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Gelandet in Graz

Der Tiger ist gelandet

Freitag den 9.Juli 2004 war es so weit. Die Übergangslösung F-5E "Tiger II" wurde in Graz der Öffentlichkeit vorgestellt. Schon zwei Tage vorher waren die Flugzeuge ganz im Geheimen nach Österreich überstellt worden.
Vorerst sind vier Flugzeuge in Österreich. Weitere vier Tiger kommen Ende des Jahres, die letzten vier Maschinen im Frühjahr 2005.

Zum Festakt in Graz hatten sich Verteidigungsminister Günther Platter, sein Schweizer Kollege Bundesrat Samuel Schmidt, die Chefs der Luftwaffe Generalmajor Erich Wolf und Korpskommandant Hansruedi Fehrlin, der Schweizer und der Amerikanische Militärattache in Wien, Ernesto Jiacomelli und Keith Keller, sowie Medienvertreter aus mehreren Ländern eingefunden.

Verteidigungsminister Platter betonte in seiner Ansprache, dass es mit der F-5 gelungen sei die Lücke in der Luftraumüberwachung zwischen dem Auslaufen der Draken und dem Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007 zu schließen. Damit sei man auch auf kommende Großveranstaltungen, wie die österreichische Ratspräsidentschaft 2006 und die Fußball-Europameisterschaft 2008 - gemeinsam mit der Schweiz -, vorbereitet.

Beide Minister wiesen auch auf die schnelle und professionelle Ausbildung hin. Bundesrat Schmidt meinte man könne "füglich von einem Rekordtempo sprechen" und man könne die Sache mit zwei Worten auf den Punkt bringen "Des passt!".
Verteidigungsminister Platter zeigte sich überaus stolz über seine "äußerst motivierten Mitarbeiter", sie sein "die Basis einer erfolgreichen Luftraumüberwachung".

Die Österreichischen Piloten zeigten sich zufrieden mit dem Flugverhalten der F-5E.
Der Draken sei zwar schneller, besonders in größeren Höhen, das kompensiert der Tiger aber mit einem gutmütigeren Flugverhalten im Geschwindigkeitsbereich um 400km/h und darunter. Wesentlich besser als beim Draken sei bei der F-5 die Radarleistung. Bei Reichweite und Zielverfolgungsqualität merkt man, dass der Tiger um über 10 Jahre jünger als der Draken ist.

Für Österreich wird es noch zu einigen kleinen Modifikationen kommen. So wird die Kommunikationsanlage um ein weiteres VHF-Gerät erweitert und die Navigationsanlage österreichischen Bedürfnissen angepasst.

Martin Rosenkranz

Vorne Bundesrat Samuel Schmidt mit Verteidigungsminister Günther Platter, dahinter Korpskommandant Hansruedi Fehrlin und Generalmajor Erich Wolf.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Ein Learjet der Schweizer Flugwaffe brachte Bundesrat Samuel Schmidt nach Graz...
Foto: Martin Rosenkranz

...Bei seiner Verabschiedung wurde den (da)nebenstehenden Österreichern deutlich, dass die Republik Österreich eigentlich (noch immer) kein Regierungsflugzeug besitzt. Schon Minister Lichal ist in den späten 80ern mit derselben Idee an dem vorauseilenden Stigma der Medien ("Jetzt kaufen sich die Großkopferten noch an Luxus-Jet...") gescheitert. Während viele kleinere (und ärmere) Länder gleich mehrere solcher Maschinen betreiben, wird eben z.B. bei Reisen des österr. Bundespräsidenten der Sticker "Presidental Aircraft" auf die AUA gepickt... Dabei hätte sich so eine Anschaffung gegen die jährlichen Dienst-Flugtickets wahrscheinlich bald amortisiert - und Schlüsselpersonal der Republik könnte zeitlich ungebundener und so effizienter arbeiten...
Foto: Georg Mader

...Die deutschen Grünen haben das übrigens schnell gelernt und nutzen die "Flugbereitschaft der Bundeswehr" ganz genauso wie ihre Vorgänger - bis hin zu Inlandsflügen in Brasilien. Dabei sind es nicht einmal immer nur VIP-Missionen. Diese Maschinen fliegen oft auch zeit-kritische medizinische oder humanitäre Einsätze. Der Schweizer Learjet wird u.a. auch für Messungen von Wasserdampf und Ozon in der Stratosphäre verwendet.
Foto: Georg Mader

Auch in Graz ist die Flagge auf Halbmast.
Foto: Martin Rosenkranz

Foto: Martin Rosenkranz

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Foto: Georg Mader

v.l.n.r. Verteidigungsminister Günther Platter, Bundesrat Samuel Schmidt, Col. Keith Keller (USAF-DAO), Gen.Mj. Erich Wolf
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Bundesminister Platter im Gespräch mit Hauptmann Sandhofer.
Foto: Georg Mader

Georg Mader hat selbstredend seinen Part erfüllt und die Resultate von "Operation Mitternachtsüberraschung" am 9. Juli den beiden Verteidigungsministern und den beiden Kommandanten übergeben. Ob man das 2007 so (oder besser) wiederholen kann ?

Foto: Martin Rosenkranz

Rednerpult mit Stil
Foto: Martin Rosenkranz