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Einsichten und Aussichten aus der Sicht des BMLV
Allerdings bezieht Herbert Kullnig, Sprecher des Verteidigungsministeriums, hier eindeutig Stellung und schiebt genannten Vermutungen einen Riegel vor.
In einer Stellungnahme zum Interview von Brigadier Bernecker (siehe Link oben !) weist er darauf hin, dass Brigadier Bernecker hier seine privaten Ansichten geäußert hätte.
Denn: Das "
Bundesministerium für Landesverteidigung wird bei der Durchführung der Beschaffung des neuen Abfangjägers die Beschaffungsrichtlinien rigoros einhalten, welche die kompromisslose Gleichstellung aller Bieter verlangen".
Außerdem dürfte man sich im Verteidigungsministerium dieser Tage dazu durchgerungen haben, dem Finanzministerium doch Einsicht in die gewünschten Unterlagen zu gewähren.
Allerdings betont Herbert Kullnig, "
dass Beamte - und zwar auch die des Finanzministeriums - grundsätzlich zur Geheimhaltung verpflichtet sind".
Dies sei deshalb wichtig, weil sich in der Leistungsbeschreibung im Detail die vom Verteidigungsministerium geforderten Leistungen der Fluggeräte wiederfinden - und die sind zumindest bis zur Übersendung an die Hersteller ein sehr heißes Eisen.
Ebenfalls Einblick bekommt das Finanzministerium in die Kalkulation für Anschaffungs- und Betriebskosten.
Die liegen laut Herbert Kullnig nach voller Einführung des Systems - welches mit 2011 veranschlagt ist - je nach Flugzeugtype bei etwa öS 250 Mio. (EUR 18,17 Mio.) statt wie bisher fast öS 400 Mio. (EUR 29,07 Mio.).
Die Betriebskosten der aktiven Luftraumüberwachung soll von derzeit fast öS 400 Millionen jährlich bis zum Jahr 2011 auf etwa öS 250 Millionen sinken.
Fotos: Martin Rosenkranz
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Die "Leistungsbeschreibung"
Der RFP (Request for Proposal / Bitte um Angebotslegung) umfasst Daten
- zur Lieferung von 24 einsitzigen Luftraumüberwachungsflugzeugen mit einer Rate von mindestens 4 Stück pro Jahr,
- über Ausbildungsmöglichkeiten - entweder 6 zweisitzige Maschinen oder entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten im Herstellerland,
- über Munition und Lenkflugkörper,
- sowie einen Flugsimulator.
Das Ende der LRÜ-Flüge des Draken kommt 2005.
Zu diesem Zeitpunkt sollen dann 12 Maschinen, davon bis zu 6 Zweisitzer, - geleast oder gekauft - die Fortdauer der Luftraumüberwachung gewährleisten.
Foto: Martin Rosenkranz
Die Saab 105 werden bis 2011 noch für die Düsengrundschulung verwendet, danach ist die Partizipation an einem, in Europa noch zu schaffenden, multinationalen Trainingszentrum angedacht.
Foto: Martin Rosenkranz
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Zeitplan für den RFP
Vorausgesetzt das OK des Finanzministeriums liegt vor - Herbert Kullnig erwartet dieses für Ende August - kann der RFP Anfang September an fünf Hersteller ergehen.
Angeschrieben werden Boeing, Dassault, die EADS, Lockheed und Saab.
Laut Herbert Kullnig sei die MiG kein Thema mehr, das Flugzeug erfülle die Anforderungen nicht.
Als Frist für das Stellen konkreter Angebote wird den Herstellern 3 Monate eingeräumt werden, was einen Termin Anfang Dezember 2001 ergibt.
Die Prüfung der eingereichten Unterlagen soll dann rund einen Monat in Anspruch nehmen.
Folgen könnte dann das "Short-Listing" von Bestbietern mit der Aufforderung das Angebot nachzubessern sowie die Prüfung der angebotenen Kompensationsgeschäfte.
Die "heiße Phase" erwartet Herbert Kullnig für Februar und März nächsten Jahres, den Termin für den Schlusspfiff hat der Landesverteidigungsrat am 9. Juli 2000 für Mitte 2002 gesetzt.
Übergangsphase
Wie die Übergangsphase vom Draken zu seinem Nachfolger grob Umrissen aussehen wird ist ebenfalls schon bekannt.
- Zwischen 2003 und 2005 werden die Draken außer Dienst gestellt.
- Mit dem Zulauf der ersten neuen Jets wird in den Jahren 2005 oder 2006 gerechnet.
Zu diesem Zeitpunkt sollen insgesamt 12 Maschinen, davon bis zu 6 Zweisitzer, schon zur Verfügung stehen um die Fortdauer der Luftraumüberwachung gewährleisten zu können.
- Etwa im Jahr 2011 werden dann auch die Saab 105 des Fliegerregiments 3 den Draken in den Ruhestand folgen.
Da der Ersatz dieses Fluggerätes nicht vorgesehen ist, das Ausbildungsziel "Düsengrundschulung" jedoch ein solches unumgänglich macht, kann mit der Auslagerung dieser Ausbildungsetappe ins Ausland gerechnet werden.
Auf europäischer Ebene in Diskussion ist, und soll bis zu diesem Zeitpunkt Realität sein, ein europäisches Düsengrundschulungszentrum an dem die Mehrheit der europäischen NATO-Partner sowie der blockfreien EU-Länder ihr Interesse bekundet haben.
- Schließlich soll, ebenfalls 2011, das Letzte der neuen Fluggeräte zulaufen und ab dann der Vollbetrieb mit den neuen Luftraumüberwachungsflugzeugen laufen.
www.airpower.at
Die Draken-Nachfolger
airpower.at.forum