Das Netzwerk
Saab bedient sich dabei eines enormen industriellen Backgrounds.
Investor, an der die
Familie Wallenberg die Mehrheit hält und zu der auch Saab gehört, zusammen mit
Volvo, dem Gripen-Triebwerkshersteller, und
BAe-Systems erreichen mit etwa 1,5 Millionen Mitarbeitern zusammen einen Jahresumsatz welcher der Hälfte des österreichischen Bruttonationalproduktes entspricht.
Alleine die schwedische
Investor-Gruppe erwirtschaftet mit über 100 Unternehmen, alle im Hightech-Bereich tätig, einen Jahresumsatz von öS 1700 Mrd. davon 95% außerhalb Schwedens.
Mit diesem potenten Netzwerk im Hintergrund von
Saab-BAE SYSTEMS Gripen AB ist man in der Lage, in allen Hightech Branchen Know-how, Forschung- und Entwicklungsressourcen und Investitionskapital für die Österreichische Wirtschaft zur Verfügung zu stellen.
Der Sikorsky Black Hawk bringt etwa 5.000 Mannjahre Arbeitsplätze, fast eine Milliarde Sozialversicherungsbeiträge und fast 2 Milliarden Steuereinnahmen durch die Offsets.
Foto: Georg Mader
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Zwei Beispiele wie das funktioniert hat Saab-BAE SYSTEMS Gripen AB schon gestartet.
Die öst. Firma Alulight International GmbH stellt einen sehr vielversprechenden Metallschaum her.
Bisher fehlte es dem Produkt etwas an Akzeptanz.
Es wurde im Automotiv-Bereich zwar zur Behebung von Schäden jedoch nicht als Material zur Fertigung akzeptiert.
Bereitgestellt werden nun Kapazitäten zur Erforschung potenzieller Verwendungszwecke für diese Metallschäume in der Automobilindustrie und in anderen industriellen Bereichen sowie die Optimierung der Materialien und Herstellungsprozesse.
Ein weiteres Projekt im Hightech-Bereich ist von Forschern vom Karolinska Institut Stockholm und der Technischen Universität Wien in Angriff genommen worden.
Gemeinsam wird an den Grundlagen für die Entwicklung und Herstellung eines neuen medizinischen Instruments zur nichtinvasiven Vermessung der Stärke und Struktur der Hornhaut am Auge gearbeitet.
Ein Produkt dem hervorragende Absatzchancen auf dem Weltmarkt zugesprochen werden was eine langfristige Produktion und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Österreich zur Folge hätte.
Die Konkurrenz
Lockheed könnte u.A. Offsets im Bereich des JSF's anbieten.
Foto: Lockheed
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Betrachtet man die Eckdaten des öst. Außenhandels ist das Potential der Eurofighter-Hersteller-Länder sehr vielversprechend.
Österreich wickelt mit diesen vier Ländern über die Hälfte des gesamten Import- und Exportvolumen ab.
Das sind über öS 450 Mrd. pro Jahr an Importen und fast öS 400 Mrd. an Exporten.
Bei solch intensiven Geschäftsbeziehungen finden sich zweifellos genügend Ansatzpunkte für die Abwicklung von Kompensationen.
Allerdings muss die EADS die "Bürde" des hohen Preises seines Produktes tragen, man wird sehen wie sie damit zurecht kommen.
Vom Einstiegspreis wesentlich leichter hat es da Lockheed Martin.
Die F-16 ist im Preis-/Leistungsverhältnis kaum zu schlagen und gibt nur längerfristig gesehen diesen Vorsprung durch höhere Betriebskosten wieder ab.
Dafür steht der Aussichtsreichere der beiden amerikanischen Mitbewerber bei seinen industriellen Kontakten in Österreich auf etwas schwachen Beinen.
Das mag zwar unter dem Strich kaum Auswirkungen haben sollte der Vertrag einmal geschlossen sein, kurzfristig wird man sich aber möglicherweise schwer damit tun ein oder zwei Partner für Vorzeigeprojekte im Hightech-Bereich zu finden.
"Offsets" als alles entscheidendes Kriterium?
In kaum einem anderen Land wird dem Thema Offset soviel Gewicht beigemessen wie in Österreich.
Kein militärisches Kriterium hat auch nur annähernd soviel Einfluss auf die Entscheidung welches Flugzeug gekauft wird wie die Gegengeschäfte.
Zum einen liegt das daran, dass der technologische Rückstand der österreichischen Jetfliegerei mehrere Jahrzehnte beträgt und jedes der anvisierten Nachfolgemodelle einen gewaltigen Zeitsprung in die Jetztzeit bedeutet.
Zum anderen steht von vornherein fest, dass mit sämtlichen Mitbewerbern die Aufgabe "Luftraumüberwachung" zufriedenstellend durchgeführt werden kann.
Und es ist kein militärisches Bedrohungsszenario absehbar, dass es notwendig machen würde den Reichweiten/Waffenlast-Tabellen und Steigleistungs-/Wendigkeits-Eckdaten dieser Kampfflugzeuge ein allzu hohes Maß an Aufmerksamkeit zu schenken.