Der Autor in Pula vor und nach einem Flug über Dalmatien mit dem Peresin-Jahrgangskameraden Col. Ivan BOSAC.
Ing. Peresin's MiG-21R vor dem HGM im Winter 2001/2002 |
Am Abend des Montag, 4. August 1997 übergab Serbien schließlich kroatische Gefangene sowie sterbliche Überreste von Kroaten, Kroatien übergab serbische Gefangene und Tote. Letzte Hoffnungen, dass Peresin doch noch am Leben war, mussten nun begraben werden. Eine Vor-Untersuchung ergab durch beiligende Gegenstände rasch, dass es sich bei einem der übergebenen Überreste um die seinen handelte, was kurz danach auch vom Institut f. Gerichtsmedizin in Zagreb bestätigt wurde. Ironischerweise fand der Austausch auf der selben Save-Brücke zwischen Stara- und Bosanska Gradiska statt, über der Peresin 1995 abgeschossen wurde.
Was aus kroatischer Sicht fraglos ein Heldenepos bleiben wird, war - nüchterner betrachtet - zweifellos eine letztlich tragische Flucht in den Tod. Umso bemerkenswerter ist daher, dass seine doch erstaunlich gut erhaltene Maschine noch existiert und somit - ausser jenen kleinen Gedenkstätten - an einen bemerkenswerten Mann erinnert. Da es bis heute zwischen Belgrad und Zagreb noch immer keinen Vertrag über die Rechtsnachfolge des alten jugoslawischen Staates gibt, ist und bleibt seine MiG 21R rechtlich gesehen herrenlos.
Was Peresin - und zuvor einer seiner Kollegen im Sommer 1991 in einem offensiven Aufklärungseinsatz über Graz - zugunsten Österreichs indirekt bewirkt hat, war zweifellos die beschleunigte Ausstattung unserer Draken mit simplen infrarotgelenkten AIM-9 Sidewinder-Lenkwaffen.
Wohlgemerkt das war 1992 - über 30 Jahre nach Markteinführung dieser Ausrüstung !
Und auch heute liefert eine zunehmend sinnentleerte Spass-und Eventgesellschaft wieder (oder noch immer) das bekannte, unsägliche "Za wos brauch ma des alles übahaupt"-Argument...!
Kptn. Ing. Rudolf Peresin hätte es uns erklären können !
Der Autor dankt der kroatischen Botschaft, Gen. Culetic in Zagreb, BMLV-Personal / LRÜ von 1991, sowie seinen Kollegen Dr. Heinz Berger und Erich Strobl.