Am Abend des 27. April 2004 fand in der Landesverteidigungsakademie (LAVAK) in der Wr. Stiftkaserne ein Vortrag über Luftraumsicherheit, Bedrohungsszenarien und Einsatzmittel, mit anschließender Diskussion statt.
Die "Gesellschaft für politisch-strategische Studien" an der LAVAK hatte alle Interessierten herzlich eingeladen und weit über 100 Personen waren dem Aufruf gefolgt.
Wie schwierig es - angesichts des (sicherheits)politischen Umfeldes im In- und Ausland - ist, angekündigte Vorträge und Redner auch zu bekommen, wurde gleich in der Begrüßung klargestellt.
Ursprünglich hätte General Weber, Chef des Heeresnachrichtendienstes, einen Vortrag aus seinem Bereich halten sollen - "in Zeiten wie diesen" (vulgo der momentan höhere Aktivitätslevel der Dienste im In- und Ausland) wurde das gleich in den Herbst verschoben - ob es dann machbar sein wird muss die Zukunft zeigen.
Der Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalmajor Wolf sollte danach mit dem Vortrag "Sicherheit im Luftraum - ein Ausblick" einspringen, war dann aber ebenfalls unabkömmlich - er wurde im Rechnungshofausschuss des Parlaments (Thema: Eurofighter) benötigt. Er schaffte es aber, für die abschließende Diskussionsrunde zur Verfügung zu stehen.
In Vertretung von Generalmajor Wolf, sprang
Oberstleutnant Luttenberger, G3 (Ausbildung und Einsatzplanung) des Kommandos Luftstreitkräfte, ein. Oberstleutnant Luttenberger ist Militärpilot und war Kommandant einer Hubschrauberstaffel, hat danach den Generalstabslehrgang absolviert und kam vor kurzem aus den USA zurück, wo er am
Air War College auf der Maxwell AFB in Alabama einen einjährigen Lehrgang absolvierte.
Einleitend gab Obstlt. Luttenberger einen kurzen Rückblick bzw. eine österreichische Bestandsaufnahme zum Thema.
"Sicherheit im Luftraum - ein Ausblick" (1)
Der Aufbau des Luftraumbeobachtungssystems "Goldhaube" war entscheidend, um überhaupt erkennen zu können was im Luftraum vor sich geht und mögliche Bedrohungen überhaupt wahrzunehmen. "Goldhaube" ist - zumindest in Europa - führend, was die Aufbereitung der Datenaufbereitung und -Verarbeitung betrifft.
Die Implementierung von Abfangjägern mit Beginn des Überschallzeitalters im ÖBH hat entscheidend zur Steigerung der Reaktionsfähigkeit auf erkannte Bedrohungen in der dritten Dimension beigetragen.
Die Aufgaben des Systems sind bis heute - Wahrung der Lufthoheit, der Souveränität und der Neutralität in Krisenfällen - Beispiele waren der kalte Krieg und der Konflikt in Jugoslawien.
Weiterhin Kernaufgabe bleibt die Luftraumüberwachung im Inland. Da das Bundesministerium für Inneres nicht über die notwendigen technologischen Mittel verfügt um selbst Reaktionen setzten zu können, ist hier das Bundesheer gefordert welches mit regelmäßigen Absprachen die Vorgangsweisen entsprechend abklärt.
Die Weiterentwicklung des Bedrohungsspektrums macht es heute aber notwendig die Daten zu vernetzen und sie im Verbund zusammenzuführen. Es wird davon ausgegangen, dass das in Zukunft auch multinational erfolgen muss, um genügend zeitlichen Vorlauf für Reaktionen zu haben. Luftraumbeobachtungs- und Führungssystem sind diesen Aufgaben anzupassen. Über eine Standleitung wurde eine "Führungsbereitschaft" am Standort Kommando Luftstreitkräfte in Langenlebarn an der Einsatzzentrale/Basisraum (EZ/B) in Salzburg angeschlossen. In der EZ/B laufen bereits jetzt Informationen in Form von Radardaten aus einigen umliegenden Staaten - vor allem aus dem Westen - auf und werden dort genutzt um schneller regieren zu können. Dazu werden die Verbindungen ins Ausland auch genutzt um Probleme mit Kontakten zu klären.
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