Das Paket
Mit dem Eurofighter erhält Österreich ein Flugzeug, das aufgrund seiner überragenden Flugleistungen durchschnittlich fünf Minuten früher sein Ziel erreicht als der Draken. Der Typhoon kann daher früher beginnen, allfällige Gefährdungen zu erkennen und allenfalls zu bekämpfen. Dies kann in manchen Fällen überlebensentscheidend sein. Der Ankauf bringt damit ein Mehr an Sicherheit für die österreichische Bevölkerung.
Im Bewertungsverfahren wurde besonderer Wert auf die Information des Piloten insbesondere durch das Bordradar und das Zusammenwirken mit den Bodensystemen gelegt. Die Informationsleistung ("Leben in der Lage" - Situation Awareness) wurde in verschiedenen Standardsituationen des Luftkampfes überprüft. Die hohen Anforderungen in Verbindung mit den aufwendigen Tests garantieren die Leistungsfähigkeit der erprobten Systeme und verschaffen dem Piloten und dem Flugzeug deutlich mehr Sicherheit.
Generell beeindruckt hat der Eurofighter u.a. mit seinen Flugleistungen. Beschleunigung, Steig- und Kurvenleistungen sowie seine Fähigkeit, die Schallgeschwindigkeit auch ohne Einschalten des Nachbrenners zu überschreiten, sind hervorragend. Die Größe und Qualität der Cockpitbildschirme, die Zusammenfassung und Darstellung aller Sensorinformationen, Spracheingabe und eine herausragende automatisierte Analyse und Abwehr von Luft- und Bodenbedrohungen sorgen dafür, dass sich der Pilot voll auf seinen Auftrag konzentrieren kann. Die Verwendung von zwei Triebwerken schafft mehr Sicherheit. Die Sichtidentifizierung anderer Flugzeuge ist aufgrund des integrierten Infrarotsystems (IRST) auch bei Nacht und unabhängig von der Witterung möglich. Darüber hinaus wird Österreich Flugzeuge aus der zweiten Fertigungstranche erhalten, die gegenüber denen, die sich derzeit in Produktion und Auslieferung befinden, weiterentwickelt und in ihrer operationellen Leistungsfähigkeit gesteigert sind. Damit wird das Bundesheer ein Produkt betreiben, dass hinsichtlich der Sicherheit und dem technischen Standard absolute Weltspitze ist.
Die Bewertungskommission hat dem Verteidigungsminister mehrheitlich (4:1) empfohlen, den Auftrag an EUROFIGHTER GMBH (Typhoon) zu vergeben. Am 2. Juli 2002 hat der Ministerrat auf Empfehlung des Verteidigungsministers beschlossen, den Eurofighter als Luftraumüberwachungsflugzeug für Österreich zu beschaffen. Am 1. Juli 2003 haben daher nach einem Bericht an den Ministerrat Vertreter des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Vertreter der Eurofighter GmbH den Kaufvertrag über 18 Stück Eurofighter "Typhoon" mit einer aufschiebenden Bedingung unterzeichnet: Der Vertrag tritt in vollem Umfang erst mit der Kundmachung des Budgetbegleitgesetzes in Kraft.