Flugbuchung.com - Flüge buchen mit Preisgarantie!

www.airpower.at

  © Kontakt - Autor & Webmaster

Bewertung rund um die Uhr

Ob es allerdings zu so einem "Shortlisting" überhaupt kommt, ist äußerst fraglich. Zu unterschiedlich dürften Pro und Contra der einzelnen Angebote in den beteiligen Ministerien - Verteidigung, Wirtschaft und Finanz - bewertet werden.
F-16 - der Schlüssel für den NATO-Beitritt ?
Derzeit arbeitet man vor allem bei der vom Verteidigungsministerium eingesetzten Bewehrungskommission mit Volldampf. Um so schnell wie möglich, vielleicht sogar noch im Februar, die Sichtung der unzähligen Offert-Seiten vorerst abschließen und den Herstellern Fragenkataloge zu ihren Anboten übergeben zu können, gibt es für das beteiligte Personal kaum Freizeit.
Zumindest ein Punkte-Ranking im Bezug auf die Systemleistung, welches gemeinsam mit der Bewertung der Offsets zu einer Preis/Leistungs-Liste zusammengeführt wird, ist allerdings zu erwarten. Die Klärung noch offener, sich aus den Anboten ergebender Fragen sowie die Aufforderung zur Nachbesserung der Anbote sind weitere zu erwartende Schritte.

Es brodelt in der Gerüchteküche

Wo allerdings schlussendlich die Entscheidung getroffen wird, welches der Angebote man im Detail bis zur Vertragsreife ausverhandelt, ist nach wie vor unklar. Neben einer verteidigungs-, wirtschafts- und finanzpolitischen, trägt diese Entscheidung auch eine außenpolitische Dimension in sich.
Der Gripen wurde ursprünglich als Favorit gehandelt. Inzwischen müssen Saab und BAe genauso hart um den Auftrag kämpfen wie die anderen Anbieter auch.
All diese Komponenten rücken zumindest eine Befassung des Ministerrates mit diesem Thema in den Bereich der Wahrscheinlichkeit. Es wird am Verhandlungs- und Argumentationsgeschick von Verteidigungsminister Herbert Scheibner liegen, ob die militärischen Gesichtspunkte zumindest etwaigen außenpolitischen Überlegungen vorgereiht werden. Denn, dass sich das Verteidigungsministerium innerhalb der vom Finanzminister gesetzten budgetären Grenzen bewegen muss ist klar. Und was die volkswirtschaftliche Aspekte betrifft, so betont das Verteidigungsministerium in diesem Zusammenhang ja selbst die Wichtigkeit einer österreichischen Wertschöpfung im Rahmen der Offset-Vereinbarungen.

Vereinzelt werden bei den Entscheidungsträgern auch schon Präferenzen für den einen oder anderen Flugzeugtyp vermutet.
Glaubt man dem Gemunkelten dann hat Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel starkes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit den USA und das Vehikel dafür könnte derzeit die F-16 sein. Jedenfalls soll der US-Jäger eines der Gesprächsthemen mit Gorge Bush beim USA-Besuch Schüssel's gewesen sein. Ohne Zweifel förderlich wäre ein F-16 Deal etwaigen zukünftigen NATO-Bestrebungen Österreich's. Immerhin könnte es die USA - als wichtigstes und einflussreichstes NATO-Mitglied - dazu bewegen, angesichts des finanzmaroden Bundesheeres und vielfacher Kapazitätsmängel, gegebenenfalls ein Auge zuzudrücken und dem Beitritt trotzdem zuzustimmen.
Aufgrund des Naheverhältnisses zum bayrischen Ministerpräsident Edmund Stoiber könnte Schüssel aber auch Richtung Eurofighter tendieren. Immerhin war Stoiber der bei weitem wortgewaltigste Fürsprecher Schüssels und Österreichs innerhalb der EU während der Zeit der Sanktionen. Eine Unterschrift unter den Eurofighter-Vertrag könnte das "payback" für den im Wahlkampf befindlichen bayrischen Kanzlerkandidaten sein.
Angeblich ablehnend soll Schüssel dem Gripen gegenüberstehen, denn einer "Sanierung der maroden SPÖ-Parteikassa via schwedischer Kampflugzeuge" soll der Kanzler verständlicherweise gar nichts abgewinnen können. Doch eine solche "Unterstützung" dürfte wohl eher ein böses Gerücht sein. Denn nicht nur die Grünen Pilz und Kogler kritisieren den Ankauf von Abfangjägern, sondern auch der SPÖ Parteivorsitzende Alfred Gusenbauer und Klubobmann Josef Cap fordern den Verzicht. Doch während die Ablehnung bei den Grünen zumindest glaubhaft ist - wenn sie auch mit fachlich falschen Argumenten untermauert wird - so verkommt diese Aktion bei der SPÖ zur Lachnummer. Während die SPÖ-Parteigranden in der Öffentlichkeit gegen die Abfangjäger Stellung beziehen, interveniert im Hintergrund der Wirtschaftsflügel der Partei rund um die Gewerkschaft wegen der Offsetgeschäfte.
Solch eine Doppelrolle wird auch in Finanzminister Grasser, den man in der Öffentlichkeit und der politischen Opposition glaubhaft als Gegner der Kampfflugzeugbeschaffung innerhalb der Regierung wahrnimmt, hineininterpretiert. Er soll angeblich nur ein Ablenkungs-Show abziehen und wird hinter vorgehaltener Hand sogar mit der Aussage "...den Eurofighter werden wir uns ja doch noch leisten können..." zitiert.
Edmund Stoiber soll dem Eurofighter in Österreich Rückenwind geben.
Präferenzen für den Eurofighter werden auch im Außen- und Wirtschaftsressort vermutet.

Entscheidung noch immer offen

Ob all diese Dinge wirklich gesagt oder nur Erfindungen des Hörensagens Marke "stille Post" sind, kann in Wahrheit niemand sagen. Denn alle, und vor allem das Verteidigungsressort - dem überwiegend eine Vorliebe für den Gripen nachgesagt wird -, sind ständig bemüht in der Öffentlichkeit die völlige Offenheit der Entscheidung zu betonen.
Und das scheint auch auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, denn inzwischen strahlt kein Herstellervertreter mehr so etwas wie überragende Zuversicht aus. Im Gegenteil. Die meiste Zeit erinnern die Gesichtsausdrücke eher an Bauchweh und auch in Hotelzimmern durcharbeitete Nächte um die Sitzungen des nächsten Tages vorzubereiten dürften inzwischen zur Regel bei den Anbietern geworden sein.

Es bleibt also spannend im Rennen um die Drakennachfolge.
Aber vielleicht sollte man ja versuchen beim lokalen Buchmacher auf eines der Flugzeuge sein Geld zu setzen. Zumindest so könnte man an eine Quote kommen die vielleicht aufschlussreicher ist als überlieferte Sager deren Authentizität sowieso nicht zu überprüfen ist.


www.airpower.at

    airpower.at.forum

Reifen für Österreich zum besten Preis

© Kontakt - Autor & Webmaster
Letzte Aktualisierung: 24.02.2002