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Der längste Flug
Hercules des Bundesheeres flog nach Sri Lanka und zurück

© Foto/Bundesheer

Die Hercules beim Beladen in Wien/Schwechat.
© Foto/Bundesheer

Am 3.Jänner 2005 startete die österreichische C-130K mit Kennung "8T-CC" zu ihren bisher letzten Einsatz.
Zweck der Mission war der Transport von Hilfsgütern (u.A. Medikamente und Babynahrung) nach Colombo/Sri Lanka im Zuge des Tsunami-Hilfseinsatzes.

Schon vorab war durch den Dispatch des FlR3 die Ausarbeitung der Routenplanung sowie die erforderlichen Kontaktaufnahmen absolviert worden. Dabei wurde ebenfalls die erforderliche Planung für einen kompletten Crewwechsel bei der zweiten Zwischenlandung in Dubai durchgeführt. Das dafür erforderliche Personal hatte Österreich mit einem Linienflug bereits verlassen, als die Hercules in Wien noch beladen wurde.

Am 3.Jänner um 14:30 verließ die CC Linz Hörsching in Richtung Schwechat, wo die Fracht durch LTU/FlR3 bereitgestellt war. Nach etwa einer Stunde Verladezeit startete 8T-CC beladen mit 12t Hilfsgütern in Richtung Kairo, wo der erste Zwischenstopp zum Auftanken eingelegt wurde. Weiter ging's dann zum Zwischenstopp in Dubai, wo neben dem Betanken wie vorab geplant auch die komplette Crew gewechselt wurde. Mit frischer Besatzung ging es dann direkt weiter nach Colombo wo die Maschine am 5.Jänner gegen 03:00 landete.

Die ursprünglich geplante Transferzeit konnte nicht eingehalten werden, da der in den Flugplänen eingereichte Ausweichflugplatz in Indien zeitweise gesperrt war und daher die Abflüge nicht genehmigt wurden.

Nach Entladung in Colombo und einer Ruhepause - insgesamt ein Stopp von 8 Stunden - ging es zurück nach Dubai wo abermals die Crew gewechselt wurde.

Zu guter letzt wurde die Mission mit dem bisher längsten durchgehenden Flug, den eine österreichisches Militärflugzeug je absolviert hatte, abgeschlossen. In einem ca. 9stündigen Flug verlegte die C-130K des Bundesheeres direkt von Dubai nach Linz-Hörsching (Luftlinie ca. 4.400km).

Mit der Mission nach Colombo haben die österreichischen Luftstreitkräfte absolutes Neuland betreten. Basis für die erfolgreiche Durchführung war die Vorbereitung durch den Dispatch und die "Begleitung" des Fluges durch die ständig besetzte Bodenorganisation. Nicht zuletzt zu danken ist auch der Fliegertechnik, die sich die Hercules vorab noch in einer Extra-Nachtschicht zur Brust genommen hatte. Dass der Auftrag letztendlich auch für die Crews ohne nennenswerte Probleme bewältigt werden konnte ist somit der Verdienst aller Beteiligten.

Martin Rosenkranz