Versionen
Nach dem Modell A folgen bis 1963 die Typen B,C,D,E und F. In diesen Modellen wurden Verbesserungen im Triebwerksbereich, im Elektronikbereich (Radar und Feuerleitsystem) und in der Bewaffnung verwirklicht,
der Typ C wurde als Zweisitzer zur Pilotenausbildung gebaut, Typ E als Aufklärer mit 7 Fotokameras ausgestattet.
Zwischen 1987 und 1991 wurden in Schweden insgesamt 66 Draken der Type F einer kompletten Generalüberholung unterzogen, mit diversen Verbesserungen vor allem im Elektronikbereich trägt diese Version die Bezeichnung J-35J.
Gearbeitet wurde an einer Strukturverstärkung um bis zu vier 525 Liter Zusatztanks tragen zu können (Original 2), an Modifizierungen des Radarsystems, der Navigation, der Freund - Feind - Kennung und der Instrumente im Cockpit (Displays) und ein IRST - System (passives Infrarot Such- und Verfolgungssystem) mit ca. 25 km Reichweite wurde angebracht.
Österreichversion
Der Draken des schwedischen Flugzeugherstellers Saab hat es nicht gerade sehr leicht in Österreich.
Schon 1968 wurde über den Ankauf von 12 Draken diskutiert, beschafft wurden dann aber nur Flugzeuge des Typs Saab 105Ö der sich als Trainingsflugzeug für angehende Jetpiloten und als leichtes Erdkampfflugzeug einsetzen läßt, jedoch nicht als Abfangjäger zur Luftraumüberwachung/-verteidigung.
Beinahe 20 Jahre später wurde dann der Ankauf von 24 Draken für das Bundesheer durchgeführt, nicht ohne vorher eine österreichische Politkomödie zu veranstalten.
Auf einmal war jeder Österreicher ein Flugzeugexperte und Rundfunk und Presse widmeten der Diskussion ihre besten Sendeminuten und dicke Überschriften,
der Draken wurde dabei nicht gerade mit Rosen bedacht. Den Höhepunkt bildete das "Anti-Draken-Volksbegehren" und der damalige Verteidigungsminister Lichal beschrieb die Diskussion sehr treffend mit den Worten "..die einen weinen, die anderen lachen...".
Den schlechten Ruf als lauter, uralter Schrottflieger verursacht durch die Medien in Österreich wurde der Draken aber nie wieder los, und so reden bis heute viele Leute schlecht über ein Flugzeug das sie nicht einmal auf einem Bild erkennen.
Für die schwedischen Konstrukteure und Techniker muß die Berichterstattung in Österreich einer schweren Beleidigung gleichgekommen sein, wie sagt man "Entschuldigung" auf schwedisch?
Beschafft wurden 1985 gebrauchte Flugzeuge der Serie J 35D die zwischen 1960 und 1963 produziert wurden.
Die Flugzeuge wurden in Schweden werksseitig generalüberholt, erhielten die neuen vogelschlagsicheren Cockpithauben der F-Version und eine neue Lackierung.
Die Flugzeuge, jetzt bezeichnet als J 35Ö wurden nach vollzogener Ausbildung der ersten Piloten zwischen Juni 88 und August 89 nach Österreich geflogen und nahmen ihren Dienst auf.
Trotz des geäußerten Wunsches nach Lenkwaffen für den Draken durch das Bundesheer wurden die Flugzeuge nur mit jeweils zwei 30mm Maschinenkanonen ausgeliefert.
Diese Bewaffnung zeigte sich jedoch 1991 während der Jugoslawienkrise als unzureichend,
daher wurden 1992 infrarotgelenkte Kurzstreckenraketen des Typs AIM-9 P3 "Sidewinder" aus schwedischer Produktion beschafft,
die Verkabelung der Flugzeuge für diesen Lenkwaffentyp war schon beim Ankauf eingebaut.
Ausserdem wurden die österreichischen Draken in einem Upgrade-Programm mit ex-dänischen Störkörperwerfern und Radarwarnempfängern sowie mit neuen Funkgeräten ausgestattet.
Ein in der Öffentlichkeit sehr breitgetretenes Thema war die Anzahl der österreichischen Piloten für den Draken.
Erst ab 1993 war genug Personal vorhanden um mit allen Maschinen permanent zu fliegen.
Die wichtigsten Gründe für den Pilotenmangel sind die hohen Anforderungen an den Piloten im Bezug auf das fliegerische Können, die kosten- und zeitintensive Ausbildung und die gegenüber Zivilpiloten doch sehr dürftige Bezahlung.
Ein Milizpilotensystem, wie es die Schweiz besitzt, hätte die Engpässe bei der Anzahl der Piloten vielleicht mindern können.
Immer wieder wurden kleine Verbesserungen in die Maschinen integriert, die bisher letzte Modifikation der Maschinen betraf Radarwarngeräte und Täuschkörper - Dispenser welche gebraucht aus Dänemark beschafft wurden.
Natürlich hat der Draken mit zunehmendem Alter so seine Probleme.
Die Ericsson PS-03 Feuerleitanlage ist absolut nicht mehr zeitgemäß und gegenüber modernen Maschinen ist der Draken um einiges schwerer zu fliegen und zu warten.
Um so beeindruckender ist die Statistik der Bundesheer - Draken.
Seit 1986 haben die österreichischen Draken ca. 25000 Starts und Landungen und über 20000 Flugstunden UNFALLFREI absolviert.
Und auch wenn manchmal vielleicht auch ein bißchen Glück dabei gewesen sein mag, so kann doch alleine an diesen zwei Zahlen die Leistungen der Piloten und Techniker des Bundesheeres gemessen werden, das Glück ist ja bekanntlich nur den Tüchtigen hold.
Der internationale Durchschnitt bei Flugunglücken mit Militärmaschinen ist mit diesen Werten bereits um mehr als das doppelte übertroffen.
Zukunft
Die derzeitige Planung sieht den Betrieb mit beiden Staffeln noch bis 2003 vor.
Danach kann nur noch eine Staffel bis längstens 2005 im Einsatz stehen.
Größere Probleme sind bis dahin aber mit dem Ersatzteilnachschub zu erwarten, neue Piloten gibt es keine mehr.
1997 war aber der letzte Ausbildungslehrgang in Schweden, die zweisitzigen Draken sind dort schon außer Dienst gestellt, die Schulung weiterer Piloten nicht mehr möglich.
Das einzige Land welches noch zweisitzige Draken im Einsatz hat ist Finnland, es wurde zwar 1999 noch ein Versuch unternommen dort ein letztes Mal die Typeinschulung für 4 - 6 österreichische Piloten durchführen zu können, Finnland hat dies jedoch abgelehnt.
Im August 2000 wird der Einstz der Draken in Finnland offiziell beendet, Österreich wird dann das einzige Land der Welt sein welches noch Saab J-35 Draken im täglichen Einsatz stehen hat.
www.airpower.at