MiG-29SMT "Fulcrum" 2. Timeline
MiG-29 Typenbezeichnungen
Prototypen
Werksbezeichnung: 9-12
NATO-Code: Ram-L (der 12 neu entdeckte Typ am Testgelände Ramenskoje /L ist 12 Buchstabe im Alphabet)
Werksbezeichnung: 9-12SD /MiG-29SD
NATO-Code: Fulcrum A
Konvertierungs-Testzelle
Werksbezeichnung: 9-13S /MiG-29S
NATO-Code: Fulcrum C
Elektronikupdates, einige Änderungen in der Zelle, Versuchszelle für fünfteilige Vorflügelklappe
Werksbezeichnung: 9-13SE / MiG-29SE
NATO-Code: Fulcrum-C
Exportversion des 9-13S Prototyps. Nicht verkauft.
Werksbezeichnung: 9-13SM /MiG-29SM
NATO-Code: Fulcrum C
9-13 konvertiert in "taktischen Mehrzweckjäger".
TV- und lasergelenkter Luft/Boden Bewaffnung.
Keine neu als SM gebauten Flugzeuge, keine Verkäufe.
Werksbezeichnung: 9-14M /MiG-29M
9-13 konvertiert in reichweitenverlängerten Mehrzweckjäger mit externem Avionikbehälter für Luft/Boden Präzisionsangriffe. Keine neu als M gebauten Flugzeuge, keine Verkäufe.
Werksbezeichnung: 9-15M /MiG-29M
Neubau ohne Zusatzlufteinläufe (stattdessen Tanks), verringertes Kanonenmagazin (von 149 Schuss auf 100),
neuer Flügel mit acht Aufhängungen für Lasten bis 4.500 kg, neue Luftbremse, Biberheck, Elektronikupdates, RD-33K Triebwerke. 6 Testzellen gebaut.
Werksbezeichnung: 9-15E /MiG-29ME (MiG-33)
Exportderivat der 9-15M.
Keine neu als 9-15E gebauten Flugzeuge, keine Verkäufe.
Werksbezeichnung: 9-16E /MiG-29E
Schubvektor-Testzelle
Werksbezeichnung: 9-17K /MiG-29SMTK
Flugzeugträgervariante der SMT. Zeichenbrett-Projekt
Werksbezeichnung: 9-18 /MiG-29KVP
Testzelle mit Fanghaken für Trägerlandungen und Sprungschanzenstarts.
Werksbezeichnung: 9-21 / MiG-29E / BTsK-29
Testzelle zur Unterstützung der 9-16E
Werksbezeichnung: 9-31 / MiG-29K
Neubau für den Flugzeugträgereinsatz, ohne Zusatzlufteinläufe (stattdessen Tanks), neuer faltbarer Flügel, neue Luftbremse, Biberheck, Fanghaken, RD-33K Triebwerke.
Werksbezeichnung: 9-31K / MiG-29X
Exportversion der 9-31 / MiG-29K (Indien?)
Werksbezeichnung: 9-51T / MiG-29UBT
Zweisitzer Mehrzweck-Kampfflugzeug mit Systemen aus der SMT, kleines Multimode Radar
Werksbezeichnung: 9-62 / MiG-29KU
Pilotentrainer für Trägerlandungen, keiner gebaut.
Werksbezeichnung: MiG-35
"Verbesserte MiG-29" basierend auf M/K Zelle und mit Schubvektortriebwerken, (noch?) keine Zelle gebaut.
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Serienmaschinen
Werksbezeichnung: 9-12 / MiG-29
NATO-Code: Fulcrum-A
Werksbezeichnung: 9-51 / MiG-29UB
NATO-Code: Fulcrum-B
Zweisitzer für Pilotentraining, kein Radar
Werksbezeichnung: 9-12A / MiG-29A
NATO-Code: Fulcrum-A
Flugzeug für die engsten Alliierten im Warschauer Pakt.
Keine Verkabelung für Nuklearwaffen, geändertes IFF
Werksbezeichnung: 9-12B / MiG-29B
NATO-Code: Fulcrum-A
Exportversion für nicht WaPa Staaten.
Geringere Radarkapazität, kein Datenlink, geändertes IFF
Werksbezeichnung: 9-12SD / MiG-29N
NATO-Code: Fulcrum-A
Exportversion für Malaysia
Werksbezeichnung: 9-51 / MiG-29NUB
NATO-Code: Fulcrum-B
Zweisitzer Exportversion für Malaysia
Werksbezeichnung: 9-13 / MiG-29
NATO-Code: Fulcrum-C
Elektronische Updates (vor allem Jammer und Warneinrichtungen) leicht vergrößerter Tank (~ 150 Liter)
Upgrades
MiG-29G: MAPS Umbau für die Deutsche Bundesluftwaffe (Zweisitzer: GT)
Werksbezeichnung: 9-17 /MiG-29SMT
Umbau von 9-13 Zellen in ein Mehrzweck-Kampfflugzeug
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Auslieferungen
Deutsche Demokratische Republik: 20 MiG-29A, 4 MiG-29UB
Polen: 9 MiG-29A, 3 MiG-29UB + 9 von Tschechische Republik (1996) + 1 MiG-29UB
Rumänien: 12 MiG-29A, 2 MiG-29UB + 5 MiG-29A (1997)
Tschechoslowakei: 17 MiG-29A, 2 MiG-29UB
Nach der Trennung erhielt die
Slowakei: 8 MiG-29A und 1 MiG-29UB sowie die
Tschechische Republik: 9 MiG-29A und 1 MiG-29UB.
Slowakei: 8 MiG-29A, 1 MiG-29UB + 12 MiG-29C, 2 MiG-29UB
Tschechische Republik: 9 MiG-29A 1996 verkauft an Polen, 1 MiG-29UB abgestürzt
Bulgarien: 18 MiG-29A, 4 MiG-29UB + 12 MiG-29 (1996)
Ungarn: 22 MiG-29A, 6 MiG-29UB
Kuba: 10 MiG-29B, 4 MiG-29UB
Indien: 45 MiG-29B, 5 MiG-29UB + 20 MiG-29B + 10 MiG-29SD
Iran: 12 MiG-29B, 2 MiG-29UB + 21 MiG-29B von Irak (1991) + 1 MiG-29B
Irak: 35 MiG-29B, 6 MiG-29UB, davon 21 MiG-29B in den Irak geflüchtet
Jugoslawien: 14 MiG-29B, 2 MiG-29UB
Nord Korea: ~30 MiG-29B/UB
Syrien: ~20 MiG-29B/UB
Peru: 3 MiG-29 + 16 MiG-29A/C, 2 MiG-29UB gekauft von Weißrussland
Malaysia: 16 MiG-29N, 2 MiG-29UB
Yemen: 12 gekauft von Moldawien
USA: >/=21 gekauft von Moldawien
Ecuador: 10 MiG-29Ss, 2 MiG-29UB bestellt
Bangladesh: unbekannte Anzahl bestellt
Ehemalige Teilrepubliken der UdSSR
Russland: ~460 MiG-29A/C/SMT/UB
Ukraine: ~62 MiG-29A/C/UB
Moldawien: 34, davon 12 an Yemen verkauft und 21 an die USA. (Die Flugzeuge waren für den Einsatz von taktischen Nuklearwaffen verkabelt. Als sich der Iran für diese Flugzeuge zu interessieren kauften die USA 1997 diese Flugzeuge. Sie stehen heute auf der Wright-Patterson AFB in Ohio.)
Kazakstan: 22 MiG-29
Weißrussland: 60 MiG-29A/C, 11 MiG-29UB davon 16 MiG-29A/C, 2 MiG-29UB verkauft an Peru
Turkmenistan: 30 MiG-29
Usbekistan: 30 MiG-29
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1969
Start des
Perspektivnyi Frontovoi Istrebeitel (PFI oder zukünftiger Frontjäger) - Programms.
PFI verlangt ein Jagdflugzeug besser als die amerikanische F-15 (damals zweifellos der beste landgestützte Jäger der Welt).
Um auch Luftnahunterstützungs-Flugzeuge, Jagdbomber und Cruise Missile tragende Bomber angreifen zu können wird für den PFI ein Operationsraum von 30m bis 18 km Höhe, 1.450 km/H Geschwindigkeit in Bodennähe und 2.500 km/H in großer Höhe, ein Schubkraft/Gewichtsverhältnis von 1,2:1 und ein Einsatzradius von 500 km in Bodenähe und 1.700 km in großer Höhe gefordert.
Weiters soll der Einsatz des PFI auch von drittklassigen Landestreifen ( sowjetische dritte Klasse ! - man darf sich einen besseren Feldweg vorstellen) mit 1.200 m Länge möglich sein und über eine, in der sowjetischen Doktrin bis dahin unvorstellbare, Kapazität zum autonomen Einsatz ohne Bodenkontrolle verfügen.
In der Folge legen Mikoyan, Sukhoi und Yakovlev Entwürfe vor, Yakovlev scheidet aber sehr bald aus um sich auf andere Projekte zu konzentrieren.
Es wird sehr bald klar, dass die Menge an Treibstoff die nötig ist um allen diesen Anforderungen gerecht zu werden ein sehr großes Flugzeug notwendig machen (MiG-25 oder noch größer).
Artyom Mikoyan schlägt darauf hin vor dem US-Beispiel zu folgen und einen schwer bewaffneten Langreichweiten-Jäger sowie einen kleinen, wendigen zur Unterstützung und für Fronteinsätze zu bauen.
1970
Das Mikoyan OKB beginnt Studien für einen leichtgewichtigen Frontjäger (
Logky Frontovoi Istrebeitel ).
1971
Dem Mikoyan OKB wird aufgetragen mit dem leichten Flugzeug, dem
Logky Perspektivnyi Frontovoi Istrebeitel (LPFI oder leichter zukünftiger Frontjäger) fortzufahren.
Sukhoi bekommt die Arbeiten am
Tyazholyi Perspektivnyi Frontovoi Istrebeitel ( TPFI oder schwerer zukünftiger Frontjäger) zugewiesen, dem Programm entstammt die Su-27.
1973
Mikoyan OKB hat die Designstudie
9-11 fertig und beginnt mit den Arbeiten am Prototyp
9-12.
1976
Versuche am Mockup des Prototyp mit den zukünftigen Luft/Luft Lenkwaffen R-27 und R-73.
1977, 6. Oktober
Erstflug von
Bort 01 der erste von dreizehn!
9-12 Prototypen
1978, 15. Juni
Bort 903 die Triebwerkstestzelle erleidet wenige Tage nach dem Erstflug einen schweren Triebwerksschaden und stürzt ab. Eine neue Triebwerkstestzelle Bort 908 wird in Auftrag gegeben.
1979, November
Erstflug von Prototyp
Bort 902 fliegt.
1980, 31. Oktober
Bort 908, Absturz durch Triebwerksschaden
1980, 23. Dezember
Ein 9-13 Prototyp, gebaut während der Produktionseinleitung absolviert seinen Erstflug.
1981, 28. April
Erstflug des UB-Zweisitzer-Prototypen
1982
Begin der Serienproduktion in der Znamya Truda Fabrik
1983, August
Auf der Kubinka Air Base steht die erste einsatzbereite MiG-29 Einheit.
1984
Erste Auslieferungen des neuen Jägers an die sowjetischen Frontregimenter.
1985, 13. Februar
Testpilot Toktar Aubakirov fliegt den 9-14 Prototyp.
Der Prototyp ist Grundlage für weitere Mehrzweckvarianten der MiG-29.
1986, 25. April
Erstflug der MiG-29M.
1986, August
Die Fernsehschirme der Welt flimmern als die MiG-29 eine Visite in Finnland absolviert.
Das Kubinka Regiment schickt ein sechs Flugzeuge umfassendes Demonstrationsteam nach Finnland.
1991
21 Irakische MiG-29 flüchten während des Golfkrieges in den Iran - und der behält sich die Flugzeuge.
1993, 17. Juli
Die MiG Aircraft Product Support (MAPS) GmbH wird als Joint Venture zwischen der staatlichen Russischen Waffenexportfirma Rosvoorouzheine, der MAPO und der DASA gegründet.
Die Firma soll die von der DDR übernommenen und durch die Bundesluftwaffe weiterbetriebenen MiG-29 technisch betreuen.
Die MAPS baut westliche IFF-Transponder, ein taktisches Navigationssystem und GPS in die Flugzeuge ein.
Um die Wartungskosten zu senken werden Zellenstrukturen verstärkt und die Intervalle zwischen den Werksüberholungen von 800 auf 1.100 Flugstunden gesteigert.
Die Lebensdauer der Triebwerke wird von 900 Stunden auf 1.600 Stunden gesteigert.
MiG-29G - westdeutsche NATO-taugliche MiG's
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25. April 1986
Der Versuch von MiG eine 2. Generation der MiG-29 hervorzubringen mündet in die MiG-29M die am 25. April 1986 ihren Erstflug hat.
Die Maschine weist starke Änderungen gegenüber den ursprünglichen Versionen auf.
Großzügige Verwendung von Aluminium-Lithium und Kompositen verringert das Gewicht erheblich, ein neuer Flügel, verringerte Kapazität des Kanonenmagazins und die nun nicht mehr vorhandenen Zusatzlufteinlässe führen zu erheblich größeren Kraftstofftanks.
Unter einer Vielzahl anderer Änderungen finden sich auch eine neue Bremsklappe, das "Biberheck", neu geformte LERX und Höhenruder mit Sägezahn.
Die Maschine kann allerdings nicht mehr mit den Standardwerkzeugen der älteren MiG-29 hergestellt werden noch können bestehende MiG-29 auf diese Version umgerüstet werden, somit beleibt mangels Finanzmitteln die M ein Technologieträger und kommt nicht in die Serienproduktion.
29. November 1997
Nach der M war klar, dass eine neue MiG-29 Version von Seiten der Zelle ein Maximum an Kompatibilität mit bestehenden Serienmaschinen haben musste um erfolgreich sein zu können.
Am 29. November 1997 hob die MiG-29SMT zum Erstflug ab, ein Typ der ein Upgrade für bestehende 9-13 Zellen ist.
Auffälligstes Merkmal ist ein immens großer Rückenwulst aber auch innen hat sich sehr viel getan.
Eine komplett neue Sensorik und Avionik macht den Typ SMT zu einem Mehrzweckkampfflugzeug und eröffnet den russischen Luftstreitkräften die Möglichkeit die Aufgaben einer Vielzahl älterer Typen im neuen Flugzeug zu vereinen.
Ganz offensichtlich sind viele Erfahrungen der MAPS und dem Typ Mig-29M in die SMT eingeflossen, RAC MiG spricht von erhebliche Senkung der Betriebskosten bei gleichzeitigem starkem anstieg der Effektivität.
Allerdings hat sich mangels Finanzierung der ursprüngliche Plan, 30 Flugzeuge pro Jahr umzurüsten, nur in Bruchteilen verwirklichen lassen.
Die RAC MiG setzt ihre Hoffnungen daher in die Exportmärkte wo man ein Mehrzweckkampfflugzeug zu einem, verglichen mit westlichen Typen, konkurrenzlos günstigen Preis anbieten kann.
MiG-29 SMT
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1999
Kaum war die SMT entwickelt trennte sich RAC MiG vom Cockpitdesigner Russkaya Avionika.
SMT wurde daher Instrumentenseitig nochmals, diesmal mit dem RPKB (
Ramenskoye
Priborostroitelnoye
Konstruktorskoye
Byuro / Ramenskoye Instrumentendesignbüro) gebaut.
In der Fachpresse wurde deshlab schon mehrmals von SMT-1 und SMT-2 geschrieben, offiziell gibt es aber nur "die SMT" (in diesem Fall die SMT-2) da die frühere Cockpitversion nur im Prototyp existiert hat und nie gebaut wurde.