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Alan R. Bonderud, Lockheed Martin

In den Startlöchern für den "Luftkampf" um die Draken-Nachfolge steht Lockheed Martin. Am Rande der Feierlichkeiten am 4. Juli in der Wr. US-Botschaft sprach Martin Rosenkranz für www.airpower.at mit Mr. Alan R. Bonderud "Director of Market Development for Western Europe" für Lockheed Martin Aeronautics Company und Österreich Repräsentant der "Fighting Falcon".

"Nobody comes close !"

www.airpower.at : Mr. Bonderud. Bisher hat man von Lockheed Martin noch nicht sehr viel gehört?
Alan R. Bonderud : Wir haben sehr früh im heurigen Jahr mit der Kontaktaufnahme zu offiziellen Stellen begonnen und haben eine sehr umfangreiche Antwort auf die Bitte um Informationen des Verteidigungsministeriums gegeben. Bisher haben wir eine ganze Menge offizieller Kontakte bemüht und eine Menge Meetings mit Leuten aus den Streitkräften der Wirtschaft und der Politik absolviert.

www.airpower.at : Während Ihr Hauptkonkurrent Saab seit Jahren in Wien ein Büro unterhält haben Sie erst jetzt begonnen hier tätig zu werden, wieso?
Die F-16 macht einen nicht endenden Evolutionsprozess durch und ist das leitsungsfähigste Produkt dieser Klasse.
Alan R. Bonderud : Also ganz untätig waren wir nicht. Wir waren 97 hier, 99 auch, und im Jahr 2000 waren wir auch präsent. Und wenn sie mich fragen wieso wir nicht permanent hier waren, so ist die Antwort leicht - wir waren da draußen und haben eine Menge Flugzeuge an Länder verkauft die terminlich sehr dringende Bedürfnisse und auch das Geld für den Ankauf gehabt haben. Wie sie sicher wissen haben mittlerweile 22 Länder die F-16 im Dienst oder bestellt. Alleine in den letzten 18 Monaten haben wir Orders für rund 290 Maschinen erhalten.

www.airpower.at : Ist die F-16, die erstmals Anfang der 70er Jahre flog, heute noch konkurrenzfähig?
Alan R. Bonderud : : Ja, wir wissen, dass sie das ist und unsere Kunden sind davon überzeugt. Seit die F-16 auf dem Markt ist hat sie einen nicht enden wollenden Evolutionsprozess durchgemacht. Die F-16 von heute ist das leistungsfähigste System seiner Klasse auf dem Markt, und es ist kampferprobt. Wir haben die F-16 derzeit in 19 Ländern im Einsatz und 14 dieser Länder haben nach einer ersten Bestellung noch zusätzliche Flugzeuge bestellt. Und wir entwickeln die F-16 weiter. Die F-16C/D Block 50+ und Block 60 sind mehr als nur Zeichnungen oder Vorstellungen wie es weitergehen könnte, das sind voll ausfinanzierte Entwicklungsprogramme an dessen Ende diese Flugzeuge in Produktion und Auslieferung an die Kunden gehen.

www.airpower.at : Aber ist die F-16 nicht zum sterben verurteilt wenn der JSF auf den Markt kommt?
Die Serienproduktion ist bis 2009 gesichert, derzeit stehen noch 286 F-16's im Orderbuch.
Alan R. Bonderud : Nein, es gibt kein geplantes Endzeitszenario für die F-16. Und, sehr wichtig!, es gibt auf der Welt kein zweites Unternehmen in dieser Branche, dass in so vielen Kampfflugzeug- Schlüsselprogrammen beteiligt ist wie Lockheed Martin. Wir produzieren die neuen, sehr fortschrittlichen F-16 Versionen, das bei weitem erfolgreichste Programm in dieser Sparte, wir sind Mitbewerber beim "Joint Strike Fighter" Programm, wir haben die F-22 "Raptor" in Tests, Entwicklung und Produktion, wir sind mit Mitsubishi in der F-2 und mit Korea Aerospace im T-50 Programm. Wir sind der anerkannte Technology Leader in der Branche, kein Unternehmen hat mehr Prototypen in der Luft, niemand hält technologisch mit seinen Produkte so Schritt wie wir - und produziert gleichzeitig in solch großen Stückzahlen in Serie - dieser Position kommt niemand nahe! Alle diese Erfahrungen und Entwicklungen finden ihren Weg in die F-16 von Heute und in die von Morgen.

www.airpower.at : Wie geht es weiter mit der F-16?
Alan R. Bonderud : Wir haben derzeit Bestellungen offen die eine Serienproduktion bis mindestens 2010 garantieren und es gibt auch in Zukunft noch genug potentielle Kunden. Wenn wir einen Blick zurück machen, dann sieht man, dass die F-16 alle3 -5 Jahre einen Schritt nach vor gemacht hat. Wir hatten 1986 die Block 30, 1989 die Block 40, 1993 die Block 50 - alles entwickelt, produziert, geliefert und im Einsatz - jetzt haben wir Block 50+ und wir werden 2004 mit der Auslieferung von Block 60 beginnen. Daneben haben wir uns mit "MLU" und "Falcon Up" darum gekümmert, dass die älteren Varianten mit zeitgemäßer Technik nachgerüstet werden, damit die schon länger im Einsatz stehenden Systeme den steigenden Anforderungen, die an sie gestellt werden, auch gerecht werden können. Und das wird so weitergehen. Auch die US AirForce bestellt weiterhin neue F-16. Die Kampflugzeugflotte der US-Streitkräfte wird auch im Jahr 2015 noch zur Hälfe aus Falcons bestehen und ausgehend von den heutigen Stückzahlen erwarten wir mindestens 1.000 operationelle F-16's im Jahr 2020. Daher kann sich Österreich darauf verlassen, dass es auch in Zukunft erschwingliche technische Unterstützung und erschwingliche Leistungssteigerungsprogramme für die gesamte angenommene Lebensdauer der F-16 geben wird.
F-16's werden in vielen Ländern der Welt noch bis weit über das Jahr 2020 hinaus im Dienst stehen.

www.airpower.at : Glauben Sie, Sie können die maßgeblichen Stellen hier in Österreich von ihrem Produkt überzeugen?
Alan R. Bonderud : Ja natürlich. Unser Angebot ist konkurrenzlos. Wir bieten das meistverkaufte Produkt seiner Klasse zu attraktiven Konditionen hier an. Und auch die Rahmenbedingungen stimmen. Wir haben weltweit bei vielen bestehenden und zukünftigen Kunden einen guten Ruf zu verlieren. Versprechungen die wir geben, zum Beispiel bei den Offsets, pflegen wir genauestens einzuhalten. Und ganz nebenbei bemerkt stellt der "FMS"-Prozess sicher das alles mit rechten Dingen zugeht. Nicht Lockheed Martin sondern die Vereinigten Staaten von Amerika verkaufen diese Flugzeuge an Österreich, und das unter den wachsamen Augen des Kongresses. Das der Vorgang mit Transparenz abläuft hat für viele Regierungen große Vorteile. Jedwede Vorwürfe eines politischen Gegners lassen sich dadurch sehr leicht widerlegen.

www.airpower.at : Mr. Bonderud, ich danke für das Gespräch.
Alan R. Bonderud : Bitte sehr. Ich hoffe, dass wir noch öfters dazu Gelegenheit haben.


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Letzte Aktualisierung: 26.07.2001