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Luftraumüberwachung laut Pilz zusammengebrochen

Laut Dr. Pilz wird die Öffentlichkeit über den desolaten Zustand der Luftwaffe hinweg getäuscht.
Foto: Martin Rosenkranz
Wien, 21.01.2004 - Mit scharfen Formulierungen bezeichnete Dr. Peter Pilz, Sicherheitssprecher der Grünen im Parlament, heute Vormittag die Luftraumüberwachung als "zusammengebrochen" - es gäbe keine ernsthafte Luftraumüberwachung mehr.
Durch eine Schein-Weiterführung der LRÜ soll die Öffentlichkeit über den desolaten Zustand der Luftwaffe/des Draken und die nicht Lieferbarkeit des Eurofighter hinweg getäuscht werden.

Offenbar ausgestattet mit Informationen aus Schweden stellte Dr.Pilz die Flugtauglichkeit der Draken in Frage.
In Schweden gäbe es keine Wartungskapazitäten mehr, das Schwedische Militär-Materialamt FMV und Saab lehnen jedwede Verantwortung für den Weiterbetrieb des Draken ab.
Für die Triebwerke gibt es keine E-Teile mehr, die Garantie für die Schleudersitze sei erloschen.
Laut Pilz wäre Saab nur mehr bereit Ersatzteile ohne Garantien zu liefern. Laut Pilz bietet Saab ein Paket für zwei Jahre um EUR 40 Mio. an und ein Paket für fünf Jahre um EUR 60 Mio.

Zum Schein und mit Hochrisiko voll zu Lasten der Piloten werde weitergeflogen um zu verhindern, dass die Verantwortlichen - lt. Pilz Finanzminister Grasser, Hauptverantwortlich für die Eurofighter-Manipulation, der Kommandant der Luftstreitkräfte Wolf und Verteidigungsminister Platter - zur Verantwortung gezogen werden.
Die Führung der "Luftabteilung" (Anm. Red.: Die gibt es nicht mehr/heißt jetzt "Kommando Luftstreitkräfte") durch Gen.Mj. Wolf bezeichnete Pilz als "inakzeptabel" - den Kommandant selbst als "inferior" - das müsse beendet werden.
Das unabwendbare Ende der Luftraumüberwachung bezeichnete Pilz als sicherheitspolitisch nicht problematisch, man hätte das allerdings auch billiger haben können - das schreie nach Untersuchungsausschuss.
Eine Zeugenliste für diesen sicher kommenden parlamentarischen Untersuchungsausschuss hat Pilz laut eigener Aussage "binnen 10 Minuten" zusammen.

Mit den Vorwürfen konfrontiert stellte Gen.Mj. Wolf klar, dass die Verantwortung für die Flugtauglichkeit der Österreichischen Draken nicht in Schweden sondern seit Jahren bei der Fliegerwerft 2 liege. Der von Beginn an unfallfreie Betrieb ist Zeugnis für die Sicherheit des Flugbetriebes der österreichischen Draken.

Martin Rosenkranz