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Österreichische Militärluftfahrt in Politik und Medien I 2004 |
07.01.2004
Nachbarschafts-Hilfe im Luftraum
Eine "Nacheile" bei der grenzüberschreitenden Verfolgung von Verbrechern soll künftig auch in luftigen Höhen möglich werden.
Österreich, Deutschland und die Schweiz wollen künftig bei der militärischen Luftraumüberwachung enger zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Übereinkommen soll im Laufe der nächsten Monate unterzeichnet werden, kündigte Generalmajor Erich Wolf, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte, an.
Ausgangspunkt der Überlegungen war einmal mehr "9/11", die Terrorattacken in den USA mit Passagier-Flugzeugen: Umgelegt auf Europa würde die Flugroute der Jets zumindest drei oder vier Staaten betreffen, so Wolf.
Nacheile
In einem ersten Schritt sollen die Einsatzzentralen der drei Länder einander im Ernstfall entsprechende Informationen über Flugzeuge, die etwa ohne Funkkontakt fliegen, weitergeben. Möglich sein soll es auch, entsprechende Daten bei den Nachbarn anzufordern. Vergleichbar mit der "Nacheile" der Polizei am Boden bei der grenzüberschreitenden Verfolgung von Verbrechern könnten später ähnliche Einsätze in der Luft möglich werden.
Die Zusammenarbeit der drei Luftwaffen soll aber nicht nur der Abwehr von Bedrohungen, sondern auch der Hilfe für Flugzeuge in Notfällen dienen. Gemeinsam könne etwa eine Eskorte zum nächstmöglichen Landeplatz leichter bewerkstelligt werden.
09.01.2004
Abfangjäger: Eurofighter starten erst 2006
VON WERNER BENINGER
Die britische Luftwaffe, RAF, rechnet frühestens 2006 mit einsatzfähigen Eurofightern. Österreich will diese aber schon 2005 mieten.
Neue Hiobsbotschaft für Österreichs Bundesheer: Laut einem Bericht der renommierten BBC von Anfang dieser Woche, seien die ersten Eurofighter für die britische Royal Air Force (RAF) frühestens 2006 einsatzfähig. Es gebe massive Probleme, unter anderem mit der Elektronik. Großbritannien zählt zu den vier Partnerländern, die den Eurofighter bauen, und hat selbst 232 dieser Jets bestellt.
Dieser BBC-Bericht, der sich angeblich auf interne RAF-Dokumente stützt, ist auch für Österreich alarmierend. Die Gründe:
[*] Die Draken können seit Jahreswechsel nur noch mit einem Notprogramm betrieben werden, da die schwedische Luftwaffe mangels Ersatzteilen einen Servicevertrag verweigert: Ein Flugbetrieb mit den Draken sei nicht mehr sicher, Österreich müsse das Risiko, dass die Draken weiterfliegen, selbst tragen. Laut Bundesheer-Insidern kann Österreich die Draken maximal ein halbes Jahr lang ohne Hilfe der Schweden betreiben.
[*] Die ersten Eurofighter werden frühestens 2007 geliefert, obwohl in den Ausschreibungsbedingungen des Bundesheeres 2005 als Liefertermin verlangt war.
[*] Für die Übergangszeit von 2005 bis 2007 gibt es bis heute keine Einigung über die nötigen sechs Mietjets vom Typ Eurofighter. Lediglich Deutschland soll bereit sein, vier Eurofighter an Österreich zu vermieten. Verträge gibt es dazu aber keine, obwohl Österreich deswegen schon fast ein Jahr verhandelt. Zwei Maschinen sollen von der RAF kommen.
Wie diese schon 2005 Flugzeuge an Österreich vermieten kann, die frühestens 2006 einsatzfähig sind, konnte auch die Sprecherin von Verteidigungsminister Günther Platter, Elisabeth Berger, auf Anfrage der "Presse" nicht beantworten. Sie sagte aber, die Luftraumüberwachung werde auch ab 2005 gesichert sein. Es werde intensiv wegen Mietjets verhandelt. Dies erklärt das Verteidigungsministerium allerdings schon seit mehr als einem Jahr.
Mit der verzögerten Lieferung der Eurofighter haben allerdings auch andere Herstellerländer neben den Briten Probleme. Italien etwa hat sich von den Briten Tornado-Jets ausgeliehen, die 2004 zurückgegeben werden müssen. Daher will Italien zusätzlich amerikanische F16 leasen, um seinen Luftraum sichern zu können. Im Gegensatz zu den nunmehrigen Befürchtungen der Briten meinte das deutsche Verteidigungsministerium noch im Oktober 2003, dass die Eurofighter 2005 voll einsatzfähig sein würden.
Im Übrigen verwies der BBC-Bericht auch darauf, dass das Eurofighter-Projekt inzwischen zehn Jahre Verspätung aufweise. Bei der wichtigen Flugshow in Dubai im vergangenen Dezember sei nur ein Modell gezeigt worden, während die Konkurrenten des Eurofighter spektakuläre Flugmanöver vorführten. Zusätzlich wird der frühere britische Verteidigungsminister John Nott, einer der Väter des Eurofighter, zitiert: "Das war eine der schlechtesten Entscheidungen, die ich im Verteidigungsministerium je getroffen habe."
Eurofighter: Gemeinschaftsprodukt: Ein "Europa-Fighter"
Der Eurofighter "Typhoon" wurde in den 80er Jahren geplant, weil Briten, Franzosen und Deutsche Befürchtungen hegten, dass ihre Luftwaffen gegen die neuesten sowjetischen Kampfjets, wie die MiG 29, ins Hintertreffen geraten. Nachdem Frankreich ausstieg und mit der bereits im Einsatz stehenden "Rafale" seinen eigenen Jet entwickelte, blieben als Partner bei Eurofighter: EADS (43 % - davon 30 Deutschland und 13 Spanien), die britischen BAE-Systems (37,5 % ) und die italienische Alenia (19,5 %). Diese Länder haben 620 Flugzeuge bestellt: 232 die Briten, 180 Deutschland, Italien 121 und Spanien 87.
09.01.2004
Überwachung: Neutralität behindert Luftraum-Allianz
VON FLORIAN ASAMER UND RAINER NOWAK
Österreich, Deutschland und die Schweiz arbeiten für die Luftraumüberwachung zusammen. Wegen der Neutralität aber nicht in der Luft, wie es beim Heer heißt.
Noch im ersten Quartal 2004 werden die Chefs der Luftstreitkräfte von Österreich, Deutschland und der Schweiz eine Kooperation vereinbaren. Diese Zusammenarbeit werde vorerst nur im Datenaustausch bestehen, erklärt der Sprecher der heimischen Luftwaffe, Oberstleutnant Oskar Krasser, im Gespräch mit der "Presse". Die entsprechenden Verträge werden derzeit überprüft.
Ähnlich wie bei der Polizei habe diese internationale Zusammenarbeit vor allem die Terrorismusbekämpfung zum Ziel. Durch die Erfahrungen des 11. Septembers, des Terrorangriffs auf das World Trade Center mittels Passagierjets, müssten die Flugbewegungen auch außerhalb der eigenen Grenzen beobachtet und analysiert werden. In einem ersten Schritt sollen die Einsatzzentralen der drei Länder - die österreichische ist beim Kommando Luftstreitkräfte in Langenlebarn in Niederösterreich angesiedelt - im Ernstfall entsprechende Informationen über Flugzeuge, die etwa ohne Funkkontakt fliegen, weitergeben. Möglich sein soll es aber auch, entsprechende Daten bei den Nachbarn anzufordern.
Im Unterschied zu bisher sollen diese Kontakte aber nicht mehr auf dem guten Willen der Beteiligten beruhen, sondern durch ein "Memorandum of Understanding" - so die Bezeichnung für das Übereinkommen - formalisiert werden. Als weiterer Ausbauschritt sei denkbar, das gesamte Lagebild elektronisch weiterzugeben, glaubt der Chef der heimischen Luftstreitkräfte, Erich Wolf.
Besser abstimmen wollen sich die Luftwaffen der drei Länder bei bestimmten Einsätzen: wenn etwa ein Flugzeug ohne Funkkontakt fliegt und daher von Kampfjets abgefangen, eskortiert oder zumindest identifiziert werden muss. In derartigen Fällen soll die Übergabe an den jeweiligen Grenzen schneller und leichter werden, hofft Wolf. "Momentan" sei eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit vom Datenaustausch etwa zu grenzüberschreitenden Überflügen von Flugzeugen der anderen Luftstreitkräfte nicht vorgesehen, meint Wolfs Sprecher. Die wie bei der Polizei übliche "Nacheile" ist demnach vorerst nicht vorgesehen. Grenzüberschreitende Flüge von deutschen oder Schweizer Jets seien aufgrund der Neutralität derzeit nicht möglich, argumentiert Oskar Krasser.
Der Wiener Verfassungsrechtler Theo Öhlinger sieht allerdings kein Problem im Zusammenhang mit der Neutralität: "Das ist sicher zulässig, wenn es außerhalb eines Krieges passiert." Dann handle es sich um eine "reine Polizeiaktion", die sich nicht von einer polizeilichen "Nacheile" am Boden unterscheide. Neutralitätsrechtlich problematisch könnte ein Abkommen zur Verfolgung in fremdem Luftraum allerdings dann sein, wenn sich eine Partei im Krieg befinde. Dann müsste durch die Vereinbarung sicher gestellt werden, dass ein Überflug nicht im Zusammenhang mit einem militärischen Konflikt stehe, so Öhlinger.
Im Übrigen könnte im EU-Ministerrat Österreich auch einer Nacheile-Regelung für die gesamte EU zustimmen, ohne die Neutralität zu verletzen. Dies sei seit dem EU-Beitritt 1995 durch die Verfassung gedeckt.
09.01.2004
Eurofighter: Kräuter - BBC-Bericht entlarvt Regierung
Abfangjäger laut BBC frühestens 2006 einsatzfähig - Kräuter erwartet scharfe Kritik des Rechnungshofs
Im Zusammenhang mit einem aktuellen BBC-Bericht, wonach aufgrund technischer Probleme die ersten Eurofighter frühestens 2006 einsatzfähig sind, kritisiert SPÖ-Rechnungshofsprecher die Regierung die Regierung: "Nun bricht das Lügengebäude zusammen. Der Einsatz von Eurofightern ab 2005 ist gescheitert, somit stimmen weder sicherheitspolitische, noch vergaberechtliche oder finanzielle Versicherungen von Kanzler Schüssel, Verteidigungsminister Platter und Co." ****
Alle Erklärungen über die sicherheitspolitische Notwendigkeit seien aufgrund der sich abzeichnenden "luftraumüberwachungsfreien Periode" als taktische Behauptungen entlarvt, alle Versicherungen einer ausschreibungsgemäßen Vergabe seien Makulatur und alle Finanzprognosen seien nun gescheitert, betonte der SPÖ-Rechnungshofsprecher. Kräuter: "Ein Verteidigungsminister Platter, der vor Jahresfrist die Unverfrorenheit besessen hatte, der Regierung angenehme Passagen eines Rechnungshofrohberichtes unter Ausklammerung der Vergabekritik öffentlich zu zitieren, ist aufgrund der Faktenlage der schleunigste Abschied aus seinem Amt nahe zu legen."
Zur Veröffentlichung der Rechnungshoferkenntnisse zum Eurofighter-Deal in der nächsten Woche erwartet der SPÖ-Rechnungshofsprecher eine scharfe Kritik von RH-Präsident Franz Fiedler. "Das Vergabeverfahren wurde bedingt durch die Reduktion von 24 auf 18 Kampfjets nicht eingehalten und ist somit aus Sicht des österreichischen Kontrollorgans rechtswidrig."
Abschließend weist Kräuter eindringlich darauf hin, dass derzeit "durch die völlige Ignoranz des Fiaskos um die Eurofighter" die Regierung die allerletzten Chancen eines Ausstieges aus dem Kampfflugzeuge-Deal verpasst.
09.01.2004
Kogler: Schwindeln ist oberstes Regierungsprinzip bei der Abfangjägerbeschaffung
Grüne: Die Scheinfassade der österreichischen Luftraumüberwachung bröckelt immer stärker
"Schwindeln und Lügen ist offensichtlich das oberste
Prinzip von Schüssel, Grasser und Platter bei der
Eurofighterbeschaffung, der teuersten Beschaffung der Geschicht der
Republik", so der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses und
Budgetssprechers der Grünen, Werner Kogler, im Zusammenhang mit den
in England bekannt gewordenen weiteren Verzögerungen beim Eurofighter
Projekt. "Die Regierung weigert sich, aus dem Eurofighter Vertrag
auszusteigen, um die Scheinfassade einer österreichischen
Luftraumüberwachung aufrechtzuerhalten. Damit Schüssel, Grasser und
Platter ihr Gesicht wahren können, sollen Milliarden an Steuergeldern
verpulvert werden". Wie nun bekannt wurde, hat sich nicht nur der
Liefertermin von 2005, wie ursprünglich gefordert, auf 2007
verschoben, sondern auch der Zeitpunkt, ab dem die Kampfflugzeuge
einsatzfähig sind, von 2003 auf inzwischen 2006.
"Damit sind die Planungen für die sogenannte Übergangslösung
hinfällig. Da auch die alten Draken Abfangjäger seit Beginn dieses
Jahres kaum mehr einsatzfähig sind, gibt es defacto keine
Luftraumüberwachung mehr", so Kogler weiter. "Bundesminister Platter
hatte erst vor einem Monat die Unverfrorenheit zu behaupten, dass es
in absehbarer Zeit zum Abschluss eines neuen Wartungsvertrags für die
schrottreifen Draken kommen wird. Nun wird die Kritik der Grünen
vollinhaltlich bestätigt. Es ist höchste Zeit diesen sündteuren Unfug
einzustellen und aus dem Vertrag auszusteigen", so Kogler
abschließend.
14.01.2004
Luftraumüberwachung für Weltwirtschaftsgipfel
Das Österreichische Bundesheer unterstützt die Schweizer Luftwaffe bei der Überwachung des Luftraums während des World Economic Forums vom 20. bis 25. Jänner 2004.
Das Militärkommando Vorarlberg stellt im Rahmen des Host Nation Supports die Bedingungen für den Einsatz der österreichischen Soldaten der Luftraumüberwachung in Vorarlberg sicher.
Für den Einsatz der Tieffliegererfassungsradars und der mobilen Mittelbereichsradarstation verlegen ca. 200 Soldaten des Kommandos Luftraumüberwachung von Salzburg nach Vorarlberg.
20.01.2004
Eurofighter hob zum rot-weiß-roten Erstflug ab
Am Montag hat der erste Österreicher einen Eurofighter geflogen
Eskorte in luftiger Höhe: Verteidigungsminister Platters Maschine begleiteten Eurofighter zum EADS-Termin.
Conrad Seidl aus Manching
Am Montag hat der erste Österreicher einen Eurofighter geflogen - Major Franz Six lobte das leichte Handling und den "Zwei-Generationen-Sprung" im Vergleich zum Draken. Minister Günther Platter gratulierte, die Opposition blieb fern.
Als Erwin Obermeier am Montag in sein Auto gestiegen ist, zeigte das Thermometer minus fünf Grad - ideale Bedingungen für das, was er vorführen wollte. Obermeier ist Vorstandsmitglied von EADS und im bayrischen Manching sollte am Montag demonstriert werden, wie sich die umstrittenen Eurofighter denn in der Praxis bewähren. Zum Beispiel bei Temperaturen unter plus fünf Grad - da könnten sie, wie der deutsche Bundesrechnungshof in einem Zwischenbericht behauptet hat (und wie es österreichische Oppositionspolitiker nachgebetet haben), gar nicht starten.
Sie sind gestartet - und gleich der Hercules des österreichischen Bundesheeres entgegengeflogen, in der die Mitglieder des Landesverteidigungsausschusses nach Manching geflogen wurden. Ab der Grenze wurden sie von Eurofightern der deutschen Bundeswehr eskortiert.
Bei der Ankunft auf dem von Bundeswehr und EADS betriebenen Flugplatz gab es gleich eine Vorführung: Jene, die politisch immer für den neuen Abfangjäger eingetreten waren wie VP-Abgeordneter Walter Tancsits, hatten Tränen in den Augen, als ein Eurofighter im Tiefflug über die Piste flog. Nicht auszumachen, ob die Augen vor Rührung oder vor Kälte feucht waren - aber etwas Nationalstolz dürfte dabei gewesen sein, als der erste österreichische Pilot, Major Franz Six, dem Eurofighter entstieg und von Verteidigungsminister Günther Platter begrüßt wurde.
Es wird noch drei Jahre dauern, bis die ersten Eurofighter an Österreich ausgeliefert werden, aber EADS ist augenscheinlich bemüht, die Leistungsfähigkeit und die programmgemäße Abwicklung des Beschaffungsvorgangs zu dokumentieren. Auch und gerade unter Zuhilfenahme der deutschen Luftwaffe: Deutschland wird, wie berichtet, seine Beschaffungsprogramme kürzen - der Eurofighter ist als größtes Projekt allerdings nicht betroffen.
Oberst Erich Staudacher vom deutschen Verteidigungsministerium bestätigte, dass alle Forderungen erfüllt seien - von der Allwetterfähigkeit bei Tag und Nacht über die große Reichweite und Luftbetankbarkeit (auch diese war vom RH angezweifelt) bis hin zur Interoperabilität mit Bündnis- und Koalitionspartnern. Der letzte Punkt ist insofern bedeutsam, als der Eurofighter bewusst nur mit europäischen Komponenten entwickelt wurde, um im Kontext einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auch ohne die USA und die Nato einsatzfähig zu bleiben.
EADS-Chef Aloysius Rauen verwies denn auch darauf, dass eine eigenständige Rüstungsfähigkeit Europas eine wesentliche Voraussetzung sei - und dass Österreich als Eurofighter-Kunde technologisch dabei sein kann. Verteidigungsminister Platter, der ausdrücklich nur als Gast und nicht offiziell nach Manching gekommen war, zeigte sich zuversichtlich, dass alle Punkte des österreichischen Beschaffungsprogramms eingehalten würden - auch bei den Gegengeschäften. "Sehr bedauerlich" sei, dass der Einladung nach Manching keine Oppositionspolitiker gefolgt sind.
20.01.2004
Draken sollen länger fliegen
Platter: "Natürlich" kein Hinweis auf Eurofighter-Probleme
München - Aufhorchen ließ Verteidigungsminister Günther Platter am Montag mit einer Ankündigung in Sachen Draken. Er lasse prüfen, ob der Betrieb einzelner Maschinen auch über das Jahr 2005, das bisher immer als Deadline genannt wurde, möglich ist. Der neue Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung bzw. schwedischen Unternehmen stehe "kurz vor der Unterzeichnung", sagte der Minister, ein konkretes Datum gab er noch nicht an.
"Natürlich" keine Probleme mit Eurofighter
Er gehe jedenfalls davon aus, dass es 2004 und 2005 mit der Wartung und den Ersatzteilen keine Probleme geben werde. Mit vereinbart werden solle gleich auch eine Option für eine Verlängerung über 2005 hinaus, um im Fall einer Ausdehnung des Draken-Betriebs nicht neu verhandeln zu müssen. Als Hinweis auf Probleme mit dem Eurofighter seien diese Überlegungen "natürlich nicht" zu verstehen, betonte der Minister.
Luftstreitkräfte-Kommandant Generalmajor Erich Wolf ergänzte, nach 2005 werde der Draken "als System" nicht mehr verfügbar sein. Es gehe aber darum, dass einzelne Maschinen weiter in Betrieb gehalten werden. Damit solle etwa sichergestellt werden, dass jene Piloten, die gerade nicht auf dem Eurofighter ausgebildet werden, ihre Flugpraxis nicht verlieren.
Einstiegspaket für Eurofighter
Das Einstiegspaket für die Eurofighter-Kampfjets könnte Ende Februar konkret werden. Derzeit gebe es dazu in Deutschland, Großbritannien und Spanien verschiedene Vorstellungen, bei einem Treffen Ende Februar in Singapur wollen die Eurofighter-Partner darüber beraten, so der deutsche Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Eickenboom (SPD), am Montag anlässlich eines Besuchs von Koalitions-Abgeordneten im Werk des deutschen Eurofighter-Partners EADS in Manching (Bayern) vor Journalisten. Eine Kostenschätzung liege noch nicht vor.
Deutschland übernimmt Führungsrolle
Deutschland hat laut Eickenboom die Führungsrolle in Sachen österreichisches Einstiegspaket übernommen. Ziel ist, eine möglichst reibungslose Ablöse der altersschwachen Draken zu ermöglichen. Die ersten österreichischen Eurofighter sollen erst 2007 kommen. Die Draken sollen aber nach bisherigem Stand bereits Ende 2005 außer Dienst gestellt. Beteiligen wollen sich an dem Übergangspaket neben Deutschland auch Großbritannien und Spanien, die vierte Eurofighter-Nation Italien hat abgewunken.
In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" ist die Rede von sechs Leih-Maschinen der Royal Airforce, die im Laufe des Jahres 2005 sukzessive zur Verfügung gestellt werden sollen, damit diese 2006, wenn Österreich die EU-Präsidentschaft übernimmt, einsatzbereit seien.
Mietflugzeuge
Möglich ist, Flugzeuge direkt von einem oder mehreren Ländern anzumieten. Als Variante im Gespräch ist aber auch ein Vertrag mit der Eurofighter-Agentur NETMA, welche im Namen der vier Nationen als offizieller Auftraggeber auftritt, oder mit der Eurofighter GmbH. Diese koordiniert die Fertigung des Jets mit den Rüstungskonzernen der vier beteiligten Länder.
Eickenboom spricht nun jedenfalls von acht Flugzeugen für das Einstiegspaket. Zwei davon sollen Doppelsitzer für die Ausbildung sein, die nicht in Österreich stationiert sein müssten.
Verteidigungsminister Platter sagte, er wolle über das Einstiegspaket "mit Ruhe und Gelassenheit" verhandeln. "Es gibt Varianten, die klar sind, die machbar sind", meinte er. Man wolle aber weiter verhandeln, um zu einem guten Paket zu kommen, "das auch finanziell machbar ist".
Erstflug eines österreichischen Piloten
Im Mittelpunkt des Besuchs in Bayern stand aber der Eurofighter. Bereits während des Fluges - die Anreise erfolgte mit einer Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres - wurde die österreichsche Delegation von zwei Jets der deutschen Luftwaffe eskortiert. Dabei gab es eine Premiere: Mit Major Franz Six, stellvertretendem Regimentskommandant in Zeltweg, ist erstmals ein österreichischer Pilot mit dem Eurofighter mitgeflogen.
Mängel-Bericht dementiert
In Manching wurde dann betont, dass das Eurofighter-Programm auf gutem Weg sei. Thema war dabei natürlich auch der Bericht des deutschen Rechnungshofes über Mängel des Projekts. Dieser Bericht sei zum Teil schon bei seinem Erscheinen veraltet gewesen, so EADS-Manager Erwin Obermeier. Probleme etwa mit dem Radar habe es tatsächlich gegeben, räumte er ein. Diese seien aber schon behoben. Andere Anforderungen hingegen seien in der Zwischenzeit bereits erfüllt.
"Klares Votum" aus Deutschland
EADS-Vorstand Rainer Hertrich wies zudem darauf hin, dass der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) erst kürzlich ein "klares Votum" dafür abgegeben habe, dass Deutschland an der Stückzahl von 180 Eurofighter festhalten wolle. Allen anders lautenden Spekulationen sei damit "der Boden entzogen".
Die Einladung von EADS und dem Verteidigungsministerium nach Manching nicht angenommen hatten Vertreter von SPÖ und Grünen. "Ich bedaure das sehr", so Verteidigungsminister Günther Platter (V), er hätte schon gedacht, dass sich auch die Opposition über ein so wichtiges Thema informieren wolle. Keinen Kommentar zur Abwesenheit seiner österreichischen Parteifreunde gab es von Eickenboom: "Es ist nicht meine Aufgabe, mich in die österreichische Innenpolitik einzumischen."
20.01.2004
Draken: Betrieb über 2005 hinaus?
Der Verteidigungsminister lässt diese Option jetzt prüfen. Ein Hinweis auf Probleme mit dem Eurofighter? "Natürlich nicht".
Im Mittelpunkt eines Besuchs von Verteidigungsminister Günter Platter in Bayern stand der Eurofighter. Bereits während des Fluges - die Anreise zum Eurofighter-Produzenten EADS erfolgte mit einer Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres - wurde die österreichsche Delegation von zwei Jets der deutschen Luftwaffe eskortiert. Dabei gab es eine Premiere: Mit Major Franz Six, stellvertretendem Regimentskommandant in Zeltweg, ist erstmals ein österreichischer Pilot mit dem Eurofighter mitgeflogen.
Draken doch kein altes Eisen?
Aufhorchen ließ der Minister mit einer Ankündigung in Sachen Draken. Er lasse prüfen, ob der Betrieb einzelner Maschinen auch über das Jahr 2005, das bisher immer als Deadline genannt wurde, möglich ist. Der neue Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung bzw. schwedischen Unternehmen stehe "kurz vor der Unterzeichnung", sagte der Minister, ein konkretes Datum gab er noch nicht an.
Probleme mit Eurofighter?
Er gehe jedenfalls davon aus, dass es 2004 und 2005 mit der Wartung und den Ersatzteilen keine Probleme geben werde. Mit vereinbart werden solle gleich auch eine Option für eine Verlängerung über 2005 hinaus, um im Fall einer Ausdehnung des Draken-Betriebs nicht neu verhandeln zu müssen. Als Hinweis auf Probleme mit dem Eurofighter seien diese Überlegungen "natürlich nicht" zu verstehen, betonte der Minister.
Luftstreitkräfte-Kommandant Generalmajor Erich Wolf ergänzte, nach 2005 werde der Draken "als System" nicht mehr verfügbar sein. Es gehe aber darum, dass einzelne Maschinen weiter in Betrieb gehalten werden. Damit solle etwa sichergestellt werden, dass jene Piloten, die gerade nicht auf dem Eurofighter ausgebildet werden, ihre Flugpraxis nicht verlieren.
Mängel seien behoben worden
In Manching wurde betont, dass das Eurofighter-Programm auf gutem Weg sei. Thema war dabei natürlich auch der Bericht des deutschen Rechnungshofes über Mängel des Projekts. Dieser Bericht sei zum Teil schon bei seinem Erscheinen veraltet gewesen, so EADS-Manager Erwin Obermeier. Probleme etwa mit dem Radar habe es tatsächlich gegeben, räumte er ein. Diese seien aber schon behoben. Andere Anforderungen hingegen seien in der Zwischenzeit bereits erfüllt.
Opposition hat Einladung nicht angenommen
Die Einladung von EADS und dem Verteidigungsministerium nach Manching nicht angenommen hatten Vertreter von SPÖ und Grünen. "Ich bedaure das sehr", so Verteidigungsminister Günther Platter, er hätte schon gedacht, dass sich auch die Opposition über ein so wichtiges Thema informieren wolle.
20.01.2004
Eurofighter: Einstiegspaket wird konkret
Deutschland hat die Führungsrolle in Sachen österreichisches Einstiegspaket übernommen. Ziel ist, eine möglichst reibungslose Ablöse der altersschwachen Draken zu ermöglichen.
Das Einstiegspaket für die Eurofighter-Kampfjets könnte Ende Februar konkret werden. Derzeit gebe es dazu in Deutschland, Großbritannien und Spanien verschiedene Vorstellungen, bei einem Treffen Ende Februar in Singapur wollen die Eurofighter-Partner darüber beraten. Dies sagte der deutsche Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Eickenboom (SPD). Anlass war ein Besuch von Koalitions-Abgeordneten im Werk des deutschen Eurofighter-Partners EADS in Manching (Bayern) vor Journalisten. Eine Kostenschätzung liege noch nicht vor.
Deutsche Führungsrolle
Deutschland hat laut Eickenboom die Führungsrolle in Sachen österreichisches Einstiegspaket übernommen. Ziel ist, eine möglichst reibungslose Ablöse der altersschwachen Draken zu ermöglichen. Die ersten österreichischen Eurofighter sollen erst 2007 kommen. Die Draken sollen aber nach bisherigem Stand bereits Ende 2005 außer Dienst gestellt. Beteiligen wollen sich an dem Übergangspaket neben Deutschland auch Großbritannien und Spanien, die vierte Eurofighter-Nation Italien hat abgewunken.
Flugzeuge anmieten
Möglich ist, Flugzeuge direkt von einem oder mehreren Ländern anzumieten. Als Variante im Gespräch ist aber auch ein Vertrag mit der Eurofighter-Agentur NETMA, welche im Namen der vier Nationen als offizieller Auftraggeber auftritt, oder mit der Eurofighter GmbH. Diese koordiniert die Fertigung des Jets mit den Rüstungskonzernen der vier beteiligten Länder.
Eickenboom spricht nun jedenfalls von acht Flugzeugen für das Einstiegspaket. Zwei davon sollen Doppelsitzer für die Ausbildung sein, die nicht in Österreich stationiert sein müssten.
Platter will verhandeln
Verteidigungsminister Günther Platter sagte, er wolle über das Einstiegspaket "mit Ruhe und Gelassenheit" verhandeln. "Es gibt Varianten, die klar sind, die machbar sind", meinte er. Man wolle aber weiter verhandeln, um zu einem guten Paket zu kommen, "das auch finanziell machbar ist".
20.01.2004
Eurofighter: Paket wird greifbar
Mit Major Franz Six, stellvertretendem Regimentskommandant in Zeltweg, ist erstmals ein österreichischer Pilot mit dem Eurofighter mitgeflogen.
München - Das Einstiegspaket für die Eurofighter-Kampfjets könnte Ende Februar konkret werden. Derzeit gebe es dazu in Deutschland, Großbritannien und Spanien verschiedene Vorstellungen, bei einem Treffen Ende Februar in Singapur wollen die Eurofighter-Partner darüber beraten, so der deutsche Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Eickenboom (SPD), am Montag anlässlich eines Besuchs von Koalitions-Abgeordneten im Werk des deutschen Eurofighter-Partners EADS in Manching (Bayern). Eine Kostenschätzung liege noch nicht vor.
Österreichisches Einstiegspaket
Deutschland hat laut Eickenboom die Führungsrolle in Sachen österreichisches Einstiegspaket übernommen. Ziel ist, eine möglichst reibungslose Ablöse der altersschwachen Draken zu ermöglichen. Die ersten österreichischen Eurofighter sollen erst 2007 kommen. Die Draken sollen aber nach bisherigem Stand bereits Ende 2005 außer Dienst gestellt. Beteiligen wollen sich an dem Übergangspaket neben Deutschland auch Großbritannien und Spanien, die vierte Eurofighter-Nation Italien hat abgewunken.
Möglich ist, Flugzeuge direkt von einem oder mehreren Ländern anzumieten. Als Variante im Gespräch ist aber auch ein Vertrag mit der Eurofighter-Agentur NETMA, welche im Namen der vier Nationen als offizieller Auftraggeber auftritt, oder mit der Eurofighter GmbH. Diese koordiniert die Fertigung des Jets mit den Rüstungskonzernen der vier beteiligten Länder.
Eickenboom spricht nun jedenfalls von acht Flugzeugen für das Einstiegspaket. Zwei davon sollen Doppelsitzer für die Ausbildung sein, die nicht in Österreich stationiert sein müssten.
Platter prüft Draken-Verlängerung über 2005 hinaus
Verteidigungsminister Günther Platter (V) sagte, er wolle über das Einstiegspaket "mit Ruhe und Gelassenheit" verhandeln. "Es gibt Varianten, die klar sind, die machbar sind", meinte er. Man wolle aber weiter verhandeln, um zu einem guten Paket zu kommen, "das auch finanziell machbar ist".
Aufhorchen ließ der Minister mit einer Ankündigung in Sachen Draken. Er lasse prüfen, ob der Betrieb einzelner Maschinen auch über das Jahr 2005, das bisher immer als Deadline genannt wurde, möglich ist. Der neue Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung bzw. schwedischen Unternehmen stehe "kurz vor der Unterzeichnung", sagte der Minister, ein konkretes Datum gab er noch nicht an.
Er gehe jedenfalls davon aus, dass es 2004 und 2005 mit der Wartung und den Ersatzteilen keine Probleme geben werde. Mit vereinbart werden solle gleich auch eine Option für eine Verlängerung über 2005 hinaus, um im Fall einer Ausdehnung des Draken-Betriebs nicht neu verhandeln zu müssen. Als Hinweis auf Probleme mit dem Eurofighter seien diese Überlegungen "natürlich nicht" zu verstehen, betonte der Minister.
Erstflug eines österreichischen Piloten
Im Mittelpunkt des Besuchs in Bayern stand aber der Eurofighter. Bereits während des Fluges - die Anreise erfolgte mit einer Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres - wurde die österreichsche Delegation von zwei Jets der deutschen Luftwaffe eskortiert. Dabei gab es eine Premiere: Mit Major Franz Six, stellvertretendem Regimentskommandant in Zeltweg, ist erstmals ein österreichischer Pilot mit dem Eurofighter mitgeflogen.
EADS weist Bericht des deutschen Rechnungshofs zurück
In Manching wurde dann betont, dass das Eurofighter-Programm auf gutem Weg sei. Thema war dabei natürlich auch der Bericht des deutschen Rechnungshofes über Mängel des Projekts. Dieser Bericht sei zum Teil schon bei seinem Erscheinen veraltet gewesen, so EADS-Manager Erwin Obermeier. Probleme etwa mit dem Radar habe es tatsächlich gegeben, räumte er ein. Diese seien aber schon behoben. Andere Anforderungen hingegen seien in der Zwischenzeit bereits erfüllt.
Platter bedauert Absage der Opposition
Die Einladung von EADS und dem Verteidigungsministerium nach Manching nicht angenommen hatten Vertreter von SPÖ und Grünen. "Ich bedaure das sehr", so Verteidigungsminister Günther Platter (V), er hätte schon gedacht, dass sich auch die Opposition über ein so wichtiges Thema informieren wolle. Keinen Kommentar zur Abwesenheit seiner österreichischen Parteifreunde gab es von Eickenboom: "Es ist nicht meine Aufgabe, mich in die österreichische Innenpolitik einzumischen."
20.01.2004
Eurofighter: Deutschland bietet Zwischenlösung an
WIEN. Ende Februar könnte die Übergangslösung bis zur Eurofighter-Lieferung stehen. So die deutsche Regierung bei einem Besuch von Verteidigungsminister Günther Platter (VP).
Platter stand an der Spitze einer Abgeordneten-Delegation, die gestern mit einer Hercules-Transportmaschine des Bundesheeres auf dem Werksgelände des Eurofighter-Partners EADS bei München landete. Die Gruppe wurde von zwei Jets der deutschen Luftwaffe begleitet. An Bord eines Eurofighters war mit dem stellvertretenden Regimentskommandanten in Zeltweg, Franz Six, erstmals ein österreichischer Pilot.
Der deutsche Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Eickenboom (SPD), kündigte an, dass die Eurofighter-Partner mit Ausnahme von Italien, also Deutschland, Großbritannien und Spanien, Ende Februar ein Einstiegspaket für Österreich vorlegen wollen.
Nachdem das Bundesheer erst ab 2007 die ersten eigenen Eurofighter erhalten wird und die Draken 2005 ins Museum wandern sollen, wird an einer Mietvariante gearbeitet. Eickenboom denkt an acht Jets, zwei davon Doppelsitzer für die Ausbildung, die nicht in Österreich stationiert sein müssten. Die Kosten sind noch offen, weshalb Platter vorsichtig blieb: Man wolle ein Paket, "das auch finanziell machbar ist".
20.01.2004
Eurofighter-Einstiegspaket wird immer konkreter
Das Eurofighter-Einstiegspaket könnte bald konkrete Formen annehmen.
Das wurde von deutscher Seite gestern bei einem Werksbesuch einer österreichischen Parlamentarier-Delegation bei EADS in Bayern versichert.
Eine Premiere gab es auch: den Erstflug eines österreichischen Piloten mit dem Eurofighter.
Eurofighter-Paket wird konkreter
Ö1 Morgenjournal - Klaus Webhofer Österreich bekommt ab 2007 18 Stück Eurofighter geliefert, braucht dazwischen aber Mietjets, um die Luftraumüberwachung aufrecht zu erhalten.
Verhandlungen in Singapur
Ende Februar treffen sich die vier Eurofighter-Betreibernationen im fernen Singapur, eigentlich um dort Lobbying für ihr Produkt zu betreiben. Singapur will nämlich demnächst neue Kampfjets anschaffen und der Eurofighter ist in der engeren Wahl. Es soll dort aber auch über das österreichische Einstiegspaket in das Eurofightersystem verhandelt werden, sagt von deutscher Seite der Verteidigungs-Staatsekretär Peter Eickenboom. Deutschland habe in dieser Frage die Führungsrolle übernommen, sagt Eickenboom
Am Paket "wird gearbeitet"
Eickenboom lässt durchklingen, dass die Mietjets für Österreich entgegen jüngsten Medienberichten nicht gefährdet seien. Es gehe um acht Flugzeuge, um den Zeitraum zwischen 2005 und 2007 zu überbrücken. Deutschland werde sich an dem Paket beteiligen, ebenso wie Großbritannien und Spanien, so Eickenboom. Es gebe noch keine schriftlichen Fixierungen, aber an der Lösung werde gearbeitet.
Drakeneinsatz verlängert
Verteidigungsminister Günter Platter sagt, es sei keine Eile geboten und hält sich bei den Kosten für diese Übergangslösung weiter bedeckt. Dagegen stehe die Verlängerung des Wartungsvertrages für die alten Draken "kurz vor der Unterzeichung", so Platter. Die Verträge mit den Schweden waren ja ausgelaufen, es drohte die frühzeitige Einstellung des Betriebes. Jetzt wird für 2004 und 2005 noch ein Wartungsvertrag abgeschlossen, vielleicht mit einer Option darüber hinaus. Damit könnte ein Draken auch noch im Jahr 2006 verwendet werden, ohne dass neue Verhandlungen notwendig wären, erläuterte Platter.
"Kritik nicht mehr aktuell"
Die deutschen EADS-Manager nahmen den Werksbesuch der Österreicher zum Anlass, noch einmal die Kritik des deutschen Bundesrechungshofes zu entkräften. Die Flugerprobung laufe planmäßig, kritisierte Leistungsdefizite und Fertigungsmängel seien auf die Jahre 1996 bis 1998 bezogen gewesen und längst nicht mehr aktuell, versicherte Eurofighter-Programmchef Erwin Obermeier.
Wintertauglichkeit bewiesen
Wie es um die angeblich fehlende Winterfestigkeit tatsächlich bestellt ist, darüber konnten sich gestern alle Beobachter selbst ein Bild machen, als die Eurofighter bei minus 5 Grad problemlos ihr Programm abspulten und die österreichische Abgeordneten-Maschine durch den Luftraum eskortierten.
Mit Franz Six ist gestern übrigens erstmals auch ein heimischer Pilot im Eurofighter mitgeflogen und hat ihn auch phasenweise selbst gesteuert. Er konnte danach berichten: "Das Flugzeug fühlt sich gut an" und lasse sich "federleicht fliegen", sagte Pilot Six.
Ohne SPÖ und Grüne
Die Einladung nach Bayern wurde von der Opposition nicht angenommen, was von Platter bedauert wurde. Dass die SPÖ den Eurofighter des öfteren sinngemäß als Krücke hingestellt hat, wollte der deutsche Staatssekretär Eickenboom, auch ein Sozialdemokrat, gestern nicht kommentieren. Er mische sich nicht in die österreichische Innenpolitik ein, sagte Eickenboom. In Deutschland stehe aber voll zum Eurofighter-Programm.
21.01.2004 www.peterpilz.at
Im Jahr 2002 teilte das BMLV der FMV im schwedischen Verteidigungsministerium mit, dass man keine Verlängerung der Draken-Wartung brauche, weil man bereits 2005 die ersten Eurofighter erhalte. Da Österreich zu diesem Zeitpunkt das einzige Land war, das noch Draken in Betrieb hatte, begann FMV, die Wartungskapazitäten abzubauen und die Spezialisten auf Gripen umzuschulen.
Im Jahr 2003 informierte das BMLV FMV, dass man doch noch Draken-Wartung brauche, weil die ersten Eurofighter erst 2007 geliefert werden könnten.
Am 8. Juli 2003 teilte FMV dem BMLV mit, dass die Regierungsgarantien für die Zuverlässigkeit der Draken mit 31.12.2003 auslaufen und nicht verlängert werden könnten.
Seit dem 1. Jänner 2004 ist FMV nicht mehr für die Draken verantwortlich. Man rechnet, dass die Draken noch etwa ein halbes Jahr ohne großes Risiko betrieben werden können. Danach beginnt eine Periode wachsender Unsicherheit. Die schwedische Regierung ist nicht bereit, dafür noch Verantwortung zu übernehmen.
Da EADS nicht in der Lage ist, eine Übergangslösung bereitzustellen, bleibt ohne Gesichtsverlust eine einzige Möglichkeit: ein Vertrag zwischen der schwedischen Industrie und dem BMLV. Dazu gibt es einen Vorschlag:
1. SAAB ist bereit, ohne jede Garantie noch vorhandene Ersatzteile zu liefern. Für den Betrieb, die Wartung und alle Ersatzteile übernimmt das BMLV die volle Verantwortung.
2. Die Wartungskapazitäten von FMV können nicht ersetzt werden.
3. Da Volvo keine Ersatzteile mehr liefern kann, gibt es für die Triebwerke keine Ersatzteile. Fällt ein Triebwerk aus, muss ein Flugzeug stillgelegt werden.
4. Die Garantie für die Schleudersitze ist vor eineinhalb Jahren erloschen.
5. Pro Jahr darf ein Flugzeug nur noch maximal 50 Stunden fliegen. Damit sind noch Starts und Landungen, aber keine Luftraumüberwachung mehr möglich.
6. SAAB bietet zwei Varianten an: Ersatzteile für zwei Jahre um 40 Mio Euro; und für 5 Jahre um 60 Mio Euro. Da es immer unwahrscheinlicher wird, dass wie vereinbart die ersten Eurofighter 2007 geliefert werden können, ist das BMLV an einem Draken-Betrieb bis mindestens 2008 interessiert.
Das heißt:
1. Ab jetzt gibt es keine ernsthafte Luftraumüberwachung mehr.
2. Die Weiterführung der Draken ist hochriskant. Piloten und BMLV gehen ein ständig zunehmendes Risiko ein.
3. Durch die Weiterführung soll die Öffentlichkeit bis zur Ankunft der Eurofighter über den desolaten Zustand der Luftwaffe hinweg getäuscht werden.
4. Durch die Manipulation der Abfangjäger-Ausschreibung und den Zuschlag für ein nicht lieferbares System ist das BMLV in eine unhaltbare Situation geraten. Normalerweise müsste Mitte 2004 der Flugbetrieb stillgelegt werden. Trotzdem wird zum Schein mit Hochrisiko weitergeflogen ? mit einem Ziel: zu verhindern, dass die politisch Verantwortlichen rund um den Finanzminister zur Verantwortung gezogen werden.
5. Daher ist ein Schritt unumgänglich: der Stopp der Eurofighter-Beschaffung und die sofortige Einsetzung eines Untersuchungsausschusses.
So schaut es aus im Platterland. Aber Hauptsache, der Schrott fliegt und Österreich zahlt.
21.01.2004
"Luftraumüberwachung zusammengebrochen"
Pilz fordert Beschaffungsstopp der Eurofighter.
Der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz sieht in Österreich die Luftraumüberwachung nicht mehr gegeben. Laut Pilz wird es keinen neuen Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung für die Draken geben. Und in Österreich gebe es die Wartungskapazitäten schlicht nicht, sagte Pilz am Mittwoch in einer Pressekonferenz.
Das Verteidigungsministerium verhandle ausschließlich über die Lieferung von Ersatzteilen. Ohne größeres Risiko könnten die Draken daher nur noch bis Mitte 2004 betrieben werden.
Platter: "Vertrag kurz vor Abschluss"
Verteidigungsminister Günther Platter (OVP) hatte erst am Montag angekündigt, der Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung bzw. schwedischen Unternehmen stehe "kurz vor der Unterzeichnung" - mehr dazu in oe1.ORF.at.
Bald keine Draken-Wartung mehr möglich?
Pilz zeichnete - unter Berufung auf "Verantwortliche" in Schweden - ein anderes Bild. Da Österreich im Jahr 2002 dem schwedischen Verteidigungsministerium mitgeteilt habe, dass man keine Verlängerung der Draken-Wartung brauche, habe man dort begonnen, die Kapazitäten abzubauen.
Österreich benötige nun - wegen der später als ursprünglich geplanten Lieferung der Eurofighter - einen neuen Wartungsvertrag. Die Schweden seien dazu aber nicht bereit.
Draken als "Hochrisikosystem"
Folglich bleibe nur die Möglichkeit eines Vertrages mit der schwedischen Industrie. Dazu würde auch ein Angebot von Saab vorliegen, so Pilz. Die Firma sei bereit, Ersatzteile zu liefern, sie würde aber keinerlei Verantwortung für Betrieb und Wartung übernehmen. Jedes Flugzeug dürfe auch nur maximal 50 Stunden pro Jahr fliegen.
Die Garantie für die Schleudersitze sei bereits vor eineinhalb Jahren erloschen, so Pilz. Für Österreich und die Piloten der Draken ergebe sich daher ein "Hochrisikosystem". Bei den Triebwerken gebe es überhaupt keine Ersatzteile mehr. Falle also ein Triebwerk aus, müsse das Flugzeug stillgelegt werden.
Zweifel an Eurofighter-Einstiegspaket
Da es noch keine Eurofighter gebe, sieht Pilz die "Luftraumüberwachung zusammengebrochen". Außerdem bezweifelt er, dass es ab 2005 überhaupt zu einem Einstiegspaket in Sachen Eurofighter kommen werde.
Dass man im Verteidigungsministerium prüft, einzelne Draken auch über das Jahr 2005 hinaus, das bisher immer als Deadline gegolten hatte, zu verwenden, lasse darauf schließen. Eine derartige Ankündigung hatte Platter zuletzt gemacht.
Beschaffungsstopp gefordert
Pilz sprach sich für den sofortigen Abbruch der Verhandlungen Österreichs mit Schweden aus und verlangte einen Beschaffungsstopp bei den Eurofighter sowie die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses.
Durch die "Manipulation" der Abfangjäger-Ausschreibung und den Zuschlag für ein "nicht lieferbares System" sei das Verteidigungsministerium in eine unhaltbare Situation gekommen, so Pilz.
21.01.2004
Bundesheer: Pilz: "Das Ende der Luftwaffe"
Peter Pilz sieht die Luftraumüberwachung zusammengebrochen. Er spricht von "zwielichtigem Theater".
Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz sieht "das Ende der österreichischen Luftwaffe" gekommen. In Österreich sei die Luftraumüberwachung nicht mehr gegeben.
"Hochrisikosystem"
Pilz übte scharfe Kritik an der Verteidigungspolitik: "Beschlossen wurde ein System, das zum Hochrisikosystem wird." Er sei zwar für eine generelle Abschaffung der Luftraumüberwachung, "aber nicht so". Für Pilz sind die Vorgänge rund um Eurofighter und Draken ein "zweilichtiges Theater".
Laut Pilz wird es keinen neuen Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung für die Draken geben. Und in Österreich gebe es die Wartungskapazitäten schlicht nicht. Das Verteidigungsministerium verhandle ausschließlich über die Lieferung von Ersatzteilen. Ohne größeres Risiko könnten die Draken daher nur mehr bis Mitte 2004 betrieben werden.
Kein Wartungsvertrag?
Verteidigungsminister Günther Platter hatte erst am Montag angekündigt, der Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung stehe "kurz vor der Unterzeichnung". Pilz zeichnete - unter Berufung auf "Verantwortliche" in Schweden- ein anderes Bild. Da Österreich im Jahr 2002 dem schwedischen Verteidigungsministerium mitgeteilt habe, dass man keine Verlängerung der Draken-Wartung brauche, habe man dort begonnen, die Kapazitäten abzubauen. Österreich benötige nun - wegen der später als ursprünglich geplanten Lieferung der Eurofighter - einen neuen Wartungsvertrag. Die Schweden seien dazu aber nicht bereit.
Folglich bleibe nur die Möglichkeit eines Vertrages mit der schwedischen Industrie. Dazu würde auch ein Angebot von Saab vorliegen, so Pilz. Die Firma sei bereit, Ersatzteile zu liefern, sie würde aber keinerlei Verantwortung für Betrieb und Wartung übernehmen. Jedes Flugzeug dürfe auch nur maximal 50 Stunden pro Jahr fliegen.
Einstiegspaket angezweifelt
Da es noch keine Eurofighter gebe, sieht Pilz die "Luftraumüberwachung zusammen gebrochen". Außerdem bezweifelt er, dass es ab 2005 überhaupt zu einem Einstiegspaket in Sachen Eurofighter komme. Dass man im Verteidigungsministerium prüft, einzelne Draken auch über das Jahr 2005, das bisher immer als Deadline gegolten hatte, zu verwenden, lasse darauf schließen. Eine derartige Ankündigung hatte Platter zuletzt gemacht.
Beschaffungsstopp gefordert
Pilz sprach sich für den sofortigen Abbruch der Verhandlungen Österreichs mit Schweden aus und verlangte einen Beschaffungsstopp bei den Eurofighter sowie die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Durch die "Manipulation" der Abfangjäger-Ausschreibung und den Zuschlag für ein "nicht lieferbares System" sei das Verteidigungsministerium in eine unhaltbare Situation gekommen, so Pilz.
21.01.2004
Abfangjäger - Wolf: Nur flugklare Draken gehen in die Luft
Verantwortung für Flugbetrieb schon bisher bei den Österreichern
Wien (APA) - Das Bundesheer weist Aussagen des Grün-Abgeordneten Peter Pilz zurück, dass die Luftraumüberwachung in Österreich nicht mehr möglich sei. Vielmehr würden auch in Zukunft flugklare Luftfahrzeuge und Piloten zur Verfügung stehen, so Luftstreitkräfte-Kommandant Erich Wolf am Mittwoch gegenüber der APA. Bezüglich der künftigen Wartung der Draken sei man in Verhandlungen, so der Flieger-General ohne konkret zu werden. Er verwies nur auf Aussagen von Verteidigungsminister Günther Platter (V), dass man "kurz vor der Unterzeichnung" stehe.
Wolf wies auch die Pilz-Aussage zurück, dass die Schweden künftig keinerlei Verantwortung für den Draken-Betrieb mehr übernehmen wollen. "Die haben sie auch bisher nicht gehabt. Die Verantwortung haben immer wir gehabt:" dies gelte insbesondere seit 1997, als der erste Vertrag nach dem Ankauf der gebrauchten Draken ausgelaufen sei.
Klar ist für Wolf jedenfalls, dass nur ordentlich gewartete Maschinen starten . "Es geht kein Luftfahrzeug in die Luft, das nicht flugklar geschrieben ist."
21.01.2004
Pilz: Freier Flug über Österreich
Peter Pilz sieht die Luftraumüberwachung "zusammen gebrochen": Die Draken seien ein "Hochrisikosystem", die Eurofighter noch lange nicht einsatzbereit.
Wien - Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz sieht in Österreich die Luftraumüberwachung nicht mehr gegeben. Laut dem Abgeordneten wird es keinen neuen Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung für die Draken geben. Und in Österreich gebe es die Wartungskapazitäten schlicht nicht, sagte Pilz am Mittwoch. Das Verteidigungsministerium verhandle ausschließlich über die Lieferung von Ersatzteilen. Ohne größeres Risiko könnten die Draken daher nur mehr bis Mitte 2004 betrieben werden.
Verteidigungsminister Günther Platter (VP) hatte erst am Montag angekündigt, der Wartungsvertrag mit der schwedischen Regierung bzw. schwedischen Unternehmen stehe "kurz vor der Unterzeichnung".
Pilz zeichnete - unter Berufung auf "Verantwortliche" in Schweden- ein anderes Bild. Da Österreich im Jahr 2002 dem schwedischen Verteidigungsministerium mitgeteilt habe, dass man keine Verlängerung der Draken-Wartung brauche, habe man dort begonnen, die Kapazitäten abzubauen. Österreich benötige nun - wegen der später als ursprünglich geplanten Lieferung der Eurofighter - einen neuen Wartungsvertrag. Die Schweden seien dazu aber nicht bereit.
Hochrisikosystem
Folglich bleibe nur die Möglichkeit eines Vertrages mit der schwedischen Industrie. Dazu würde auch ein Angebot von Saab vorliegen, so Pilz. Die Firma sei bereit, Ersatzteile zu liefern, sie würde aber keinerlei Verantwortung für Betrieb und Wartung übernehmen. Jedes Flugzeug dürfe auch nur maximal 50 Stunden pro Jahr fliegen. Die Garantie für die Schleudersitze sei bereits vor eineinhalb Jahren erloschen, so Pilz. Für Österreich und die Piloten der Draken ergebe sich daher ein "Hochrisikosystem". Bei den Triebwerken gebe es überhaupt keine Ersatzteile mehr. Falle also ein Triebwerk aus, müsse das Flugzeug stillgelegt werden.
Da es noch keine Eurofighter gebe, sieht Pilz die "Luftraumüberwachung zusammen gebrochen". Außerdem bezweifelt er, dass es ab 2005 überhaupt zu einem Einstiegspaket in Sachen Eurofighter komme. Dass man im Verteidigungsministerium prüft, einzelne Draken auch über das Jahr 2005, das bisher immer als Deadline gegolten hatte, zu verwenden, lasse darauf schließen.
Beschaffungsstopp
Pilz sprach sich für den sofortigen Abbruch der Verhandlungen Österreichs mit Schweden aus und verlangte einen Beschaffungsstopp bei den Eurofighter sowie die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Durch die "Manipulation" der Abfangjäger-Ausschreibung und den Zuschlag für ein "nicht lieferbares System" sei das Verteidigungsministerium in eine unhaltbare Situation gekommen, so Pilz.
Das Bundesheer weist die Aussagen des Grün-Abgeordneten zurück: Auch in Zukunft würden flugklare Luftfahrzeuge und Piloten zur Verfügung stehen, so Luftstreitkräfte-Kommandant Erich Wolf.
21.01.2004
Draken-Betrieb "ein Hochrisiko-System"
Peter Pilz: Luftraumüberwachung mit alten Jets ineffizient, teuer und gefährlich
Wien - Der Grünen-Abgeordnete Peter Pilz war nie ein Befürworter der Luftraumüberwachung - nun aber macht er sich nach eigenem Bekunden ehrliche Sorgen um die Piloten: "Die Piloten werden jetzt in ein Hochrisikosystem gedrängt und müssen mit untauglichen Mitteln versuchen, den Draken-Betrieb zu verlängern. Nur damit ein Schein einer Luftraumüberwachung erhalten wird."
Tatsächlich ist aus Schweden keine technische Unterstützung für die über 40 Jahre alten Flugzeuge mehr zu erhalten. Die Fliegerwerft, zu der die Draken bisher gebracht wurden, um größere Servicearbeiten durchzuführen, ist inzwischen auf den Gripen umgerüstet, die Techniker umgeschult. Für die Volvo-Triebwerke des Draken gibt es überhaupt keine Ersatzteile mehr, hat Pilz erfahren. Von schwedischer Seite werde lediglich ein "Abverkauf von restlichen Ersatzteilen" angeboten. Damit allerdings könne ein geregelter Betrieb der Luftraumüberwachung mit Abfangjagd nicht sichergestellt werden. Und: Jeder einzelne Flug werde zum Risiko.
Pilz ist nicht der Erste, der sich solche Sorgen macht: Schon vor sechs Jahren hatte der damalige Wehrsprecher des Liberalen Forums, Hans-Helmut Moser, im STANDARD gesagt: "Schon jetzt ist die Garantie für den Draken abgelaufen - und für jeden Absturz, auch für jede Verletzung, die durch den Betrieb des Draken entsteht, ist der Verteidigungsminister persönlich und politisch verantwortlich." Allerdings: Bisher konnten die 22 noch funktionstüchtigen Draken weiter betrieben werden - und zwar seit dem Zulauf im Jahr 1987 ohne nennenswerte Unfälle.
Wegen der Verzögerungen beim Flugzeugkauf stehen heute weniger Draken-Piloten als Flugzeuge zur Verfügung. Luftstreitkräfte-Kommandant Erich Wolf versucht nun, wenigstens das Material aus Schweden zu sichern. Im Gespräch sind laut Informationen von Pilz zwei Varianten: Bereitstellung von Ersatzteilen für zwei Jahre (Kostenpauschale: 40 Millionen Euro) oder für fünf Jahre um 60 Millionen Euro. Österreich denkt eher an die zweite Variante.
Dies würde ermöglichen, in der Übergangsphase zum Eurofighter den Draken weiter zu betreiben. Wolf versichert, dass "nur flugklar geschriebene" Flugzeuge fliegen würden. Zwischen 2005 und dem Eintreffen der ersten österreichischen Eurofighter 2007 entweder österreichische Draken oder fremde Flugzeuge. Dies aber wäre teuer: Schweden bietet dafür gebrauchte Gripen um 100 Millionen Euro an, auch eine Bereitstellung von Leih-Eurofightern aus anderen Ländern wäre nicht gratis.
Zu den Schwächen des Draken und den unklaren Kosten der Übergangslösung kommt noch das Problem mit den Betriebskosten: Während das Bundesheer auf eine Abdeckung in der Höhe von 50 Millionen Euro pro Jahr hofft, will man im Finanzministerium einen Betriebskostenrahmen von 30 Millionen vorsehen. Tatsächliche Betriebskosten dürften aber bei eher 70 Millionen Euro liegen.
21.01.2004
Pilz warnt vor Risiko Draken
WIEN. Grünen-Sicherheitssprecher Peter Pilz glaubt, dass in Österreich die Luftraumüberwachung zusammengebrochen ist. Verteidigungsminister Günther Platter (VP) hat angekündigt, den Betrieb alter Draken-Abfangjäger über das Jahr 2005 hinaus aufrecht erhalten zu wollen. Man verhandle gerade in Schweden über Wartung und Ersatzteillieferungen.
Pilz zeichnete gestern ein anderes Bild: Österreich habe 2002 dem schwedischen Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass man keine Verlängerung der bis Mitte 2004 laufenden Draken-Wartung brauche. Durch die verzögerte Eurofighter-Lieferung sei dies nun anders, Schweden lehne nun aber ab, so Pilz. Ersatzangebote aus der schwedischen Industrie seien ohne Garantien und würden die Draken zum "Hochrisikosystem" machen.
Stimmt nicht, konterte der Kommandant der Luftstreitkräfte, Erich Wolf. Auch in Zukunft "geht kein Luftfahrzeug in die Luft, das nicht flugklar geschrieben ist". Bezüglich der künftigen Wartung sei man in Verhandlung, so Wolf ohne konkreter zu werden.
22.01.2004
Luftüberwachung vor Zusammenbrechen
Grüne nennen Platters Draken-Verlängerung eine Pflanzerei. Fliegerchef streitet die Unkenrufe ab.
WIEN. Die Luftraumüberwachung sei vor dem Zusammenbrechen. Die Verlängerung des Drakenbetriebs, wie von Verteidigungsminister Günter Platter angekündigt, sei nur eine risikoreiche Pflanzerei, unkte gestern der Grünen-Abgeordnete Peter Pilz. Fliegerchef Erich Wolf dementierte halbherzig.
Wegen der verzögerten Auslieferung der bestellten Eurofighter verhandle man über eine Verlängerung der Draken als Überbrückung, hat der Verteidigungsminister gesagt. Man stehe kurz vor einem „kostengünstigen Abschluss“ für die Jahre bis 2007. Pilz zerpflückte gestern diese Ansage: Bereits im vergangenen Sommer habe das schwedische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass der Wartungsvertrag für die Draken Ende 2003 auslaufen müsse, weil das schwedische Heer inzwischen diese Flugzeugtype ausgemustert habe und daher alle Kapazitäten stillgelegt würden. Allenfalls die Herstellerfirmen selbst verfügten noch über Ersatzteile und könnten begrenzte technische Hilfe leisten.
Über solche Ersatzteillieferungen wird laut Pilz in zwei Varianten mit den Saab-Werken verhandelt: um 40 Millionen Euro für die nächsten zwei Jahre und um 60 für die nächsten fünf Jahre. Für Betrieb und Wartung des Drakens müsste aber das Bundesheer die volle Verantwortung übernehmen. Das bedeute ein hohes Risiko, zumal Volvo keine Triebwerke mehr nachliefere und die Garantie für die Schleudersitze seit Monaten ausgelaufen sei. Auch dürften die überalterten Draken pro Jahr höchstens 50 Stunden fliegen; das ermögliche allenfalls einen Übungsbetrieb für Piloten, aber keine Luftraumüberwachung mehr. Pilz’ Schlussfolgerung: Der Flugbetrieb werde nur zum Schein aufrecht erhalten, weil sich die Regierung einen Untersuchungsausschuss über „Manipulationen“ beim Eurofighter-Vertrag ersparen wolle.
Fliegerchef Wolf wies die Vorwürfe zurück: Auch künftig gehe kein Luftfahrzeug in die Luft, das nicht flugklar geschrieben sei. Bezüglich der künftigen Wartung der Draken sei man in Verhandlungen. Konkreteres wollte Wolf aber nicht sagen.
22.01.2004
Luftraum hermetisch abgeriegelt
Rund 200 Soldaten des österreichischen Bundesheeres unterstützen derzeit die Luftüberwachung der Ostschweiz. Grund ist das Weltwirtschaftstreffen in Davos. In Vorarlberg wird der Luftraum von drei Standorten überwacht.
Draken, F18, Kampfhubschrauber, Lenkwaffen - das Aufgebot ist groß, um ja keinen terroristischen Anschlag zuzulassen.
Walgau davon betroffen
In einem Radius von 46 Kilometer über Davos wird der Luftraum hermetisch abgeriegelt. Davon betroffen ist auch das Gebiet Walgau in Vorarlberg und ein winziger Teil in Tirol. Es gehe vor allem darum, dass Flugzeuge identifiziert werden, sagt der Schweizer Brigadier Peter Egger. Nur bewilligte Flüge dürfen in den Raum, etwa die zahlreichen prominenten Gäste.
In Vorarlberg sind eine Mobilradar-Stationen und fünf Tiefflieger-Fassungsgeräte im Einsatz. Drei Draken stehen auf Abruf.
100.000 Euro
Der Einsatz kostet rund 100.000 Euro. Veranstaltungen in dieser Größenordung werden immer zahlreicher und erfordern solche Einsätze, sagt Brigadier Karl Gruber.
Katholikentag - nächster Einsatz
Der nächste Einsatz sei der Katholikentag in Maria Zell, wo 100.000 Gläubige erwartet werden, sagt Gruber. Solche Veranstaltungen seien ein lukratives Ziel für Terroranschläge islamistischer Fundamentalisten sein.
Künftig strebt man eine permanente Luftraumkontrolle in Zusammenarbeit mit der Schweiz und Deutschland an.
30.01.2004
Abfangjäger: Draken sollen bis 2008 fliegen
Laut dem Entwurf des Servicevertrages mit Saab will Österreich die Draken bis 2008 betreiben können.
VON WERNER BENINGER
Laut einem offiziellen Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Saab-Tochter Aerotech will sich Österreich die Möglichkeit offen halten, die veralteten Saab-Draken sogar bis zum Jahr 2008 zu betreiben. Die Kosten dafür sind allerdings äußerst hoch: 20 Millionen Euro pro Jahr muss Österreich für den weiteren Betrieb des Draken bezahlen, wenn der Servicevertrag mit Aerotech zustande kommt.
Wie mehrfach berichtet, hat es das Verteidigungsministerium zunächst verabsäumt, den Servicevertrag mit dem Försdvartes Materielverk" (FMV), der Materialwirtschaft der schwedischen Luftwaffe, der Ende 2003 ausgelaufen ist, rechtzeitig zu verlängern. Die Frist endete mit 30. Juni 2003. Daraufhin schrieb FMV dem Kommandanten der österreichischen Luftstreitkräfte, Erich Wolf, am 8. Juli 2003, dass ein Weiterbetrieb der Draken zu Sicherheitsproblemen führe und FMV daher die Servicekapazitäten mit Ende 2003 zur Gänze auflasse.
Seither bemüht sich Österreich, zumindest mit der Saab-Tochter Aerotech zu einer Einigung zu kommen, um den Flugbetrieb der Draken wenigstens noch bis Ende 2005 aufrecht zu erhalten. Dann sollen ja, wie Verteidigungsminister Günther Platter immer wieder betont hat, gemietete Eurofighter die Luftraumüberwachung sicherstellen, bis 2007 die ersten der bestellten Eurofighter an Österreich geliefert werden.
In einem Fax an Aerotech vom 29. 12. 2003 schrieb nun die Rüstungsdirektion des Verteidigungsministeriums an Aerotech, dass man nicht nur einen Vertrag für Wartung und technische Unterstützung für die Jahre 2004 und 2005 benötige, sondern auch Angebote für drei Optionen zur Verlängerung dieses Wartungsvertrages bis 2006, 2007 oder 2008.
In dem Vertragsentwurf, den Aerotech im Jänner den Österreichern übermittelte, verweist Aerotech nun darauf, dass nur mehr Österreich den Draken betreibe und man daher die technischen Kapazitäten und die Ersatzteilvorsorge nur noch für Österreich vorhalten müsse - womit unausgesprochen auch die hohen Kosten von rund 40 Millionen Euro für diesen Wartungsvertrag für die ersten zwei Jahre begründet werden. Die Kosten für die gemieteten Eurofighter von 2005 bis 2007 schlagen nochmals mit geschätzten 200 bis 300 Millionen Euro zu Buche. Demgegenüber hat Saab sechs bis acht moderne Gripen für vier Jahre um insgesamt 100 Millionen Euro angeboten. Die Schulung der Piloten sei kein Problem, da diese auf dem Saab Viggen ausgebildet seien und daher die Umschulung sehr schnell möglich sei. Dieses Angebot hatte Wolf als "Schnapsidee" qualifiziert.
Zudem sagte ein hoher Offizier des FMV in einem vertraulichen Gespräch mit der "Presse", dass die Triebwerke, die von einem anderen Hersteller stammen, und die den größten Wartungsbedarf hätten, von dem Wartungsvertrag zwischen dem Bundesheer und Aerotech gar nicht umfasst seien.
Die Sprecherin Platters, Elisabeth Berger, sagte, sie kenne diese Papiere nicht. Offenbar liege der "Presse" ein Entwurf des Vertrages vor, der erst ausverhandelt werde. Österreich könne die Draken auch allein betreiben. Wie lange, darauf wollte sich Berger nicht festlegen. Experten glauben, das könnte nur ein halbes Jahr lang gut gehen.
Unter dem Aspekt dieser hohen Kosten erscheint nun auch die plötzliche Absage sämtlicher Truppenübungen beim Bundesheer unter einem ganz anderen Licht.
30.01.2004
Österreich fragte in Schweden wegen Draken-Betrieb bis 2008 an
"Presse": Verlängerung des Wartungsvertrages kostet 40 Millionen Euro für 2005 und 2006
Wien - Das österreichische Verteidigungsministerium hat in Schweden um Angebote für eine Verlängerung des Draken-Wartungsvertrages bis zum Jahr 2008 angefragt. Das berichtet die "Presse" in ihrer Freitag-Ausgabe unter Berufung auf ein Fax vom 29. Dezember des Vorjahres. Österreich bemüht sich um eine Verlängerung des Ende 2003 ausgelaufenen Wartungsvertrages. Vorerst hatte es geheißen, der Draken-Betrieb solle Ende 2005 eingestellt werden. In der Vorwoche hat Verteidigungsminister Günther Platter (V) dann angekündigt, dass eine weitere Verlängerung geprüft werde.
Die Bemühungen um einen neuen Wartungsvertrages laufen seit mehr als einem halben Jahr. Bisher war eine schwedische Regierungsstelle dafür Vertragspartner. Die schwedische Luftwaffe hat ihre Restbestände an Ersatzteilen aber an Aerotech-Telub übergeben, Verhandlungspartner ist nun also die Industrie. Für einen Wartungsvertrag für die Jahre 2004 und 2005 werden insgesamt 40 Millionen Euro verlangt, schreibt die "Presse".
Ab 2006 soll dann mit dem Einstiegspaket der neuen Eurofighter die Luftraumüberwachung übernommen werden. Vor allem wegen der EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 wollen sich die Luftstreitkräfte hier keine Blöße geben. Auch dieses Einstiegspaket wird mit den Eurofighter-Betreibernationen noch verhandelt. Aus welchen Ländern die voraussichtlich sechs Eurofighter kommen werden, ist noch offen, ist zu erfahren. Ende Februar soll diese Frage jedenfalls Thema bei einer Sitzung der vier Betreibernationen in Singapur sein.
Parallel dazu wird jetzt überlegt, zumindest mit einzelnen Draken auch noch nach 2005 zu fliegen. Zumindest eine Option für eine entsprechende Verlängerung des Wartungsvertrages dürfte in das Abkommen mit Aerotech-Telub Aufnahme finden. Der Vertrag dürfte auch weitgehend fertig ausverhandelt sein. Platter hat dazu in der Vorwoche gemeint, man stehe "kurz vor der Unterzeichnung". Einen Zeitpunkt gab er aber nicht an.
30.01.2004
Neuer Lebenshauch für alte Draken
Die altersschwachen Draken sollen auch nach 2005 noch Österreichs Luftraum überwachen - der Wartungsvertrag mit Schweden steht knapp vor der Unterzeichnung.
Wien - Das österreichische Verteidigungsministerium hat in Schweden um Angebote für eine Verlängerung des Draken-Wartungsvertrages bis zum Jahr 2008 angefragt, schreibt die "Presse" unter Berufung auf ein Fax vom 29. Dezember des Vorjahres. Österreich bemüht sich um eine Verlängerung des Ende 2003 ausgelaufenen Wartungsvertrages. Vorerst hatte es geheißen, der Draken-Betrieb solle Ende 2005 eingestellt werden. In der Vorwoche hat Verteidigungsminister Günther Platter (VP)
dann angekündigt, dass eine weitere Verlängerung geprüft werde.
Teure Wartung
Die Bemühungen um einen neuen Wartungsvertrag laufen seit mehr als einem halben Jahr. Bisher war eine schwedische Regierungsstelle dafür Vertragspartner. Die schwedische Luftwaffe hat ihre Restbestände an Ersatzteilen aber an Aerotech-Telub übergeben, Verhandlungspartner ist nun also die Industrie. Für einen Wartungsvertrag für die Jahre 2004 und 2005 wird laut "Presse" insgesamt 40 Millionen Euro verlangt.
Ab 2006 soll dann mit dem Einstiegspaket der neuen Eurofighter die Luftraumüberwachung übernommen werden. Vor allem wegen der EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 wollen sich die Luftstreitkräfte hier keine Blöße geben. Auch dieses Einstiegspaket wird mit den Eurofighter-Betreibernationen noch verhandelt. Aus welchen Ländern die voraussichtlich sechs Eurofighter kommen werden, ist noch offen.
Vertrag in Griffweite
Parallel dazu wird jetzt überlegt, zumindest mit einzelnen Draken auch noch nach 2005 zu fliegen. Zumindest eine Option für eine entsprechende Verlängerung des Wartungsvertrages dürfte in das Abkommen mit Aerotech-Telub Aufnahme finden. Der Vertrag dürfte auch weitgehend fertig ausverhandelt sein. Platter hat dazu in der Vorwoche gemeint, man stehe "kurz vor der Unterzeichnung". Einen Zeitpunkt gab er aber nicht an.
30.01.2004
Der Euro-Flügelstürmer
Im Steigflug unterwegs: Der Zeltweger Franz Six (42) ist Österreichs erster Militärpilot, der mit dem Eurofighter fliegen darf. Aber nicht nur.
MARTIN LINK
Der Zeltweger Franz Six ist mit fast allem schon geflogen, was sich in die Lüfte hebt, außer vielleicht einem Ufo. Die Saab 105 und ihren größeren Bruder, den Draken, kennt er aus- und inwendig, mit der Mirage 2000, den amerikanischen F-16 und F-18, dem Saab-Gripen und sogar der russischen Mig 29 hat der Major des Bundesheeres Flugerfahrung gesammelt.
Beste Voraussetzung also dafür, der erste österreichische Militärpilot zu sein, der einen Eurofighter fliegt – wie offiziell vor kurzem bei einem Besuch des Verteidigungsministers Günther Platter bei der Eurofighter-Herstellerfirma EADS nahe München. „Ich bin seit 1995 in das Projekt eingebunden, Flugzeuge für das österreichische Bundesheer anzuschaffen“, erzählt der 42-jährige Vater dreier Kinder. Nun wartet auf den Flieger gemeinsam mit drei Kameraden, die Systemeinführung des Eurofighters in Österreich umzusetzen.
Und das ist ein Sprung von der Vorvergangenheit in die Zukunft des Fliegens. „Fliegt man den Draken mit dem Knüppel in der Hand, teilt der Pilot dem Eurofighter per Computer seine Wünsche mit, der Computer lässt nur zu, was technisch erlaubt und leistbar ist“, schildert Six. Die „fliegerische Komponente“ trete daher in den Hintergrund, Systembetreuung bindet hingegen die Aufmerksamkeit des Piloten: Radar, Infrarot, Selbstschutzsysteme, der Datenaustausch zwischen Flugzeug und Bodenleitstellen, eine Fülle an Informationen, die auf den Computerbildschirmen in Cockpit landen.
Begonnen hat Six’ Steigflug an der Militärakademie, „parallel dazu habe ich die fliegerische Grundausbildung absolviert“, erzählt er. Seit 1989 sitzt Six im Cockpit des Draken, über Linz führt der Berufsweg in die Obersteiermark. Und auf ihren Bergen erholt sich der „leidenschaftliche Winter- und Sommersportler“ mit Vorliebe gemeinsam mit der Familie.
Sozusagen Stresskompensation zwischen Himmel und Erde.
30.01.2004
Draken-Betrieb: Verlängerung bis 2008?
Das österreichische Verteidigungsministerium hat in Schweden um Angebote für eine Verlängerung des Draken-Wartungsvertrages bis zum Jahr 2008 angefragt. Das berichtet die "Presse" in ihrer Freitag-Ausgabe unter Berufung auf ein Fax vom 29. Dezember des Vorjahres.
Österreich bemüht sich um eine Verlängerung des Ende 2003 ausgelaufenen Wartungsvertrages. Vorerst hatte es geheißen, der Draken-Betrieb solle Ende 2005 eingestellt werden. In der Vorwoche hat Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) dann angekündigt, dass eine weitere Verlängerung geprüft werde.
40 Mio. Euro bis 2005
Die Bemühungen um einen neuen Wartungsvertrages laufen seit mehr als einem halben Jahr. Bisher war eine schwedische Regierungsstelle dafür Vertragspartner. Die schwedische Luftwaffe hat ihre Restbestände an Ersatzteilen aber an Aerotech-Telub übergeben, Verhandlungspartner ist nun also die Industrie.
Für einen Wartungsvertrag für die Jahre 2004 und 2005 werden insgesamt 40 Millionen Euro verlangt, schreibt die "Presse".
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