Selbst bei den "Profis", welche sich eine Medien- oder Spotterakkreditierung lösten, war das Limit erreicht. Die fast 800 Spotterakkreditierungen waren lang vor der Veranstaltung restlos ausverkauft. Die 370 Medienakkreditierungen wurden bereits Freitag zur Gänze ausgegeben und wer Samstag kam musste abgewiesen werden. Und worüber sich der Veranstalter sicher am meisten freut - auch die nicht gerade billigen "VIP-Tickets" waren restlos vergriffen. Auch die Militärluftfahrtausstellung im Hangar 8 wickelte mit weit über 10.000 Besuchern ein Monsterprogramm ab, dass die Freiwilligen vor Ort alles abverlangte. Dass sich das Verkehrschaos dennoch in Grenzen hielt dafür sorgte ein über die Jahre immer mehr verbessertes Verkehrskonzept bei dem auch die ÖBB mit Sonderzügen kräftig mithalf. So wurden bereits in Kraubath 8.000 Fahrzeuge von der S36 auf Parkplätze abgeleitet und die Besucher mit Zugshuttle nach Zeltweg gebracht. 222 Flugzeuge aus 22 LändernWie - im positiven Sinne - üblich spulte Zeltweg ein Monsterprogramm mit Highlights ab. 20 Stunden Flugprogramm vom Segel-Oldtimer bis zum supermodernen Überschall-Kampfflugzeug waren zu sehen. Zweitweise befanden sich rund 25 Luftfahrzeuge gleichzeitig in der Luft.Die Sensation schlechthin war der Besuch der Royal Saudi Air Force in Zeltweg. Dass die Kunstflugformation der königlich saudischen Luftstreitkräfte - die Royal Saudi Hawks - ausgerechnet Zeltweg für ihren aller ersten Besuch in Festland-Europa wählten ist eine hohe Ehre und zeigt auch welches Ranking sich die Show in Zeltweg international erarbeitet hat. Nebst Militärflugzeugen aus vielen Ländern und den Staffeln des Veranstalters Bundesheer half auch der Sponsor Red Bull mit seiner nicht gerade kleinen Flotte von Raritäten und Kunstflugpiloten mit das Programm Abwechslungsreich zu gestalten. Unfall am FreitagWenn auch nicht glimpflich so doch zum Glück ohne tödlichen Ausgang verlief ein Unfall während der Luftlandevorführung des Jägerbataillons 25.Beim Automaten-Absprung aus nur 200m Höhe mit Rundkappenschirmen aus den Herkules-Transportflugzeugen des Bundesheeres verfingen sich zwei Unteroffiziere mit ihren Schirmen ineinander und prallten kaum verzögert durch die zusammengefallenen Schirme hart am Boden auf. Die mit ihnen abgesprungenen Kameraden waren, einmal aus dem Gurtzeug befreit, sofort zur Stelle und leisteten Erste Hilfe. Ebenso schnell war das Sanitätsteam der Airpower11 vor Ort. Die beiden Verletzen wurden nach der ersten Versorgung vor Ort mit Alouette III Hubschraubern des Bundesheeres in umliegende Krankenhäuser gebracht. Beide Soldaten waren bei Bewusstsein und nicht in Lebensgefahr erlitten jedoch teils erhebliche Frakturen von Knöcheln, Becken und Schulter. Die Show wurde nach einer halbstündigen Unterbrechung fortgesetzt. Wie bei Flugunfällen üblich wurde sofort mit der Untersuchung der Unfallursache begonnen und die Flugunfallkommission nahm unmittelbar nach Abtransport der Verletzten noch am Unfallort die Arbeit auf. Ein AusblickDie Airpower11 hat dem Veranstalter das Limit des derzeitigen Konzepts aufgezeigt. Möchte man weiter wachsen wird an einer Erweiterung des Zuschauergeländes kein Weg vorbei führen. Unter diesem Aspekt war die Entscheidung den Eurofighter-Sicherheitsbereich südlich der Piste bei der Fliegerwerft 2 zu errichten nicht die Beste. Diese Flächen fehlen nun der Show.Es laufen Überlegungen die Show künftig in den Herbst zu verschieben was grundsätzlich zu begrüßen ist. Tendenziell sind die Wetterlagen im Herbst stabiler, vor allem die Gewitterneigung - und die Gewitter in der Obersteiermark können was(!) - ist im Herbst geringer. Allerdings sinkt auch die Anzahl der Tageslichtstunden. Um das Programm deshalb nicht kürzen zu müssen wird man nicht umhin kommen die Flugpläne dichter zu gestalten. Dies wird vor allem für das Flight Traffic Management eine Herausforderung welches Starts und Landungen dichter staffeln und wenn möglich überlappend abwickeln muss. Teilweise passiert das in Zeltweg heute schon. Es muss aber intensiviert werden um Durchhänger im Programmablauf zu vermeiden. Alles in allem eine äusserst gelungene Show die gerade wegen ihres enormen Erfolges am nicht einfach zu lösenden Problem des überwältigendem Besucheransturm laboriert. Veranstalter, Sponsoren und Partner sehen sich deshalb ernormen Herausforderungen gegenüber wenn sie dem gewaltigen Ansturm an Zusehern künftig Rechnung tragen wollen. Das AIRPOWER.AT-Team
FOTOS - Martin Rosenkranz
FOTOS - Markus Dobrozemsky
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