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Doch während Deutschland sich noch immer nicht im klaren darüber ist woher das Geld für den eigenen Anteil am Programm kommen soll sieht sich die Hardthöhe schon dem nächsten Problem gegenüber. Dort soll man dem Nervenzusammenbruch nahe gewesen sein als man feststellte, dass die Entwürfe des geplanten "Schützenpanzers 3" - der Ersatz für den Marder aus den 70er Jahren - ein Disharmonie mit dem A400M Transporter ergeben haben.
Gerüchten zufolge wäre der A400M beladen mit einem gefechtsbereiten "Schützenpanzers 3" nicht in der Lage von unbefestigten bzw. kurzen Pisten zu operieren. Offenbar liegt das Basisgewicht des SPz3 Entwurfes über der taktischen Nutzlast des A400M von 29.500 kg.
Die nächste Deadline für das A400M Programm kommt am 31.März. Vor allem von der Finanzierung in Deutschland hängt es ab, ob der Transporter doch noch abhebt oder die europäische Luftfahrtindustrie und Verteidigungspolitik sich ungleich schwereren Problemen gegenüber sieht.
Doch dieses unbestätigte Gerücht ist sicher das kleinere Problem Scharpings. Zuletzt musst er dem Bundestag A400M - Zahlen vorlegen nach denen der deutsche Anteil am Programm um EUR 0,92 Mrd. auf EUR 9,5 Mrd. gestiegen ist und der deutsche Finanzierungs-Fehlbetrag somit EUR 4,4 Mrd. beträgt. Eine Summe die jetzt schon für den Haushalt 2003 berücksichtigt werden müsste. Doch dafür bedarf es der Zustimmung aller Bundestagsfraktionen, denn immerhin liegt die Erstellung des Haushaltes 2003 schon in der neuen Legislaturperiode und wer die Wahlen im Herbst gewinnt ist aus heutiger Sicht kaum zu beantworten.
Wie auch immer, Deutschland hat für eine entgültige Lösung für dieses Problem noch Zeit bis Ende März. Denn die Deadline für die Unterzeichnung des Vertrages steht mit 31. März 2002 bereits fest.

Aber nicht nur die Politik sorgt für Verzögerungen des Programms auch die Industrie trägt ihren Anteil daran. Grund dafür ist das geplante Triebwerk des A400M. Nach bisheriger Planung hätte der Transporter mit dem TP400, gebaut von der Aero Propulsion Alliance (APA) und entwickelt aus dem dreiwelligen M88 Triebwerk der Rafale, angetrieben werden sollen. Doch sah sich Airbus zuletzt gezwungen das Anbot für das Triebwerk des A400M, vorgelegt von der APA, aufgrund zu hohen Gewichts, zu hohen Kosten und zu geringer Leistung - weniger als 9.000WPS anstatt zwischen 10.000 und 13.000 WPS - abzulehnen.
Nun dürfen sich die französische SNECMA, zusammen mit Rolls-Royce (England), MTU (Deutschland) und ITP (Spanien) erneut um den EUR 4 Mrd. Auftrag bewerben und sehen sich vermutlich Konkurrenz aus den USA (Honeywell) sowie Kanada (Pratt&Whitney Canada) gegenüber.
Wenn schon nicht finanziellen, so haben die Vorgänge rund um den A400M für die Ukraine und Russland zumindest einen unterhalterischen Wert. Hatte man doch ein Angebot unterbreitet welches auf Basis von 288 Flugzeugen um EUR 11,4 Mrd. billiger als A400M gewesen und das mit 14.000WPS ganz ohne Triebwerksprobleme.

A400M zeigt deutlich Europas Schwächen bei der Verwirklichung großer Rüstungsprojekte auf. Die mehr als ein dutzendfach komplexere politische Struktur EU-Europas im Vergleich zu den USA, führt vor allem bei Großprojekten, die eine Zusammenarbeit mehrerer Staaten unumgänglich machen, dazu, dass große Rüstungsvorhaben nicht in der gebotenen Zeit und mit der notwendigen Effizienz durchgeführt werden können.
Haben nur 10% der Länder Budgetschwierigkeiten und nimmt man die durchschnittliche Legislaturperiode mit 4 Jahren, dann bedeutet das bei einer Beteiligung von 15 EU-Ländern 3 bis 4 Wahlen bzw. neue Regierungen pro Jahr und ständig ein bis zwei Länder mit Finanzproblemen. Ein wahrer Albtraum für langjährige multinationale Multi-Milliarden-Euro Projekte ! Ein Albtraum den sich vor allem die amerikanische Rüstungsindustrie zunutze macht, aber auch von der europäischen Rüstungsindustrie dazu genutzt wird mit den einzelnen Ländern Geschäfte abzuwickeln die gesamteuropäisch betrachtet jegliche Effizienz vermissen lassen.


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Letzte Aktualisierung: 19.12.2001