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Saudi Arabien kauft Eurofighter
Vertrag über 72 Maschinen für die Royal Saudi Air Force unterschrieben.

Noch weiß niemand wie die Flugzeuge letztendlich aussehen werden - hier schon mal ein optisch recht gefälliger Vorschlag.
Erstmals in Dezember 2005 wurde bekannt, dass Pläne der Saudischen Regierung über den Kauf von Eurofightern für die Königlich Saudische Luftwaffe offenbar weit fortgeschritten waren. Die britische Regierung vertreten durch Staatssekretär für Verteidigung, Dr John Reid und die Saudische Regierung unterzeichneten damals ein Dokument mit dem Ziel einer Partnerschaft bei der Modernisierung der saudischen Streitkräfte sowie einer engen Zusammenarbeit durch gemeinsame Trainings und Manöver. Vereinbart wurde, dass der Typhoon die saudischen Tornado ADVs sowie andere derzeit von der Königlich Saudischen Luftwaffe genutzten Flugzeuge ersetzen soll. Teil des Pakets war ein Abkommen über Investitionen durch BAE Systems in saudische Unternehmen sowie einen industrie-technologisches Entwicklungs- und Trainingsprogramm um Saudi Arabien in die Lage zu versetzen die Flugzeuge über die Lebensdauer technisch betreuen zu können.

Project Salam

Am Dienstag den 11. September 2007 (29/8/1428 AH nach Saudischer Zeitrechnung) trat der Vertrag über den Ankauf von 72 Eurofighter Typhoon für die Royal Saudi Air Force in Kraft. Project Salam - so der auserwählte Name - läuft als Government-to-Government Geschäft zwischen der Britischen und Saudischen Regierung. Die britische Royal Air Force wir die Flugzeuge zu ihren Konditionen von der Industrie kaufen und diese ohne Aufpreis an die Royal Saudi Air Force weitergeben.

Der Preis der Flugzeuge wird mit EUR 88,4 Mio. pro Maschine angegeben. Inklusive zugehöriger Ausbildung und Anfangsunterstützung kommen 72 Maschinen auf EUR 7,4 Mrd. Weitere EUR 7,4 Mrd. sollen für zugehörige Munition und Waffensysteme fließen. Spekuliert wird über div. Lenkwaffensysteme aus dem Hause MBDA darunter die Luft/Luft-Lenkwaffen ASRAAM und Meteor sowie auch die Luft/Boden-Lenkwaffen Storm Shadow, Brimstone und die Enhanced Paveway IV GPS/Laser-Lenkbombe.

Der Rest auf das Gesamtpaket in Höhe von EUR 29,5 Mrd. (20 Mrd. Pfund) wird für einen lebenslangen Wartungs- und Instandsetzungsvertrag erzielt.

BAE Systems beschäftigt bereits derzeit 4.600 Personen in Saudi Arabien. Und wird erwartet, dass diese Zahl noch steigt. Denn der Vertrag inkludiert auch die Errichtung einer Endfertigungslinie für den Eurofighter Typhoon in Saudi Arabien in deren Zusammenhang es zu einem bisher nicht dagewesenen Militär-Technologietransfer in ein Land des Mittleren Ostens kommt. Von den gesamt 72 Maschinen sollen die ersten 24 im britischen Warton endgefertigt werden, die restlichen 48 in Saudi Arabien.

Der Deal mit Saudi Arabien hat am Rande offenbar auch die Verhandlungen um die dritte Tranche des Eurofighters für die vier Core-Nations beeinflusst. Großbritannien hat offenbar versucht die 72 Maschinen für Saudi Arabien im Rahmen ihrer Abnahmeverpflichtung in Tranche 3 über 88 Maschinen in Anrechnung zu bringen. Ein Plan der durch die Industrie umgehend abgelehnt wurde.

Martin Rosenkranz