Manching, 13. Juni 2006 - Verteidigungsminister Platter besuchte gestern das Montagewerk in Manching (Deutschland), wo sich der erste österreichische Eurofighter in der Endmontage befindet. Der "AS001" (AS steht für "Austrian Single-Seater") ist beinahe fertig. Platter: "Ich bin stolz auf den ersten Austro-Fighter - mit der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH haben wir einen äußerst seriösen Geschäftspartner."
Austro-Fighter ab Juli 2008
Platter lud Regierungskollegen, Opposition und Medienvertreter nach Manching ein, sich vor Ort über die Fertigung der österreichischen Eurofighter zu überzeugen. Der "AS001" wird im Juli kommenden Jahres ausgeliefert. Im Lieferzeitraum von 2007 bis 2009 werden kommendes Jahr vier Eurofighter ausgeliefert, 12 weitere kommen 2008, die restlichen zwei Jets folgen 2009. Inzwischen stellen die F-5 "Tiger" die Luftraumsicherung sicher. Im Juli 2008 übernehmen die Eurofighter den Luftraumüberwachungsdienst zur Gänze.
"Ich habe zwar selbst nicht die Typenentscheidung getroffen, aber ich bin froh und dankbar, dass seinerzeit so entschieden wurde - ich hätte auch so gehandelt“, so Platter.
Die Endmontage des AS001 hat im April des heurigen Jahres in Manching begonnen. Die Endmontage des AS002 soll dann im kommenden Juli beginnen. Die Hauptgruppen für acht weitere Austro-Fighter sind bereits in Produktion, weitere Teile des Eurofighters sind bestellt. Zudem ist der Aufbau der logistischen Versorgungsreife zur Aufnahme des Flugbetriebes in Österreich 2007 sichergestellt.
Eurofighter-Chef Aloysius Rauen: "Der Gesamtprogrammplan ist gemäß Vertrag bis dato termin- und leistungsgerecht und vollständig erfüllt."
Facts and Figures
Der Eurofighter konnte schon mehr als 13.000 Flugstunden absolvieren. Davon knapp 9.000 Stunden (Stand Ende Mai 2006) bei den Luftwaffen selbst: Der Flieger ist seit Ende 2005 für die Luftraumüberwachung in Italien eingesetzt, in Deutschland und Großbritannien sind die ersten Einsatzverbände aufgestellt worden und in Spanien hat die taktische Flugausbildung begonnen.
Auch in Österreich hat die Eurofighter-Ausbildung schon begonnen - die Simulatorausbildung startete im Mai. Insgesamt sollen 1.800 Simulatorstunden pro Jahr absolviert werden, zudem 1.800 Flugstunden pro Jahr. Beim Österreichischen Bundesheer werden 23 Eurofighter-Piloten ausgebildet. Dazu kommen noch fünf Techniker und Trainer. Ab kommenden September werden die ersten Drakenpiloten auf den Eurofighter umgeschult. Insgesamt werden 955 Personen für den Betrieb und für die Materialerhaltung der Flugzeuge und des Simulators eingesetzt. Davon 140 Techniker, 50 Ingenieure und 30 IT-Spezialisten. Das bedeutet, dass es in Zeltweg - dem Hauptstandort des Eurofighters - 200 Arbeitsplätze mehr als bisher geben wird.
Sowohl Generalmajor Erich Wolf als auch der deutsche Testpilot Chris Worning lobten die ausgeklügelte Technik und die geringere Arbeitsbelastung des Piloten sowie die hervorragenden Fähigkeiten des Eurofighters. "Fliegen mit dem Eurofighter ist ur geil“, so Luftwaffenchef Generalmajor Wolf.