Für die in Langenlebarn stationierten Staffeln ändert sich ausser der übergeordneten Kommandostruktur vorerst wenig.
Für die 1.Hubschrauberstaffel geht ein ereignisreiches erstes Halbjahr zu Ende.
Man hatte dort sowohl im Rahmen der Luftraumsicherungsoperationen während der EU-Präsidentschaft Aufgaben zu erledigen als auch den im Zuge des Hochwassers an der March einiges zu bewältigen.
Erstere Aufgabe erforderte mehrmals das Eingreifen bei Verletzungen des gesperrten Luftraumes.
Die zweite Aufgabe war die erste wirklich große Herausforderung und Bewährung des Systems im Assistenzeinsatz - und hat auch die Leitungsfähigkeit des Systems unterstrichen. Beim Flicken der Dämme an der March wurden über 2.200 Aussenlastflüge durchgeführt und dabei fast 4.600 Tonnen Material transportiert.
Möglich war das auch weil die Fliegerwerft 1 das System inzwischen schon sehr gut im Griff hat. Nach knapp 50% Verfügbarkeit im Jahr 2003 und knapp über 60% im Jahr 2004 liegen die Werte seither fast bei 70% - zum Zeitpunkt des Hochwassers konnte die Werft der Staffel acht von neun Maschinen zur Verfügung stellen (eine ist immer in der 500 Stunden Wartung) und sieben davon absolvierten an die 158 Flugstunden im Hochwassereinsatz bei Dürnkrut. Insgesamt absolviert die Staffel 1.800 Flugstunden im Jahr = 200 pro Maschine/Jahr.
Die Staffel selbst umfasst aktuell 61 Personen - davon 20 Piloten, 26 Techniker, 5 Sonst. und 10 Grundwehrdiener.
Bei der 2.Staffel herrscht Routinebetrieb - sprich Ausbildung angehender Hubschrauberpiloten. Die 11 AB-206 werden bald Teil der
Flieger- und Fliegerabwehrschule sein, allerdings wohl nicht allzu lang.
Denn in den nächsten Jahren muss die AB-206 ersetzt werden. Ein exaktes Anforderungsprofil für eine neue Type gibt es noch nicht - nur so viel - die Maschinen müssen geeignet sein um damit eine IFR-Ausbildung (Instrumentenflug) durchführen zu können. Das sollte insgesamt günstig auf die Betriebskosten der Hubschrauberflotte auswirken, da derzeit die IFR-Ausbildung nur mit den schwereren und kostenintensiveren AB-212 absolviert werden kann.
Die 3.Staffel hat sich im Zuge der Luftraumsicherungsoperationen ebenfalls im Einsatz befunden. Darüber hinaus wird mit den elf OH-58 immer noch die Schengengrenze im Norden und Nordosten überwacht.
Die 4.Flächenstaffel ist die einzig gemischte in Österreich. Sie betreibt 13 Pilatus PC-6 sowie "noch" zwei zweimotorige SC-7 Skyvan. "Noch" deswegen, weil sich die SC-7 dem Ende ihres Einsatzlebens beim Bundesheer nähert. Noch bis 31.12.2006 bleibt die SC-7 im Flugdienst, danach ist Schluss. Aktuell wird die SC-7 noch immer für Verbindungsflüge nach Bosnien-Herzegovina genutzt - und die beiden Maschinen absolvieren so noch 300 Flugstunden in diesem Jahr. Womit ab nächstem Jahr diese Aufgaben wahrgenommen werden ist noch offen.
Auch die PC-6 stellt aktuell nur eine Interimslösung dar. Die neue Struktur bringt eine Aufklärungsstaffel - welche eigentlich mit Drohnen ausgerüstet werden soll - bis dahin wird die PC-6 eine Art Zwischenlösung darstellen.
Über die Drohnen selbst ist noch nichts zu erfahren - weder Zeitplan noch Type - nur soviel, dass an Aufklärungskapazitäten gedacht wird welche den taktisch-operativen Erfordernissen auf Divisionsebene entsprechen.
Auf Wiedersehen Österreichische Luftstreitkräfte - bei der nächsten Reorganisation sehen wir uns wieder....
Martin Rosenkranz