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Der Formationsflug ist eine taktische Entwicklung aus der Zeit des ersten Weltkrieges. Er entstammt der Erkenntnis, dass Flugzeuge welche in Formation ihre Angriffe fliegen weit weniger angreifbar sind als Einzelgänger.
Foto: Martin Rosenkranz
Auch wenn durch den Fortschritt in der Waffentechnik taktische Angriffsformationen inzwischen teilweise schon kilometerweite Abstände zwischen den einzelnen Flugzeugen aufweisen, ist der Grundgedanke der gegenseitigen Deckung immer noch erkennbar.
Der Kunstflug ist eine Aneinanderreihung von offensiven und defensiven Luftkampfmanövern, die von den Piloten in Kampfsituationen verwendet wurden und werden um das eigene Flugzeug zum Schuss zu positionieren oder als Angegriffener einem solchen Versuch zu entkommen. Auch hier hat die Waffentechnik die engen Kurvenmanöver in den Hintergrund treten lassen, nichts desto trotz werden sie gelehrt und gelernt um die Handhabung der Geräte zu perfektionieren.

Im friedlichen Alltag der Luftstreitkräfte sind der enge Formationsflug und Kunstflugmanöver sehr oft durchgeführte Übungen welche den beteiligten Piloten die volle Aufmerksamkeit und die absolute Beherrschung des Fluggerätes abnötigen. Zur Präsentation und zur anschaulichen Darstellung der eigenen Fähigkeiten unterhalten viele Luftstreitkräfte eigene Formations- Kunstflugteams, oft Profitruppen welche beinahe wöchentlich Auftreten und weltweit Millionen Fans zu ihren Vorführungen locken.

Auch die Österreichischen Luftstreitkräfte unterhielten über lange Jahre solche Teams. Bei den Flächenflugzeugen konnte sich Österreich von 1966 bis 1968 mit dem Team "Silver Birds" auf Fouga Magister, von 1975 bis 1976 abermals als "Silver Birds" diesmal auf Saab 105, und von 1975 bis 1984 als "Karo As" auf Saab 105 national und international präsentieren.
Die Leistungsschau für die Drehflüglerabteilung gab von 1975 bis 1987 "Das Kleeblatt". Für den Flugtag 1997 in Zeltweg bekam die 2.Staffel des Fliegerregimentes 1 abermals den Auftrag mit AB-206 ein Formationsteam zu bilden. Seither ist "Das Kleblatt" seltener aber gerne gesehener Gast auf nationalen und internationalen Flugtagen.

       

DAS KLEEBLATT
Hubschrauberformationsteam der österreichischen Luftstreitkräfte

Unter der Führung des Staffelkommandanten Major Stefan Zott begann man, aufbauend auf den Erfahrungen des ersten Kleeblattes, ein Programm zusammenzustellen welches die Leistungsfähigkeit der Maschinen und das Können der Piloten in den Vordergrund stellt.

Gerade Flugfiguren die von außen recht einfach aussehen mögen sind oft schweißtreibende Präzisionsarbeit. So befinden sich bei niedrigen Geschwindigkeiten alle Hubschrauber des Verbandes in der verwirbelten Luft der Rotorblätter, manchmal durch vorherrschenden Wind noch verstärkt, was ständige Korrekturen und Leistungsänderungen zwingt. Der Schulhubschrauber AB-206, welcher während der Vorführungen inkl. Besatzung und Treibstoff etwa ein Gewicht von 1200kg aufweist, wird dabei mit seinen 317 PS oft bis an die Leistungsgrenze gefordert.
Major Zott: "Unsere primäre Aufgabe ist die Schulung neuer Militärhubschrauberpiloten, alle fünf Piloten des Teams sind ja Fluglehrer und unsere Hubschrauber Schulgeräte. "Das Kleeblatt" können wir daher nur trainieren und vorführen wenn alle Erfordernisse für die Schulung abgedeckt sind, wir können daher auch nur maximal 5 Vorstellungen pro Jahr durchführen. Am allermeisten Bedeutung hat für mich die Akzeptanz des Kleeblattes durch die großen Kunstflugteams - Frecce Tricolori, Red Arrows, usw. - die Anerkennung unserer Leistungen durch diese Profitruppen hat einen ganz eigenen Stellenwert."

Foto: Martin Rosenkranz
Foto: Martin Rosenkranz
Foto: Martin Rosenkranz

Foto: Martin Rosenkranz "Das Kleeblatt" mit einem AB-206 vor dem Tower Langenlebarn Foto: Martin Rosenkranz v.l.n.r.
Olt Robert HOLZINGER, Mjr Stefan ZOTT,
Hptm Herbert TRAUSSNIGG, Vzlt Max WEIERMAYER

Foto: Martin Rosenkranz Foto: Martin Rosenkranz
Den nächsten Auftritt hat das Kleeblatt beim Flugtag "AIR POWER 2000" am 30.Juni und 1.Juli in Zeltweg.
Foto: Martin Rosenkranz Foto: Martin Rosenkranz

Mehr Bilder und Informationen zum Kleeblatt gibt es auf der teameigenen Internetseite

http://fly.to/kleeblatt
und auf der offiziellen Bundesheer-Internetseite
http://www.bmlv.gv.at/fldiv/bilde/kleeblatt.html

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Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2000