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Eurofighter: Tranche 1 wird "begradigt"
Ganze erste Tranche wird auf FOC-Standard gebracht.

Die ersten Block-5 Maschinen stehen schon auf der Fertigungsstrasse.

Block 1, 2 und 2B Maschinen werden nach und nach auf Block 5 umgerüstet.

BS037 wird die erste Tranche-2 Maschine der RAF.
Fotos: eurofighter.com

Seit 1998 läuft die Serienfertigung der Eurofighter, 2003 wurden die ersten Serienmaschinen ausgeliefert, mehr als 100 Serienmaschinen sind bisher schon bei den Luftwaffen der vier Partnerländer im Dienst. Diese 100 Maschinen hatten und haben einen wichtigen Job zu erledigen. Sie ermöglichen Piloten und Technikern den Umgang mit dem neuen System kennen zu lernen und brachten Bewegung in die Logistik- und Ausbildungsschiene. Für diese Aufgabe waren die Fähigkeiten der Maschinen aus den Leistungsblocks 1, 2 und 2B ausreichend.
Es zeichnet sich ab, dass Anfang nächsten Jahres die Freigabe des Hard- und Softwarestandards für die volle Einsatzbereitschaft (Full Operational Capability / FOC) im Rahmen des Leistungsblocks 5 erreicht wird. Ende 2007/Anfang 2008 wird die Auslieferung der Tranche 1 vollständig abgeschlossen.

Deshalb hat bei Eurofighter nun das Umrüstprogramms R2 begonnen, welches bis Ende 2012 alle Maschinen der Blocks 1, 2 und 2B auf den FOC-Standard "Block 5" nachführen wird.
Somit werden alle Tranche 1 Eurofighter die volle Luftkampf-Fähigkeit sowie Luft-Boden-Fähigkeiten einschl. des Abwurfs von lasergelenkten Bomben erhalten.

Begonnen wird R2 Programm mit den Block 2B-Flugzeugen, welche einen ist wesentlich geringeren Umrüstaufwand als bei früheren Leistungsblöcken verursachen. Damit stehen Ende 2007 den vier Partner-Luftstreitkräften durch die Lieferung von Block-5- und umgerüsteten Block 2B-Flugzuegen genügend Maschinen zur Verfügung um die eingegangenen NATO-Verpflichtungen zu erfüllen.

Die erste Maschine, die auf den FOC-Standard umgerüstet wird, ist BS021, der 21. Einsitzer aus britischer Produktion. Nur wenige Tage später folgte die erste deutsche Maschine GS019.

Nach Umrüstung der Block-2B-Flugzeuge folgen die Maschinen mit Block-2-Fähigkeit. Diese Flugzeuge besitzen noch eine erste Luftkampf-Fähigkeit.
Erst danach sind die Zweisitzer des Block-1-Standards an der Reihe. Diese Verursachen den höchsten Arbeitsaufwand haben aber gleichzeitig die niedrigste Priorität, da sie nur zu Schulungszwecken und nicht für Einsatzflüge vorgesehen sind.

Tranche 2 in der Endfertigung

Die Endmontage der ersten Eurofighter Typhoon mit Tranche-2-Standard beginnt noch heuer in Deutschland und England. Hauptmerkmal der Tranche-2-Flugzeuge ist die Ausstattung mit neueren, leistungsfähigeren Rechnern. Die Teilefertigung für Tranche-2 hatte unmittelbar nach Unterzeichnung des Tranche-2-Vertrags im Jahr 2004 begonnen.
Gleich am Beginn der Tranche-2 steht, wie schon bei Tranche 1, eine Serienmaschine mit Testinstrumentierung. Es ist der 29. Einsitzer aus deutscher Produktion und wird als IPA7(GS029) der Industrie und der NATO-Eurofighter-Agentur NETMA für die erforderlichen Testflüge und Leistungsnachweise zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus wird auch IPA6(BS031) im Rahmen der Tranche-2 Test- und Leistungsflüge Verwendung finden. Die Maschine - gebaut in Tranche 1 - befindet sich bereits in Warton/UK in Umrüstung auf Tranche-2/Block 8 Standard.
Die erste Tranche 2 Maschine für eine der Partnerluftwaffen wird BS037 für die Royal Air Force(RAF). Die Maschine wird 2008 ihren Erstflug haben und in diesem Jahr auch an die RAF ausgeliefert werden.

Auch in der Tranche-2 werden Leistungssteigerungen in Stufen implementiert.
Zuerst wird mit Block 8 ein neuer Hardware-Standard implementiert auf welchem die selben Fähigkeiten wie in Tranche-1/Block 5 verwirklicht werden.
Erst mit den folgenden Blocks 10 und 15 werden in zwei Stufen die erweiterten Mehrrollenfähigkeiten der Tranche-2 realisiert.
Zweck dieser "Politik der kleinen Schritte" ist es die jeweiligen Änderungen in überschaubaren Grenzen zu halten. Das dient einerseits der Risikominimierung, andererseits wird so auch die Auslastung bei Entwicklung und Test auf einem gleichmäßigen Niveau gehalten.

Bisher fliegen sieben Einheiten in vier Nationen den Eurofighter Typhoon bereits erfolgreich, zur Zufriedenheit der Piloten und der Bodenmannschaften. Die vier Partner-Luftwaffen haben mehr als 12.000 Flugstunden verbucht. Die Testflotte bei der Industrie hat fast 4800 Flugstunden erreicht.

Martin Rosenkranz