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Zum Leben zuwenig, zum sterben zuviel
In der österreichischen Realität wird es sich wohl so abspielen, dass für eine schon vorher fixierte Summe so viele Flugzeuge wie möglich gekauft werden.
Nur ein paar Flugzeuge kaufen ist zuwenig. Die Anzahl muß dem Auftrag angepasst sein. |
Brigadier Bernecker dazu im Januar 1999 zu Georg Mader im Jane's Defence Weekly:
"A batch of 30 fighter aircraft are the minimum.
There are arguments that parts of Austrian airspace could be covered by NATO aircraft [should Austria eventually join the alliance] but this would be a political nightmare and an operational nonsense".
Nonstop Nonsens
Was sich also abzeichnet ist wieder einmal die typisch Österreichische Lösung.
Man möchte das Rad neu erfinden und errichtet ein System bei dem aufgrund mangelhafter Finanzierung die notwendigen Parameter nicht erfüllt werden können (dieses Rad dreht sich nicht).
In guter alter Tradition setzt Österreich also seinen sicherheitspolitisch nicht zu erklärenden Weg fort und wird am internationalen Parkett des sich auch verteidigungspolitisch einigenden Europa weiterhin als sicherheitspolitischer Trittbrettfahrer gelten und Kopfschütteln ernten für die Systemmängel die man sich "leistet".
Erst wenn... ...jemand im Luftraum unterwegs ist der uns nicht so recht passt, werden die Leute merken, dass es zu spät ist sich über eine funktionierende Luftraumüberwachung Gedanken zu machen. |
Nebenbei bemerkt wird natürlich die Kritik der Opposition und der "außerparlamentarischen" Gegner um kein Jota geringer ausfallen wenn nur 20 statt der, für eine funktionierende LRÜ notwendigen, mindestens 30 Flugzeuge gekauft werden. Und auch dem Druck der Presse und der Öffentlichkeit wird diese Maßnahme nicht die Spitze nehmen, man wird auf jeden Fall argumentieren müssen (siehe oben) weshalb man dieses System am Leben erhält. Ein Ankauf von 18 oder 24 Flugzeugen ist Nonsens, gerade einmal geeignet um die Österreichische Sicherheitspolitik, die dafür verantwortlichen Politiker und das betroffene Personal international lächerlich zu machen, und damit ein sowohl teures als auch sehr zweifelhaftes Vergnügen. Baut man wieder nur ein halbes System auf wird sich für 12 bis 15 Milliarden Schilling der Kritik aussetzen, hohe Geldsummen für ein System ausgegeben zu haben, dass das nicht leisten kann wofür es beschafft wurde. Und erst dann wäre das Argument der Aufrechnung gegen Sozialleistungen "möglicherweise" berechtigt. Auf diese Weise werden Angelpunkte für spätere Kritik, wie z.B. Medien die in völlig falsch verstandenem Pazifismus wieder auf den "Za-wos-brauch-ma-des" Zug aufspringen werden, gleich am "Silbertablett" mitgeliefert.
36 Kampfflugzeuge zuviel ?
Belgien: ~130
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30 Flugzeuge sind das unterste Limit für eine funktionierende Luftraumüberwachung, soll auch die Pilotenschulung im Inland durchgeführt werden, um nicht schlussendlich wieder vor den selben teuren und schlussendlich unlösbaren Problemen wie beim Draken zu stehen, sind 36 Flugzeuge unbhedingt notwendig. Ein unterstes Limit mit dem man zumindest das selbst gesteckte Ziel "eine funktionierende Luftraumüberwachung" erreiche würde.
Damit würde man am Sektor Kampfflugzeuge leistungsmäßig etwa ein Drittel dessen erreichen was z.B. die Tschechische Republik, die Schweiz, Finnland, Norwegen für notwendig erachten, und weniger als ein Sechstel dessen was z.B. Schweden oder auch der EU-"Nettoempfänger" Griechenland und der EU-Erweiterungskandidat Polen im Einsatz haben.
Irgendwie gilt es in dieser Causa für die Wehrpolitik-Spezialisten der Öffentlichkeit begreiflich zu machen, dass es mehr als dumm wäre, würden unsere Entscheidungsträger in tagespolitischer Sichtweise absichtlich, oder in schlechter Beratung wieder nur halbe Entscheidungen treffen!!
Ja mehr noch, gegenüber den Betroffenen, die im internationalen Vergleich gemessen werden und die sich dann vielleicht noch einer, mit diesen Mitteln nicht zu erfüllende, Erwartungshaltung im Inland gegenüber sehen (Slowenienkrise!), wäre es schändlich!!
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Letzte Aktualisierung: 20. September 2000