Der S-70 Stationierungsstreit
Der ursprüngliche Plan war, die neuen Sikorsky-Hubschrauber zur Gänze in Langenlebarn zu stationieren und alle 24 AB-212 in Linz-Hörsching zu konzentrieren.
Der Vorteil dieses Planes läge in der vereinfachten Material und Personallogistik der HS-Type AB-212, der Nachteil, dass die neuen Hubschrauber weit von den westlichen Bundesländern stationiert wären.
Reichweiten*, Fluggeschwindigkeiten* und Transportkapazitäten* beider HS-Typen sind bekannt, folgende Transportkapazitäten* und Reichweiten* ergäben die beiden Varianten.
*Sämtliche Zeit- und Reichweitendaten verstehen sich bei Marschgeschwindigkeit, vollgetankten Maschinen und exklusive Flugvorbereitung, bei 75% Klarstand der Maschinen und voller Verfügbarkeit der dafür notwendigen Piloten.
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Für die drei weitest entfernten Destinationen bedeutet das.
In Klagenfurt besteht nach knapp einer Stunde eine Transportkapazität von 120 Mann, nach eineinviertel Sunden die volle Kapazität von 336 Mann.
In Innsbruck nach einer Stunde 20Min. die Kapazität von 120 Mann, nach 1,5 Stunden die volle Kapazität von 336 Mann.
Den entferntesten Standort Bregenz verfügt nach eindreiviertel Stunden eine Transportkapazität von 120 Mann und nach 2 Stunden 15Min. die volle Kapazität von 336 Mann.
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Foto: Bundesheer
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Generell gesehen liegt der Unterschied also darin, dass Hubschrauber in Klagenfurt 15Min., in Innsbruck 25Min. und in Bregenz 30Min. früher verfügbar wären wenn der Heimathorst der S-70 Linz-Hörsching wäre. Jedoch müssen dann Klagenfurt um 22Min., Innsbruck um 47 Min. und Bregenz mindestens eine Stunde und 10Min. länger auf ein ganzes Drittel der vorhandenen Gesamtkapazität warten.
In der Praxis wäre das alles recht bedeutungslos denn üblicherweise ist ein Teil der Hubschrauber bei Manövern, Training und Assistenzen irgendwo im Bundesgebiet unterwegs bzw. befinden sich schon im Einsatz wenn kritische Wetterlagen in Katastrophen umschlagen.
Im Falle des Assistenzeinsatzes im Februar 1999 befanden sich nahezu die Hälfte der Bundesheer Transporthubschrauber schon im Einsatz in Tirol und Vorarlberg als die katastrophalen Lawinen in Galtür und Valzur abgingen.
Vielmehr stellt sich die Frage ob für die Zukunft eine Anzahl kleiner Stützpunkte, zugunsten einer mobilen und rasch verlegbaren Hubschrauber Versorgungs- und Wartungsinfrastruktur, aufgelassen und die Verbände in kostengünstigere Großgarnisonen zusammengezogen werden sollen.