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Krumme, flugunfähige und unnötige "Dinger"...
Kommt der Eurofighter-Untersuchungsausschuss ?
Ein Kommentar von Martin Rosenkranz und Georg Mader gemäß dem Motto:
"Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar".

Die Koalitionsverhandlungen sind mühselig. In ihrem Zentrum steht der Eurofighter. So ähnlich war auch der Satz formuliert, mit dem zuletzt die Causa Eurofighter die Gerichte beschäftigt hatte.

Die Eigentümer über die F-5 Zukunft:

Bundesrat Dr. Samuel Schmid (Schweizer Verteidigungsminister): "Passiv können Sie den Luftraum nicht sichern. Wir verfügen über 33 F-18-Kampfjets und 54 des Typs F-5. Davon sind derzeit 12 an Österreich verliehen. Wir haben in der Schweiz gerade genug Abfangjäger, um unseren eigenen Luftraum zu überwachen. Eine Dienstleistung - den öst. Luftraum mitüberwachen - ist aus Sicht der Schweiz denkunmöglich Ich könnte auch die Bereitschaft gar nicht gewährleisten."

Korpskommandant Walter Knutti (Kommandant Schweizer Luftwaffe): "Bezüglich eines Ersatzes des F-5 Tiger müssen wir nicht nur den Tiger ersetzen, sondern auch für die nächsten 30 Jahre planen. Solange der Tiger fliegt, soll er das tun. Wir gehen heute davon aus, dass dies bis mindestens 2010 der Fall sein wird. Ein Betrieb bis deutlich über 2010 steht im Moment nicht zur Diskussion. Eine dann notwendige Modernisierung bzw. Lebensdauerverlängerung der F-5 kostete viel Geld und wäre kaum günstiger." Für den Bereich Luftpolizei braucht es nach dem Ausscheiden der F-5 Tiger zusätzliche Kapazitäten. Sonst kann der Auftrag nicht mehr erfüllt werden."

Der Grün-Abgeordnete Dr. Peter Pilz hatte darin Finanzminister Karl-Heinz Grasser Schiebung beim Eurofighter-Ankauf unterstellt - wofür Pilz vor dem Oberlandesgericht Wien wegen unzulässiger Vorwürfe verurteilt wurde.

Vorwürfe

Bis zur Typenauswahl war doch die Geschichte ziemlich eindeutig. Der Gripen wurde als logischer Draken-Nachfolger gehandelt, das merkt man noch heute wenn etwa der burgenländische Landeshauptmann erst dieser Tage beklagt "...waren zu Beginn der Debatte verschiedene Flugzeugtypen im Gespräch, so habe man sich von Seiten der Regierung plötzlich auf das teuerste Gerät festgelegt". Vor allem die Grünen bereiteten sich auf eine - nennen wir es - "Beweisführung" vor, um dem Bundesheer Manipulation bei der Typauswahl zugunsten des Saab Gripen zu unterstellen. Der nun als Ausschussvorsitzender gehandelte Grüne Rechnungshofsprecher suchte diesbezüglich nach "rauchenden Colts". Er fand keine - und dann kam es ganz anders... In Form des Eurofighters.

Neben einer Regierungskrise samt Neuwahl und einer - argumentativ katastrophalen - Stückzahlreduktion zwischen Typauswahl und Vertrag, lieferten vor allem Artikel von Massenmedien und an die Wiener Opposition "geleakte" (wenn auch oft damals schon überholte und zudem fehlerhaft ausgelegt) Verschlussdokumente aus dem bundesdeutschen und englischsprachigen Raum genügend Material, um rundherum richtige, 3x wiedergekaute Gruselgeschichten zu basteln.

Zusammengefasst könne man diese - obwohl Jahre alt, erst neulich wieder im "Österreich" wiederholt - wie folgt zusammenfassen: Den Eurofighter gibt's gar nicht, er ist selbst bei Schönwetter kaum flugfähig, wenn's kalt ist hebt er überhaupt nicht ab, er ist ein für Luftraumüberwachung vollkommen ungeeigneter schwer bewaffneter Luxus-Kampfbomber der die für ihn vorgesehene Raketen gar nicht steuern kann, der Hersteller ist nicht nur nicht lieferfähig sondern auch Vertragsbrüchig, Österreich hat für diese Schimäre wesentlich mehr bezahlt als alle anderen Länder, für ganz Europa aus sicherheitspolitischen Gründen völlig sinnlos und er kostet im Betrieb 10x soviel wie die Konkurrenz...!

Mit diesem (man entschuldige den Ausdruck) "Schwachsinn" wurden und werden die Österreicher von roten und grünen Parlamentariern geradezu gefüttert - solange bis es nicht nur diese glaub(t)en sonder auch die kreativen Geister die hinter diesem ganzen Unsinn stecken selber, samt ihren Parteigenossen.

Wie sehr dieses "Ringelspiel des Unsinns" am laufen gehalten wird zeigt die aktuelle Ausgabe der Wr.Stadtzeitung "Falter". Dem Artikel sind das Bemühen um eine seriöse Recherche anzusehen - bis zu dem Punkt wo wiederum Vergleiche mit der Konkurrenz angestellt werden. Da steht dann auf einmal "der EADS-Jet verschlingt bis zu 3000 Liter Treibstoff in eineinhalb Stunden - was der doppelten Menge des Gripen entspricht". Mal ganz abgesehen davon, dass der Draken mit seinen 3.800 Liter bestenfalls nur eine dreiviertel Stunde flog, kommt der Eurofighter mit 3.000 Liter keine Stunde aus - aber auch der Gripen braucht 70-80 Liter pro Minute und fliegt mit 1.500 Liter somit nicht mal mehr eine halbe Stunde. Fragt sich der Experte - wer gibt diesen Unsinn von sich? Und wer hat real was davon?

Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, war die Verteidigungsstrategie des BMLV (so ferne es überhaupt eine gab) vollkommen außer Stande hier adäquat Paroli zu bieten. Stattdessen steckte man - bei jeder Aufregung um ausländische Berichte und Dokumente die uns nichts angehen - immer wieder den Kopf in den Sand, in der Hoffnung der Sturm möge vorüberziehen, ja sich irgendwann legen. Wir glaubten nicht daran - und er zog auch nicht ab. Als Taifun tobt er nun in Form eines Untersuchungsausschuss direkt vor dem Eingangstor...

Trotzdem, es ist noch nicht alles verhackt - wo Schatten ist da gibt es auch Licht - doch dazu ein wenig später.

Untersuchungsausschuss....ja, aber....

Parlamentarische Untersuchungsausschüsse mögen durchaus ihren Zweck haben. Es gab diese in der parlamentarischen Geschichte Österreichs schon mehrmals - der wegen der zweiten 20 Saab-105 dauerte ab 1971 ganze vier Jahre - und es soll sie auch weiterhin geben. Zweck dieser Einrichtung ist es immer, Sachverhalte festzustellen. Aber genau in diesem Punkt fängt in Sachen Eurofighter die Crux erst richtig an - liegt aber auch die Chance versteckt.

Mehrmals und seit Jahren werden von Seiten jener Stimmen, die diesen Untersuchungsausschuss fordern, die Annahme dargebotener Information verweigert und Sachverhalte - die sogar vom Rechnungshof festgestellt wurden - genauso nicht zur Kenntnis genommen wie die reale Welt auf diesem Sektor. Es ist nicht absehbar, dass diese Unkultur - die Wahrheit nicht schlicht als solche auch zu akzeptieren - sich im Rahmen eines Untersuchungsausschusses auf einmal ändern sollte. Es muss - neben der Pflicht der Zeugen wahrheitsgemäß Auskunft zu geben - auch Aufgabe sein, auch die korrekte Darstellung der Wahrheit durch die Eurofighter-Gegner einzufordern. Auch und vor allem dann, wenn sie jenen nicht in ihr politisches Konzept passt. Oder glauben diese Leute, welche in der Öffentlichkeit mit Zahlen die weit über 300% von der Realität abweichen (siehe Falter-Treibstoffverbrauch oben), damit auch in einem Untersuchungsausschuss reüssieren zu können ?

Es mag also sein, dass die Mehrheit der Abgeordneten sich dafür entscheidet so einen Untersuchungsausschuss einzusetzen. Dieser wird sich den Respekt aber erst erarbeiten müssen, der durch die zahllosen unhaltbaren Vorwürfe im Vorfeld - zumindest vorerst - in Frage zu stellen ist. Denn eines muss bedacht werden: Mit Ausnahme des Grün-Abgeordneten Dr. Pilz und - in Grenzen - seines Parteikollegen Mag. Kogler, fehlt es allen Abgeordneten am notwendigen Rüstzeug für so einen Ausschuss.

Die Mehrheit der Parlamentarier die sich mit einer Untersuchung der Vorgänge brüsten wollen, hat es abseits der Negativkampagne schlicht verabsäumt, sich in Sachen Eurofighter das notwendige Know-How zu verschaffen. Sei es aus pazifistischen Berührungsängsten oder schlicht Desinteresse oder vollkommener Ausblendung von militärischen Themen. Jedenfalls fehlt das fachliche Rüstzeug um mit Zeugen aus den Ministerien selbst kurze Gespräche auf Sinn machendem Niveau durchzuhalten. Und noch viel problematischer: Diesen Leuten fehlt es an Vertrauen um sich von Fachleuten das eigentlich voraus zu setzende Know-How vermitteln zu lassen - weil sie am Ende zu einem Punkt gelangen könnten wo nicht sein kann was nicht sein darf. Und so verbleibt man lieber im pazifistischen Dunkel und glaubt weiter den selbst gebastelten, verinnerlichten Gruselstorys.

Untersuchungsausschuss....Kasperliade oder Hard Facts?

Ein Untersuchungsausschuss wird so gesehen auch dazu dienen müssen, diese Leute auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Keine leichte Aufgabe - aber es muss abverlangt werden, dass die Wahrheit auch als solches zu gelten hat und die Schauermärchen dann endlich ihr Ende finden.

Dazu gehört auch dass, sollte die Kernaussage der Rechnungshofberichte - nämlich, dass der Eurofighter zurecht als Bestbieter ermittelt wurde - Bestätigung finden, die Konsequenz daraus keinesfalls ein unmotivierter Ausstieg aus dem Vertrag sein kann. Im Lichte einer jüngsten SP-Wortmeldung "...Mit dem Ausstieg aus dem Vertrag müsse nicht bis zum Ende des Untersuchungsausschusses gewartet werden, sondern sollte sich bereits früher eine Möglichkeit ergeben, könne diese genützt werden..." ist aber auch diese Konsequenz höchst fraglich.

Trotzdem wird sich ein Eurofighter-Untersuchungsausschuss nicht nur die Rosinen aus dem Kuchen picken können. Es wäre somit auch die Frage zu klären sein, wie 2003 ein als Verschlusssache gekennzeichneter Bericht des deutschen Bundesrechnungshofes, somit ein vertrauliches Regierungsdokument eines befreundeten Staates, zum .pdf-download auf die Internetseite der SPÖ gelangte.

"Der große Feind der Wahrheit ist sehr häufig nicht die Lüge - wohl bedacht, erfunden und unehrlich - sondern der Mythos, hartnäckig, überzeugend und unrealistisch."

John F. Kennedy

Und - wenn auch nichts Grosses dabei rauskommen mag - es sollte zumindest eine Stellungnahme eingeholt werden wie es sein kann, dass ein (letztlich unterlegener) Anbieter im Mai 2002 in den Parlamentsräumlichkeiten der SPÖ sein Produkt präsentieren konnte...! Es wird ja mit vielen Vorwürfen herumgeworfen, aber so ein offensichtliches Naheverhältnis zu einem Anbieter haben sich weder ÖVP noch FPÖ "geleistet"...

Ganz wichtig und für das Ansehen der Republik entscheidend - es muss dieser Ausschuss einerseits eine ganz klare und eindeutige Aussage zur Frage der Rechtmäßigkeit der Geheimhaltung des Vertrages treffen UND andererseits juristische und legistische Vorkehrungen dagegen treffen, dass für BMLV und Hersteller sensitive Vertrags- und Akteneile aus dem Ausschuss nicht als Kopie in der Öffentlichkeit ausgeteilt werden oder von bunten Wochenmagazinen zum download angeboten werden... Die strafrechtlichen Konsequenzen jener leichtfertigen Verletzung der Verschwiegenheitspflicht im Ausschuss sollten vorher klar ausgesprochen werden - die Autoren sind sich ziemlich sicher dass es diese Versuche geben wird...!

Zu guter letzt wird muss dem Ausschuss auch abverlangt werden eindeutig zu klären und sich auch festzulegen, ob der Eurofighters ein für die Luftraumüberwachung geeignetes Gerät ist. Behauptet wurde ja - er ist es nicht. Vier Länder die ihn gerade zu Beginn als Jäger in Dienst stellen müssen irren - die technisch unglaublich flache, österreichischen Kritiker haben offenbar das Licht...!
Nach all der verächtlichen Agitation gegenüber einem Schlüsselprodukt europäischer Hochtechnologie und seinem Hersteller, zu der sich gedankenlos polemisierende österreichische Politiker haben hinreißen lassen, sind auch klare Aussagen einzufordern, dass kein Verschulden des Herstellers und keine Mängel am Produkt die Ursache dieser Geschehnisse sind - sondern Innenpolitik auf Kindergartenniveau.

Ein Untersuchungsausschuss der hier eindeutige und grundsätzliche Positionen bezieht wird diesen Titel auch verdienen, im andern Fall wird das gebotene Schauspiel kein Factfinding sondern bestenfalls eine selektiv genutzte Farce - ähnlich der dargebotenen "Selbstbedienung" nach Rechnungshofberichten...

Martin Rosenkranz und Georg Mader


Die besten Doubletten und Pointen aus dem
"Ringelspiel des Unsinns"

Laut SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal (54/NRSITZ, 16. März 2004) ist die "F-5 ein Raumschutzjäger ohne militärischen Nutzen, hat kaum ein richtiges Radar, keine geeigneten Computersysteme, kann nur in Bodennähe operieren, ist nicht allwettertauglich und muss bei etwas stärkerem Regen am Boden bleiben!"
Die abschliessende Analyse des "Experten" Gaal: "Ungeeignet für die Luftraumüberwachung".

28.9.2004: "befürchte dass die als "Zwischenlösung" angemieteten Uralt-Flieger F5 verlängert werden muss"

8.9.2003: "...die Eurofighter-Flugzeuge dürfen unter fünf Grad gar nicht abheben....es gebe in Zeltweg 150 Frosttage pro Jahr...es wurde ein sündteueres Flugzeug gekauft, das rund die Hälfe des Jahres gar nicht fliegen darf..."

19.9.2006: "....die Eurofighter sind Kampfbomber und sind für die Luftraumüberwachung völlig ungeeignet..."

Am 23.03.2006 ist Anton Gaal super aufgelegt und möchte das Bundesheer (am Stück) rund um den Globus fliegen:
"..Niemand in Europa braucht die Luxus-Kampfjets*1, der Bedarf liegt bei Transportfliegern", erklärte SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal zu der aktuellen Entscheidung der NATO und der Europäischen Union, sechs Frachtflugzeuge vom Typ Antonow 124-100 wegen mangelnder eigener Transportkapazitäten anzumieten. "Was Europa heute brauche, seien einsatzfähige Transportflugzeuge, wie die Anmietung der Antonow-Frachtmaschinen zeige. Gaal: "Hätte sich die Regierung statt für Luxus-Kampfjets für diese weit billigeren und wirklich brauchbaren Frachtmaschinen*2 entschieden, hätte Österreich einen wirklich wichtigen Part im europäischen Verteidigungssystem einnehmen können."


Anm *1: Herr Gaal teilt Europa mit was es zu brauchen hat, die NATO in Brüssel schweigt ergriffen.....
Anm *2: Die weit billigeren und wirklich brauchbaren Frachtmaschinen (O-Ton Gaal) kosten USD 200 Mio. pro Stück, haben bei 405t Abfluggewicht, eine Nutzlast von 230t und verbrennt über 1.200 Liter Sprit auf 100km.



Für Dr. Josef Cap ist es am 16. März 2004 "Unsinn, 75 Millionen € für diese F-5-Schrottflugzeuge aus der Schweiz zu bezahlen."

Zwei Jahre später ist er geradezu begeistert vom "Schrottflugzeuge": Am 30.09.2006 gibt er zum besten, dass die F-5 das "Abfotografieren von diversen Eindringlingen" genauso übernehmen können und , dass könnten "diese F-5" sogar noch lange machen!

Erfindungsreich ist Herr Dr. Cap auch - er kennt ein "SAAB-Fotoflugzeug"
(149/NRSITZ, 18. Mai 2006)."..Man braucht ein sündteures Kampfflugzeug, denn in Wahrheit soll es natürlich nicht ein Luftraumüberwachungsflugzeug sein, sondern ein Flugzeug primär für internationale Kampfeinsätze...
Luftraumüberwachung können die SAAB-Fotoflugzeuge in Wahrheit auch leisten...
"
Nachfrage Mader (29.9.2006): "Sie haben ‚Fotoflugzeug’ definiert, bitte was genau ist das?"
Cap (schaut verständnislos über die Brille): "Na ein Flieger der aufsteigt und "klick-klick" macht, verstehen Sie das nicht?"

Anm: Beim Hersteller Saab ist die Type "Fotoflugzeug" unbekannt....

Dr. Josef Cap am 8.10.2006: "Wir brauchen die Eurofighter nicht, und wir brauchen auch keine Kampfflugzeuge", betonte der gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap mit Blick auf die Einbindung in ein europäisches Kooperationskonzept zur Luftraumüberwachung* sowie auf das sich im Aufbau befindliche europäische Armee-Konzept."

Anm: *Wo ist jenes "europäische Kooperationskonzept zur Luftraumüberwachung"? Wir meinen, zumindest wir sollten das kennen...!?



Grün-Abgeordneter und Vorsitzende des Rechnungshofausschusses Werner Kogler:
Am 6.10.2006 erklärt Kogler im Rahmen eines Untersuchungsausschusses "die seriellen Fehler des Rüstungskonzerns" aufklären zu wollen.

Anm: Ned bös sein - aber wir halten uns die Bäuche vor Lachen wenn öst. Parlamentsabgeordnete "technisch" werden - wir wünschen viel Spass mit den "seriellen Fehlern".


Werner Kogler (5.5.2004, Der Standard): "Die schlimmsten Befürchtungen bei der überhasteten Vertragsunterzeichnung im Sommer 2003 haben sich bestätigt: Deutschland zahlt für den Eurofighter die Hälfte* des Preises wie Österreich".

Anm: "*Die Hälfte?":
Preisstand Österreich 06/2003: EUR 73,33 Mio./Stk.
Preisstand Deutschland 12/2003: EUR 73,98 Mio./Stk.



Der Grün-Abgeordnete Dr. Peter Pilz liefert "kreative" Ausstiegszenarien:
Er schlägt vor "Airbus und Eurofighter kommen von EADS. Sämtliche Forderungen der EADS-Tochter Eurofighter werden in Airbus-Bestellungen umgewandelt. Die Republik beteiligt sich mit 500 Millionen Euro - und erspart sich damit 1,8 Milliarden aus dem Eurofighter-Kauf."

Am 28.11.2005 beschäftigt sich Profil mit den Luftraumschmerzen von Pilz: "Österreich soll keine Abfangjäger kaufen. Aber diese Abfangjäger sollen CIA-Flugzeuge aufspüren. Alles klar?"

Außerordentlich flexibel ist Dr.Pilz auch in seiner Rechtsauslegung:
Am 9.3.2006 ist es "ein Bruch der Bundesverfassung den Vertrag vor dem Nationalrat geheim zu halten"
Am 15.10.2006 ist es ein "Bruch des Amtsgeheimnisses" und "ein krimineller Akt" den Vertrag unter Verschwiegenheit an Dr. Gusenbauer weiterzugeben.

Pilz am 23. September 2006: "Es gibt Beweise, dass der Nationalrat über diese immer wieder angeführten 233 Millionen Euro systematisch belogen worden ist." Und Pilz weiter: "Es existieren teure Geheimverträge zwischen deutschem und österreichischem Verteidigungsministerium. Ich fordere, dass diese Verträge umgehend offen gelegt werden."
Aus dem RH-Bericht: "Am 26. April 2002 teilte das BMF dem BMLV mit: „Die bei sonstigen Vertragspartnern anfallenden Systemkosten in Höhe von 233 Mio. Euro hat das BMLV aus seinem Budget bereitzustellen."

Pilz im Juni 2006 zur Verweigerung der Teilnahme an der Info-Veranstaltung:: "Es ist nicht Aufgabe der Opposition auf Kosten einer Firma, die einen dubiosen Auftrag erhalten hat, spazieren zu fahren und nach Kräften zu essen und zu trinken. Dieses bleibt in- und außerhalb des Parlaments dafür hochqualifizierten ÖVP-Abgeordneten vorbehalten. Nach allen bisher bekannten Fakten besteht kein Grund mit den deutschen Waffenhändlern auf den Eurofighter anzustoßen"



Der SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter fordert die von Dr.Cap als "Unsinn" und von Anton Gaal als "Ungeeignet" bezeichneten Leasing-Abfangjäger aus der Schweiz zu verlängern. (1.8.2005, Der Standard)

Und Günther Kräuter erbat (29.9.2006) "die Bekanntgabe von Absturzzonen für künftige Abstürze von Eurofightern da dieser "überzüchtet und fehleranfällig" sei, und daher "kontrollierte Abstürze mit großer Wahrscheinlichkeit auftreten" würden.

Anm: Für die "Absturzzonen" ergattert er von uns den "Preis für die unterste Schublade".



Dr. Alfred Gusenbauer am 23.03.2002 im Presse-Interview (über das Schmarotzen im zweiten Stock):
PRESSE: Obwohl die SPÖ seinerzeit den Beschluss zur Abfangjäger-Neuausschreibung mitgetragen hat, tritt sie jetzt vehement gegen die Abfangjäger auf. Gleichzeitig sind Sie auch gegen einen NATO-Beitritt. Fahren Sie eigentlich gerne Trittbrett?
Gusenbauer: Ich halte das für eine unkorrekte Zusammenfassung unserer Position. Ich empfinde es als Beleidigung, Österreich als Trittbrettfahrer zu bezeichnen.

PRESSE: Sie haben aber selbst einmal gesagt: "Ich nehme die Bezeichnung Trittbrettfahrer gerne in Kauf."
Gusenbauer: Ja, und zwar vor folgendem Hintergrund: Ich bin für eine europäische Sicherheits- und Verteidigungsunion, die einmal zu den Vereinigten Staaten von Europa führen wird. Wir sind Mitglied der EU; in dieser Union leisten wir als Nettozahler unseren solidarischen Beitrag, dass sich das Friedensprojekt EU konstruktiv entwickelt. Unsere Lage im Zentrum Europas hat Vorteile und Nachteile. Ein Nachteil ist, dass wir einen Großteil des Verkehrs schlucken müssen. Aber die Binnenland-Situation hat auch einen Vorteil: Dass gerade im erweiterten Europa rund um uns befreundete Staaten sind. Wir sind eben in der angenehmen Situation, in der jemand ist, der in einem dreistöckigen Haus in der Mitte wohnt und Wärme von oben und von unten bekommt. Für das Bundesheer muss man zuerst eine exakte Aufgabenverteilung im Verhältnis zu anderen europäischen Staaten vornehmen, erst danach ist eine Ausrüstungs-Diskussion sinnvoll. Das Bundesheer hat die Grenzen zu sichern*, Katastropheneinsätze durchzuführen und sich an internationalen Einsätzen zu beteiligen. Da will ich wissen, wie schaut die Aufgabenverteilung der europäischen Staaten aus - erst dann kann man über die Ausrüstung diskutieren.

Anm: *Das tut es – auch in der Luft. Solange es was hat dazu...!



Und wir erinnen uns an den Anfang des ganzen Theaters

Unser Interview mit Brigadier Bernecker, Leiter der Luftabteilung im BMLV am 27.03.2001:

www.airpower.at: Egal, welcher Typ. Das Problem bei uns ist ja, dass wir keinen nationalen Konsens in der Verteidigungspolitik zusammenbringen, wie es ihn eigentlich sonst überall gibt.
Brig. Bernecker: Wir bringen ihn vielleicht noch für den Gripen zusammen. Wir bringen ihn wahrscheinlich nicht bei den Amerikanern zusammen.

www.airpower.at: Der (Schwedische Verteidigungsminister) von Sydow war ja schon bei seinen Parteikollegen.
Brig. Bernecker: Das war ja schlecht...das war kontraprouktiv. Weil es viele Stimmen gibt die sagen, die [SPÖ] haben schon ihr Versprechen, dass ihre Parteischulden usw. usw. .... Das darf man auf keinen Fall zulassen weil solange die sich die Plakate noch zeichnen müssen weil sie sich die Druckerei nicht mehr leisten können sind sie ganz brauchbar...
...
www.airpower.at: Sind sie überrascht, dass sich die EADS mit dem Eurofighter auch noch gemeldet hat, die waren ja ursprünglich nicht bei denen die ein RFI bekommen haben?
Brig. Bernecker: Man hat mich von der EADS angerufen und gefragt wieso sie das nicht bekommen. Hab ich gesagt, ihr seid ja viel zu teuer, genau so war das. Hat es geheißen, wer sagt das ihr habt uns ja nie gefragt. Hab ich also den General Pleiner angerufen und gesagt, ich habe da gerade was gehört und das gibt mir zu denken, er hat recht. Wir sagen der ist zu teuer, der sagt das könnt ihr ja gar nicht wissen. Das ist ein Fehler, denn wie wollen wir argumentieren wenn wir etwas nicht belegen können. Und das ist gefährlich. Wir sagen das kommt nicht rechtzeitig und ist zu teuer. Und dann geht die Firma auf die Barrikaden und sagt die haben uns doch nie gefragt, also wie können die das sagen?