wird nichts.

Das EFA wird 1992 fixiert - auf der Strecke bleibt die Idee der zwei Varianten - einen Jäger und ein Mehrzweckkampfflugzeug. Es wird ein überall identes Basissystem entworfen, dass durch einige zusätzliche Baugruppen erweitert werden kann. Das Flugzeug heißt ab 1992 "Eurofighter 2000".

Als der erste und zweite Prototyp (DA1 und DA2) bereits fertig für den Erstflug sind, wird das Programm abrupt gestoppt. In den USA crasht der erste YF-22 Prototyp beim Start und in Stockholm/Schweden stürzt bei einer Vorführung ein Gripen in den Hafen. Beide Unfälle haben mangelhaft programmierte Flugsteuersoftware als Ursache - die fertigen Eurofighter-Prototypen werden 18 Monate an den Boden gefesselt und die Flugsteuersoftware Zeile für Zeile überprüft und verbessert.

Deutschland möchte 1995 die Eurofighter-Bestellung auf 140 Stück kürzen, was zu einer Reduzierung des Programmanteils auf 24% führen würde. Schliesslich entscheidet man sich für weitere 40 Maschinen, mit welchen man Tornados der Luftwaffe ersetzen will - der deutsche Anteil steht damit auf 30%.
1996 kündigt Großbritannien die Finanzierung der ersten Tranche an. Deutschland bremst und finanziert mit nur DM 100 Mio. weitere Flugtests. Ein Jahr diplomatische Bemühungen von Seiten Englands führen dann doch noch zur Zusage Deutschlands, die Serienproduktion zu starten - aus der 2deutschen Kostenreduktion wird nichts.
Endmontage des Prototyp DA1 in Ottobrunn.

1992 ist DA1 fertiggestellt

Das ganze Jahr 1993 wartet DA1 auf den Erstflug

27.März 1994, Erstflug des Eurofighters

Peter Weger nach dem Erstflug in Manching.

Test des Radarquerschnitts von DA4 bei BAe in Warton.

1988, 23. November

Startschuss für die Eurofighter-Entwicklung! In München vergibt die NEFMA offiziell die Entwicklungsaufträge an die Eurofighter GmbH und die Eurojet GmbH welche rückwirkend mit 1.Jänner 1988 in Kraft treten.

1990, 25. Oktober

Das erste EJ.200 Triebwerk absolviert einen Probelauf.

1991, 25. Oktober

In Ottobrunn beginnt die Endmontage des Prototyp DA1. Die Teile werden zugeliefert aus Augsburg (Rumpfmittelteil), Turin (Rumpfheck) und von der British Aerospace (Rumpfbug). Die Flügel sind eine spanisch-englisch-italienische Gemeinschaftsarbeit.

1992, 10. Februar

Das Ende des kalten Krieges macht sich bemerkbar. In Brüssel einigen sich die Verteidigungsminister der vier Mitgliedsländer auf den Fortgang des Projektes. Qualitativ und stückzahlmäßig werden Verringerungen vorgenommen, die Einführung des Eurofighters verzögert und eine Verlangsamung der Beschaffung und damit Streckung der Mittel beschlossen. Deutschland handelt sich eine Nachdenkpause aus und muss erst 1995 eine entgültige Entscheidung treffen. Das Flugzeug heißt ab sofort "Eurofighter 2000".

1992, 13. März

Auftragsvergabe an das Euro-DAS-Konsortium für das Defensive Aids Sub-System.

1992, 11. Mai

Der fertiggestellte Prototyp DA1 wird auf der Strasse von Ottobrunn nach Manching gebracht.

1992, Juni

Die Generalstabschef erstellen eine neue Studie bezüglich der Anforderungen an das Flugzeug. Das Europaparlament warnt Deutschland vor dem Ausstieg aus dem Projekt. 40.000 Arbeitsplätze in Deutschland sowie Hochtechnologie-Kapazitäten wären dann gefährdet.

1992, Oktober

Nach mehrmonatigem Stillstand, aufgrund deutscher Kostenreduzierungs-Bemühungen, läuft das Programm weiter. Sieben Alternativvarianten werden Deutschland angeboten, jedoch keine findet Akzeptanz.

1992, 10. Dezember

Auf einer Konferenz der Vereidigungsminsiter wird es Deutschland ermöglicht, kostengünstigere off-the-shelf Avionik, einen geringere Leistungsfähigkeit des DASS und andere Equipment-Reduzierungen vorzunehmen. Dies soll zu einer Kostenreduzierung von 30% führen. Im Laufe der Jahre wird dies fast gänzlich wieder rückgängig gemacht und die deutschen Flugzeuge sind ident mit denen der anderen EF-Teilnehmerländer.

1993, 8. Jänner

Erstflug des GEC-Marconi ECR 90 Radars in der Nase einer modifizierten BAC One-Eleven

1993, März

Der deutsche Verteidigungsminister Rühe gibt Details zur Stückzahl-Reduzierung bekannt. 60% der Basisentwicklung sind abgeschlossen, 265 von 290 Geräten sind spezifiziert, die Testtriebwerke haben 2.000 Stunden Probeläufe absolviert.

1994, Januar

Die Chiefs of Air Staff bestätigen ein überarbeitetes Bedarfspapier zur Entwicklung des Flugzeuges .
ECR90-Radar

Flugtests des ECR90-Radars

Eurofighter-Prototypen in der Abenddämmerung.

DA4 wird über Schottland von einem VC10 Tanker betankt.

1994, 27. März

Erstflug! Der Prototyp DA1 startet mit Peter Weger in Manching zum Erstflug.

1994, 6. April

Bei BAe in Warton, GB startet der Prototyp DA2 sein Testflugprogramm.

1994

Während die ersten Testflüge absolviert werden, finden bei BAe in Warton mit DA4 Versuche mit der Radarrückstrahlfläche statt.

1995, 4. Juni

Prototyp DA3 hebt in Caselle bei Turin ab. Er hat als erster die neuen EJ200 Triebwerke eingebaut.

1996, Januar

Deutschland kündigt den Ankauf von 180 Maschinen an. Zuerst werden 140 Jagdflugzeuge vom Band laufen danach 40 Flugzeuge mit zusätzlichen Luft/Boden Kapazitäten als Tornado-Ersatz. Die überarbeiteten Arbeitsteilungsschlüssel werden bestätigt.

1996, Mai

Auf der ILA'96 in Berlin fliegt der Eurofighter erstmals in der Öffentlichkeit.

1996, Juni

Das erste ECR90 Radar wird ausgeliefert. Es folgen Flugtests in der überarbeiteten Nase einer BAC 1-11.

1996, 31. August

DA6, der Zweisitzer-Prototyp absolviert bei der CASA im spanischen Getafe den Erstflug.

1996, 2. September

England erteilt als erstes die Bereitschaft zur Serienproduktion und stellt die Gelder bereit.

1996, 12. Oktober

Spanien entschliest sich ebenfalls zur Serienproduktion und kommt mit der Industrie zu einer Übereinkunft bezüglich der Kosten der anlaufenden Serienfertigung.

1996, 5. Dezember

Alle vier Nationen erklären ihre Untersttzung zum Beginn der Serienproduktion.

1997, 27. Januar

Im Jänner 97 beginnt mit DA7 der siebente und letzte Prototyp in Turin/Caselle das Testflugprogramm. DA7 ist der zweite Zweisitzer.

1997, 24. Februar

In Manching beginnt das Testflugprogramm von DA5, dem ersten Prototyp mit Eurojet-Triebwerken und ECR 90 Radar.

1997, 14. März

In Warton hebt DA4, dererste Zweisitzer und das erste Flugzeug mit voller Avionikausstattung zum ersten mal ab.

1997, Mai

DA5 durchbricht im Mai erstmals die Schallmauer, Mach 1,2.

1997, 11. Juli

Deutschland gibt im Haushalt 1998 die Mittel für die Produktion frei.

1997, Juli

DA2 landet das erste mal auf einer Royal Airforce Basis. In RAF Leeming werden Kompatibilitätstest mit Sheltern und andere Details getestet.

1997, 8. Oktober

Der deutsche Bedarf wird spezifiziert. 140 Maschinen als Ersatz für MiG-29 und Tornado und 40 Maschinen als Tornado-Ergänzung.

1997, 21. Oktober

Der 500 Flug eines Eurofighter wird gefeiert, DA5 ist der Jubilar. DA1 erreicht zwei Wochen später mit Mach 1,94 einen Rekordwert.

1997, 26. November

Der deutsche Bundestag gibt grünes Licht für den Eurofighter.

1997, 9. Dezember

Italien stellt als letztes Land Gelder zum Produktionsbeginn bereit.

1997, 15. Dezember

DA7 schieß als erster Eurofighter mit einer Sidewinder-Luft/Luft-Rakete.

1997, 22. Dezember

Die Verteidigungsminister unterzeichnen ein Memorandum of Understanding über Investitions-, Produktions- und logistische Unterstützung in Bonn. Erster Flug eines Eurofighters mit großen Außenlasten. Erste Tests mit Raketen, eine AIM-9L Sidewinder sowie eine AIM-120 AMRAAM werden für Separationstest abgeschossen.

1997, 23. Dezember

Bei BAe in Warton erreicht DA2 über der irischen See die doppelte Schallgeschwindigkeit und absolviert erfolgreich Auftankversuche in der Luft.

1998, 14. Januar

Erstes reales Auftanken in der Luft mit einer VC10 K3 der RAF.


www.airpower.at