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Foto: Martin Rosenkranz Foto: Georg Mader |
So wurde www.airpower.at über seine internationalen Verbindungen in luftfahrtpublizistische Kreise unterrichtet, dass vormittags die Herstellerfirma "Sikorsky" (www.sikorsky.com) [ein Unternehmen der UNITED-TECHNOLOGIES Group (www.utc.com)] dem österreichischen BMLV ein frisches Anbot über zumindest drei - oder auch mehr - S-70A/UH-60L gelegt hat. Die angebotenen Maschinen wurden mit etwa 12 Millionen EUR / Stk. offeriert und sollen etwa ab 2011/12 verfügbar sein.
Zwar ist das Stammwerk in Stratford CT. bereits mit der Serie von 1.200 Stk. des UH-60M für die amerikanischen Streitkräfte befasst, die jetzt offerierten Modelle der in Österreich geflogenen Serie S-70A/UH-60L stammen aber noch aus der US-Produktion. In Hinkunft aber wird die L-Serie als "International Black Hawk" innerhalb der EU, im 2007 von ‚Sikorsky' gekauften polnischen Werk PZL-Mielec montiert.
Am 4. Oktober hat der ehem. Verteidigungsminister Herbert Scheibner (BZÖ) per APA-OTS-Aussendung (Bundesheer: SCHEIBNER fordert drei zusätzliche Black Hawk Hubschrauber) drei weitere S-70 Hubschrauber angeregt. Das Ansinnen wurde zudem auch in der letzten Nummer des Heeresmagazins "EINSATZ" (Moser Mediengruppe) deutlich eingefordert.
Auch der österreichische Rechnungshof hat zur Anschaffung der neun S-70 per Zl. 860.010/002-Pr/8/01 festgehalten, dass: "...ein erheblicher Mangel an Transport-hubschraubern bestand, der auch durch das laufende Beschaffungsvorhaben nur teilweise beseitigt werden wird..", oder: "...dass mit der beabsichtigten Teilbedarfsdeckung der auf militärischen Planungen beruhende Gesamtbedarf an Transporthubschraubern weiterhin nicht abgedeckt sein werde..."
Daher erscheint die Aufstockung auf eine international vergleichbare, vollständige Staffel durchaus geboten. Eine größere "Black Hawk"-Fotte brächte neben der augenscheinlichen Steigerung der rein militärischen Transportkapazität des Bundesheeres auch eine bedeutende Verstärkung der Zivilschutzleistung (Stichwort Überflutungen). Auch würde das Profil der österreichischen Außen- und Europapolitik mit einer derart ermöglichten, sichtbareren Präsenz bei internationalen Krisen- und Zivileinsätzen erheblich geschärft.
Das Anbot ist auch ein Faktor für die Sicherheit der wertvollen Spezialisten in unseren Besatzungen. So müssten in Hinkunft nicht ältere, weniger crash-sichere Hubschraubertypen in Einsätze wie nun z.B. vielleicht in den Tschad entsandt werden. "Force- Protection" bedeutet eben Schutz der eigenen Mannschaften, Passagiere und Material.
Das Anbot schließt auch eine anteilige Kompensation durch Gegengeschäfte mit ein. Die im Rahmen des "Black Hawk"-Kaufes bereits angerechneten Offsets wurden - ganz im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung in einer anderen Beschaffung - z.B. in der erwähnten Nummer von "EINSATZ" jüngst besonders erfolgreich dargestellt.
Seit 2007 fallen auf derartige Beschaffungen in der EU keine Steuern mehr an und so bleibt es zu hoffen, dass kolportierte Budgetreserven bzw. -Umschichtungen im Haushalt des BMLV ein Nähertreten an das durchaus sinnvolle Proposal aus den USA ermöglichen werden. Heeresstellen konnten dessen Einlangen heute noch nicht bestätigen.
Bis heute haben mehr als 3.000 S-70 und H-60 im US-Militär und bei 27 internationalen Bertreibern mehr als 6,5 Millionen Flugstunden absolviert. Die Type ist das am meisten verbreitete Gerät für Einsatzunterstützung, Friedenssicherung, Grenzüberwachung, Drogenbekämpfung, Katastrophenhilfe oder Rettungseinsätze.
Martin Rosenkranz & Georg Mader