Der Draken hätte sich ein "besseres" Ende verdient - allein - es war nicht machbar.
Nun landet er früher als geplant zum letzten mal.
Foto: Martin Rosenkranz Die Northrop F-5E "Tiger" war als all-inclusive-Paket rasch verfügbar. Da die RUAG neben den Arbeiten an den Schweizer Tigern auch die von der US Navy gekauften Flugzeuge zum Transport vorbereitet, kommen die letzten Tiger erst im ersten Quartal 2005. |
Nach Entscheidung für den Eurofighter wurde Kontakt mit den Luftwaffen der vier Betreibernationen aufgenommen um eventuell sechs bis zehn Eurofighter für den Zeitraum 2005-2008 anzumieten. An den Zusagen scheiterte es nicht, jedoch abermals an den Kosten. Auch hier wären deutlich mehr als eine viertel Milliarde Euro rein an Gerätemiete zu veranschlagen gewesen.
Mit den "verschnupften" Schweden - sie hatten mit dem Gripen gegen den Eurofighter den kürzeren gezogen - war kein für beide Seiten akzeptables Verhandlungsergebnis zu erzielen.
Die Hauptgründe dafür dürften in den steigenden Kosten bei gleichzeitigem Wegfall sämtlicher Garantien gelegen sein. Immerhin wären die jährlich zu veranschlagenden Kosten für die Draken Ersatzteile im Zeitraum 2004 bis 2008 mit angebotebenen EUR 20 Mio./Jahr um etwa 40% höher gewesen als in den Jahren davor - und das trotz drohendem Stillstand, falls etwas passieren würde.
Die Schweizer Behörde armasuisse bietet diese zu Stückkosten von 1 Million Schweizer Franken in flugfähigen Zustand an. Die Flugzeuge benötigen lediglich ein großes Wartungsereignis - wie es bei allen Flugzeugen in regelmäßigen Abständen stattfinden muss - und können danach sofort geflogen werden.
Die niedrigen Kosten ließen diese Variante offenbar sehr schnell ins Zentrum der Überlegungen in Platter's Ministerium rücken. War nur ein Problem zu klären. Die Wartungstechniker der Zeltweger Fliegerwerft und die Logistiker der Luftstreitkräfte sind aus Zeitgründen nicht in der Lage den Draken in der Luft zu halten, nebenbei die Technik und Logistik einer Interimstype komplett zu erlernen um den Betrieb selbst durchführen zu können und darüber hinaus noch die Vorbereitung und Schulungen für den Umstieg auf den Eurofighter zu bewältigen.
Konkret mietet Österreich zwölf Maschinen der Type F-5E "Tiger" der Schweizer Armee für einen Zeitraum von vier Jahren.
Sämtliche Wartungsarbeiten, welche über die unmittelbare Flugvor- und -Nachbereitung hinausgehen, bleiben in Schweizer Händen und werden - wie auch bei den anderen Schweizer "Tigern" - durch das in Emmen ansässige Werk des Technologiekonzerns "RUAG" (ehemals "SF Emmen") durchgeführt.
Gemäß Information des Schweizer VBS (Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport) wird der Vertrag Österreich rund 14 Millionen Euro pro Jahr kosten. Von Seiten Österreichs wurde eine absolute Kostenobergrenze von EUR 75 Mio. für vier Jahre gesteckt, wobei diese Summe schon sämtlichen Aufwand sogar bis hin zum Treibstoff enthält.
Der Zulauf der Flugzeuge beginnt schon im Sommer 2004 und wird im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein. Parallel dazu ist mit der Ausser-Dienst-Stellung des Saab Draken zu rechnen.
Martin Rosenkranz