Raytheon AIM-7 "Sparrow"
Die Entwicklung von Luft/Luft Raketen begann in den USA kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges mit Unterlagen die man in Deutschland erbeutet hatte.
Die Entwicklungen in der Luftfahrt im Bezug auf Geschwindigkeit, Reichweite und Sensorkapazität von Flugzeugen ließ den Abschuss anderer Flugzeuge mit einer Maschinenkanone als zunehmend schwierigere und schließlich nahezu unmögliche Aufgabe erscheinen, neue Wege mussten gefunden werden.
Für den Kurzstreckensektor war mit Infrarotsensoren schnell eine Lenktechnik entdeckt die sehr schnell recht bemerkenswerte Ergebnisse erreichte, im Bereich der Mittelstreckenwaffen (über die Sichtweite des Piloten) war das leider nicht der Fall.
1946 begann man unter dem Projektnamen "Hotshot" die AIM-7 "Sparrow" zu entwickeln, und die ersten Raketen kamen 1953 in Serienproduktion.
Erstmals zum Einsatz kam die radargelenkte Rakete im Vietnamkrieg und sie erwies sich unter den dortigen Bedingungen, ausgelegt um gegen große Ziele außerhalb der Sichtweite eingesetzt zu werden aber konfrontiert mit kleinen Jägern auf Sichtentfernung, als nahezu unbrauchbares Waffensystem.
Anders als die Sidewinder war die Sparrow keine "Fire and forget"-Waffe, sie benötigte bis zum Einschlag die permanente Unterstützung des schießenden Flugzeuges.
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Der Pilot musste das Ziel mit seinem Radargerät beleuchten um der Rakete ein Echo zu liefern, musste er manövrieren um nicht innerhalb der Waffenreichweite des Gegners zu geraten und kam dabei sein markiertes Ziel außerhalb des Schwenkbereiches der Radarantenne verlor die "Sparrow" das unabdingbar notwendige Radarecho, eine Wiederaufnahme des Kontaktes war nicht möglich und die viele Millionen Schilling teure Rakete war verloren.
Dazu kam noch, dass den Piloten "Rules of Engagement" auferlegt wurden die eine Sichtidentifikation vor dem Waffeneinsatz verlangten und da man sich in diesem Fall eigentlich schon im Nahkampf befand und die Rakete für diese Art des Luftkampfes weder gedacht noch ausgelegt war, wurde das eigentlich als Primärwaffe gedachte, sündteure System zum nutzlosen Ballast.
Aber auch wenn die Bedingungen einmal günstig waren gab es keine hohe Wahrscheinlichkeit mit der Sparrow einen Abschuss zu erzielen.
Die empfindlichen Systeme der Waffenanlage und der Rakete hielten den Umwelt- und Einsatzbedingungen in Südostasien nicht lange statt, oftmals verursachten geringfügige technische Gebrechen Fehlzündungen oder Fehlschüsse.
Viele Jahre, unzählige Versionen, Sub-Versionen und Dollarmilliarden später stellte der Golfkrieg das faktische Ende der Einsatzkarriere der "Sparrow" dar.
Mit einem Abschuss/Treffer Verhältnis von etwa 3:1 erreichte die "Sparrow" das beste Ergebnis ihrer Karriere und wurde danach durch die AMRAAM ersetzt.
Es gibt zwar noch AIM-7 Flugkörper im Inventar der US-Streitkräfte, diese stellen aber eher eine Notreserve bei den Reserveeinheiten dar und werden nicht mehr bei den Einsatzstaffeln verwendet.
Länge: 3,64 m
Durchmesser: 20,3 cm
Spannweite: 100 cm
Gewicht: 225 kg
Geschwindigkeit: Mach 4+
Antrieb: Feststoff - Booster
Reichweite: 50 km+
Lenkung: Semiaktiv Radar (Rakete schaltet auf vom Radar des schießenden Flugzeuges angestrahltes Ziel auf)
Gefechtskopf: 40,5 kg Hochexplosiv, Splitterwirkung
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