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Am 2. März 2000 - während in Wien die Demonstranten zur Staatsoper marschierten - hielt der Leiters der Luftabteilung im BMLV, Brigadier BERNECKER im Kasino der Österreichischen Offiziersgesellschaft am Schwarzenbergplatz / Wien einen Vortrag.
Brigadier Bernecker.......
.......über die Auftragslage
Angekündigt war ein Bericht über den Zustand der Luftraumüberwachung und -verteidigung.
Geworden ist es schließlich ein zweistündiges Referat über den Zustand der Fliegerdivision allgemein und die mögliche Entwicklung dieses Sektors der Landesverteidigung.
Ich habe hier, thematisch geordnet, Ausschnitte aus der Rede zusammengefasst.
Ich gehe einmal davon aus, dass die Voraussetzungen von Seiten der Auftragslage also Neutralität und Souveränität unverändert sind, man sollte nicht spekulieren was könnte passieren sondern so ist es, das sind die derzeitigen Voraussetzungen. Allerdings kommt es zweifellos zu einer Verschiebung der Schwergewichte. Das "Home Game", also die Wahrnehmung nationaler Verpflichtungen in der Luft, bleibt zweifellos bestehen, aber das Schwergewicht verschiebt sich zweifellos in Richtung der sogenannten PSO's, also der Peace Support Operations. Das heißt eine Verlagerung in Richtung Expeditionary Forces, also verlegbare Kräfte - das hat natürlich auf Strukturen und Ausrüstung seine Auswirkungen. Gleichzeitig wollen wir - ganz vorurteilsfrei - die politische Erwartungshaltung, dass eingespart werden, gleichzeitig aber Qualitätssteigerung erfolgen soll, als gegeben hinnehmen. Das bedeutet eine Konzentration der Mittel und Ausgaben, zum Beispiel die Auslagerung von Aufgaben auf Zivilinstitutionen und/oder die internationale Kooperation, ohne die ja heute Luftstreitkräfte ohnedies nicht mehr existieren können.
.......über die Kernaufgaben von Luftstreitkräften kleiner Länder
Wenn wir heute über unsere Luftstreitkräfte reden müssen wir sicherstellen das sie die Kernaufgaben wahrnehmen können, daher muss man einmal definieren was sind "Die eigenen Muss - Kapazitäten ?"
Ich sage das deshalb weil genau genommen haben wir keine politischen Vorgaben.
Es bleibt sicher in den Händen des eigenen Landes, es bleibt die erste Mission:
Ist es wirklich notwendig, 500 mal im Jahr auf Anforderung irgendeiner Bezirkshauptmannschaft eine tote Kuh von einer Alm herunterfliegen zu müssen ? Wir wissen ganz genau das der Kadaver hauptsächlich deshalb herunter kommen muss weil der Amtstierarzt nicht hinaufgeht, und solange der Amtstierarzt die Bescheinigung nicht ausstellt das dieses Tier wirklich tot ist, kann der Bauer die Versicherung nicht kassieren. Das sind Tatsachen. Ich habe noch nie einen Jäger gesehen der Schwierigkeiten damit hatte, einen Hirsch herunterzubringen. Die Kuh ist zwar etwas schwerer - aber das ist die Realität. Und sie wissen bei Assistenzen haben wir nicht rückzufragen ob es eine andere Möglichkeit gibt, ob man nicht auf unserem Forststraßensystem ohnedies mit einem Fahrzeug hinaufkäme, wir haben das zu machen. Also kommt der Hubschrauber, da kostet die Flugstunde 25.000 Schilling, die Besatzung ist natürlich nicht dagegen denn in dem Moment wo die Starten fällt pro Kopf eine Einsatzgebühr von 1.900 Schilling an. Daher wird mir immer bestätigt - Ja das war absolut notwendig, keine andere Möglichkeit - und Ende des Jahres stellen wir dann Millionen - Abgänge fest für derartige Geschichten. Aber das ist etwas, was man dem neuen Minister zubilligen muss, das hat er sich melden lassen und wird das umkehren.
.......über internationale Kooperation
Welche Rolle können wir in einem multilateralen Konzert wirklich spielen ?
Was verlangt man von uns ?
Wie soll eine effektive Luftwaffe eines Kleinstaates ausschauen ?
Wir müssen hier das Schwergewicht aller Planungen im Zusammenhang mit den multilateralen Tätigkeiten auf Kompatibilität und Interoperatibilität legen.
Ich würde die Verbände zu Expeditionary Forces zusammenführen, das heißt jene Verbände zusammenführen die tatsächlich gemeinsam in einen multilateralen Einsätzen gehen müssen.
Das heißt zum Beispiel die Rückführung der Materialerhaltung zum Bedarfsträger.
Wir haben in Zeiten des kalten Krieges gesagt - "Wichtig ist nur der kämpfende Verband, die Materialerhaltung auf Werftebene hat keine Einsatzrelevanz" - einfach aus der Überlegung heraus, dass ein Flugzeug das heute in die Werft muss in diesem Krieg nicht mehr herauskommt.
Jetzt haben wir das Problem das wir bei den Staffeln das Minimum an technischen Personal haben und da wir ja für Auslandseinsätze Freiwilligenmeldungen brauchen finden wir dort nicht mehr genug Leute die uns auf Einsätze wie Albanien oder Kosovo gehen, oder jetzt vielleicht Nagorny-Karabach.
Daher müsste ich auf einen anderen Personenkreis zurückgreifen den es aber derzeit nicht gibt, denn wir haben die Leute auf Werftebene teilweise in zivile Laufbahnen geschleust und ich kann diese Leute jetzt nicht mehr für Dienste in einem UN-Einsatz heranziehen.
Ein weiterer Punkt ist eine Idee die man immer wieder hört: Man stellt Militärflugplätze als Host Nation Support zur Verfügung. Meine Herren, einen Militärflugplatz der nicht im Betrieb ist möchte ich vergleichen mit einem Club Mediterrane im Winter. Wenn dort die Technik, wenn die Flugsicherungsleute, wenn die Feuerwehr - nehmen sie was sie wollen - wenn die nicht durch einen ständigen Betrieb in Schwung gehalten werden dann kann man nicht auf Knopfdruck sagen: So die sind jetzt da, arbeiten sie bitte als Host Nation. Host Nation Partner geht schon aber ich muss selber einen Betrieb haben. Auf der anderen Seite sollten wir ehrlich sein, das wir jetzt sind - und was wir immer nur als Organisation waren - war etwas das diesem Land einige Tage des freien Atmens oder des Handlungsspielraumes ermöglicht hätte bis wir entweder die berühmten grünen Kräfte in einer Koalition herinnen gehabt hätten oder geschlagen gewesen wären. Wenn das so ist, müssen wir uns darüber im klaren sein, dass unsere Fähigkeiten nur nachdem gemessen werden, was wir zu einer Koalition beitragen können. Das ist gleichzeitig auch der Maßstab den Andere anwenden wenn wir sie einmal brauchen. Das ist eine Wechselbeziehung, dass unsere Effektivität der Gradmesser ist ob man, wenn dieses Problem auftritt, tatsächlich bereit ist uns zu helfen.
Des weiteren würde ich sagen wir sollten zwei Fehler vermeiden. Nämlich als sogenannter Force Multiplier in Bereichen arbeiten wo wir nicht sehr viel Erfahrung haben. Denken sie daran das ein Force Multiplier niemals ein Ersatz für Force sein kann. Und auf der anderen Seite sollten wir nicht versuchen in einer falschen Gewichtsklasse zu boxen.
.......über Restrukturierung und Rationalisierung
Wir müssen zweifellos restrukturieren, wir müssen die Aufbaustruktur ändern, wir müssen die Infrastruktur und Organisationselemente konzentrieren und das Personal professionalisieren. Ich muss Rationalisieren im Ablauf und in der Ausbildung, ich muss natürlich das Material modernisieren und - realistisch gesehen geht das nicht auf einmal - ich muss das ganze phasenweise realisieren. Einsparungen werden aber nur dann möglich sein wenn die Personal- und Budgethoheit soweit delegiert wird, dass ich den Nutzen lukriieren kann. Beispiel: Wenn ich heute in meiner Abteilung von 40 Planstellen im Zuge von Einsparungen aufgefordert werde drei herzugeben werde ich mich wehren dagegen, in Wirklichkeit wenn das vernünftig argumentiert ist sage ich - Ja. Ich würde aus den Luftstreitkräften eine Teilstreitkraft machen, mit größtmöglicher Autarkie bei Personal und Budget. Ich würde die Führungsstruktur reduzieren und reorganisieren.
Wir haben folgende Situation - wir haben die Luftabteilung als Stabsabteilung des GTI bzw. des Bundesministers. Darunter haben wir Division, dann Regiment, dann manchmal Geschwader und am Schluss die Staffeln. Und in Wirklichkeit geht es oft darum ob zwei Hubschrauber irgendwo eingesetzt werden sollen und das geht die ganze Reihe hinunter und die ganze Reihe wieder hinauf - ist nicht sehr wirtschaftlich. Außerdem kommen wir schön langsam in ein Personalproblem hinein denn heute ist die Luftabteilung zu 80% besetzt, das Kommando Fliegerdivision zu 64%. Von 32 besetzten Positionen in der Luftabteilung gehen bis 2002 auf jeden Fall 17 in Pension, im Kommando Fliegerdivision gibt es ein ähnliches Verhältnis. Diese Positionen sind 1:1 nicht mehr zu besetzen weil bei den Regimentern draußen die gesamte Führungsspitze in den Geburtsjahrgängen 39 - 41 liegt, und wenn eine Pensionsreform kommt dann sind die alle vorher weg. Daher ist es nicht nur gescheit, es ist eine Notwendigkeit die Führungsstrukturen zu verringern. Aber ich werde heute nicht auf die Idee kommen irgend etwas anzubieten solange ich nicht sagen kann, dass ich das was dort heraus kommt woanders verwenden kann wo es mir vernünftiger erscheint - weil das kann ich nicht, das kommt dann woanders hin. Und daher sage ich das keine Organisation oder Verband auf Planstellen, Teile des Materials oder Infrastruktur verzichten wird bzw. es ist nicht einmal ein konstruktiver Vorschlag zu erwarten solange lukriiertes Geld in den großen Topf des Finanzministers fließt und der Verlust unwiederbringlich ist. Ich könnte ihnen heute sagen welche fünf von acht Stützpunkten ich jederzeit hergeben könnte - dann sind sie weg und ich weis die kriege ich nie mehr wieder - aber ich habe nichts davon. Deswegen werde ich bis zum letzten Blutstropfen darum kämpfen dass ich das brauche.
.......über die Materialstruktur im fliegenden Bereich
Bei Agusta AB-206, PC-7 und PC-6 haben wir momentan technologisch und versorgungsmäßig keine Probleme. Die PC-7 ist mit jetzt 16 Einsatzjahren das jüngste Gerät, die PC-6 mit 23 Jahren auch noch ganz brauchbar. Man darf das nicht vergleichen das Fluglinien mit dem niedrigen Alter ihrer Maschinen werben, da können wir nicht mithalten.
Die Alouette III, die OH-58 und die Agusta AB-212 sind Systeme die generell in einem guten Zustand sind die aber avionikmäßig Sorgen machen - und da haben wir mit einem Revitalisierungsprogramm begonnen. Bei Alouette III und OH-58 ist im Zusammenhang mit der Schengen-Grenzraumüberwachung die Nacht-Einsatzfähigkeit da hineingekommen und die AB-212 ist das nächste Revitalisierungsprogramm das vermutlich 2002 beginnen wird. Das ist ein 800 Millionen Projekt, wir werden sehen wie das mit dem neuen Budget aussieht.
Bei Saab 105 und Short Skyvan muss man sagen das fliegt schon noch - nur der Einsatzwert ist de facto nicht mehr gegeben.
Der Saab J-35 Draken und die Agusta AB-204 stehen absolut am Ende der Lebensdauer.
.......über den Draken
Der Draken war DAMALS zu vertreten weil wir in der Steinzeit der Militärfliegerei waren und daher eine Personalstruktur und "know-how" aufbauen mussten. Wir mussten die Überschallluftfahrt nach Österreich hereinbringen - in allen Ebenen - im Denken aller Ebenen und in der Ausführung. Wir haben im ganzen Bereich damals 5 wirklich gut ausgebildete Avioniker mit Praxis gehabt. Ein F-16 Geschwader in Amerika hat eine Elektronikkompanie mit SECHZIG Leuten und daher haben wir gesagt: "Wir können uns die dritte Generation jetzt nicht leisten" - wir brauchen quasi einen Lehrsaal wo wir systematisch eine Personalstruktur aufbauen können - dafür war der Draken gut. Wir haben phantastisches Personal, ich möchte sagen die Flugzeuge sind heute, nach der Betreuung durch unsere Technik, besser beieinander als er zum Zeitpunkt der Auslieferung war - aber er wird halt alt - es nutzt nix. Wir haben den Draken jetzt seit 86 unfallfrei betrieben was zweifellos für die Qualität der Leute, sowohl am Boden als im Flugzeug, spricht. Nur eines muss klar sein - wir sind WEIT hinter der Statistik. Der Draken hat auf 10.000 Flugstunden 2,4 Abstürze, wir haben jetzt schon etwa 20.000 Stunden - wie gesagt - weit hinter der Statistik. Das ist sehr schön, nur ich glaube wenn heute etwas passiert dann ist Schluss. Wir haben phantastisches Personal - das kann man immer wieder nur betonen - das ist ja der Krampf, das man ihnen nichts bieten kann.
.......über die Draken - Nachfolge
Ich habe also immer gesagt 1999/2000 MUSS die Entscheidung fallen sonst wird es für alles zu spät. Wir haben nicht mehrere Verbände, wo ein Geschwader die Wahrung der nationalen Aufgaben wahrnimmt und das andere schult um. Ich muss mit einem Verband "spielen" und das ist deshalb wichtig weil es auf den Zeitbedarf einen Einfluss hat. Ich kann immer nur einen Teil der Piloten und Techniker auf Ausbildung schicken, die anderen müssen mir die Sachen Zuhause weitermachen. Ich muss den Ausbildungsstandard erhalten und gleichzeitig die Einsatzbereitschaft, ich muss die Personalstruktur aufbauen und ich muss Schulungsprogramme durchführen UND ich muss die Moral der Beteiligten aufrechterhalten - die müssen einen Silberstreifen am Horizont sehen. Wenn wir die Entscheidung nicht kriegen geht sich das alles nicht mehr aus, vielleicht könnten wir noch nächstes Jahr ein bisschen Gas geben, dieses Jahr ist vielleicht noch drinnen - nur, die ersten sechs Fluglehrer MÜSSEN heuer zur Schulung gehen sonst geht sich das nicht mehr aus.
Und jetzt kommt noch eine andere Komponente hinzu die gar nichts mit dem Material zu tun hat sondern, was eigentlich viel wichtiger ist, mit dem Personal. Wie sie wissen haben wir ja eine Rückzahlungsverpflichtung der Ausbildungskosten bis zum 10 Dienstjahr - wenn man vorher geht. Wir haben derzeit nur noch vier Piloten die eine Rückzahlungsverpflichtung haben. Dem steht ein großer Personalbedarf ziviler Fluglinien gegenüber. Daher haben wir definitiv die Gefahr, dass wir, wenn heute eine politische Entscheidung für ein Nachfolgemuster fällt, genau dort stehen wo wir 1984 standen - wie wir den Draken gekauft haben. Da sind mit einem mal 21 Piloten weggegangen und das haben wir nicht verkraftet. Und wenn uns jetzt von 19 Piloten bis auf vier alle weggehen dann verkraften wir das auch nicht. Wenn ich dann wieder bei Null anfangen muß brauche ich 10 Jahre um wieder soweit zu sein wie jetzt.
Man kann auch die Nachfolge Draken "Budget schonend", sprich "scheibchenweise" realisieren, in dem man sagt: "Wir brauchen ja nicht im Jahr 2002 die Flugzeuge am Hallenvorfeld stehen haben". Das können ja auch geliehene, gemietete, geleaste - oder wie immer man das nennt - sein. Wir bräuchten zur vollen Wahrnehmung unserer militärischen Aufgaben zwischen 60 und 70 Maschinen. 30 Maschinen ist der absolute Mindestwert für die Wahrnehmung der Friedensaufgaben, die Zahl ergibt sich schlicht und einfach aus dem Wartungsindex. 24 Einsatzmaschinen werden benötigt um permanent zwei in der Luft haben zu können, 6 Maschinen brauche ich zum Pilotentraining. Und dann fangen wir an nicht 30 zu kaufen, sondern einmal 6 und fliegen mit geleasten weiter. Und so spielen wir das, bis wir in einer langfristigen Verteilung den vollen Block haben. ABER - es MUSS präjudiziert werden was es wird, und das müssen wir heuer wissen - dann kann man alles spielen. Ich glaube nicht, dass es zu einer Ausschreibung kommt. Sondern auf die Art "Wer bietet mehr". Wer bietet mehr industriell, an Arbeitsplätzen usw. - denn im Prinzip entspricht jedes Angebot bei den Flugzeugen den Bedingungen.
.......über die Transporthubschrauber
Wir wollen ein Jägerbataillon in zwei Lifts transportieren - das ist die Forderung. Damit sind alle zivile Forderungen leicht drinnen. Ein Jägerbataillon hat etwas über 600 Leute und insgesamt - wenn ich mich richtig erinnere - ein Gewicht von 104,7 Tonnen. Das heißt ich muss Transportkapazität für rund 50 Tonnen haben. Das kann ich mit vielen kleinen Hubschraubern machen - 212 oder noch kleiner - oder - wenn man es extrem sehen will - mit einem ganz großen. Wir gehen also in die Mitte, weil die vielen kleinen wird man in einem Gebirgstal "Airspace - Managementmäßig" kaum unterbringen und der Große wird kaum zu fliegen sein. Militärisch müssen wir immer mit der kleinsten taktischen Einheit (8 Mann = 1 Gruppe) oder deren vielfachen rechnen. Daher die Überlegung wir gehen auf zwei Gruppen (2 x 8 Mann) Geräte. Wenn wir also ein 2-Gruppen-Luftfahrzeug nehmen dann wäre das eine vernünftige Lösung weil so ein Gerät eine Zuladekapazität von etwa 3 -4,5 Tonnen hat. Das ist so ausgeschrieben worden - bzw. ist nicht nach ÖNORM 2050 ausgeschrieben sondern mehr nach einer Interessentensuche damit man die Verhandlungsmöglichkeit offen hat. Die Offerte sind bewertet worden - es liegt alles da - es wird jetzt davon nicht geredet weil wir uns gegenüber dem Divisionär Spinka, der Sektion IV verpflichtet haben, zugesagt haben nicht darüber zu reden weil er jetzt noch versucht vom Billigstangebot noch "herunterzureißen". Es sind nur mehr der Black Hawk und der Cougar Mk1 auf der Shortlist weil die Westland-Agusta-Leute mit dem EH101 sich selbst hinausgeschossen haben weil sie eine Mussforderung nicht erfüllt haben. Und zwar konnten sie unsere Forderung für einen Einsinkschutz - anderes Wort für Ski - nicht erfüllen. Ich kann nicht mit einem Hubschrauber der drei Räder hat im Schnee landen.
Es wäre schön gewesen, hätten wir ein bisschen Zeit gehabt - daher haben wir das ja ursprünglich für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant - weil wir den NH90 gerne gehabt hätten. Der ist immerhin in Europa - jetzt schon - mit 640 Stück bestellt, wobei also immer wieder Schwankungen drinnen sind. Das wird das zukünftige Gerät in Europa. Wir haben unsere Neuen dafür nächstes Jahr - das ist schon richtig. Aber ich gestatte mir schon zu sagen, ich bin mit dem Herzen nicht dabei.
.......über die Transportflugzeuge
Wir geben wahnsinnig viel Geld für Leasing aus und daher sorgt das auch für Kontroversen. Zum Leasing selbst - es wir immer mehr üblich, dass man nicht gefechtsfeldbesondere Leistungen least. Warum? Sie müssen davon ausgehen das eine Leasingfirma, sofern das anständige Geschäftsleute sind, natürlich ein bisschen was verdienen - das ist moralisch auch gerechtfertigt. Nur sie verdienen ja nicht soviel, sollen es 10% sein. Die bestreiten das zwar, aber das wird schon hinkommen. Wir haben letztes Jahr 100 Millionen Schilling ausgegeben für den Betrieb von "ATHUM/ALBA" und Kosovo. Daher wäre also mein Vorschlag - und den habe ich schon dem Fasslabend gemacht und werden wir auch dem neuen Minister vorlegen - Leasing eines Transportsystems auf der Basis Schönbrunn AG oder Asfinanz - sprich, ein Bankenkonsortium zu finden das eine Trägergesellschaft bildet die diese Flugzeuge kauft und uns für den Betrieb gibt. Hat noch dazu den Vorteil, dass ewige Problem, was machen wir wenn gerade nicht irgendwo ein Erdbeben ist - dann kann diese Trägergesellschaft Transportleistungen verkaufen. Allerdings, eines muss klar sein - den vollen Transportleistungsbedarf betrifft das nicht. Wenn ich ein Operation plane brauche ich soviel Transportleistung das vorher die Logistik sichergestellt ist - und wenn ich die Leute dort habe, habe ich nur ein Kriterium. Ich muss für den Fall einer Verschlimmerung der Situation in der Lage sein sofort alles zu evakuieren - dazwischen habe ich die Anschlussversorgung. Was wir jetzt sagen ist, bevor irgendein multinationaler Mechanismus oder Beistellungsverträge wirksam werden, muss ich zur Sofortreaktion einen "Puffer" haben. Daher wollen wir also vier Flugzeuge in zwei verschiedenen Gewichtsklassen die sofort wirksam werden können.
.......über den militärisch - industriellen Komplex
Wir sollten stärker auf volkswirtschaftliche Komponenten bedacht nehmen, ich denke da in Richtung Schlagwort: Militärisch - industrieller Komplex. Es fehlt uns dieser militärisch-industrielle Komplex, die Industrie gibt uns ja nicht wirklich eine Rückenstützung. Die geht ja nicht in die Öffentlichkeit und in die Politik und sagt: "Wir brauchen diesen Auftrag weil da sind die und die Arbeitsplätze drinnen", weil die Verbindung nicht funktioniert. Bei uns ist es so, dass aus Angst der Herr Worm könnte wieder irgend etwas böses schreiben wenn ein Offizier mit einem Mann der Industrie redet, dass das absolut nicht vorhanden ist. Dabei wären hier große Vorteile für beide Seiten drinnen. Die Industrie muss also hingehen und muss sagen: "So viele Arbeitsplätze können damit geschaffen werden". Das hat schon der Prof. Nussbaumer gesagt, aber der war ja der ungehörte Rufer in der Wüste, der hat immer gesagt: "Wenn die Industrie 100% Kompensation macht, haben wir schon 60% des Kaufpreises durch Abgaben herinnen". Ich setze sehr viele Hoffnungen in den Minister Scheibner weil er alle diese Probleme jetzt acht Jahre lang von der Oppositionsbank kritisiert hat, und sich wirklich damit befasst hat. Er kennt das Problem.
.......über das Budget der Militärfliegerei
Wir haben seit 1996 jährlich so etwa zwischen drei- und vierhundert Millionen für den Betrieb bestehend aus Luftfahrzeugen, Materialerhaltung, Infrastruktur und Investitionen - sie sehen also das sind sehr, sehr kleine Beträge. Bei den Investitionen käme so ab 2001 das Luftpaket zum tragen, das geht in Bereiche von 3-4 Milliarden jährlich hinauf - das ist die unangenehme Realität mit der wir jede Bundesregierung und jeden Minister jetzt konfrontieren müssen, dass das Luftpaket zwar notwendig ist, aber Hubschrauber und die Abfangjäger und die Transportsysteme kosten rund 20 Milliarden. Man kann das durch langfristige Finanzierung sicher noch strecken - aber wir bräuchten um zum Partner im europäischen Konzert zu werden in den nächsten zehn Jahren jedes Jahr 2 Milliarden alleine für die Investitionen. Das sind die Facts. Ich möchte dazu jetzt eigentlich nicht mehr sagen, wir können nur hoffen dass es passiert - das ist die Parole die ich ausgeben möchte.
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Letzte Aktualisierung: 26. März 2000