Roger Lantz, Direktor des Gripen Teams in Österreich, präsentierte die Angebote von Gripen International. |
Einen Tag nach Ablauf der Anbotsfrist für die Draken-Nachfolge präsentierte heute Gripen International das Gripen-Offert für Österreich. Unter Anwesenheit der Schwedischen Botschafterin und des Britischen Botschafters sowie beider Militärattaches präsentierte Roger Lantz, Direktor des Gripen Teams in Österreich, zwei Anbote.
Man habe dem BMLV ein Angebot unterbreitet welches auf auf einer 9-jährigen Vorbereitungsarbeit seit der Eröffnung eines Büros in Wien 1993 basiert. Es entspreche voll und ganz den Anforderungen des BMLV und BMWA und sei überzeugt, dass die Gripen-Lösung die kosteneffizienteste Sicherheit für Österreich in den nächsten 30 Jahren gewährleisten wird, so Roger Lantz.
Craig Keenan, Gripen International
118kb, RealAudio, © Martin Rosenkranz, www.airpower.at
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Gemäß den Ausschreibungsbedingungen hat Saab zwei mögliche Lösungen für die Österreichischen Luftstreitkräfte vorgelegt.
Das "Standard"-Paket entspricht voll den Bedingungen in den Ausschreibungsunterlagen und sieht die Lieferung von 24 neuen Einsitzern und optional 6 Zweisitzern sowie eine Übergangslösung in Form von 10 Einsitzern und 2 Zweisitzern auf Leasingbasis vor. Die Lieferung könne demnach 3 Jahre ab Vertragsunterzeichnung mit einer Rate von 4 Flugzeugen per Jahr beginnen.
Wie Konkurrent Lockheed Martin hat auch Saab die Möglichkeit wahrgenommen und ein Alternativangebot vorgelegt welches nicht auf den Lieferterminen, Stückzahlen und Übergangslösungen der Ausschreibung basiert. 24 neue Einsitzer und 4 neue Zweisitzer, Erstlieferung 2,5 Jahre nach Vertragsabschluss und bereits Mitte 2005 acht operationelle Gripen, sowie vollständige Lieferung bis 2009 unter Umgehung der Übergangslösung lautet Saab's Alternative. Möglich sei dies durch eine Art "Crash-Programm" bei dem die Ausbildung österreichischer Piloten und Techniker unmittelbar nach Vertragsabschluss beginnen würde. Zudem würden, eigentlich für die Schwedischen Streitkräfte vorgesehene Gripen, in eine frühen Stadium der Fertigung für die Lieferung nach Österreich adressiert. Parallel dazu wäre man in der Lage mittelfristig die Produktion zu steigern. FMV, das Schwedische Heeresmaterialamt, sehe die Möglichkeit die Gripen-Auslieferungen an Schweden für 2 oder 3 Jahre zu kürzen bzw. zu stoppen und habe einer solchen Lösung zugestimmt.
Hinter dem vielseitigsten und kosteneffizientesten derzeit im Einsatz befindliche Kampfflugzeug der Welt stünde ein umfassendes und hochwertiges Programm zur industriellen Kooperation. |
Angesprochen auf die FMS-Meldung an den US-Congress, welche für die F-16 einen Preis von USD 1, 739 Mrd. (EUR ~2 Mrd.) auswies, sowie die US-Kritik an der NATO-Interoperabilität gab Gripen International folgende Statements ab.
Sollte der erwähnte FMS-Preis stimmen, dann läge man im Preis günstiger als die Konkurrenz.
Auch habe man die NATO-Interoperabilität des Gripen schon mehrmals diskutiert, auch in Ungarn, Tschechien und Polen hätte sich diese Frage gestellt. Der Gripen sei voll NATO-Interoperatibel schon die jetzige Schwedische Version erfülle die notwendigen Standards weitgehend. Das britische Unternehmen BAE Systems, immerhin beheimatet in einem NATO-Gründungsmitgliedsland könne das bestätigen.
Alles in allem sei der Gripen das vielseitigste und kosteneffizienteste derzeit im Einsatz befindliche Kampfflugzeug weltweit und beide Lösungen böten ein außergewöhnliches Preis-/Leistungsverhältnis, sowohl bei der Erstbeschaffung als auch in den nächsten 30 oder mehr Jahren des Betriebs. Hinter beiden Angeboten stünde ein umfassendes und hochwertiges Programm zur industriellen Kooperation und Gripen International sei überzeugt, dass dieses die beste Lösung für Österreich, die österreichischen Luftstreitkräfte und die österreichische Wirtschaft darstellt", schloss Roger Lantz ab.