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Ein Longbow mit 8 "Hellfire's", 19 "Hydra's" und einem 870 Liter Aussentank

Die Apaches haben im Afghanistan-Theater Probleme mit der Reichweite und möglicherweise auch mit der Flughöhe.

Apache feuert "Hydra"

Boeing AH-64D "Longbow Apache"

Der Apache Kampfhubschrauber wurde primär zur Bekämpfung von Kampfpanzern entwickelt. Er ist der kampfstärkste, teuerste aber auch komplexeste Kampfhubschrauber der Welt. Mit der umfangreichen Sensorphalanx können Ziele mit Radar ("Longbow"-Radar), Infrarot und Video erfasst und in Folge mit überschallschnellen Raketen auf bis zu 8km Entfernung bekämpft werden. Die enorme Sensorphalanx hat auch dazu geführt, dass der Kampfhubschrauber AH-64 nicht mehr auf den Aufklärungshubschrauber OH-58 angewiesen ist um seine Ziel zu finden. Sie hat aber auch dazu geführt, dass der Apache von allen Kampfhubschraubern die weitaus längsten Stehzeiten und ein Übermaß an Personal für Wartungszwecke benötigt. Selbst im Staffelbetrieb im Einsatzgebiet wird eine große Anzahl an Systemspezialisten sowie ein umfangreiches Ersatzteillager benötigt und das vom ersten Augenblick an.

Im Apache sitzen zwei Piloten hintereinander in einem gut gepanzerten und mit Elektronik vollgestopften Cockpit. Einen "Laderaum" kennt der Apache nicht, stattdessen kann er etwa 2.800kg an Waffen oder Zusatztanks an vier Aufhängungspunkten und den Spitzen zweier Flügeln tragen.

Größtes Problem eines Apache - Einsatzes in Afghanistan ist seine geringe Reichweite von nur rund 480km. Es besteht zwar die Möglichkeit bis zu vier Außentanks mit je 870 Liter Treibstoff mitzuführen, das verringert aber automatisch die Bewaffnung. Da eine Luftbetankungseinrichtung nicht vorhanden ist, müssten auf längere Sicht Stützpunkte innerhalb Afghanistans errichtet werden bzw. ein günstig gelegener Flugplatz durch Luftlandetruppen eingenommen werden, um mit der geringen Reichweite und ohne Zusatztanks auszukommen. Dazu kommt noch die aufwendige und umfangreiche Logistik die benötigt würde um die Fluggeräte einsatzklar zu machen und auch zu halten.

Das bekannte Bedrohungsbild innerhalb Afghanistans - keine Luftziele sowie nur wenige und keine modernen Kampfpanzer - lässt auch Rückschlüsse auf die mögliche Bewaffnung zu. Neben der 30mm Bordkanone mit 1.200 Schuss und einem 870 Liter Außentank wären noch 4 radar/infrarotgelenkte "Hellfire" Anti-Panzer-Raketen mit ~8km Reichweite und 38 Stück der ungelenkten 70mm "Hydra"-Rakete mit ~3km Reichweite mitführbar. Derart ausgerüstet wären Einsatzradien von etwa 350km bis 400km bei einer Missionsdauer von knapp über 3,5 Stunden oder Überführungsreichweiten von etwa 780km realisierbar.
Der Preis eines Apache Longbow liegt in etwa bei USD 20 Mio.

Boeing AH-64D "Longbow Apache":
Länge: 17,76 m
Rotordurchmesser: 14,63 m
Abfluggewicht: 9.525 kg
Antrieb: 2 x T700-GE-701C mit je 1.890WPS
Geschwindigkeit: bis zu 255 km/h
Flughöhe: maximal 3.500 bis 4.500 m
Reichweite ohne Luftbetankung: bis zu 480 km
Bewaffnung: 1 Maschinenkanone 30mm, bis zu 4 x 4 "Hellfire" Anti-Panzer-Raketen oder bis zu 4 x 19 70mm "Hydra"-Raketen und bis zu 2 x 2 "Stinger" Luft/Luft-Raketen oder 2 x 1 "Sidewinder" Luft/Luft-Rakete oder 2 x 1 "Sidearm" Anti-Radar-Rakete


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Letzte Aktualisierung: 16.10.2001