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"Best and Final" für Drakennachfolger abgegeben

Etwas verfrühte Ankunft des Gripen.

Die F-16's kamen zu zweit.

Eurofighter Testpilot Chris Worning brachte sein Flugzeug, nach einem kurzen Zwischenstopp auf der zivilen Seite von Graz Thalerhof, doch noch zum Event des Tages.

Heute um 16.30 endete die Abgabefrist für das letzte offizielle Angebot der drei Bieter im Kampf um die Draken-Nachfolge. Die Aufforderung zur letztmöglichen Nachbesserung ihres Angebots, hatten die drei Anbieter überraschend am 10. Mai 2002 per Fax bekommen.
De facto fertig soll die technische Bewertung der drei Flugzeuge sein, zusammen mit dem letztgültigen Angebot kann so das Preis/Leistungsverhältnis für das Ranking der Flugzeuge erstellt werden.
Wie hoch der reale Anteil dieses Ergebnisses an der entgültigen Entscheidung ist, und wer die Entscheidung letztendlich trifft ist nach wie vor unbekannt. Klar ist, dass auch das Wirtschaftsministerium sowie das Finanzministerium mitzureden haben werden. Und da dem Geschäft auch eine außenpolitische Dimension nicht abgesprochen werden kann, könnte dieser Faktor durchaus auch ein Rolle spielen.

Enormer Andrang am Fliegerhorst Nitter

Jedenfalls hatten alle drei Anbieter am 14. Mai in Graz/Thalerhof noch einmal Gelegenheit ihr Programm vor versammelter Fachöffentlichkeit ins beste Licht zu rücken. Und der Andrang war enorm. Das rege Interesse durch Presse, Fachleute, Politik, Militär und Wirtschaft räumte die, mit Infomaterial gut gefüllten Stände der Hersteller, regelrecht leer.

Bei überwiegend prächtigem Wetter - nur beim Abflug der drei Flugzeuge öffnete der Himmel für ein Weilchen seine Schleusen - gab es Eurofighter, Gripen und F-16 zum anfassen und eine Unzahl informativer Kontakte zwischen den Interessierten und den Herstellervertretern.

Vier Flugzeuge von drei Bietern

Etwas zu früh landete dann der Gripen. Statt der vorgesehnen Warteschleifen wurde Saab Testpilot Fredrik Müchler mit seiner Maschine sofort nach Graz Thalerhof eingewiesen und landete mit halbvollen Tanks - umsonst somit die zwei großen Zusatztanks. Das Flugzeug, welches direkt aus Schweden kam, trug die Seriennummer 39186 und war somit leider nur ein Flugzeug der ersten Baugruppe aus Baulos 2 und damit nicht am allerletzten technischen Stand.

Als nächstes kamen zwei F-16C Block 50 aus Spangdahlem (D) in Graz Thalerhof. Zu zweit deswegen, weil "aus Sicherheitsgründen kein US-Kampfflugzeug allein fliegen dürfe" so die offizielle Version. Die beiden etwa 6 Jahre alten Maschinen waren bewaffnet mit je zwei Dummy-AMRAAMS und zwei Dummy-Sidewinder'n sowie einem Jammerpod an der Rumpfstation und landeten 15 Minuten nach dem Gripen. Während eine Maschine Position für die Ausstellung bezog, fand die andere neben der, im Grazer Speedshelter in Bereitschaft stehenden Alarmrotte und abseits des Publikums, ihren Platz.

Letzter der Gäste war der Eurofighter Prototyp DA1 (98+29), der direkt aus dem bayrischen Manching kommend, den kürzesten Weg hatte. Ausgerüstet mit vier Dummy-AMRAAMS in den Rumpfausnehmungen und zwei Dummy-Sidewinder'n nahm er in der Mitte des schnellen Trios Platz.

Trackauswertung - 27. Oktober 1993 - 13:35 bis 14:07

Gegen 13:45 waren zwei F-16's nach Norden unterwegs, drehten um 13:48 - nachdem sie offenbar die Draken-Rotte in Tirol entdeckt, oder vor ihr gewarnt wurden - auf Westkurs und senkten die Flughöhe unter die Erfassungshöhe des Goldhaube-Systems. Für etwa 10 Min. verschwanden die F-16's von den Schirmen und tauchten erst 5 Minuten nachdem die Draken-Rotte mangels Treibstoff auf Heimatkurs gegangen war wieder auf - mit Nordkurs direkt vor der Österreichischen Grenze.
Was den F-16's verborgen blieb waren zwei weitere Draken, die zum selben Zeitpunkt, als die erste Rotte den Luftraum verließ, Position in Tirol bezog - auf wesentlich geringerer Flughöhe und zwischen den Bergen vor Radarerfassung geschützt. Kaum eine Minute nachdem die F-16's in den Österreichischen Luftraum eingeflogen waren, hatten sie schon Begleitung durch die Draken des Bundesheeres....
Neben, zum Teil durchaus als emotional zu beschreibenden, Reden am Podium und einer, via Goldhaube und Leinwand, live in den Hangar übertragenen Abfangübung wurden auch jene - äußerst selten an die Öffentlichkeit getragenen - Beweise der eigenen Leistungsfähigkeit präsentiert Aufzeichnungen von realen Abfangeinsätzen wie sie sonst nur in Verschlussakten auf hoher ministerieller Ebene zu finden sind.
So war erstmals die Trackauswertung der Luftraumverletzung vom 27. Oktober 1993 zu besichtigen. Damals sind zwischen 14:00 und 14:06 zwei F-16's aus Süden kommend - offenbar mit Unterstützung durch ausländische Luftraumüberwachungseinrichtungen - ohne Genehmigung in den Tiroler Luftraum eingeflogen und wurden dort durch zwei Draken gestellt.

Auch Insider unschlüssig

Die wohl größte Überraschung der Veranstaltung ist die Erkenntnis, dass sich "Fünf vor Zwölf" ein eindeutiger Sieger oder Verlierer noch nicht abgezeichnet hat. Im Gegenteil. Eher unerwartet hat sich ein offener Dreikampf zwischen den Anbietern entwickelt der die noch vor einem halben Jahr bezogenen Positionen und Bewertungen zwischen "Favorit" und "krasser Außenseiter" vollkommen verschwimmen hat lassen. Die unterschiedlichen technischen und taktischen Konzepte denen die Entwürfe der drei Flugzeug zugrunde liegen und die unterschiedlichen Stadien in denen sich die Flugzeug in ihren Lebenszyklen befinden, produzieren krasse Gegensätze und lassen Stärken auf der einen zu schwächen auf der anderen Seite werden. Positives und Negatives lässt sich also bei jedem der drei Flugzeuge finden und das, in allen Teilbereichen, optimale Angebot gibt es nicht. Schon in wenigen Tagen oder Wochen wird das Ergebnis der Bewertung bekanntgegeben und man darf gespannt sein, wie sich das Bundesheer letztendlich entscheidet.......

Martin Rosenkranz


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Letzte Aktualisierung: 15.05.2002