Die britische "Kostensenkung"
Am Tag nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages durch das österreichische Verteidigungsministerium wurde in der britischen "Financial Times" behauptet, Großbritannien plane eine massive Kostensenkung. Diese Meldung beruht auf einem Mißverständnis.
Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien haben sich vor mehr als einem Jahrzehnt entschlossen, gemeinsam ein Jagdflugzeug für ihre Luftwaffen zu entwickeln. Das Geld dazu mußte wenigstens zum Teil aus dem Staatshaushalt Deutschlands, Italiens, Spaniens und Großbritanniens vorgestreckt werden. Anläßlich der Erteilung der Typengenehmigung hat Großbritannien bekanntgegeben, daß das Land versuchen werde, seine "Entwicklungshilfe" für die 2. Herstellungstranche an das knappe Budget anzupassen und die Kosten deutlich zu senken.
Der Bericht in der Financial Times spricht zwar von einer Reduzierung der Kosten von 10 - 20 Prozent, bezieht sich dabei aber lediglich auf interne, nationale Bereiche. Die britische Regierung hat mittlerweile sogar klargestellt, daß Einsparungen zwar angepeilt werden, die Größenordnung von 10 - 20 Prozent wäre aber rein spekulativ und daher nicht relevant.
Wenn die jüngsten Berichte österreichischer Medien stimmen - was in diesem Fall aber nicht nachvollziehbar ist - dann zahlen Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien für ihre Flugzeuge je 80 Millionen Euro. Mit dem österreichischen Typhoon, der Pro Stück nur 62,9 Millionen (ohne System- und Finanzierungskosten) kosten wird, haben wir einen ausgezeichneten Preis, inklusive Gegengeschäften von vier Mrd. €, die laut "Eurofighter GmbH "weit über das normale Ausmaß hinausgehen" (APA, 3.7.03).