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Tschechien in Verhandlung um Gripen

Foto: Saab

Die Kosten der Aero L-159 haben sich durch Währungsschwankungen fast verdoppelt.

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Am 10. Dezember hat die Tschechische Regierung ihre Entscheidung bekannt gegeben mit dem BAE SYSTEMS-Saab Konsortium Verhandlungen über den Ankauf von 24 Saab Gripen zu beginnen.

Unklar ist noch in welchen Preisregionen sich der Ankauf abspielen soll. Während BAE SYSTEMS-Saab in früheren Statements von Kosten im Bereich von CSK 50 Mrd. (EUR 1,51 Mrd.) gesprochen hat rechnet der tschechische Finanzminister Jiri Rusnok mit Kosten in der Höhe von bis zu CSK 100 Mrd. (EUR 3,02 Mrd.). Bestandteil des Ankaufes soll auch ein großes Offset-Paket sein. Für 150% der Vertragssumme sollen der tschechischen Industrie über einen Zeitraum von 10 Jahren Direktinvestitionen und Exportunterstützungen zufließen, die Hälfte davon schon in den ersten beiden Jahren. Die Zahlungen von tschechischer Seite sollen hingegen erst 2009 beginnen und innerhalb von 15 Fiskaljahren ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung abgeschlossen sein. Die Zwischenfinanzierung hierfür wird über ein Konsortium aus tschechischen und internationalen Banken abgewickelt.

Teil dieser Finanzierungslösung ist auch eine 100%-ige Absicherung der tschechischen Regierung gegen Wechselkursschwankungen durch staatliche Exportkreditinstitute Schwedens und Großbritanniens. Ein wichtiger Teil des Abkommens, haben sich doch die Kosten des Ankaufes von 72 leichten Unterschall-Kampfflugzeugen vom Typ Aero L-159 durch Wechselkursschwankungen erheblich gesteigert und das Tschechische Militär in eine schwere Finanzkrise gestürzt.

Auch auf den Gripen selbst könnte ein erfolgreicher Abschluss Auswirkungen haben. So sieht die tschechische Ausschreibung identische Bewaffnung von L-159 und dem kommenden Überschallkampfflugzeug vor. Das würde für den Gripen die Einrüstung der Brimstone Luft/Boden-Rakete (Hellfire-Derivat), des CRV-7 Raketenpods, der "Mk82" 227kg Bombe sowie des lasergelenkten Mk82-Derivates "GBU-12" und der dazugehörigen TIALD (Thermal Imaging/Airborne Laser Designator) Lenkeinrichtung bedeuten.
Nach Ungarn wäre Tschechien das zweite NATO-Land, dass sich für das Schwedische Kampfflugzeug entscheidet, was neben einer nicht unerheblichen Signalwirkung (!) auch Auswirkungen auf die oftmals in Zweifel gezogene NATO-Kompatibilität des Gripen haben würde.

Entsprechende Auswirkungen eines Vertragsabschlusses auf die noch ausstehenden Entscheidungen in Österreich und Polen können nicht nur nicht ausgeschlossen werden sondern sind sogar zu erwarten.


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Letzte Aktualisierung: 10.12.2001