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Österreichische Militärluftfahrt in Politik und Medien II 2004 |
09.02.2004
Zwischenfall mit Draken glimpflich verlaufen
Knapp 20 Minuten nach dem Start konnte der Pilot den Jet aber sicher landen.
Glimpflich verlaufen ist am Montagnachmittag ein Zwischenfall mit einem Draken-Abfangjäger am Flughafen Graz-Thalerhof. Der Pilot hatte kurz nach 15.00 Uhr Probleme mit der Steuerung gemeldet, am Flughafen war in der Folge Alarm ausgelöst wurden.
In Richtung Tauern gestartet
Der Pilot war um exakt 14.56 Uhr zu einem Übungsflug in Richtung Tauern gestartet, so Oberstleutnant Oskar Krasser, Sprecher des Kommandos Luftstreitkräfte.
Probleme mit Trimmung
Wegen der Probleme mit der Trimmung hat er seinen Flug aber abgebrochen und die Probleme nach Graz gemeldet. Vor der Landung ist er dann noch einige Zeit gekreist, weil er sonst zu viel Treibstoff an Bord gehabt hätte. Die Probleme seien bereits während des Fluges wieder verschwunden.
Die Maschine wird nun durchgecheckt, hieß es beim Kommando Luftstreitkräfte.
Sicher gelandet
Am Flughafen war unterdessen die "crash crew", die Mannschaft für Notfälle, ausgerückt. Letztlich konnte der Pilot den Draken um 15.17 Uhr aber sicher zu Boden bringen. Auf die Frage, ob es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt habe, meinte ein Heeres-Offizier: "Wir haben nur noch erfahrene Piloten."
Überprüfung des Abfangjägers
Das betroffene Flugzeug soll nun auf die mögliche Ursache für den Zwischenfall überprüft werden.
Nach Angaben Krassers könnte es bereits morgen, Dienstag, wieder startklar sein. Dass der betroffene Pilot erfahren ist, steht laut dem Oberstleutnant ebenfalls außer Frage: Seit 1998 sind für den Draken keine neuen Piloten mehr ausgebildet worden.
Trimmung nicht im Wartungsvertrag
Ausdrücklich betont wird im Kommando Luftstreitkräfte, dass die Steuertrimmung nicht von dem Wartungsvertrag erfasst wird, um dessen Verlängerung derzeit mit der schwedischen Industrie gerungen wird. Auf die Frage nach dem Status quo dabei hieß es nur, es werde verhandelt.
09.02.2004
Draken-Zwischenfall verläuft glimpflich
Pilot konnte Maschine nach Problemen mit automatischer Trimmung sicher landen
Graz - Glimpflich verlaufen ist am Montagnachmittag ein Zwischenfall mit einem Draken-Abfangjäger am Flughafen Graz-Thalerhof. Der Pilot hatte kurz nach 15.00 Uhr Probleme mit der Steuerung gemeldet, am Flughafen war in der Folge Alarm ausgelöst wurden. Knapp 20 Minuten nach dem Start konnte der Pilot den Jet aber sicher landen. Die Maschine wird nun durchgecheckt, hieß es beim Kommando Luftstreitkräfte.
Der Pilot war um exakt 14.56 Uhr zu einem Übungsflug in Richtung Tauern gestartet, so Oberstleutnant Oskar Krasser, Sprecher des Kommandos Luftstreitkräfte. Wegen der Probleme mit der Trimmung hat er seinen Flug aber abgebrochen und die Probleme nach Graz gemeldet. Vor der Landung ist er dann noch einige Zeit gekreist, weil er sonst zu viel Treibstoff an Bord gehabt hätte. Die Probleme seien bereits während des Fluges wieder verschwunden.
"Crash crew"
Am Flughafen war unterdessen die "crash crew", die Mannschaft für Notfälle, ausgerückt. Letztlich konnte der Pilot den Draken um 15.17 Uhr aber sicher zu Boden bringen. Auf die Frage, ob es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt habe, meinte ein Heeres-Offizier: "Wir haben nur noch erfahrene Piloten."
Das betroffene Flugzeug soll nun auf die mögliche Ursache für den Zwischenfall überprüft werden. Nach Angaben Krassers könnte es bereits morgen, Dienstag, wieder startklar sein. Dass der betroffene Pilot erfahren ist, steht laut dem Oberstleutnant ebenfalls außer Frage: Seit 1998 sind für den Draken keine neuen Piloten mehr ausgebildet worden.
Ausdrücklich betont wird im Kommando Luftstreitkräfte, dass die Steuertrimmung nicht von dem Wartungsvertrag erfasst wird, um dessen Verlängerung derzeit mit der schwedischen Industrie gerungen wird. Auf die Frage nach dem Status quo dabei hieß es nur, es werde verhandelt.(
09.02.2004
Draken-Jet mit Steuerproblemen
Der Pilot hatte Probleme mit der Steuerung gemeldet, am Flughafen war in der Folge Alarm ausgelöst wurden. Die Maschine wird nun durchgecheckt.
Graz - Glimpflich verlaufen ist am Montagnachmittag ein Zwischenfall mit einem Draken-Abfangjäger am Flughafen Graz-Thalerhof. Der Pilot hatte kurz nach 15.00 Uhr Probleme mit der Steuerung gemeldet, am Flughafen war in der Folge Alarm ausgelöst wurden. Knapp 20 Minuten nach dem Start konnte der Pilot den Jet aber sicher landen. Die Maschine wird nun durchgecheckt, hieß es beim Kommando Luftstreitkräfte.
Flug abgebrochen
Der Pilot war um exakt 14.56 Uhr zu einem Übungsflug in Richtung Tauern gestartet, so Oberstleutnant Oskar Krasser, Sprecher des Kommandos Luftstreitkräfte. Wegen der Probleme mit der Trimmung hat er seinen Flug aber abgebrochen und die Probleme nach Graz gemeldet. Vor der Landung ist er dann noch einige Zeit gekreist, weil er sonst zu viel Treibstoff an Bord gehabt hätte. Die Probleme seien bereits während des Fluges wieder verschwunden.
"Crash crew" ausgerückt
Am Flughafen war unterdessen die "crash crew", die Mannschaft für Notfälle, ausgerückt. Letztlich konnte der Pilot den Draken um 15.17 Uhr aber sicher zu Boden bringen. Auf die Frage, ob es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt habe, meinte ein Heeres-Offizier: "Wir haben nur noch erfahrene Piloten."
Wartungsvertrag
Das betroffene Flugzeug soll nun auf die mögliche Ursache für den Zwischenfall überprüft werden. Nach Angaben Krassers könnte es bereits morgen, Dienstag, wieder startklar sein. Dass der betroffene Pilot erfahren ist, steht laut dem Oberstleutnant ebenfalls außer Frage: Seit 1998 sind für den Draken keine neuen Piloten mehr ausgebildet worden.
Ausdrücklich betont wird im Kommando Luftstreitkräfte, dass die Steuertrimmung nicht von dem Wartungsvertrag erfasst wird, um dessen Verlängerung derzeit mit der schwedischen Industrie gerungen wird. Auf die Frage nach dem Status quo dabei hieß es nur, es werde verhandelt.
09.02.2004
Probleme mit Steuerung: Draken musste landen
Vorfall ging glimpflich aus: Der Pilot konnte die Maschine nach Problemen mit der automatischen Trimmung sicher landen.
Glimpflich verlaufen ist am Montagnachmittag ein Zwischenfall mit einem Draken-Abfangjäger am Flughafen Graz-Thalerhof. Der Pilot hatte kurz nach 15.00 Uhr Probleme mit der Steuerung gemeldet, am Flughafen war in der Folge Alarm ausgelöst wurden. Knapp 20 Minuten nach dem Start konnte der Pilot den Jet aber sicher landen. Die Maschine wird nun durchgecheckt, hieß es beim Kommando Luftstreitkräfte.
Flug. Der Pilot war um exakt 14.56 Uhr zu einem Übungsflug in Richtung Tauern gestartet, so Oberstleutnant Oskar Krasser, Sprecher des Kommandos Luftstreitkräfte. Wegen der Probleme mit der Trimmung hat er seinen Flug aber abgebrochen und die Probleme nach Graz gemeldet. Vor der Landung ist er dann noch einige Zeit gekreist, weil er sonst zu viel Treibstoff an Bord gehabt hätte. Die Probleme seien bereits während des Fluges wieder verschwunden.
Ehrfahren. Am Flughafen war unterdessen die "crash crew", die Mannschaft für Notfälle, ausgerückt. Letztlich konnte der Pilot den Draken um 15.17 Uhr aber sicher zu Boden bringen. Auf die Frage, ob es sich um einen erfahrenen Piloten gehandelt habe, meinte ein Heeres-Offizier: "Wir haben nur noch erfahrene Piloten."
Zwischenfall. Das betroffene Flugzeug soll nun auf die mögliche Ursache für den Zwischenfall überprüft werden. Nach Angaben Krassers könnte es bereits am Dienstag wieder startklar sein. Dass der betroffene Pilot erfahren ist, steht laut dem Oberstleutnant ebenfalls außer Frage: Seit 1998 sind für den Draken keine neuen Piloten mehr ausgebildet worden.
Vertrag. Ausdrücklich betont wird im Kommando Luftstreitkräfte, dass die Steuertrimmung nicht von dem Wartungsvertrag erfasst wird, um dessen Verlängerung derzeit mit der schwedischen Industrie gerungen wird. Auf die Frage nach dem Status quo dabei hieß es nur, es werde verhandelt.
10.02.2004
Zwischenfall mit Draken über Graz
Sichere Landung, nachdem Trimmung streikte.
GRAZ. Probleme mit der Steuerung meldete gestern Nachmittag der Pilot eines Saab-Drakens während eines Übungsflugs. Der Abfangjäger konnte jedoch wenig später sicher auf dem Flughafen Graz-Thalerhof landen, meldete das Bundesheer.
Der Pilot war kurz vor 15 Uhr vom Thalerhof zu einem Übungsflug Richtung Tauern gestartet, so Oberstleutnant Oskar Krasser vom Kommando Luftstreitkräfte. Auf Grund von Problemen mit der automatischen Steuertrimmung hat er den Flug aber abgebrochen. Vor der Landung musste der Draken noch einige Zeit über dem Flughafen kreisen, weil er sonst zu viel Treibstoff an Bord gehabt hätte. Noch während des Fluges seien die Probleme wieder verschwunden, erklärte Krasser. Am Flughafen war unterdessen die „Crash crew“ (Mannschaft für Notfälle) ausgerückt. Der Pilot konnte aber den Draken um 15.17 Uhr sicher zu Boden bringen. Das Flugzeug soll nun auf die mögliche Ursache für den Zwischenfall überprüft werden.
17.02.2004
Bundesheer will gebrauchte F-5 "Tiger"
Schweizer Kampfjets als Übergangslösung bis zum Eintreffen der Eurofighter - Platter: Eine von mehreren Varianten
Wien - Das Bundesheer denkt nun doch daran, die Lücke zwischen den Draken und dem neuen Eurofighter mit einem dritten Typ zu füllen. Verteidigungsminister Günther Platter (V) verhandelt laut "Presse" mit seinem Schweizer Amtskollegen Samuel Schmidt darüber, amerikanische F-5/Tiger aus eidgenössischen Beständen zu erwerben.
Schweiz mustert Oldtimer aus
Laut der Zeitung könnten die ersten Northrop F-5, die auch als Zweisitzer zur Verfügung stehen, bereits im heurigen Jahr in Österreich stationiert werden. In der Schweiz sollen die Maschinen außer Dienst gestellt werden.
Erfolglose Verhandlungen
Platter steht jedenfalls unter Zugzwang. Denn die altersschwachen Saab-Draken müssen vom österreichischen Bundesheer aus Altersgründen sukzessive außer Dienst gestellt werden. Geplant ist zwar, mit den Maschinen zumindest bis Ende 2005 zu fliegen. Über die Verlängerung des dafür nötigen Wartungsvertrages wird nun aber seit mehr als einem halben Jahr erfolglos verhandelt. Die schwedische Seite verlange pro Jahr 20 Millionen Euro an Servicekosten.
Platter will mehrere Jet-Varianten offen halten
Eine "finanziell vertretbare Variante" ist das Ziel von Verteidigungsminister Platter für die Sicherung der Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007. Deshalb habe er eine praktisch fertige Vereinbarung über die weitere Wartung der Draken-Abfangjäger bisher nicht unterschrieben, so Platter am Mittwoch im Gespräch mit der APA.
Er habe Verhandlungen mit der Schweiz begonnen um vom westlichen Nachbarn möglicherweise F-5-Jets nach Österreich zu bekommen. "Es ist mir wichtig, dass man Optionen zur Verfügung hat", so der Minister. Die F-5E "Tiger", so die offizielle Bezeichnung der Jets, seien aber mehr als nur eine Variante im Verhandlungsspiel.
Details, wie eine F-5-Variante für Österreich aussehen könnte, wollte er aber unter Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht bekannt geben. Dies betrifft die Kosten genauso wie die Frage, ob die Maschinen gekauft oder gemietet würden oder die Frage nach der möglichen Anzahl.
Platter betonte zudem, dass neben den F-5 auch die bisher bekannten Varianten weiter verhandelt würden. Das betrifft zum einen die Verlängerung der Wartungsvereinbarung für die Draken, die bisher an den finanziellen Vorstellungen der Verhandlungspartner gescheitert ist.
Scheibner: "Vernünftig"
FP-Klubchef Scheibner begrüßt die Überlegungen und bezeichnete die Überlegungen seines Nachfolgers Platter als "vernünftig". Auch er sei dafür, mehrere Optionen zu prüfen. Dadurch gehe der Preis herunter.
Für die SPÖ wirft die Regierung für die Übergangslösung "grob fahrlässig" mit Steuergeldern um sich. "Mit jedem neuen Detail zum Beschaffungsvorgang rund um den Eurofighter-Deal wird das Ausmaß des Desasters deutlicher", so Wehrsprecher Gaal.
Die Grünen fordern einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag. "Mit dem nunmehr offensichtlichen Scheitern der sogenannten 'Übergangslösung' mit EADS-Eurofighter, ist endgültig klar, dass EADS unter Berücksichtigung aller Ausschreibungskriterien niemals hätte den Zuschlag erhalten dürfen", so der Abgeordnete Kogler.
17.02.2004
Hintergrund: Kampfjets aus den Siebzigern
Insgesamt mehr als 2.600 Northrop F-5 gebaut - US-Navy will Oldtimer als "Feinddarsteller" einsetzen
Wien - Der Northrop F-5-Kampfjet, für den sich das österreichische Bundesheer nun als Übergangslösung bis zum Eintreffen der Eurofighter bemüht, ist einer der am meist exportierten US-Jets. Die Entwicklung hat bereits 1954 begonnen, der Erstflug fand 1959 statt. Der Jet ist damit nur unwesentlich jünger als der Draken, der 1955 seinen Erstflug absolviert hat. Die Schweizer Flugzeuge, für die sich Österreich nun interessiert, sind freilich deutlich jünger: Sie wurden ab der zweiten Hälfte der siebziger Jahre in Dienst gestellt.
Ingesamt wurden mehr als 2.600 F-5 gebaut. Geflogen wurden und werden sie neben der Schweiz und den USA von den Luftwaffen in Kanada, Griechenland, der Türkei, Norwegen, in den Niederlanden, auf den Philippinen, in Spanien und in Taiwan.
Die F-5E "Tiger" - so die offizielle Bezeichnung der Schweizer Maschinen - verfügt über zwei Triebwerke des US-Herstellers General Electric. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeugs liegt bei rund 1.700 km/h bzw. Mach 1,64. Die Maschine kann bei einer Reichweite von 1.056 Kilometern zwei Stunden in der Luft bleiben und eine Flughöhe von 16.000 Metern erreichen. Die Maschine wird auch von der Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse" geflogen.
Die Schweizer Maschinen - insgesamt wurden 110 Ein- und Doppelsitzer beschafft - wurden im Eidgenössischen Flugzeugwerk Emmen endgefertigt, so Georg Mader, Österreich-Korrespondent des Fachmagazins "Jane's Defence Weekly" auf Anfrage der APA. Die Jets seien in ausgezeichnetem Zustand, berichtet er.
In der Schweiz sei man derzeit aber dabei, die Zahl der in Betrieb befindlichen Typen zu reduzieren. Geflogen werden sollen nur mehr die neueren F-18 und ein noch zu beschaffendes Flugzeug. 24 Stück F-5 werde die Schweiz vermutlich an die US-Navy als Feinddarsteller verkaufen, Interesse habe auch Brasilien, so Mader.
18.02.2004
Platter will von Schweiz F-5 als Draken-Ersatz
Überraschende Wende bei der Suche nach Abfangjägern für Österreich bis zum Eintreffen der Eurofighter 2007.
WIEN (d. n./wab). Österreich wird nun doch US-Kampfflugzeuge erhalten - wenn auch nur für eine Übergangszeit bis zum geplanten Eintreffen der ersten vier Eurofighter im Jahr 2007. Verteidigungsminister Günther Platter will, wie die "Presse" aus sicherer Quelle erfährt, als Ersatz für die altersschwachen Draken von der Schweiz F-5/Tiger erwerben. Die Regierung in Bern plant, diese Kampfjets außer Dienst zu stellen.
Der Deal war das beherrschende Thema eines Gesprächs zwischen Platter und seinem Schweizer Amtskollegen Samuel Schmidt, das am Montag Abend streng vertraulich in Zürich stattgefunden hat. Dabei sind auf der politischen Ebene die beiden Ressortchefs einander sehr nahe gekommen. Am Dienstag wurden in Wien auf Anfrage der "Presse" von der Pressesprecherin des Verteidigungsministers Lisa Berger das Treffen und Verhandlungen über die F-5 bestätigt.
Nun müssen freilich über die Details einer Übereinkunft noch zeitraubende Gespräche zwischen den beiden Regierungen auf der Ebene der Spitzenbeamten geführt werden. Dem Vernehmen nach könnten die ersten Northrop F-5 (die auch als Zweisitzer zur Verfügung stehen) dennoch bereits im heurigen Jahr in Österreich stationiert werden.
Minister Platter steht unter extremem Zugzwang. Denn die Saab-Draken müssen vom österreichischen Bundesheer aus Altersgründen sukzessive außer Dienst gestellt werden.
Der Chef der Luftwaffe Generalmajor Erich Wolf hatte bereits mehrfach vor einer bedrohlichen Lücke in der Luftraumüberwachung Österreichs gewarnt, die sich bei Untätigkeit spätestens im nächsten Jahr auftun würde. Der Grund für die Probleme, die der Verteidigungsminister geerbt hat, ist in der jahrelangen Verzögerung zunächst der Grundsatzentscheidung, überhaupt Nachfolger für die Draken kaufen zu wollen, und danach der konkreten Typenauswahl zu suchen.
Verteidigungsminister Günther Platter will mit der Beschaffung der Kampfflugzeuge Northrop F-5/Tiger möglichst rasch das monatelange Gezerre um eine Übergangslösung bis zur Lieferung der ersten Eurofighter beenden. Diese werden laut Vertrag erst 2007 zur Verfügung stehen. Der Wartungsvertrag mit Saab-Aerospace für die Draken ist abgelaufen. Die Verhandlungen mit den Schweden gestalteten sich dem Vernehmen nach schwierig.
Österreich hätte nach jüngstem Stand der Gespräche als weltweit einziges Land, in dem die Draken überhaupt noch im Einsatz sind, pro Jahr 20 Millionen Euro an Servicekosten bezahlen müssen.
Ironie der Geschichte: Die F-5 waren rund um die Jahreswende 1984/85 Gegenstand heftiger politischer Debatten in Österreich. Die ÖVP, mit dem damaligen steirischen Landeshauptmann Josef Krainer als Speerspitze, plädierte für den Kauf der US-Jets - anstelle der schwedischen Draken, für die sich die rot-blaue Koalition unter Fred Sinowatz entschieden hatte.
Die F-5 ist mit ihrem Jungfernflug am 30. Juli 1959 nur um vier Jahre jünger als der Draken, der am 25. Oktober 1955 erstmals abgehoben hat. Sie verfügt zwar über zwei Triebwerke, bleibt aber dennoch hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit (1743 km/h) hinter dem Draken (2125 km/h) zurück. Die F-5, von der 2622 Exemplare gebaut wurden, soll freilich noch bis zum Jahr 2010 in mehreren Ländern geflogen werden.
Die Schweiz hat die F-5 in den Jahren 1976, 1983 und 1985 in Dienst gestellt - und laut eigenen Angaben gute Erfahrungen mit dem leichten und im Betrieb vergleichsweise relativ kostengünstigen Tiger gemacht. Einziges Manko: Von den ursprünglich 110 gekauften Kampfflugzeugen sind mittlerweile sieben durch Unfälle verloren gegangen.
18.02.2004
Landung der dritten Hercules-Maschine
Mit der für Mittwoch geplanten Ankunft der dritten Hercules-Maschine in Hörsching (Bezirk Linz-Land) wird die Bundesheer-Transportflotte komplett sein.
Schwierige Erneuerungsarbeiten
Die Auslieferung der Flugzeuge hatte sich verzögert, weil die Erneuerungsarbeiten an den gebrauchten Maschinen komplizierter waren als erwartet. Das Bundesheer hatte die drei gebrauchten Hercules um 40 Millionen Euro von der britischen Luftwaffe gekauft.
Mit den generalüberholten Maschinen verfügt das Bundesheer jetzt zum ersten Mal selbst über die Transportkapazitäten, die für internationale Einsätze nötig sind. Bisher mussten dafür immer Flugzeuge um teures Geld angemietet werden.
Erste Maschine am Jahresende einsatzbereit
Bis die drei fliegenden Transporter voll einsatzbereit sind, wird es aber noch ein Weilchen dauern. Ende des Jahres könnte eine der Maschinen österreichische Truppen im Ausland versorgen, heißt es beim Kommando Luftstreitkräfte.
Eine bleibt immer auf dem Boden
Die ständige Einsatzbereitschaft von zwei Hercules werde aber erst in zwei Jahren erreicht sein. Mehr ist ohnehin nicht möglich, weil die Maschinen ja auch gewartet werden müssen - es wird also immer eine der drei auf dem Boden bleiben.
Derzeit noch zu wenige Crews
Dass es mit der Einsatzbereitschaft noch so lange dauern wird, liegt unter anderem am Personalstand. Derzeit verfügt das Bundesheer über drei Crews, welche die Hercules fliegen können. Heuer wird eine vierte die Ausbildung abschließen, mindestens sieben sind laut Plan aber vorgesehen.
Auch Mangel an Technikern
Auch die Zahl der Techniker ist mit derzeit elf noch weit unter dem Plansoll. Aber beim Bundesheer ist man Warten gewöhnt. Auch das Ziel, mit den drei Maschinen ein internationales Bedarfsflugunternehmen aufzubauen, sie also an andere Länder zu vermieten, ist noch in weiter Ferne.
Muss man sich in einem solchen Fall doch auch um scheinbar so unwesentliche Dinge wie die Verpflegung von Passagieren und Besatzung kümmern. Geld verdienen wird das Bundesheer mit seinen drei Hercules also auf absehbare Zeit noch nicht.
Und das wiederum reißt ein Loch ins Budget. Denn die Hercules ist teuer. Eine Flugstunde kostet 8.300 Euro, Sprit und Instandhaltung eingerechnet. Wie viel der Betrieb des Gesamtsystems kostet, darüber macht das Bundesheer derzeit keine Angaben.
18.02.2004
Platter will sich mehrere Optionen offen halten
F-5 sind "ernst gemeinte" Variante - Noch keine Angaben zu Details
Wien - Eine "finanziell vertretbare Variante" ist das Ziel von Verteidigungsminister Günther Platter (V) für die Sicherung der Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007. Deshalb habe er eine praktisch fertige Vereinbarung über die weitere Wartung der Draken-Abfangjäger bisher nicht unterschrieben, so Platter am Mittwoch. Und deshalb habe er Verhandlungen mit der Schweiz darüber begonnen, vom westlichen Nachbarn möglicherweise F-5-Jets nach Österreich zu bekommen.
"Es ist mir wichtig, dass man Optionen zur Verfügung hat", so der Minister. Die F-5E "Tiger", so die offizielle Bezeichnung der Jets, seien aber mehr als nur eine Variante im Verhandlungsspiel. Es handle sich um eine "ernst gemeinte" Variante, betonte der Minister. Und: "Wenn F-5, dann so rasch wie möglich." Der Betrieb könnte noch heuer starten.
Keine Details
Details, wie eine F-5-Variante für Österreich aussehen könnte, wollte er aber unter Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht bekannt geben. Dies betrifft die Kosten genauso wie die Frage, ob die Maschinen gekauft oder gemietet würden oder die Frage nach der möglichen Anzahl. Fix sei nur, dass die Maschinen mit österreichischen Hoheitsabzeichen von österreichischen Piloten unter österreichischer Befehlsgewalt geflogen werden müssten. "Alles andere müssen die Experten verhandeln."
Auch einen Zeithorizont wollte der Minister nicht angeben. "Sobald wir ein Ergebnis haben, werden wir es öffentlich kund tun", meinte er. Und: "Ich lasse mich von niemandem in der Welt treiben. Denn durch Zeitdruck gibt es Ergebnisse, die schlussendlich nicht gut sind."
Platter betonte zudem, dass neben den F-5 auch die bisher bekannten Varianten weiter verhandelt würden. Das betrifft zum einen die Verlängerung der Wartungsvereinbarung für die Draken, die bisher an den finanziellen Vorstellungen der Verhandlungspartner gescheitert ist. Mitte März werde er auch nach Schweden fahren, bestätigte der Minister. Dabei werde es in erster Linie aber um andere Themen gehen.
Zur Frage, ob mit der F-5 auch das Einstiegspaket für die Eurofighter hinfällig werden könnte, meinte der Minister, es sei durchaus denkbar, dass trotzdem der eine oder andere Eurofighter schon vor der Liegerung der ersten eigenen Maschinen betrieben werden könnte. Die Frage des Einstiegspakets habe derzeit aber keine Priorität. Er wolle "Schritt für Schritt" vorgehen, und nun gehe es einmal darum, die Luftraumüberwachung sicher und lückenlos zu garantieren.
18.02.2004
Online-Shop für Jets, Hubschrauber und Panzer
Eidgenössisches Angebot im Netz - Angestrebt werde, so die homepage, ein "Verkauf von Regierung zu Regierung"
Wien - Das Kampfflugzeug "Tiger F-5E", für das sich das österreichische Bundesheer interessiert, steht ganz vorne in einem Katalog, in dem die Schweizer Armee ihre zur Veräußerung anstehenden Waffen aufgelistet hat. Neben den F-5E finden sich dort als Flugzeuge noch die "Hawk" als Schulflugzeug sowie die "Mirage III". Angeboten werden in dem auch im Internet abrufbaren Katalog aber auch Hubschrauber, Panzer und Minenwerfer - alles am besten im Geschäft von Regierung zu Regierung und nur nach Vorlage eines "end user certificate".
Verkauft werden Waffen, welche die Schweizer Armee nicht mehr unbedingt benötigt. "Abgebaut werden Waffensysteme, die durch die Verkleinerung der Armee überzählig sind oder durch neue Systeme abgelöst werden", heißt es auf der Homepage von "armasuisse". armasuisse ist das Beschaffungs- und Technologiezentrum des Schweizer Verteidigungsministeriums, des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
"Verkauf von Regierung zu Regierung"
"Angestrebt wird primär ein Verkauf von Regierung zu Regierung", heißt es wörtlich in dem Katalog Ansprechpartner für Interessenten ist die "Gruppe Rüstung" im Bundesamt für Luftwaffen- und Führungssysteme bzw. im Bundesamt für Waffensysteme und Munition. Von der Schweizer Armee akzeptiert wird aber auch die Einschaltung eines privaten "Agenten".
Zum Zustand der angebotenen Waffensysteme heißt es: "Bei den angebotenen Waffensystemen handelt es sich um gebrauchtes einsatzfähiges Material, welches sich teilweise noch in Nutzung befindet. Das Material wird von Spezialisten gewartet und befindet sich in einem guten Zustand" - eine Besichtigung sei jederzeit möglich. Angegeben wird auch die Stückzahl der zur Verfügung stehenden Rüstungsgüter, wobei sich diese ändern können.
Die Gruppe Rüstung bietet außerdem Unterstützung bei Wartungsarbeiten und Schulung an. Nicht angegeben sind im Katalog die Preise für die angebotenen Rüstungsgüter.
18.02.2004
F-5-Kampfjets sollen Lücke füllen
Die Höchstgeschwindigkeit der "Tiger"-Kampfjets liegt bei rund 1.700 km/h bzw. Mach 1,64.
Wien/Friesach - Das Bundesheer denkt nun doch daran, die Lücke zwischen den Draken und dem neuen Eurofighter mit einem dritten Typ zu füllen. Verteidigungsminister Günther Platter (V) verhandelt laut "Presse" (Mittwoch-Ausgabe) mit seinem Schweizer Amtskollegen Samuel Schmidt darüber, amerikanische F-5/Tiger aus eidgenössischen Beständen zu erwerben. Platter-Sprecherin Lisa Berger bestätigte am Dienstag ein Treffen der beiden Minister und Verhandlungen auf höchster Beamtenebene. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.
Auch Zweisitzer
Laut der Zeitung könnten die ersten Northrop F-5, die auch als Zweisitzer zur Verfügung stehen, bereits im heurigen Jahr in Österreich stationiert werden. In der Schweiz sollen die Maschinen außer Dienst gestellt werden.
Unter Zugzwang
Platter steht jedenfalls unter Zugzwang. Denn die altersschwachen Saab-Draken müssen vom österreichischen Bundesheer aus Altersgründen sukzessive außer Dienst gestellt werden. Geplant ist zwar, mit den Maschinen zumindest bis Ende 2005 zu fliegen, über die Verlängerung des dafür nötigen Wartungsvertrages wird nun aber seit mehr als einem halben Jahr erfolglos verhandelt. Die schwedische Seite verlange pro Jahr 20 Millionen Euro an Servicekosten.
US-Exportartikel
Der Northrop F-5-Kampfjet ist einer der am meist exportierten US-Jets. Die Entwicklung hat bereits 1954 begonnen, der Erstflug fand 1959 statt. Der Jet ist damit nur unwesentlich jünger als der Draken, der 1955 seinen Erstflug absolviert hat. Die Schweizer Flugzeuge, für die sich Österreich nun interessiert, sind freilich deutlich jünger: Sie wurden ab der zweiten Hälfte der siebziger Jahre in Dienst gestellt. Ingesamt wurden mehr als 2.600 F-5 gebaut. Geflogen wurden und werden sie neben der Schweiz und den USA von den Luftwaffen in Kanada, Griechenland, der Türkei, Norwegen, in den Niederlanden, auf den Philippinen, in Spanien und in Taiwan.
1.700 km/h
Die F-5E "Tiger" - so die offizielle Bezeichnung der Schweizer Maschinen - verfügen über zwei Triebwerke des US-Herstellers General Electric. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeugs liegt bei rund 1.700 km/h bzw. Mach 1,64. Die Maschine kann bei einer Reichweite von 1.056 Kilometern zwei Stunden in der Luft bleiben und eine Flughöhe von 16.000 Metern erreichen. Der Jet wird auch von der Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse" geflogen.
Ausmusterung
Die Schweizer Maschinen - insgesamt wurden 110 Ein- und Doppelsitzer beschafft - wurden im Eidgenössischen Flugzeugwerk Emmen endgefertigt, so Georg Mader, Österreich-Korrespondent des Fachmagazins "Jane's Defence Weekly". Die Jets seien in ausgezeichnetem Zustand, berichtet er. In der Schweiz sei man derzeit aber dabei, die Zahl der in Betrieb befindlichen Typen zu reduzieren. Geflogen werden sollen nur mehr die neueren F-18 und ein noch zu beschaffendes Flugzeug. 24 Stück F-5 werde die Schweiz vermutlich an die US-Navy verkaufen, Interesse habe auch Brasilien, so Mader.
Scheibner hält Vorgehen Platters für vernünftig
FP-Klubchef Herbert Scheibner begrüßt die Überlegungen, Schweizer F5-Maschinen als Übergangslösung bis zur vollen Einsatzfähigkeit der Eurofighter zu erwerben. Vor Beginn der Freiheitlichen Klubklausur in Friesach bezeichnete er das Vorgehen seines Nachfolgers Platter als "vernünftig". Auch er sei dafür, mehrere Optionen zu prüfen. Denn dadurch gehe in jedem Fall der Preis herunter.
Umstellung auf F5 nicht sehr aufwändig
Scheibner betonte gleichzeitig, dass seiner Information nach nicht nur in eine Richtung Verhandlungen geführt würden. Man müsse beachten, dass andere Optionen sehr sehr teuer kämen, meinte der Klubchef. Dass durch die Einführung eines neuen Systems hohe Umstellungs- und Einschulungskosten anfallen würden, relativierte der Klubobmann. Die F5 seien ein "eher älteres Gerät", daher würden die Aufwendungen vermutlich "nicht sehr aufwändig sein".
18.02.2004
Platter fängt Detailfragen ab
Minister Platter betont, dass neben den F-5 auch die bisher bekannten Varianten weiter verhandelt würden.
Wien - Eine "finanziell vertretbare Variante" ist das Ziel von Verteidigungsminister Günther Platter (V) für die Sicherung der Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007. Deshalb habe er eine praktisch fertige Vereinbarung über die weitere Wartung der Draken-Abfangjäger bisher nicht unterschrieben, so Platter am Mittwoch. Und deshalb habe er Verhandlungen mit der Schweiz darüber begonnen, vom westlichen Nachbarn möglicherweise F-5-Jets nach Österreich zu bekommen.
F-5E "Tiger" aber mehr als nur eine Variante
"Es ist mir wichtig, dass man Optionen zur Verfügung hat", so der Minister. Die F-5E "Tiger", so die offizielle Bezeichnung der Jets, seien aber mehr als nur eine Variante im Verhandlungsspiel. Es handle sich um eine "ernst gemeinte" Variante, betonte der Minister. Und: "Wenn F-5, dann so rasch wie möglich." Der Betrieb könnte noch heuer starten.
Details werden nicht verraten
Details, wie eine F-5-Variante für Österreich aussehen könnte, wollte er aber unter Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht bekannt geben. Dies betrifft die Kosten genauso wie die Frage, ob die Maschinen gekauft oder gemietet würden oder die Frage nach der möglichen Anzahl. Fix sei nur, dass die Maschinen mit österreichischen Hoheitsabzeichen von österreichischen Piloten unter österreichischer Befehlsgewalt geflogen werden müssten. "Alles andere müssen die Experten verhandeln."
"Durch Zeitdruck gibt es Ergebnisse, die schlussendlich nicht gut sind"
Auch einen Zeithorizont wollte der Minister nicht angeben. "Sobald wir ein Ergebnis haben, werden wir es öffentlich kund tun", meinte er. Und: "Ich lasse mich von niemandem in der Welt treiben. Denn durch Zeitdruck gibt es Ergebnisse, die schlussendlich nicht gut sind."
Weitere Varianten bleiben im Köcher
Platter betonte zudem, dass neben den F-5 auch die bisher bekannten Varianten weiter verhandelt würden. Das betrifft zum einen die Verlängerung der Wartungsvereinbarung für die Draken, die bisher an den finanziellen Vorstellungen der Verhandlungspartner gescheitert ist. Mitte März werde er auch nach Schweden fahren, bestätigte der Minister. Dabei werde es in erster Linie aber um andere Themen gehen.
Einstiegspaket derzeit keine Priorität
Zur Frage, ob mit der F-5 auch das Einstiegspaket für die Eurofighter hinfällig werden könnte, meinte der Minister, es sei durchaus denkbar, dass trotzdem der eine oder andere Eurofighter schon vor der Lieferung der ersten eigenen Maschinen betrieben werden könnte. Die Frage des Einstiegspakets habe derzeit aber keine Priorität. Er wolle "Schritt für Schritt" vorgehen, und nun gehe es einmal darum, die Luftraumüberwachung sicher und lückenlos zu garantieren.
"Wenn man will, ist viel möglich"
Die Umsetzung einer Abfangjäger-Übergangslösung mit F-5 aus der Schweiz müsste laut Verteidgungsminister jedenfalls möglich sein. Argumente, die nötigen Schulungen auf einen dritten Typ - neben dem Draken und dem künftigen Eurofighter - würden die Luftstreitkräfte überfordern, will er nicht gelten lassen. "Wenn man will, ist viel möglich", meinte Platter am Mittwoch. Wie die praktische Umsetzung erfolgen könnte, müsse nun auf Expertenebene verhandelt werden.
Minister betont Qualität der F-5E
Der Minister wies auch Bedenken wegen des Alters der F-5 zurück. "Faktum ist, dass die F-5 in 25 Staaten im Einsatz ist. Von der Qualität dieser Luftraumüberwachungs-Flugzeuge habe ich keine Sorge, dass die aktive Luftraumüberwachung nicht gut gemacht werden könnte."
Mit Kommentaren zur Verantwortung für die nunmehrige Situation der Luftraumüberwachung - um eine Lücke zu vermeiden, muss rasch eine Lösung gefunden werden - ist Platter zurückhaltend. "Mir wäre lieber gewesen, wenn die gesamten Entscheidungen vor Jahren gefallen wären."
ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer begrüßte die Aufnahme der Verhandlungen über die F-5. "Dadurch wird die Verhandlungsposition Österreichs eindeutig gestärkt", meinte er. Durch den Einsatz der F-5-Jets in Österreich wäre eine lückenlose, sichere, aber auch preisgünstige Luftraumüberwachung garantiert.
18.02.2004
Northrop Grumman F-5E
Auch Österreich hat sich schon einmal für die F-5 interessiert: In der ersten Hälfte der achtziger Jahre war der US-Jet vor allem von ÖVP-Seite als Alternative zum Draken forciert worden.
Wien - Der Northrop F-5-Kampfjet, für den sich das österreichische Bundesheer nun als Übergangslösung bis zum Eintreffen der Eurofighter bemüht, ist einer der am meist exportierten US-Jets. Die Entwicklung hat bereits 1954 begonnen, der Erstflug fand 1959 statt. Der Jet ist damit nur unwesentlich jünger als der Draken, der 1955 seinen Erstflug absolviert hat. Die Schweizer Flugzeuge, für die sich Österreich nun interessiert, sind freilich deutlich jünger: Sie sind vom Typ F-5E und wurden ab der zweiten Hälfte der siebziger Jahre in Dienst gestellt.
Mehr als 2.600 Stück gebaut
Ingesamt wurden von Northrop Grumman mehr als 2.600 Stück des leichten Jägers gebaut. Geflogen wurden und werden sie neben der Schweiz und den USA in einer ganzen Reihe weiterer Länder, darunter Kanada, Griechenland, die Türkei, Norwegen, die Niederlande, die Philippinen, Spanien, Südkorea, Marokko, Thailand, Chile und Taiwan. Zahlreiche Länder darunter haben noch Verbesserungs- und Modernisierungsprogramme laufen, sodass der Typ wohl noch einige Jahre im Einsatz sein wird.
Auch Österreich war schon interessiert
Auch Österreich hat sich schon einmal für die F-5 interessiert: In der ersten Hälfte der achtziger Jahre war der US-Jet vor allem von ÖVP-Seite als Alternative zum Draken forciert worden.
Triebwerke ohne Nachbrenner
Die F-5E "Tiger" - so die offizielle Bezeichnung der Schweizer Maschinen - verfügt über zwei Triebwerke des US-Herstellers General Electric. Dabei handelt es sich um Triebwerke, wie sie auch in den Saab 105 des österreichischen Bundesheeres zum Einsatz kommen, dort allerdings ohne Nachbrenner. Für das österreichische Bundesheer könnte dies den Vorteil bieten, dass die Ausbildung der Techniker weniger aufwändig wäre als bei einem komplett neuen Typ.
Mach 1,64 Höchstgeschwindigkeit
Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeugs liegt bei rund 1.700 km/h bzw. Mach 1,64. Die Maschine kann bei einer Reichweite von 1.056 Kilometern zwei Stunden in der Luft bleiben und eine Flughöhe von 16.000 Metern erreichen. Eingesetzt wird der Jet in der Schweiz für Luftkampfaufgaben. Die Maschine wird auch von der Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse" geflogen.
Die Schweizer Maschinen - insgesamt wurden 110 Ein- und Doppelsitzer beschafft - wurden im Eidgenössischen Flugzeugwerk Emmen endgefertigt, so Georg Mader, Österreich-Korrespondent des Fachmagazins "Jane's Defence Weekly" auf Anfrage. Die Jets seien in ausgezeichnetem Zustand, berichtet er.
In der Schweiz sei man derzeit aber dabei, die Zahl der in Betrieb befindlichen Typen zu reduzieren. Geflogen werden sollen nur mehr die neueren F-18 und ein noch zu beschaffendes Flugzeug. 32 Stück F-5 werde die Schweiz an die US-Navy verkaufen. Interesse habe auch Brasilien, so Mader.
18.02.2004
SPÖ: Regierung bei Jets "grob fahrlässig"
Bei der Eurofighter-Beschaffung handle es sich um die "teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik", fürchtet Wehrsprecher Gaal.
Wien - "Grob fahrlässigen" Umgang mit Steuergeldern wirft die SPÖ der Regierung angesichts der Überlegungen für die Nutzung von Schweizer F-5-Jets als Übergangslösung für die Luftraumüberwachung. "Mit jedem neuen Detail zum Beschaffungsvorgang rund um den Eurofighter-Deal wird das Ausmaß des Desasters deutlicher", so Wehrsprecher Anton Gaal. Bei der Eurofighter-Beschaffung handle es sich um die "teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik".
"Faschingsscherz"
"Beinahe wie ein Faschingsscherz" erscheint es für Gaal dabei, dass Verteidigungsminister Günther Platter (V), dass nun Minister Platter jene "Uralt-Flugzeuge" in Dienst stellen wolle, die 1985 auf Grund der schwächeren Leistung gegenüber dem Draken ausgeschieden wurden.
Ambrozy fordert ein "Stornierungsfax"
Zu Wort gemeldet hat sich auch der wahlkämpfende Kärntner SPÖ-Chef Peter Ambrozy. Er sagte ein striktes Nein zu den Plänen Ambrozys. Er verwies auf die Folgekosten der Eurofighter-Entscheidung und forderte die "Stornierung der Eurofighter und einen Umstieg auf einen billigeren Anbieter". Die ständigen Verzögerungen brächten nur Kosten und seien ein Grund, aus dem Vertrag mit EADS auszusteigen. Auch andere Länder hätten "nichts als Probleme" mit dem "lahmen" Eurofighter. Solange den Pensionisten Geld weg genommen werde, sei es unverständlich, dass Milliarden zum Fenster hinausgeworfen werden.
18.02.2004
Grüne: Eurofighter-Ausstieg "Gebot der Stunde"
"EADS hätte niemals den Zuschlag erhalten dürfen", meint Kogler.
Wien - Auch die Grünen fordern nach dem Bekanntwerden der Überlegungen für eine Abfangjäger-Übergangslösung mit F-5 aus der Schweiz nun einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag. "Mit dem nunmehr offensichtlichen Scheitern der sogenannten 'Übergangslösung' mit EADS-Eurofighter, ist endgültig klar, dass EADS unter Berücksichtigung aller Ausschreibungskriterien niemals hätte den Zuschlag erhalten dürfen", so der Abgeordnete Werner Kogler am Mittwoch.
"Größte Schiebung der Republiksgeschichte"
"Es handelt sich also um die größte Schiebung der Republiksgeschichte, die im Rahmen eines Vergabeverfahrens stattgefunden hat." Kogler betonte, Eurofighter-Anbieter EADS wäre laut Ausschreibung verpflichtet gewesen, ab 2005 Kampfflugzeuge zu liefern. Nachdem das nicht möglich war, sei ausschreibungswidrig die sogenannte "Übergangslösung" angedacht worden, wonach Eurofighter von anderen Armeen gemietet werden sollten. "Platter soll endlich die Gründe für dieses Desaster rund um den Typ Eurofighter offen legen. Es besteht nämlich der dringende Verdacht, dass er dies deshalb unterlässt, weil damit die Rechtswidrigkeit des Zuschlags an EADS offenkundig werden würde", so Kogler.
18.02.2004 SPÖ
Eurofighter-Desaster wird immer größer
Nun wird eine Draken-Nachfolge gesucht. Die Folgekosten des Eurofighter-Ankaufs summieren sich. SPÖ-Wehrsprecher Gaal ortet "grob fahrlässigen" Umgang mit Steuergeldern.
Das österreichische Bundesheer will die Lücke zwischen den Draken und dem neuen Eurofighter offenkundig übergangsmäßig mit einem dritten Typ füllen: Den amerikanischen F-5 aus Schweizer Bestand. Für SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal wird wieder einmal "das Ausmaß des Desasters" deutlich, er ortet "grob fahrlässigen Umgang mit Steuergeldern". "Ein Scherz" ist für Gaal, dass Verteidigungsminister Platter nun jene "Uralt-Flugzeuge" in Dienst stellen will, die 1985 auf Grund der schwächeren Leistung gegenüber dem Draken ausgeschieden sind.
Ambrozy fordert Stornierung der Eurofighter
Kärntens SPÖ-Chef Peter Ambrozy sagte ein striktes Nein zu den Plänen des Verteidigungsministers. Er verwies auf die Folgekosten der Eurofighter-Entscheidung und forderte die "Stornierung der Eurofighter und einen Umstieg auf einen billigeren Anbieter".
19.02.2004
Platter: F-5-Jets sind "ernst gemeinte Variante"
Der Verteidigungsminister bestätigt Verhandlungen über einen Ankauf der Schweizer F-5-Jets. Die SPÖ spricht von einem "grob fahrlässigen Umgang" mit Steuergeldern.
WIEN (red). Verteidigungsminister Platter hat heute einen „Presse“-Bericht bestätigt, wonach er mit der Schweiz über den Kauf von F-5-Jets als Ersatz für die alterschwachen Draken verhandle. Die Schweizer Jets seien eine „ernst gemeinte Variante“, sagte Platter, nicht bloß eine Option im Verhandlungsspiel.
Die Lücke, die für die Sicherung der Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007 klafft, müsste „finanziell vertretbar“ gefüllt werden, erklärte Platter. Deshalb habe er eine praktisch fertige Vereinbarung über die weitere Wartung der Draken-Abfangjäger bisher nicht unterschrieben. Details, wie eine F-5-Variante für Österreich aussehen könnte, wollte er aber unter Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht bekannt geben.
Platter betonte zudem, dass neben den F-5 auch die bisher bekannten Varianten weiter verhandelt würden. Das betrifft auch die Verlängerung der Wartungsvereinbarung für die Draken, die bisher an den finanziellen Vorstellungen der Verhandlungspartner gescheitert ist.
Von einem „grob fahrlässigen Umgang“ mit Steuergeldern spricht die SPÖ im Zusammenhang mit der F-5-Variante als Übergangslösung für die Luftraumüberwachung. "Mit jedem neuen Detail zum Beschaffungsvorgang rund um den Eurofighter-Deal wird das Ausmaß des Desasters deutlicher", so Wehrsprecher Anton Gaal in einer Aussendung.
Der Deal war das beherrschende Thema eines Gesprächs zwischen Platter und seinem Schweizer Amtskollegen Samuel Schmidt, das am Montag Abend streng vertraulich in Zürich stattgefunden hat. Dabei sind auf der politischen Ebene die beiden Ressortchefs einander sehr nahe gekommen. Am Dienstag wurden in Wien auf Anfrage der "Presse" von der Pressesprecherin des Verteidigungsministers Lisa Berger das Treffen und Verhandlungen über die F-5 bestätigt.
Österreich hätte nach jüngstem Stand der Gespräche als weltweit einziges Land, in dem die Draken überhaupt noch im Einsatz sind, pro Jahr 20 Millionen Euro an Servicekosten bezahlen müssen.
Ironie der Geschichte: Die F-5 waren rund um die Jahreswende 1984/85 Gegenstand heftiger politischer Debatten in Österreich. Die ÖVP, mit dem damaligen steirischen Landeshauptmann Josef Krainer als Speerspitze, plädierte für den Kauf der US-Jets - anstelle der schwedischen Draken, für die sich die rot-blaue Koalition unter Fred Sinowatz entschieden hatte.
Die F-5 ist mit ihrem Jungfernflug am 30. Juli 1959 nur um vier Jahre jünger als der Draken, der am 25. Oktober 1955 erstmals abgehoben hat. Sie verfügt zwar über zwei Triebwerke, bleibt aber dennoch hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit (1743 km/h) hinter dem Draken (2125 km/h) zurück. Die F-5, von der 2622 Exemplare gebaut wurden, soll freilich noch bis zum Jahr 2010 in mehreren Ländern geflogen werden.
Die Schweiz hat die F-5 in den Jahren 1976, 1983 und 1985 in Dienst gestellt - und laut eigenen Angaben gute Erfahrungen mit dem leichten und im Betrieb vergleichsweise relativ kostengünstigen Tiger gemacht. Einziges Manko: Von den ursprünglich 110 gekauften Kampfflugzeugen sind mittlerweile sieben durch Unfälle verloren gegangen.
19.02.2004
Alte Jets aus der Schweiz als Notlösung
WIEN. Verteidigungsminister Günther Platter ist bei der Suche nach einer Notlösung zwischen Draken-Ablöse und Eurofighter-Lieferung in der Schweiz fündig geworden.
Die ersten Eurofighter sollen 2007 geliefert, die letzten Draken im kommenden Jahr außer Dienst gestellt werden. Zuletzt hat Platter zur Überbrückung dieser zeitlichen Lücke in der Luftraumüberwachung heftige Verhandlungen einerseits mit den vier Eurofighter-Erzeugerländern, andererseits mit der schwedischen Saab (Draken) geführt.
Letztere sollen für die Verlängerung des Draken-Wartungsvertrages rund 20 Mill. Euro pro Jahr verlangt haben. Seitens der Eurofighter-Länder gab es aus England und Deutschland positive Signale, wenn es um Leihjets geht. Doch deren Forderungen dürften noch deutlich weiter weg von jener "finanziell vertretbaren Variante" sein, die Platter nun bei seinem Schweizer Amtskollegen Samuel Schmidt sucht.
Die Eidgenossen hätten US-Jets des Typs F-5E "Tiger", die man kurzfristig zur Verfügung stellen könnte. Über Stückzahl, Kosten und Wartungsmodalitäten wollte Platter zunächst keine Angaben machen. Fest steht, dass die F-5 mit Erstflug 1959 grundsätzlich kaum jünger als der Draken (1955) ist. Sie ist allerdings noch in zahlreichen Ländern im Einsatz, wurde deshalb laufend modernisiert. Die Schweizer Jets sind zwischen 20 und 27 Jahren alt.
Bedenken, dass die Luftstreitkräfte durch die nötigen Schulungen auf einen dritten Typ überfordert sein könnten, lässt Platter nicht gelten.
Für SP-Wehrsprecher Anton Gaal ist die Idee Platters "beinahe ein Faschingsscherz", weil dieser "Uralt-Flugzeuge" in Dienst stellen wolle, die 1985 wegen der schwächeren Leistung gegenüber dem Draken ausgeschieden wurden.
Die Grünen wollen den Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag. Deren Anbieter EADS wäre gemäß Ausschreibung verpflichtet gewesen, ab 2005 zu liefern, so Wirtschaftssprecher Werner Kogler. Nunmehr sei offensichtlich auch die "Übergangslösung" gescheitert, womit der dringende Verdacht bestehe, dass der Zuschlag für EADS rechtswidrig gewesen sei.
19.02.2004
"Wenn F-5, dann so rasch wie möglich"
Verteidigungsminister Platter verhandelt neue Variante mit der Schweizer Luftwaffe - SP spricht von "Uraltflugzeug"
Wien - "Finanziell vertretbar" soll die Variante sein, die Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) für die Sicherung der Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007 sein. Deshalb habe er eine praktisch fertige Vereinbarung über die weitere Wartung der Draken-Abfangjäger bisher nicht unterschrieben, erklärte Platter am Mittwoch
Der Minister bestätigte Verhandlungen mit der Schweiz über F-5-Jets. Die F-5 "Tiger" seien eine "ernst gemeinte" Variante. Und: "Wenn F-5, dann so rasch wie möglich." Der Betrieb könnte demnach noch heuer starten. Details, etwa ob die Maschinen gekauft oder gemietet würden oder die Frage nach der möglichen Anzahl gab er nicht bekannt.
Bei den Oppositionsparteien SPÖ und Grüne sorgt die geplante Nutzung von Schweizer F-5-Jets für Aufregung. "Mit jedem neuen Detail zum Beschaffungsvorgang rund um den Eurofighter-Deal wird das Ausmaß des Desasters deutlicher", sagte Wehrsprecher Anton Gaal. Bei der Eurofighter-Beschaffung handle es sich um die "teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik". Für Gaal erscheint es "beinahe wie ein Faschingsscherz", dass Platter jene "Uraltflugzeuge" in Dienst stellen wolle, die 1985 aufgrund der schwächeren Leistung gegenüber dem Draken ausgeschieden wurden.
Auch die Grünen forderten - wieder einmal - den Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag. "Mit dem nunmehr offensichtlichen Scheitern der so genannten ,Übergangslösung' mit EADS-Eurofighter, ist endgültig klar, dass EADS unter Berücksichtigung aller Ausschreibungskriterien niemals hätte den Zuschlag erhalten dürfen", sagte der Budgetsprecher der Grünen, Werner Kogler. Er sieht "die größte Schiebung der Republiksgeschichte, die im Rahmen eines Vergabeverfahrens stattgefunden hat".
19.02.2004
F-5: Kritik der Opposition an Übergangs-Jets
Dass Österreich nun eine Übergangslösung zwischen Draken und Eurofightern braucht, wird gerügt.
WIEN (red.). Großen Widerhall fand am Mittwoch ein Exklusivbericht der "Presse", wonach Österreich bis zum Eintreffen der Eurofighter im Jahr 2007 gebrauchte US-Kampfflieger vom Typ F-5 als Übergangslösung kaufen könnte. Mit der Schweiz wird darüber nach dem bisher erfolglosen Bemühen um eine Verlängerung des Wartungsvertrages für die Draken-Abfangjäger verhandelt.
Für die Opposition ist dies ein Ausdruck des Scheiterns und Anlass für den Ruf nach einem Eurofighter-Ausstieg. So meinen die Grünen, dass der Eurofighter-Ausstieg sogar "Gebot der Stunde" sei. Mit dem nunmehr offensichtlichen Scheitern einer Übergangslösung mit dem Eurofighter-Anbieter EADS sei klar geworden, dass dieser niemals den Zuschlag hätte erhalten dürfen, so Abgeordneter Werner Kogler. Denn laut Ausschreibung wäre EADS verpflichtet gewesen, schon ab 2005 Kampfflieger zu liefern.
Auch die SPÖ wirft der Regierung "grob fahrlässigen Umgang mit Steuergeldern" vor. Der Kauf sei die "teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik", meinte Wehrsprecher Anton Gaal.
Luftwaffen-Chef Generalmajor Erich Wolf sagte im ORF-Fernsehen hingegen, er könne sich durchaus vorstellen, dass Österreichs Luftraum mit der F-5 bis 2007/2008 effizient überwacht werde. Und es sei auch denkbar, aus Kostengründen die Jets in der Schweiz warten zu lassen.
FP-Klubchef (und Ex-Verteidigungsminister) Herbert Scheibner begrüßte das Vorgehen des Verteidigungsressorts. Die Umstellung vom Draken auf den F-5 sei nicht sehr aufwendig. Verteidigungsminister Günther Platter hält die "F-5-Tiger" für eine "finanziell vertretbare Variante".
22.02.2004
Bundesheer: Vorbereitungen auf Luftzielschießen
Heute beginnen auf dem Schießplatz Oggau im Burgenland die Vorbereitungen für das alljährliche Fliegerabwehr-Luftzielschießen. Soldaten aus ganz Österreich absolvieren mit den Fliegerabwehr-Waffensystemen des Bundesheeres ihre Schießverpflichtung im scharfen Schuss.
Scharfer Schuss
Soldaten aus ganz Österreich absolvieren mit den Fliegerabwehr-Waffensystemen des Bundesheeres ihre Schießverpflichtung im scharfen Schuss.
Mehrere Stunden
Geschossen wird von Dienstag bis Donnerstag in der Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr und am Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr.
Sperrgebietsverordnung
Für die Dauer des Schießens besteht für den Schießplatz Oggau eine Sperrgebietsverordnung, die mit Hinweistafeln gekennzeichnet ist. Durch den Einsatz der Flugzeuge und das Schießen kann es zu Lärmbelästigungen kommen.
24.02.2004
Kaufen London und Berlin weniger Jets?
Neue Probleme drohen dem Prestigeprojekt der europäischen Rüstung, dem Eurofighter.
Die Bestellung der Kampfjets belastet die beteiligten Staaten mit Milliardenbeträgen.
Deutschland und Großbritannien könnten laut "Spiegel" versuchen, die Zahl der bestellten Jets zu senken.
Das würde das schwer zu finanzierende Projekt weiter belasten.
24.02.2004
Werden weniger Flieger geordert?
Ministerium weist Bericht über weniger Eurofighter zurück.
Rund um das Mammut- und Langzeitprojekt Eurofighter gibt es wieder Gerüchte. Das deutsche Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe davon, dass sowohl Deutschland als auch Großbritannien bei dem Projekt, das vor rund 20 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, bremsen.
Seitdem Deutschlands Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) drastische Sparmaßnahmen bei der Bundeswehr angekündigt hat, verstummen die Gerüchte nicht, dass Berlin weniger als die bisher angekündigten 180 Eurofighter kaufen wird.
"Achse" Berlin - London
Konkret berichtet der "Spiegel", es gebe immer mehr Signale vom Projektpartner Großbritannien für eine Kürzung seines Anteils, die Deutschland ebenfalls Abstriche am Bestellvolumen ermöglichen würde.
Der britische Verteidigungsminister Geoffrey Hoon wolle das Produktionstempo drosseln und habe bei entsprechenden Sondierungen im Bundestag keinen Protest vernommen. Daher könne auch Struck die deutsche Bestellung ohne größere Kritik der Opposition reduzieren.
Ballast in Verteidigungsbudgets
Die Bestellung des Eurofighters belastet die Verteidigungsetats der beteiligten Nationen mit Milliardenbeträgen, die in den kommenden Jahren fällig werden. An dem Projekt sind neben Deutschland und Großbritannien auch Spanien und Italien beteiligt.
Vor allem Großbritannien will unbestätigten Berichten zufolge die Belastung durch das Projekt verringern, wozu auch Deutschland bereit sein dürfte. Da mit der Ankündigung einer Revision der Vereinbarungen jedoch finanzielle und politische Lasten verbunden sind, schrecken beide Länder bisher davor zurück.
Berlin dementiert
Das Verteidigungsministerium in Berlin wies den Bericht mittlerweile zurück. Die Luftwaffe habe Bedarf für 180 Maschinen, hieß es aus dem Ministerium, das auf die vertraglichen Verpflichtungen hinwies.
Neues Feilschen um Produktion?
In Nachverhandlungen mit der Industrie würde es dann nicht nur um die finanziellen Auswirkungen einer Stückzahländerung gehen, sondern auch um die Produktionsanteile der beteiligten Firmen und damit um Aufträge und Arbeitsplätze, so der "Spiegel".
Zum Herstellerkonsortium gehören der europäische Konzern EADS, das britische BAE Systems und das italienische Alenia Aerospazio.
London hat 232 Jets bestellt
Die Gesamtkosten der 180 deutschen Maschinen werden vom Verteidigungsministerium bis zum Jahr 2012 mit rund 18 Milliarden Euro beziffert, der Bundesrechnungshof rechnet mit 24 Milliarden und empfiehlt eine geringere Stückzahl. Großbritannien hat 232 Maschinen bestellt.
Erste Maschinen bereits ausgeliefert
Die Bestellungen aller vier Partner sind in mehrere Tranchen aufgeteilt. Aus der ersten Tranche sind bereits Flugzeuge ausgeliefert. Bevor die zweite Tranche vertraglich fixiert wird, will Großbritannien offenbar Veränderungen bei der Ausstattung der bestellten Maschinen und eine Verzögerung der Produktion und damit der finanziellen Belastungen erreichen.
Dem "Spiegel" zufolge hat Struck seinem britischen Kollegen Hoon zugesagt, den britischen Wunsch nach einer "Programmänderung" zu prüfen. Das muss aber nicht eine Veränderung der Stückzahl bedeuten.
24.02.2004
Suche nach Übergangslösung
Platter muss bald über eine Zwischenlösung entscheiden. Herbe Kritik der Opposition.
Das Bundesheer denkt daran, die Lücke zwischen den Draken und dem neuen Eurofighter mit einem dritten Typ zu füllen. Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) bestätigte vor wenigen Tagen, dass es mit der Schweiz Verhandlungen darüber gibt, den amerikanischen F-5 "Tiger" aus eidgenössischen Beständen zu erwerben.
Bereits heuer?
Die ersten Northrop F-5, die auch als Zweisitzer zur Verfügung stehen, könnten noch heuer in Österreich stationiert werden. In der Schweiz sollen die Maschinen außer Dienst gestellt werden.
"Teuerste Fehlentscheidung"
Scharfe Kritik für diesen Plan hagelte es von der Opposition. Die SPÖ sprach von "grob fahrlässigem" Umgang mit Steuergeldern.
"Mit jedem neuen Detail zum Beschaffungsvorgang rund um den Eurofighter-Deal wird das Ausmaß des Desasters deutlicher", so SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal. Bei der Eurofighter-Beschaffung handle es sich um die "teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik".
Grüne: Aus Eurofighter-Vertrag aussteigen
Auch die Grünen fordern nun einen Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag. "Mit dem nunmehr offensichtlichen Scheitern der so genannten 'Übergangslösung' mit EADS-Eurofighter ist endgültig klar, dass EADS unter Berücksichtigung aller Ausschreibungskriterien den Zuschlag niemals hätte erhalten dürfen", so der Nationalratsabgeordnete Werner Kogler am Mittwoch.
Platter unter Zugzwang
Platter steht jedenfalls unter Zugzwang. Denn die altersschwachen Saab Draken müssen vom Bundesheer aus Altersgründen sukzessive außer Dienst gestellt werden. Geplant ist zwar, mit den Maschinen zumindest bis Ende 2005 zu fliegen.
Über die Verlängerung des dafür nötigen Wartungsvertrages wird nun aber seit mehr als einem halben Jahr erfolglos verhandelt. Die schwedische Seite verlange pro Jahr 20 Millionen Euro an Servicekosten.
"In ausgezeichnetem Zustand"
Die Schweizer Maschinen - insgesamt wurden 110 Ein- und Doppelsitzer beschafft - wurden im eidgenössischen Flugzeugwerk Emmen endgefertigt, so Georg Mader, Österreich-Korrespondent des Fachmagazins "Jane's Defence Weekly". Die Jets seien in ausgezeichnetem Zustand, berichtet er.
In der Schweiz sei man derzeit aber dabei, die Zahl der in Betrieb befindlichen Typen zu reduzieren. Geflogen werden sollen nur noch die neueren F-18 und ein noch zu beschaffendes Flugzeug.
Als "Feinddarsteller" in die USA?
24 Stück F-5 werde die Schweiz vermutlich an die US-Navy als "Feinddarsteller" verkaufen, Interesse habe auch Brasilien, so Mader.
24.02.2004
Rauen soll Kosten senken
Aloysius Rauen wird im Mai neuer Eurofighter-Chef.
Der EADS-Manager Aloysius Rauen wird künftig die Eurofighter-Gesellschaft leiten. Damit gibt der am Bau des Kampfflugzeugs beteiligte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS den Startschuss zu einer stärkeren Integration des Projekts, um auf diese Weise Kosten zu senken.
"Aloysius Rauen wird ab 1. Mai Chef der Eurofighter-Gesellschaft", sagte ein EADS-Sprecher am Wochenende.
Mehr Effizienz angepeilt
Zugleich solle die Gesellschaft mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden. "Damit können wir besser auf die Anforderungen unserer Kunden reagieren", fügte der EADS-Sprecher hinzu. Das gesamte Eurofighter-Projekt solle integriert und effizienter gestaltet werden.
Der künftige Eurofighter-Chef Rauen leitete bisher die EADS-Militärflugzeugsparte und ist zudem seit Juli 2003 Vorsitzender der EADS-Deutschland-Tochter.
Der 47-jährige EADS-Manager löst an der Eurofighter-Spitze Filippo Bagnato ab, der seit September 2002 die Gesellschaft führt.
Zu hohe Kosten
Hintergrund des Managerwechsels sind die Wünsche der am Eurofighter beteiligten Staaten, die seit längerem auf Kostensenkungen drängen. EADS will seit geraumer Zeit die Produktion des Eurofighters, an der BAE Systems und Alenia Aerospazio beteiligt sind, bündeln und damit die Herstellungskosten des Kampfjets drücken.
Politisches, nicht ökonomisches Projekt
Das Eurofighter-Projekt, dessen Anfänge bereits rund 20 Jahre zurückliegen, ist stark politisch geprägt. So wurde beispielsweise auf eine gemeinsame Endproduktion verzichtet, um nationale Interessen der vier beteiligten Staaten Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien zu wahren.
So verfügt jede Nation über eine eigene Endmontage - mit entsprechenden Auswirkungen auf die Projektkosten.
Insgesamt sollen 620 Eurofighter gebaut werden. Allein Deutschland hat sich zur Abnahme von 180 Stück verpflichtet. Österreich will 18 der Jets kaufen.
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