Im Einsatz von abgesperrten Straßen.
Foto: Saab
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JAS-39 "Gripen" 1. Übersicht
Schweden legt immensen Wert auf eine schlagkräftige Landesverteidigung und hier insbesondere auf eine überdimensionale und hochmodern ausgestattete Luftwaffe.
Mit der Unterstützung befreundeter westlicher Staaten ist es Schweden, als relativ kleinem Staat, im Jet-Zeitalter gelungen mit eigenständigen Entwicklungen technologisch Schritt zu halten und in einigen Bereichen sogar die technische und/oder taktische Führungsrolle für sich in Anspruch zu nehmen.
Fünf Mann und ein Techniker machen den Gripen binnen 10 Minuten flugbereit.
Foto: Saab
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Der Gripen, als Nachfolger der Überschall-Kampfflugzeuge Draken und Viggen, wurde dem Schwedischen Verteidigungskonzept auf den Leib geschneidert.
Im Einsatzfall operiert Schwedens Luftwaffe bei jedem Wetter von kurzen (9 x 800m) abgesperrten zivilen Straßenabschnitten aus, die Flugzeuge werden gewartet und geflogen von Milizsoldaten, müssen binnen Minuten nach der Landung wieder abflugbereit sein und in einer Ausführung als Luftüberlegenheits-/Abfangjäger, Jagdbomber sowie als Land- und Seeaufklärer eingesetzt werden können.
Kein anderes High-Tech-Kampfflugzeug muss unter solch schwierigen Bedingungen Höchstleistung erbringen, der Gripen wurde genau für diese Art des Einsatzes entworfen.
Fast alle Wartungsklappen sind vom Boden aus erreichbar.
Foto: Saab
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Gute Exportchancen rechnet sich Saab AB mit dem JAS-39 Gripen aus, immerhin ist das Flugzeug das relativ gesehen günstigste Angebot im Spektrum der Kampfflugzeuge westlicher Technologie.
Für einen Eurofighter bekommt man 3 Gripen, und die F-22 "Raptor", der neue Luftüberlegenheitsjäger der USA, ist sogar achtmal teurer als das kleine Schwedische Kampfflugzeug.
Und auch die Betriebskosten des Gripen sind ein nicht zu übersehender Vorteil gegenüber anderen Kampfflugzeugtypen, mit US$ 2.000 pro Flugstunde schlägt der Gripen die gesamte Konkurrenz.
Österreich
Der Gripen hat wohl die größte Chance aller Bewerber.
Das Bundesheer blickt auf eine ganze Reihe schwedischer Flugzeuge in ihren Diensten zurück, Safir, Tunnan, 105Ö und Draken.
Und der lange Gemeinsame Weg hat auch ganz sichtbar Spuren hinterlassen in der Österreichischen Jetfliegerei, eine ganze Menge an Abläufen und Normen sich ident mit denen in Schweden.
Dazu kommt noch, dass der Gripen - als einzige Flugzeug in der Auswahl - so modern ist, dass sich das Herstellerland noch keine Gedanken über dessen Ersatz macht.
Wichtiges Kriterium für die Heeresflieger ist nämlich ein Flugzeug bei dem im 30 bis 40 jährigen Betrieb keine Versorgungsschwierigkeiten auftreten und für das in dieser Zeitspanne zeitgemäße Modernisierungspakete angeboten werden, der Gripen erfüllt diese Forderung.
Das vielleicht wichtigste Argument für den kleinen Schwedenjäger sind die günstigen Betriebskosten.
Als Faustformel gilt, je schwerer ein Jet desto höher der Unterhalt. Der Gripen benötigt nur die Hälfte der Treibstoffmenge seines Vorgängers, des Viggen, und ein Flugstunde kostet mit weniger als öS 45.000 um 40% weniger.