Europa hat keinen Mangel an mittelschweren Transporthubschraubern... 
|
...sehr wohl aber an Schwerlasttypen. 
Wie bereits oben beschrieben sind England, Frankreich, Niederlande und Deutschland dabei, ihre Angriffskapazitäten am Drehflügelsektor zu steigern. Ebensolche Tendenzen, bzw. Bemühungen die bestehenden Drehflügler-Kapazitäten durch Modernisierungen zu erhalten, sind im Bereich des taktischen Lufttransportraumes zu bemerken.
Das bei weitem größte Projekt ist der in Zusammenarbeit von Niederlande, Deutschland, Frankreich und Italien entstehende NH90. Deutschland und Frankreich haben fast 190 NH90 in der taktischen Transportvariante (TTH) bestellt um ihre älteren Huey's und Puma's zu ersetzen, längerfristig ist ein Bedarf von über 460 dieser Hubschrauber in den Teilnehmerländern geplant.
Zwei weitere große Beschaffungsvorhaben sind das Nordic Standard Helicopter Programme welches etwa 50 mittelschwere Hubschrauber bis 2005 für Finnland, Schweden und Dänemark bringen soll und der EH-101 der mit über 80 Stück in Italien und England beschafft wird. Einzelne kleinere Beschaffungen komplettieren das Bild, 14 Chinook's für England und 7 für Griechenland sowie 9 Black Hawk's für Österreich.
Abzüglich Marine und HS für spezielle Aufgaben (zb. VIP) sind derzeit etwa 1.000 mittelschwere Transporthubschrauber, hauptsächlich Huey's, Puma's/Super Puma's/Cougar's, Lynx, mit Transportkapazitäten zwischen 10 und 25 Mann bzw. 1.000 bis 4.000 kg im EU-Raum verfügbar. Damit ließen sich zwar anschauliche Mengen an Personal und leichter Gerätschaft im Feld transportieren, jedoch sind die Geräte mehrheitlich nicht mit Selbstschutzeinrichtungen versehen und damit eher für Bewegungen abseits von "heissen" Gefechtszonen geeignet. Für den Transport innerhalb einer Peace-Keeping Truppe (siehe Kosovo heute) dürften viele aber geeignet sein.
Absolut Mangelware in der EU sind Schwerlasthubschrauber. Man hat nur rund 200 Geräte im Bestand, Hälfte/Hälfte deutsche CH-53G sowie CH-47 aus Griechenland, Italien, Niederlande, Spanien und England. Hier ist dringender Bedarf erkennbar, da ansonsten die "schnelle Eingreiftruppe" am Boden ein Verband bleibt bei dem wesentliche Teile in ihrer Beweglichkeit gehemmt sind. Da könnten bei schwierigen Versorgungswegen chronische Versorgungsmängel auftreten, denn in so ziemlich allen Gebieten in denen man mit dem Einsatz der schnelle Eingreiftruppe rechnen kann, sind die Verkehrswege bei weitem nicht so gut ausgebaut wie auf heimischem Boden.
Zurück