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Soferne Angebote von wehrwirtschaftlichem Gerät den primären Voraussetzungen, d.h. den Ausschreibungsbedingungen, vollinhaltlich entsprechen, werden Entscheidungen über derartige Bezüge stark auch von vvirtschaftspolitischen Überlegungen beeinflusst. Bei diesen spielen die Rahmenbedingungen, und damit auch die Berücksichtigung der Möglichkeiten der heimischen Industrie, eine große Rolle.

Saab 35 Draken
Kommt aber nur eine Beschaffung im Ausland in Frage, so werden diese Entscheidungen im Wesentlichen davon beeinflusst inwieweit der ausländische Partner im Gegenzug Vorteile anbietet, d.h. in der Lage ist interessante Gegengeschäfte anzubieten, die von Zulieferungen, Teillieferungen, Vergabe von Produktionslizenzen etc. bis zur Etablierung von Joint-Ventures reichen können.
SAAB-SCANIA hat die Erfüllung des Vertrages über die Lieferung von 24 Luftraumüberwachungsflugzeugen SAAB 35 DRAKEN an das Österreichische Bundesheer zum Anlass genommen, um die Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Geschäftes sowie die daraus resultierenden Perspektiven für eine weitere Zusammenarbeit zu untersuchen.
Der nunmehr als Konsulent für SAAB tätige Verfasser dieser Studie, Dr. Karl Kuncar, war langjähriger österreichischer Handelsdelegierten. Nach seiner Rückkehr in den Inlandsdienst war er als Länderreferent für Nordwest und Nordeuropa in der Außenwirtschaftsabteilung der Wirtschaftskammer Österreich auch mit der Begleitung des Draken-Geschäftes befasst. Im Nachstehenden gibt er seine einschlägigen Erfahrungen wieder; ergänzt durch die Reaktionen auf die Kontaktaufnahme mit einer repräsentativen Anzahl von am Gegengeschäft beteiligten Firmen:

Überlegungen über wirtschaftliche Auswirkungen und Zukunftsperspektiven eines aus dem Bezug von wehrwirtschaftlichem Gerät resultierenden Gegengeschäftes anhand der Beschaffung von 24 Luftraumüberwachungsflugzeugen durch das Österreichische Bundesheer bei SAAB-SCANIA.

Die Bemühungen Österreichs, Beschaffungen des Verteidigungsministeriums unter Zuhilfenahme von Gegengeschäftsvereinbarungen mit der jeweiligen ausländischen Lieferfirma wirtschaftlich auszugleichen, gehen auf das Jahr 1978 zurück. Seither wurden über 100 derartige Verträge abgeschlossen, die zu Aufträgen für österreichische Firmen im Wert von 23,6 Mrd. Schilling (per Mitte 1997), fast die Hälfte davon aus Schweden, führten.

Saab J 29 "fliegende Tonne"


Saab Safir


Saab 105

Ziel dieser Gegengeschäftsvereinbarungen sind nicht nur handelsbilanzmäßige Überlegungen, sondern auch die weitestmögliche Sicherung der Arbeitsplätze in Österreich sowie durch Kooperationen mit ausländischen Firmen und durch Hereinnahme ausländischer Technologien eine Strukturverbesserung der österreichischen Industrie zu erreichen. Der durch Gegengeschäfte erzielbare (Handelsbilanz-) Ausgleich und die vorerwähnten weiteren Auswirkungen können positiv bewertet werden.

1961 begann die Zusammenarbeit im Flugbetrieb mit Schweden mit dem Ankauf von 15 SAAB J 29 "fliegende Tonne". 1964 erfolgte die Auslieferung von 24 Schulflugzeugen des Typs SAAB SAFIR und 1968 bestellte das Österreichische Bundesheer insgesamt 40 Maschinen des Schul- und leichten Kampfflugzeuges SAAB 105 OE (bei diesem Geschäft wurden damals bereits 150 % der Gegengeschäftsverpflichtung durch den schwedischen Partner erfüllt).

Mit der Unterzeichnung des Vertrages über die Lieferung von 24 SAAB 35 DRAKEN wurde ein bisheriger Höhepunkt in den Bezügen von flugtechnischem Gerät aus Schweden erreicht. Der Lieferung der 24 DRAKEN liegt ein Vertrag aus 1985 zugrunde, in dessen Rahmen sich SAAB-SCANIA verpflichtet hat, während der 10-jährigen Laufzeit des Vertrages 130 % des Kaufpreises, das waren 3.140 Mio. Schilling in Gegengeschäften bzw. Industriekooperationen zu tätigen oder zu vermitteln. Es wurde festgelegt, dass nur solche Geschäfte angerechnet werden sollten, die geeignet waren, dem jeweiligen österreichischen Unternehmen einen über die bisherige normale Exportorientwicklung hinausgehenden zusätzlichen Export bzw. Nutzen zu erbringen. Neben diesem Prinzip der Zusätzlichkeit wurde bezüglich des Warenspektrums festgelegt, dass vor allem die hochtechnischen Bereiche der Flugzeugindustrie, Elektronik, Energie, Fahrzeugindustrie, Automation und Verteidigungsmaterialien Gegenstand der Gegengeschäfte sein sollten. Der Übertragung von technischem Spezialwissen wurde ein breiter Rahmen eingeräumt. Auch sonstige industrielle Produkte sowie in einem gewissen Ausmaß auch Erzeugnisse des Gewerbes, wurden in den Vertrag einbezogen.

Um die Gegengeschäfte in Fluss zu bringen und die Abwicklung der industriellen Zusammenarbeit zu koordinieren, hat SAAB im Herbst 1985 ein eigenes Büro in Wien errichtet. Zur Durchführung der Gegengeschäfte konnte SAAB auf das Kontaktnetz in der an der Produktion der vierten Generation ihres Mehrzweckflugzeuges 39 GRIPEN in Partnerschaft tätigen Industriegruppe (SAAB, Ericsson, Volvo und FFV Aerotech) sowie auf die weitreichenden Verbindungen in der übrigen schwedischen Industrie zurückgreifen. Unterstützt wurden diese Bemühungen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, die Wirtschaftskammer Österreich und die Vereinigung Österreichischer Zulieferexporteure (AOEM). In Veranstaltungen bei der Wirtschaftskammer in Wien und in den Bundesländern wurden den interessierten Firmen die Modalitäten und die durch das Gegengeschäft gegebenen Möglichkeiten nahegebracht mit dem Resultat, dass eine große Anzahl von Firmen ihr Interesse an Lieferungen und Zusammenarbeit angemeldet haben.

Aus der Gesamtabrechnung des Gegengeschäftes inklusive 1993, aufgrund der letzten jährlich erfolgten Konsultationen zwischen SAAB und den österreichischen Stellen im Juni 1994, geht hervor, dass ab 1985 an die 70 österreichische Firmen zum Zug gekommen sind und sich die von SAAB getätigten und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten angerechneten Bezüge und Leistungen auf 6.100 Mio. Schilling belaufen haben. Dies kommt einer Übererfüllung der schwedischen Verpflichtung innerhalb von 9 Jahren - wobei vertraglich für die Erfüllung 40 Jahre vereinbart waren - um 2.960 Mio. Schilling gleich. Von der ursprünglichen Verpflichtung gerechnet entspricht dies einer Übererfüllung von 94,3%. Von industriepolitischer Bedeutung ist der Hinweis, dass das größte Ausmaß der Übererfüllung bei der Kategorie "Hochtechnologie" festzustellen ist. Der Vertrag mit SAAB-SCANIA hat auch eine positive arbeitsmarktwirksame Bedeutung gehabt. Ein erheblicher Teil der erhaltenen bzw. neugeschaffenen Arbeitsplätze entfällt auf die Steiermark.

Seit den jüngsten Konsultationsgesprächen zwischen den österreichischen Stellen und SAAB-SCANIA hat das Engagement des schwedischen Partners weiter zugenommen. Diese guten Resultate wurden nicht zuletzt dadurch erzielt, dass nach übereinstimmender Meinung des Großteils der beteiligten österreichischen Firmen, die Zusammenarbeit mit den schwedischen Partnern reibungslos und in einer geschäftlich korrekten sowie guten Atmosphäre vor sich geht. Dem schwedischen Geschäftspartner geht in der Regel der Ruf eines wohl harten Verhandlers voraus, der aber nicht nur zu einmal getroffenen Vereinbarungen steht, sondern dem auch bewusst ist, dass nur ein ertragsmäßig beide Teile zufriedenstellender Abschluss die Grundlage für die Kontinuität der Verbindung sein kann.

Um die Frage nach den Auswirkungen und Zukunftsperspektiven des Gegengeschäftes beantworten zu können, wurde mit einer repräsentativen Anzahl von am Gegengeschäft beteiligten österreichischen Firmen Kontakt aufgenommen, wobei darauf geachtet wurde, die Meinung von Firmen der verschiedensten Größen und Branchen einzuholen.


Saab 340
Die positiven Auswirkungen der industriellen Kooperation zwischen Firmen beider Länder bzw. die durch die Beteiligung schwedischer Firmen an österreichischen Unternehmen entstandenen Vorteile können anhand einiger markanter Entwicklungen nachgewiesen werden.

Im Rahmen des Gegengeschäftes konnte die Firma Elin-Energieanwendung eine solide Kooperationsbasis mit SAAB herstellen. Dies im Bereich SAAB-Aircraft für Lieferungen der Baugruppe "Stair Case" für das Passagierflugzeug SF 340 und im Bereich SAAB-Automotive für die Lieferung von Motorenprüfständen gemeinsam mit AVL/Graz. Die Zusammenarbeit zeichnete sich neben dem rein kommerziellen Nutzen durch einen intensiven Know-How-Austausch speziell im Flugzeugbereich aus, was letztlich dazu führte, dass Elin für das Nachfolgemodell SAAB 2000 als "prefered supplier" ausgewählt wurde.

Die Entwicklungsgeschichte der Firma ACT Hochleistungskunststofftechnik geht auf die Mitte der 80-er Jahre zurück. Damals konnte der erste Großauftrag zur Herstellung und Lieferung von 200 Paar kompletten Höhenrudern für das 33-sitzige Kurzstreckenpassagierflugzeug SAAB 340 im Gesamtumfang von 71 Mio. Schilling unterschrieben werden. Dieses Geschäft war das Startprojekt für die weitere Entwicklung, in deren Rahmen auch die Schulung eines Großteils der ACT Stammkundschaft in Form von "training on the job" bei SAAB in Linköping durchgeführt werden konnte. Da es sich hier um äußerst sicherheitskritische, aus modernsten Werkstoffen hergestellte Leichtbaustrukturen handelt, wurde von Anfang an die Qualitätssicherung zum Schwerpunkt im Rahmen der ACT-Organisation. Aufgrund des gegenseitigen Vertrauens konnten zusätzliche Aufträge sowie ein Anschlussauftrag für 200 Paar Höhenruder im Ausmaß von ca. 150 Mio. Schilling gebucht werden.


Saab 2000
Seit 1985 steht die Firma FACC GmbH, Fischer Advanced Composite Components, mit SAAB in Geschäftsverbindung. Es war eine logische Entscheidung für SAAB 1986 im Rahmen des Gegengeschäftsabkommens mit dem österreichischen Wirtschaftsministerium den Auftrag für die Fertigung der Rückenflosse für das Passagierflugzeug SAAB 340 an FACC zu vergeben für FACC war dieser Auftrag die erste Möglichkeit, einen gesamten Großbauteil der Kunststoff- und Blechbauteile und den Zusammenbau dieser Teile beinhaltet an einen internationalen Kunden zu liefern, nachdem erst 1985 die ersten Komponenten für Douglas Aircraft Company in Long Beach produziert wurden. Aufgrund der guten Ergebnisse der Zusammenarbeit entschied FACC im Jahr 1989, sich als Risk-Sharing-Partner von SAAB bei der Entwicklung des Passagierflugzeuges SAAB 2000 zu bewerben. SAAB hat sich aufgrund der Bauteil- und Lieferqualität und der Wirtschaftlichkeit der Zulieferungen für FACC als Partner entschieden. FACC entwickelte die Rückenflosse, stellte die Werkzeuge her und liefert heute als alleiniger Lieferant diese Bauteile für Regionalflugzeuge mit 50 Sitzen nach Schweden. Die Entwicklungs- und Herstellungskosten für die Werkzeuge zur Herstellung der Bauteile werden von FACC im Rahmen des Risk-Sharing-Vertrages zurückgezahlt. Zusätzlich zu den Rückenflossen für SAAB 340 und SAAB 2000 fertigt FACC auch verschiedene Teile des Flügels der SAAB 340. Seit der ersten Lieferung 1987 hat FACC mehr als 180 Großbauteile geliefert, die weltweit im Einsatz sind.

Seit 1985 hat sich die Infrastruktur der Luftfahrtindustrie in Österreich signifikant verbessert. An zukünftigen neuen Projekten der Luftfahrtindustrie könnte ein österreichisches Konsortium Anteile in Entwicklung und Produktion übernehmen. So führt z.B. zur Zeit FACC einige Großprojekte gemeinsam mit einigen anderen österreichischen Firmen durch. Wie die Erfolge gezeigt haben, bestehen Chancen für den weiteren Ausbau der Luftfahrtindustrie, die es zu nützen gilt.


Niederflur von Steyr-Bus und Volvo
Als ein interessantes Beispiel für die industrielle Kooperation kann auch die Mehrheitsbeteiligung des Volvo-Konzerns an der Steyr-Bus GesmbH genannt werden. Per 1. Juli 1990 übernahm Volvo-Bus 75 % des Aktienkapitals der Steyr-Bus GesmbH. Da die schwedische Firma ihre Aktivitäten auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Busfahrgestellen konzentriert und die österreichische Firma dringend eine kosteneffiziente Fahrgestelltechnologie von einem Großserienhersteller benötigte, bot die neue Kooperation auch bedeutende Synergien an. Seit dem Einstieg der schwedischen Firma hat diese umfassende Investitionen im Produktbereich vorgenommen. Sämtliche Produkte sind heute erneuert oder modernisiert worden und seit Integration des Volvo-Fahrgestelles Mitte 1992 ist man erstmalig mit Großbussen im Export erfolgreich. Aus heutiger Sicht haben sich die Exportmöglichkeiten aufgrund der Zusammenarbeit mit Volvo weiter entwickelt. Durch Inanspruchnahme des Absatznetzes von Volvo in Europa, vor allem aber in Deutschland, ist es gelungen, ein Umsatzvolumen zu erreichen, das eine rentable Auslastung der Produktionskapazität gewährleistet. Ohne diese nunmehr erzielte Umsatzgröße wäre der österreichische Markt zu gering um das Unternehmen nachhaltig gewinnorientiert führen zu können.

Zum Zeitpunkt des Abschlusses des DRAKEN-Geschäftes war die heutige Ericsson Schrack AG in Wien noch im Privatbesitz der Familie Schrack.

Vermittlungsapparat für die Nebenstellenanlage md110
Bereits damals begann auf vielen Gebieten eine enge Kooperation mit Ericsson. Im Juni 1993 erfolgte die Übernahme von etwa 80% der Eigentumsanteile an der österreichischen Firma durch Ericsson. Ericsson Schrack misst der Kontinuität der im Rahmen von Gegengeschäftsverpflichtungen entstandenen Beziehungen eine besondere Bedeutung bei. Grundsätzlich sollten diese Geschäftsverbindungen auch einen echten Mehrwert bzw. einen langfristigen Nutzen z.B. in Form von zusätzlichem, auch außerhalb der Gegengeschäfte nutzbarem Know-how oder durch Entstehung neuer Partnerschaften ergeben. Im Falle der Zusammenarbeit zwischen Schrack und Ericsson entstanden ideale Voraussetzungen für die Schaffung von wertvollem Know-how sowie einer damit verbundenen Steigerung der Konkurrenzfähigkeit.
Heute ist Ericsson Schrack ein bedeutender Stützpunkt mit eigenständiger österreichischer Entwicklung und Produktion innerhalb der Ericsson-Gruppe. Diese Entwicklung wurde durch die Bemühungen von SAAB in Hinblick auf die Gegengeschäftsvereinbarung wesentlich beeinflusst und intensiviert. Sie wäre bei verschiedenen Projekten ohne diese Voraussetzungen nicht möglich gewesen. Durch den Know-how Transfer wurde die Grundlage für den Vertrieb im In- und Ausland von in Österreich hergestellten Anlagen für ein digitales Telefonnebenstellensystem mit vielfältigen Netzwerkfähigkeiten geschaffen. In der Mitte der 80-er Jahre machte der Know-how Transfer aus Schweden die Fertigung von Mobiltelefon-Endgeräten in Österreich möglich. Schließlich wurden Schrack-Nebenstellenanlagen aus österreichischer, eigener Entwicklung und Produktion an lokale Ericsson-Tochterfirmen in verschiedenen europäischen Ländern geliefert.
Unter bestimmten Voraussetzungen bestehen konkrete Chancen, die Bedeutung der Ericsson Schrack AG innerhalb des Ericsson-Konzerns weiter zu verstärken und zusätzlich wesentliche Konzernkompetenzen nach Österreich zu verlagern.

Gute Beispiele für erleichterten Marktzugang in Schweden sind die Erfolge von Firmen der österreichischen Maschinen- und Anlagenindustrie.

Gasaufkohlungsanlage von Aichelin
Im besonderen handelt es sich um Unternehmen, die nicht Standardmaschinen und -anlagen, sondern kundenspezifische Sondermaschinen erzeugen. In der Regel erfolgt hier ein Technologieschub nach Österreich und auch eine gegenseitige Befruchtung, aus der beide Geschäftspartner Nutzen ziehen. So sind beispielsweise - und dies gilt auch für die verschiedenen anderen Sparten - in engster Kooperation mit den schwedischen Technikern modernste Baugruppen für Motoren und Getriebe dadurch entstanden, dass schwedisches Konstruktions-Know-how mit der ausführungstechnischen Erfahrung der österreichischen Erzeuger kombiniert werden konnte.

Ein österreichischer Hersteller von elektrowärmetechnischen Anlagen hat diese Überlegungen pointiert ausgedrückt indem er sagte: "Im Sonderanlagenbau ist jede neue Anlage ein Erfahrungsgewinn infolge der innigen technischen Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Lieferanten". Er unterstrich damit die Bedeutung des aus dem Gegengeschäft hervorgegangenen Auftrages für seinen Betrieb. Es handelt sich übrigens bei diesem Unternehmen um einen Kleinbetrieb mit 10 Mitarbeitern, der als erste österreichische Firma im Rahmen des Gegengeschäftes einen Auftrag buchen konnte.

In ähnlich guter Zusammenarbeit konnten Leistungsbremsen für Motorenprüfstände für Lkw und Pkw, Industrieöfen, Schmiedemaschinen, Hochgeschwindigkeitsfräsmaschinen und Walzwerkeinrichtungen geliefert werden, um nur einige Positionen anzuführen.

Des weiteren ist hier die Kfz-Zulieferindustrie zu nennen, von Lkw-Federn über Bremsanlagen bis zu Autobatterien. Auch hier einige Beispiele: In enger Zusammenarbeit mit dem schwedischen Kunden wurden spezielle hochqualitative Batterien entwickelt, die im Zuge der Erstausrüstung von Pkw und Lkw nach Schweden und über Schweden weltweit in Länder geliefert werden, wo besonders hohen technischen Anforderungen an das Produkt (Klima etc.) entsprochen werden muss. Ein weiteres Beispiel im Bereich der Kfz-Zulieferindustrie sind die Exporterfolge eines österreichischen Unternehmens nach Schweden, das Teile für Bremsanlagen erzeugt. Während die Exporte im Jahre 1984, also vor Beginn des Gegengeschäftes, noch relativ gering waren, sind besonders starke Steigerungen in den Jahren danach zu verzeichnen. Für das Jahr 1995 wird wieder eine 25%-ige Steigerung des Exportes nach Schweden erwartet.

In einem besonders interessanten Ausmaß konnte ein österreichisches Unternehmen von Weltgeltung mit Mikrochips für die Kommunikationstechnik auf dem schwedischen Markt Fuß fassen. Der Aufbau des Exportes dieser Firma nach Schweden fällt im wesentlichen zeitlich mit dem Anlaufen der Gegengeschäfte zusammen. In Hinblick auf die äußerst schnell wachsende Nachfrage nach Mikrochips, sowohl auf dem Gebiet der Kommunikation als auch der Automobil- und Industrieelektronik, erwartet man sich weiterhin steigende Geschäftsmöglichkeiten.

Allgemein ist zu sagen, dass für SAAB-SCANIA nicht das Bestreben zur Erfüllung der Gegengeschäftsverpflichtungen ausschlaggebend für die Erteilung bestimmter Aufträge an österreichische Firmen war, sondern vor allem deren Konkurrenzfähigkeit hinsichtlich Qualität, Preis, Lieferkonditionen etc. Das Gegengeschäft hat jedoch sehr wohl den Markteintritt dieser Firmen erleichtert, es war für die österreichischen Firmen einfacher ins Geschäft zu kommen und es hat stets eine bessere Ausgangsbasis für die Gespräche gegeben. In manchen Fällen war die Verpflichtung von SAAB-SCANIA überhaupt die Initialzündung für das Geschäft mit Schweden, wie die Exportstatistiken zeigen, die nach geringen Lieferungen vor dem Draken-Vertrag ein sprunghaftes Ansteigen danach aufweisen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die bei Abschluss des Vertrages zwischen SAAB-SCANIA und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten vereinbarten Ziele weitgehend erreicht wurden. Die durch das Gegengeschäft entstandenen Kontakte haben in sehr vielen Fällen zu engen Verbindungen zwischen österreichischen und schwedischen Firmen geführt. Nachdem das Zustandekommen der guten Zusammenarbeit nur auf einer für beide Teile befriedigenden Basis möglich ist - um mit den Worten des damaligen Konzernleiters der SAAB-SCANIA AB, Generaldirektor Lars V. Kylberg, zu sprechen -, kann eine weitgehende und womöglich gesteigerte Kontinuität der gegenseitigen Beziehungen erwartet werden. Die Art und Weise, wie Schweden seinen Gegengeschäftsverpflichtungen seit Jahren nachkommt bzw. wie das Beispiel des Draken-Geschäftes zeigt, die eingegangenen Verpflichtungen weit übererfüllt, sollten es als sehr ernstzunehmenden Anbieter für künftige weitere Ausschreibungen für flugtechnisches Gerät des österreichischen Bundesheeres ausweisen.

 

www.airpower.at dankt der Saab Aerospace Marketingservice GmbH für die zur Verfügung gestellte Studie.


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Letzte Aktualisierung: 27.02.2001