Goldhaube "live" bei Grazer Messe
Ist der Grün-Abgeordnete Dr. Peter Pilz gezielter Falschinformation aufgesessen ?

Vor knapp einer Woche sorgte der Sicherheitssprecher der Grünen und "Aufdecker der Nation" Dr. Peter Pilz für aufsehen. Die Luftraumüberwachung in Österreich funktioniere gar nicht mehr, denn "es bestehe nur mehr eine sehr eingeschränkte Beobachtungs- und de facto keine Führungsfähigkeit" zitierte Pilz aus offenbar entwendeten Ministeriumsakten und einem nie veröffentlichten airpower.at/Jane's Interview mit dem ehemaligen Leiter der Luftabteilung im BMLV. "Blind und teuer" wäre laut Pilz der neue Abfangjäger. All diese Informationen würden belegen, dass bei der Beschaffung nicht die Sicherheit des Luftraums im Vordergrund stünde, so Pilz, der von einem "sicherheitspolitischen Kabarett" sprach.

Goldhaube in Echtzeit bei Grazer Herbstmesse Foto: Bundesheer

Prompt sah sich Pilz Vorwürfen ausgesetzt "verschwundene Originalakten", deren Herausgabe sowie eine Anstiftung dazu strafrechtlich relevant sei, zu verwenden um mit der Sicherheit der Republik Parteipolitik zu machen.
Und das Bundesheer konterte "die Goldhaube ist einsatzbereit, die verbleibende Kapazität für die Luftraumüberwachung vollkommen ausreichend und Schwachstellen im Luftraum-Überwachungssystem nicht bemerkbar".

Jetzt wird ein weitere Kapitel des Krimis aufgeschlagen, denn das Bundesheer zeigt den Besuchern der Grazer Herbstmesse (28. Sept. bis 06. Okt. 2002) im Rahmen einer Informationsschau die Goldhaube "live". Soldaten des Kommandos Luftraumüberwachung werden in der Halle 16 ein mobiles Luftraum-Kontrollzentrum einrichten und auf einer Großbildwand die aktuellen Flugbewegungen im österreichischen Luftraum und weit darüber hinaus in Echtzeit abbilden. Die Bevölkerung hat somit die Gelegenheit sich mit eigenen Augen von der Funktion der Einrichtungen zu überzeugen.

Ist alles nur Zufall oder hat man Dr.Pilz mit voller Absicht ins offene Messer laufen lassen ? Die an Pilz lancierten und von ihm veröffentlichten Informationen werden schon kurz danach vom Bundesheer eindrucksvoll widerlegt. Was zurückbleibt ist ein Parlamentsabgeordneter, der als Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates und Obmannstellvertreter im Landesverteidigungsausschuss des Parlaments potentiell öfters Zugang zu brisantem Material bekommt, der aber offenbar keine Scheu hat sicherheitsrelevante Informationen zur veröffentlichen, um die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zu ziehen.

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