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"We Deliver!"
Programmstatus Eurofighter 5/2007

"We Deliver!" betietelte die Eurofighter GmbH ihre Presse-Tour 2007 in Rom/Grosseto. Nicht nur die fünf Österreichern sondern auch der Rest der 52 Journalisten mussten dabei unwilkürlich an einen Minister in Wien denken.
Foto: Eurofighter GmbH

Das Testflugprogramm läuft stetig. Die Arbeiten zu Tranche 1 sind faktisch abgeschlossen.
Gafik: Eurofighter GmbH

Die METEOR soll die stärkste Luft/Luft-Lenkwaffe der Welt werden. Aber noch hapert es an allen Ecken und Enden. Um dem Raketenbauer MBDA mit den notwendigen Daten zu versorgen wurden Mittel für Anpassungstests freigegeben. In fünf Jahren soll die Rakete am Eurofighter hängen - Finanzierung für Fertigung und Integration gibt es aber noch keine.
Fotos: Eurofighter GmbH

119 Eurofighter fliegen in Europa. Die Fertigungsrate liegt bei 40Stk./Jahr
Gafik: Eurofighter GmbH

Alle italienischen Eurofighter werden mit dem FLIR/IRST-System "Pirate" ausgestattet.
Foto: Aeronautica Militare Italiana "Troupe Azzurra"

Spanien hat als erste Nation eine Maschine im Block 5 Standard bekommen.
Foto: Eurofighter GmbH

Testflug-Flotte

Die Testflotte besteht aktuell aus neun Maschinen.
Dies sind DA5 und IPA3 bei EADS Deutschland GmbH, IPA4 bei EADS CASA, DA3, DA7 und IPA2 bei Alenia sowie IPA1, IPA5 und ISPA1 bei BAE Systems. DA1, DA2 und DA4 sind bereits außer Dienst - die restlichen DAs folgen in Bälde. Sie haben ihre Aufgabe faktisch, denn noch heuer wir der 1988 begonnene Entwicklungsprozess abgeschlossen.
Zur Ergänzung der Testflotte wird BS031 als IPA6 im Tranche-2/Block 8 Standard in Kürze zur Verfügung stehen. Des weiteren wird GS029 als IPA7 ebenfalls im Tranche 2 Standard die Testflotte ergänzen.

Die Meilensteine der letzten Zeit waren:

Per 7. Mai 2007 sind 5.404 Flüge mit gesamt 5.078 Flugstunden im Testflugprogramm absolviert.

Future Capability Programme

Im Rahmen des Future Capability Programme (FCP) sollen über das ganze Einsatzleben der Eurofighter alle Leistungssteigerungen ins Programm eingebracht werden. Zu diesem Zweck läuft grade eine Umorganisation des Managements in der Eurofighter GmbH, da es künftig nicht mehr primär darum geht ein Produkt zu entwickeln, sondern der Bedarf sich verschiebt hin zu Kunden, die das System einsetzen und daher Support benötigen.
Geplant ist neue Releases und Softwareupdates im Rahmen eines Zweijahres-Zyklus freizugeben. Diese Updates werden dann im Zuge des normalen Wartungszyklus in die Maschinen integriert.

Die nächste Stufe ist das von der RAF nur für die RAF-Eurofighter der Tranche 1 bestellte "Austere" Programm, welches die Integration eines Laser Designator Pods (LDP) in einer relativ simplen Form sowie die Integration der Enhanced Paveway umfasst. Dies wird für die RAF im Jahr 2008 verfügbar.

Tranche 2 bringt eine neue Hardware und Software-Architektur mit sich - wobei die Software nicht komplett neu geschrieben werden muss, sondern nur angepasst wird.

In weiterer Folge ermöglicht dies die Integration der "Phase 1 Enhancements".
Der Initial Release ist für Anfang 2011 geplant, der Final Release Ende 2012.
Das Update umfasst eine stärker auf Multirole-Bedürfnisse ausgerichtete Pilot-Maschine-Schnittstelle; die volle Integration eines LDP in alle Eurofighter; Updates welche für eine stärkere Ausprägung der Network Centricity Warfare Kapazitäten nötig sind (MIDS, GPS, DASS, Kommunikation). Dazu kommen noch weitere Bewaffnungsoptionen, es sind dies Paveway IV und EGBU-16.

Die "Phase 2 Enhancements" sind für den Release Ende 2014 geplant und sollen sowohl Storm Shadow als auch Taurus umfassen sowie auch Überschall-Abwürfe von Paveway IV LGBs. Des weiteren ist auch hier Verbesserungen für Interoperabilität und Network Centricity Warfare geplant.

Inzwischen schon ein eigener Punkt im Entwicklungsprozess ist die METEOR
Geplant ist eine Indienststellung per Ende 2012, denn nach wie vor besteht in den Partnernationen ein entsprechender Bedarf für einen Luft/Luft-Rakete mit einem so überlegenen Leistungsspektrum. Das Offert der Industrie dafür wurde 2006 übergeben. Freigegeben wurden aber nur geringe Mittel um zu Überprüfen wie sich die Rakete am Flugzeug verhält (z.B. Anti-Flatter-, Vibrations- sowie Tests anderer Umweltbedingungen am Flieger) um MBDA bei der Entwicklung der Rakete zu unterstützen.
Was dazu führt, dass die Entwicklung und Beschaffung der METOR vertraglich getrennt von der Integration in den Eurofighter stattfindet.

Status der Auslieferungen

Per 7.Mai waren an die Luftwaffen der vier Partnernationen gesamt 119 Maschinen ausgeliefert (davon 5 IPAs). Diese teilen sich auf wie folgt: Sehr zufrieden zeigt sich die Industrie über die hohe Anzahl an absolvierten Flugstunden bei den Nutzerluftwaffen. Samthaft hat die Flotte bisher 17.600 Flugstunden absolviert. Damit dürften im Schnitt seit Lieferbeginn rund 90 Stunden pro Maschine und Jahr geflogen worden sein.

Status der nationalen Programme

UK Royal Air Force

DE / Deutsche Luftwaffe

IT / Aeronautica Militare Italiana

SP / Ejército del Aire Espanol

Österreich

Tranche 3 Offert in Vorbereitung

Derzeit bereitet sich die Industrie auf das Offert für die Tranche 3 an die vier Partnernationen vor. So wie es derzeit aussieht dürften sich gegenüber der Tranche 2 keinen großen Änderungen ergeben. Das Anbot wird also - wenn sich keine neuen Bedürfnisse ergeben - ein Tranche 2-Equivalent umfassen. Ein Vertragsabschluss wird für Anfang 2009 angepeilt. Dies ist aus Sicht der Industrie notwendig um Kontinuität in der Produktion zu bewahren.
Geplant sind für UK 88 Stk., DE 68 Stk., IT 46 Stk. und Spanien 34 Stück.

E-Scan-Radar

Mehr oder weniger auf Kundenwunsch liefer- und integrierbar wäre das "CAESAR" E-Scan-Radar für den Eurofighter. Vorteile sieht man bei dieser Technologie vor allem bei den Lebensdauerkosten welche aus den geringen Wartungserfordernissen resultieren.

Martin Rosenkranz