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Österreichische Militärluftfahrt in Politik und Medien VIII 2005 |
01.08.2005
SPÖ will F5 statt Eurofighter
Rechnungshofsprecher Günther Kräuter fordert Schweizer Lösung
SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter fordert, dass das Bundesheer auf den Eurofighter verzichten und stattdessen das Leasing der Abfangjäger aus der Schweiz verlängern soll. Der Rechnungshof solle als Entscheidungsgrundlage die Kosten beider Varianten gegenüberstellen.
Durch aktuelle militärische Kooperationsvereinbarungen zwischen der Schweiz, Italien und Frankreich liege "für einen Eurofighter-Ausstieg gerade noch rechtzeitig ein internationaler Modellfall für eine österreichisch-schweizerische Partnerschaftslösung auf dem Tisch", so Kräuter. Er gehe davon aus, dass allein die "nackten Betriebskosten" für die Eurofighter die Kosten für ein Gesamtpaket mit der Schweiz "um Welten" übersteigen würden.
Die Heerespiloten sind zufrieden mit ihren Schweizer Miet-Jets, die seit einem Monat in der Luftraumüberwachung eingesetzt werden. Das Bundesheer hat insgesamt zwölf Maschinen des amerikanischen Typs F-5E aus der Schweiz gemietet, die die Draken derzeit ersetzen.
01.08.2005
Heeres-Transporter brachten private Flugzeuge gratis nach Moskau
„Es ist toll gelaufen.“ Damit meint Michael Gaisbacher, Sprecher des Österreichischen Aero-Club Wien, nicht nur die Teilnahme von vier Sportlern an der Segelkunstflug-WM in Russland.
Vier steirische Segelkunstflieger (Konrad Zeiler, Dietmar Pall, Martin Strimitzer und Ewald Roithner), die derzeit das österreichische Nationalteam bilden, nahmen vom 20. bis 30. Juli am den 11. World Glider Aerobatic Champion ship am Drakino Airfield in Serpukhov in Russland teil. Eine Autoanreise sei aus Kostengründen unmöglich gewesen, ohne Hilfe des Heeres wäre die Weltmeisterschaft ohne österreichische Teilnahme über die Bühne gegangen, weiß Gaisbacher.
Retter in der Not war das Bundesheer, das diese Transportflüge nach Moskau (vier Stunden Hinflug, zwei Stunden Aufenthalt, vier Stunden Rückflug) mit einer Hercules C-130 Transportmaschine als „Ausbildungsflug“ deklarierte. Und so dem privaten Verein kräftig sparen half. Normalerweise wird eine Flugstunde mit der Hercules mit 7000 Euro veranschlagt, den Club hätte das also 70.000 Euro gekostet.
Der Aero-Club kam wesentlich günstiger davon. Privat beglichen wurden demnach lediglich die Start- und Landegebühren am Flughafen in Moskau. Kosten: knapp mehr als 1000 Euro.
Heeresintern sorgt die Bevorzugung für die Privatflieger für Turbulenzen. Heeressportler, die ebenfalls an internationalen Meisterschaften teilnehmen, müssen den Transport ihrer Geräte nicht nur selber organisieren, sondern auch aus eigener Tasche begleichen. Unterstützung in Form des Transportes war im Vorjahr ebenso wie in diesem Jahr von höchster Stelle abgelehnt worden.
Ungereimtheiten
Wenig Freude mit dem Transport der Privatmaschinen scheint auch das Kommando Luftstreitkräfte (LuSt) in Langenlebarn (Niederösterreich) gehabt zu haben. Die Ablehnung des Ansuchens umschreibt ein Sprecher des Kommandos heute allerdings mit „Ungereimtheiten, die es über die Transportmöglichkeiten“ gegeben habe und dass „grundsätzlich das Ministerium für Unterstützungsleistungen außerhalb des Heeres“ zuständig sei.
Das Verteidigungsministerium in Wien scheint dieser Zuständigkeit nachgekommen zu sein – und soll die Genehmigung per Weisung erteilt haben. „Das mit der Weisung ist ein Gerücht, dem Antrag hat das Luftstreitkräftekommando statt gegeben“, spielt Ministersprecherin Ute Axmann den Ball zurück.
Ungeachtet dessen ist für heute der Rücktransport der Segelkunstflieger via Moskau nach Österreich angesetzt. Auch dafür wird wieder eine Hercules C-130 eingesetzt.
02.08.2005
Heeres-Hercules macht Gratis-Flüge für privaten Verein
Während Heeres-Sportler Fahrten zu Wettkämpfen selber organisieren und bezahlen müssen, stellte die Heeresführung einem privaten Fliegerclub Hercules-Transportmaschinen gratis zur Verfügung.
7000 Euro soll eine Flugstunde mit den vor zwei Jahren gebraucht angekauften Hercules C-130 Transportmaschinen kosten. Dem Österreichischen Aero-Club Wien, der kürzlich mit vier Sportlern samt Geräten an der Segelkunstflug-Weltmeisterschaft in Russland teilgenommen hat, wurden diese Kosten aber nicht verrechnet. Nur Start- und Landegebühren musste der Privatverein für den Flug nach Moskau (hin und retour dauert er zehn Stunden) aus eigener Tasche bezahlen. Heeres-intern sorgt dieser ungewöhnliche Transport auch deshalb für Unstimmigkeiten, weil das Kommando Luftstreitkräfte angeblich Bedenken geäußert und erst eine Weisung aus dem Ministerium die Flüge freigegeben haben soll.
Der Rückflug der WM-Teilnehmer ist für heute geplant - wieder mit einer Hercules.
Hercules C-130
Das Heer besitzt seit 2003 drei Hercules C-130 Transportmaschinen, die um 40 Millionen Euro gebraucht angekauft wurden. Die Hercules C-130 hat vier Rolls-Royce T56-A-15 Turbo-Prop.-Triebwerke, ist bei einer Spannweite von 40,41 Metern 29,79 Meter lang und kann 19,37 Tonnen transportieren.
02.08.2005
Privates Heer
Egal, ob bei Katastrophen im eigenen Land (Hochwasser 2002) oder bei friedenssichernden Einsätzen im Kosovo, in Bosnien, auf dem Golan oder nun auch in Afghanistan: Das Bundesheer hilft. Und ist für diese Leistungen nicht nur national, sondern auch von der Staatengemeinschaft zu Recht anerkannt.
Weniger lobenswert erscheint allerdings die private Hilfeleistung, die die Heeresführung jetzt einem Segelflugverein angedeihen ließ. Der teure Transport per Auto ins ferne Russland schien die Teilnahme der heimischen Flugelite zu verhindern. Ob es dem Luftstreitkräftekommando oder dem Verteidigungsministerium dringlich erschien, darüber wird gestritten. Dem Wunsch wurden jedenfalls Flügel verliehen - in Form einer heereseigenen Hercules C-130 Transportmaschine. Da Fliegen aber nicht billiger ist als ein Autotransport wurde eben ein Ausbildungsflug für die Heerespiloten kreiert. Die Kosten für den privaten Verein hielten sich dadurch in engen Grenzen.
Hilfeleistung für Privatpersonen schön und gut. Wie aber verhält sich die Heeresspitze, wenn demnächst ein weiterer Sport-, Kunst- oder Gesangsverein um eine Luftbrücke anklopft. Was kostet die Welt - der Steuerzahler wird es schon zahlen.
06.08.2005
Hercules-Gratisflüge: Grüne haken beim Minister nach
Während das Heer schweigt, verlangen die Grünen jetzt von Verteidigungsminister Günther Platter (VP) Auskunft in der Causa Gratisflüge mit der Hercules C-130.
Wie exklusiv berichtet, wurde das Nationalteam des Österreichischen Aero-Clubs Wien mit den Heeres-Transportflugzeugen Hercules C-130 gratis nach Moskau transportiert, um an der Segelkunstflug-WM teilzunehmen. Die Kosten für die Flüge (eine Flugstunde kostet 7000 Euro) übernahm das Heer, als Transportzweck wurde "Ausbildung" angegeben.
Während es beim Luftstreitkräftekommando heißt, das Ministerium habe grünes Licht gegeben, spielt dieses den Ball an das Kommando in Langenlebarn zurück.
Die Grünen, konkret die "Abgeordneten Gabriela Moser, Peter Pilz, Freundinnen und Freunde", verlangen jetzt in einer schriftlichen Anfrage vom Minister genau Auskunft. 21 Fragen beinhaltet das Schreiben, worin Aufklärung über die Genehmigung und die Kosten eingefordert wird. Zudem wollen die grünen Parlamentarier wissen, welche Beträge normalerweise bei der Inanspruchnahme von Hercules-Transportmaschinen für Unterstützungsleistungen des Heeres verrechnet werden sowie nach welchen Kriterien entschieden wird, ob für Unterstützungsleistungen außerhalb des Bundesheeres Kosten verrechnet werden.
Antwort soll Minister Platter auch auf die Frage geben, in welchem Verhältnis der Österreichische Aero-Club Wien zum Bundesheer steht und ob diesem schon bei anderen Anlässen Sonderkonditionen gewährt worden sind.
12.08.2005
Beide Triebwerke ausgefallen
F-5 in Schwierigkeiten
Nach dem Triebwerksausfall bei einem F-5-Abfangjäger über den Seetaler Alpen, hat die Expertenkommission keine Fehler bei der Maschine gefunden. Zur Untersuchung wurden auch Techniker aus der Schweiz beigezogen.
Pilot konnte Triebwerke wieder starten
Während der Übung über dem Zirbitzgebiet in elf Kilometer Höhe setzten bei der F-5 plötzlich beide Triebwerke aus. Nach dem sofort abgesetzten Notruf versuchte der Pilot, die tonnenschwere Maschine in geringere Höhe zu segeln, um die Triebwerke in geringerer Tiefe und bei höherer Luftdichte wieder zu starten - was ihm schließlich auch gelang.
Nie Gefahr für Unbeteiligte
Unbeteiligte seien bei dem Vorfall nie in Gefahr gewesen, heißt es vom Bundesheer; die Flugmanöver würden immer über bergigem und unbewohntem Gebiet geflogen werden.
Die übrigen elf F-5-Abfangjäger bleiben weiterhin im Einsatz.
Bisher keine Probleme
Die aus der Schweiz geliehenen zwölf F-5-Jets sind seit einem Jahr auf dem Fliegerhorst Nittner in Graz stationiert. Seither habe es noch nie Probleme gegeben, sagt Oskar Krasser vom Bundesheer:
"Man kann nicht auf Grund dieses einen Vorfalls sagen, dass das ein schlechtes Fluggerät ist - ganz im Gegenteil. Wir hatten bis jetzt noch überhaupt keine Vorfälle. Die F-5 ist ein sehr zuverlässiges Flugzeug, was auch der Betrieb in der Schweiz bisher gezeigt hat."
"Wie Abwürgen eines Automotors"
Ein Bundesheer-Verantwortlicher verglich den Vorfall mit dem Abwürgen eines Automotors, den man dann wieder anstarten müsse.
12.08.2005
Triebwerke von F5-Abfangjäger fielen aus
In einer Höhe von zwölf Kilometern setzten beide Triebwerke des F5-Jets aus.
Militärkommando Steiermark: "Keine unmittelbare Gefährdung".
Dramatischer Zwischenfall mit einem Schweizer F5-Abfangjäger bei einer Übung über den Seetaler-Alpen: In 12.000 Meter Höhe fielen plötzlich beide Triebwerke aus. Der Pilot setzte einen Notruf ab und ging auf Gleitflug. In 8000 Meter Höhe konnte er die Motoren aber wieder starten.
Dramatisch. Der Vorfall hatte sich bereits am Mittwoch ereignet. Er wurde vom Bundesheer aber geheim gehalten. Erst am Freitag sickerte durch, dass bei einer Abfangübung im Bezirk Judenburg am Rande des Luftkorridors Hohe Tauern der von der Schweiz geleaste F5 "Tiger II" beinahe abgestürzt wäre. Der Notruf, den der Pilot absetzte, bestätigt den Ernst der Lage. "Mayday, mayday", brüllte er in sein Funkgerät, bevor er mit dem tonnenschweren Abfangjäger zum Gleitflug ansetzte. Von 12.000 Meter "segelte" er auf 8000 Meter hinunter. In der sogenannten "Anlasshöhe" gelang es dem Piloten wieder, die beiden Triebwerke zu zünden. 30 Minuten später landete der Jet sicher am Flughafen Thalerhof.
Steuerbar. Die Maschine sei immer steuerbar gewesen, so Presseoffizier Hauptmann Ingo Maier vom Militärkommando Steiermark. Es habe keine "unmittelbare Gefährdung" gegeben. Ob der Pilot die Maschine auch im Gleitflug hätte landen können, könne er aber nicht beantworten, so der Hauptmann. Seitens des Bundesheere wird der Zwischenfall als "nicht ernst" eingestuft. Die Piloten seien auf solche Vorkommnisse vorbereitet, indem sie solche Pannen trainieren. Denn man wisse, dass in so großer Höhe bei der Zündung der Nachbrenner die Triebwerke aussetzen können, wird von einem Angehörigen der Luftwaffe versichert. Die Piloten würden die Bewältigung dieses Phänomens üben, indem sie "zwar nicht laufend, aber hin und wieder" selbst manchmal die Triebwerke ausschalten, um die Aggregate in geringerer Höhe (Anlasshöhe) wieder zu zünden.
Geleast. Seit einem Jahr wird der österreichische Luftraum mit zwölf geleasten F5-Abfangjägern aus der Schweiz überwacht. Dabei habe es noch kein derartiges Ereignis gegeben, heißt es seitens des Bundesheeres. Auch bei der Schweizer Armee kenne man keinen solchen Zwischenfall. Man wolle die Maschine zwar überprüfen, aber eine komplette Zerlegung in der Fliegerwerft Zeltweg sei nicht notwendig. Es gab aber bereits zwei andere Vorfälle mit F5-Abfangjägern: Ende April dieses Jahres wurde bei einer Maschine festgestellt, dass eine Kartusche beim Schleudersitz falsch montiert war. Ein Notausstieg hätte für den Piloten tödlich enden können. Am 24. Mai meldete der Pilot eines "Tigers" beim Landeanflug in Graz-Thalerhof über Funk einen Notfall. Seine Instrumente zeigten "Feuer im rechten Triebwerk" an. Doch schließlich stellte sich heraus, dass die Kontrollanzeige "verrückt gespielt" hatte.
12.08.2005
F5-Jet: Triebwerke im Flug ausgefallen
Zu einem Zwischenfall kam es bei einem Übungsflug eines Abfangjägers. Im 12 Kilometer Höhe fielen die Triebwerke aus. Bundesheer gibt Entwarnung.
Zu einem Zwischenfall mit einem F5-Abfangjäger des Bundesheeres ist es - wie am Freitag bekannt wurde - am Mittwoch gekommen: In einer Höhe von zwölf Kilometern setzten beide Triebwerke des Jets aus. Der Pilot ging in einen Gleitflug über und konnte die Triebwerke auf der so genannten Anlasshöhe wieder starten. Laut Bundesheer gab es keine "unmittelbare Gefährdung", der Vorfall werde aber genau untersucht.
Vorfall "nicht ernst"
Das Militärkommando Steiermark bestätigte einen Bericht des ORF Steiermark über den Vorfall im Zuge einer Abfangübung, der sich bereits Mittwochvormittag ereignet hat. Der geleaste F5 war von Graz-Thalerhof gestartet.
Seitens des Bundesheeres wird der Zwischenfall als "nicht ernst" eingestuft. Dennoch sei es innerhalb des Jahres, in dem die von der Schweizer Armee geleasten zwölf F5-Abfangjäger in Österreich geflogen werden, noch nie zu einem derartigen Vorfall gekommen. Eine genaue Ursachenerforschung sei daher angeordnet worden.
Jet wird untersucht
Das Fluggerät wird komplett zerlegt und überprüft. Behilflich sind dabei Techniker aus der Schweiz, die ohnehin ständig als Assistenz für die Wartung am Fliegerhorst Nittner in Graz-Thalerhof anwesend sind. Möglicherweise würden noch weitere Spezialisten beigezogen, hieß es vom Militärkommando.
Flughöhe nicht Schuld an Ausfall
Die große Flughöhe dürfte nicht Auslöser des Ausfalls gewesen sein, die zwölf Kilometer sollten für eine Maschine dieses US-amerikanischen Typs kein Problem darstellen, so der Bundesheer-Sprecher. Auf den Flugbetrieb der anderen F5 werden sich aus dem Vorfall keine Auswirkungen ergeben.
12.08.2005
Triebwerke von F5-Abfangjäger fielen vorübergehend aus
Militärkommando bestätigt Zwischenfall am Mittwoch: "Keine unmittelbare Gefährdung"
Zu einem Zwischenfall mit einem F5-Abfangjäger des Bundesheeres ist es - wie am Freitag bekannt wurde - am Mittwoch gekommen: In einer Höhe von zwölf Kilometern setzten beide Triebwerke des Jets aus. Der Pilot ging in einen Gleitflug über und konnte die Triebwerke auf der so genannten Anlasshöhe wieder starten. Laut Bundesheer gab es keine "unmittelbare Gefährdung", der Vorfall werde aber genau untersucht.
Das Militärkommando Steiermark bestätigte einen Bericht des ORF Steiermark über den Vorfall im Zuge einer Abfangübung, der sich bereits Mittwochvormittag ereignet hat. Der geleaste F5 war von Graz-Thalerhof gestartet.
Problem-Maschine wird zerlegt
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Militärkommandos Steiermark während einer Abfangübung zweier F5 im Raum Seetaler Alpe (Bezirk Judenburg). In zwölf Kilometer Höhe hätten bei einer F5 aus ungeklärter Ursache plötzlich beide Triebwerke ausgesetzt. Der Pilot ging daraufhin in den Gleitflug über und versuchte auf einer niedrigeren Höhe, die Motoren erneut zu starten - was ihm auch gelang.
Seitens des Bundesheeres wird der Zwischenfall als "nicht ernst" eingestuft. Dennoch sei es innerhalb des Jahres, in dem die von der Schweizer Armee geleasten zwölf F5-Abfangjäger in Österreich geflogen werden, noch nie zu einem derartigen Vorfall gekommen. Eine genaue Ursachenerforschung sei daher angeordnet worden.
Das Fluggerät wird komplett zerlegt und überprüft. Behilflich sind dabei Techniker aus der Schweiz, die ohnehin ständig als Assistenz für die Wartung am Fliegerhorst Nittner in Graz-Thalerhof anwesend sind. Möglicherweise würden noch weitere Spezialisten beigezogen, hieß es vom Militärkommando.
Die große Flughöhe dürfte nicht Auslöser des Ausfalls gewesen sein, die zwölf Kilometer sollten für eine Maschine dieses US-amerikanischen Typs kein Problem darstellen, so der Bundesheer-Sprecher. Auf den Flugbetrieb der anderen F5 werden sich aus dem Vorfall keine Auswirkungen ergeben.
Ein Zwischenfall, wenn auch einen technisch völlig anders gelagerten, hatte es schon im April d.J. gegeben: Eine Kartusche beim Schleudersitz eines Jets war falsch montiert, was im Falle eines Notausstiegs tödlich enden hätte können.
13.08.2005
Schock: Bei Übungsflug setzten
Triebwerke einer Heeres-F-5 aus
Für die Saab J-35 OE "Draken" hatte es dafür sogar spezielle Übungen in Schweden gegeben. Beim Heeres-Piloten war die Überraschung daher wohl doppelt groß, als bei der geleasten F-5 plötzlich beide Triebwerke aussetzten.
Der Vorfall ereignete sich am Mittwochvormittag, wurde aber erst jetzt bekannt. Zwei der zwölf von der Schweizer Armee um 75 Millionen Euro geleasten Abfangjäger F-5E "Tiger" waren von Graz-Thalerhof zu einem Übungsflug gestartet. Im Bereich der Seetaler Alpe (Bezirk Judenburg) sollten beide Maschinen in einer Höhe von 15 Kilometern ihre Geschwindigkeit für einen Zielanflug drosseln. "In dieser Höhe ist die Luft sehr dünn. Möglicherweise hat der Pilot zu rasch Gas weggenommen, worauf beide Triebwerke abgestorben sind", schildert Oberstleutnant Oskar Krasser vom Kommando Luftstreitkräfte in Langenlebarn den Vorfall.
Wenige Sekunden später versuchte der Pilot ("überrascht war er sicherlich ...") die Triebwerke wieder zu starten. Beide setzten sofort wieder ein, und die F-5 landete problemlos, wie der Heeressprecher versichert. Auch wenn es einen derartigen Vorfall mit der F-5 noch nie gegeben habe, sei er nichts Außergewöhnliches, signalisieren die Fliegerkräfte normalen Alltag.
Entgegen ersten Meldungen, wonach der Jet nach der Landung zerlegt worden sei, um dem Problem auf den Grund zu gehen, sei die Maschine ohne Spezialuntersuchung schon wieder im Einsatz. Die zwölf Schweizer Leih-Jets hatten im Juli die Luftraumüberwachung übernommen. Sie sind eine Übergangslösung zwischen den altersschwachen Draken und den voraussichtlich 2007 gelieferten, umstrittenen Eurofightern "Typhoon". Die so genannte Einsatzbereitschaft wird jeweils von zwei Maschinen übernommen. Und zwar abwechselnd vom Flughafen Graz-Thalerhof und dem Flughafen Linz-Hörsching aus. Derzeit ist gerade Graz-Thalerhof an der Reihe.
21.08.2005
Drachensteigen für Reiche
Die Privatisierung der Draken könnte weitere Hobbymilitärs auf den Plan rufen - von Conrad Seidl
Was tun mit alten Drachen? Die schwedische Regierung stand Mitte der Achtzigerjahre vor dieser Frage - und kam zu der Lösung, ihre ausrangierten Saab-Draken als Übergangslösung an das Bundesheer zu verkaufen. Zehn Jahre sollten sie noch fliegen, 20 sind es geworden.
Was damals von steirischen Landespolitikern als "Uralt- Draken" oder "fliegender Sondermüll" tituliert wurde, erwies sich nicht nur als zuverlässiges Fluggerät. Es ist inzwischen hoch begehrt, wenn auch mehr als Antiquität denn als militärisches Gerät.
Zwar will derzeit niemand bestätigen, dass Dietrich Mateschitz konkret vorhat, den alten Drachen noch einmal für einige Jahre "Flüüügel" zu verleihen - zuzutrauen wäre es dem Red-Bull-Chef allerdings. Nur ein extrem wohlhabender Flugzeug-Fan in gutem Kontakt zu extrem wohlmeinenden Behörden wäre in der Lage, die historischen Flugzeuge zu betreiben: Sie müssten erst einmal demilitarisiert werden - keine Kleinigkeit bei Flugzeugen, die aufgrund ihrer Konstruktion mehr Waffen als Fluggerät sind - und brauchten anschließend eine neue Zulassung.
Und dann müsste man die Draken regelmäßig aufsteigen lassen, man müsste sie nach jedem Flug aufwändig warten, um ihre Flugfähigkeit zu erhalten, und jeden Ersatzteil selbst fertigen, weil die Draken längst Einzelstücke sind, deren Produktionsstätten stillgelegt sind - und die weltweit keiner mehr betreiben will.
In der Obersteiermark sorgt das Gerücht, die Draken würden einer privaten, in Zeltweg stationierten Red-Bull-Kunstflugstaffel zugeführt, jedenfalls für wahlkampfbedingte Aufregung - und das nicht nur wegen des erwarteten zusätzlichen Fluglärms. Dazu kommt die Frage: Was kann, was darf und was soll ein reicher Mann kaufen können, um seine persönlichen Hobbys mit entsprechendem Werberummel auszuleben? Frank Stronach hat dafür ja Beispiele geliefert: Sich im großen Stil im Fußball einzukaufen ist offenbar akzeptabel. Einen Pferdesportpark zu bauen auch - selbst wenn die Österreicher (und schon gar die Nachbarn, die gerade eben zu einem Tag der offenen Tür geladen wurden) vom Sinn dieses sportlich-geschäftlichen Großprojekts noch nicht ganz überzeugt sind. Eine ganze Weltkugel ins Industrieviertel zu bauen, war Herrn Stronach zwar nicht vergönnt, aber es gibt durchaus noch eine Reihe weiterer Projekte, die den Reichen und sehr Reichen Spaß machen könnten.
Das Bundesheer, das derzeit so schwungvoll abrüstet, könnte da ja vielleicht noch mehr anbieten als ein paar historische Flugzeuge. Da gibt es einige betagte Raketenjagdpanzer, die man dann doch nicht so dringend gebraucht hat wie seinerzeit vermutet und ein paar Dutzend vom Leopard II, der auch heute noch zu den moderneren Panzern gezählt wird.
Wäre doch ein Spaß (aufgrund der hohen Betriebskosten: ein sehr teurer Spaß), mit diesem Gerät ganz privat durch die Gegend zu kurven. Leo-Fahrer berichten von dem Kick, den man erlebt, wenn man mit dem Leo II auf eine Rampe zurast und ihn dann darüber springen lässt. Wäre ja vielleicht auch etwas für Zivilisten?
Und Abenteuerspielplätze für solche Vergnügungen könnte man vielleicht auch noch finden: Das Bundesheer hat ja große Truppenübungsplätze, die für solche Ausfahrten ganz hervorragend eingerichtet sind und die vielleicht in irgendwelchen Konstruktionen einer zivil-militärischen Partnerschaft für besondere (und womöglich besonders teuer bezahlte) Abenteuerurlaube an Wochenenden geöffnet werden könnten. Militärzelt hier, Lagerfeuer da, Panzer und Draken in Griffweite.
Große Buben mit dicker Brieftasche, die sich diese Hobbys etwas kosten lassen würden, scheint es ja ausreichend zu geben, um einen neuen Geschäftszweig zu eröffnen.
Völlig abwegig ist das nicht: In anderen Ländern sind Panzerfahrten in der Schottergrube und Mitflüge in Kampfjets gut gebuchte Touristenattraktionen.
25.08.2005
Eurofighter-Gegengeschäfte: Kräuter fordert "Bilanz" der zusätzlichen Arbeitsplätze
Landesregierung soll Gegengeschäfts-Vertragsvorlage einklagen
Die sofortige Vorlage einer "Arbeitsplatzbilanz" durch die Eurofighter-Gegengeschäfte für das alleinige Abfangjäger-Stationierungsland Steiermark fordert SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Kräuter am Donnerstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ: "Nach Vertragsabschluss mit EADS wurden in der Steiermark Büros gegründet, Gegengeschäftsbeauftragte bestellt und tausende zusätzliche Arbeitsplätze von der Auto- über die Werkstoff- bis hin zur Flugzeugindustrie versprochen. Zwei Jahre später hat die steirische Bevölkerung, die von der Gefährdung und der Lärm- und Umweltbelastung der Abfangjägerstationierung betroffen ist, ein Recht auf die Bekanntgabe der tatsächlich geschaffenen neuen Arbeitsplätze." Die Kriterien von anzuerkennenden Gegengeschäften mit zusätzlichen Arbeitsplätzen hätten den Gegengeschäftsprinzipien der "Sachlichkeit, Zeitlichkeit, Zusätzlichkeit und inländischen Wertschöpfung" zu entsprechen. ****
Zur Gegenüberstellung der Vertragsinhalte mit den tatsächlichen Gegengeschäftsabschlüssen sei überdies im Interesse des Stationierungslandes Steiermark die Veröffentlichung des Gegengeschäftsvertrages unverzichtbar. Der Rechnungshof habe bekanntlich in seinem im April 2005 vorgelegten Bericht festgestellt, dass es zu bedauern sei, dass es dem Wirtschaftsministerium gegenüber der Eurofighter-GmbH nicht gelungen sei, eine vollständige Veröffentlichung des Gegengeschäftsvertrages durchzusetzen. Kräuter: "Allerdings hat EADS längst das Recht auf einseitige Geheimniskrämerei verwirkt. Entgegen der Ausschreibung und der mehrfachen Versicherung von Verteidigungsminister Günther Platter, der zuletzt am 22. Mai 2003 zwei Stationierungsstandorte garantiert hat, werden die Eurofighter nun ausschließlich in Zeltweg stationiert. Wenn es also in der Stationierungsfrage zu klar beweisbaren Verletzungen der Vertragsinhalte gekommen ist, kann es für die Eurofighter GmbH kein Recht auf die weitere Verheimlichung des Gegengeschäftsvertrages geben."
Die steirische Landesregierung müsse daher umgehend die Vorlage des Gegengeschäftsvertrages bei EADS einfordern und notfalls bei österreichischen und europäischen Gerichten einklagen. Kräuter abschließend: "Die Steiermark bekommt alle Abfangjäger, die Zusagen für Kompensationen erweisen sich als Luftblasen und der Gegengeschäftsvertrag bleibt bei der Eurofighter GmbH geheim unter Verschluss. Diese Situation ist eine Verhöhnung der steirischen Bevölkerung und der Geschichte des Landes nicht würdig."
30.08.2005
Zusätzliche Black Hawk für das Heer?
Bei der Hochwasserkatastrophe haben sich die Black Hawk als äußerst wertvoll erwiesen.
Dienstag unternahmen BZÖ-Nationalratsklubobmann Herbert Scheibner und VP-Verteidigungsminister Günther Platter im Ministerrat einen Vorstoß zum Ankauf von drei weiteren Black Hawk Hubschraubern um insgesamt etwa 60 Mio. €.
Scheibner hatte im Oktober 2000 als damaliger FP-Verteidigungsminister der US-Firma Sikorsky den Zuschlag erteilt.
Steuerschonend
Zwölf Maschinen des Typs Black Hawk sollten es sein. Diese Zahl gilt international als Mindestzahl für den wirtschaftlichen Betrieb einer Hubschrauberflotte. Doch Finanzminister Karl Heinz Grasser verhinderte damals einen "steuerschonenden" Import, und so wurden es nur neun Stück.
Bei der Hochwasserkatastrophe haben sich gerade die Black Hawk mit ihrer Transportleistung von 25 Personen oder einer Außenlast von vier Tonnen als äußerst wertvoll erwiesen. Deshalb sieht Scheibner nun eine gute Möglichkeit, die noch fehlenden drei Stück zu beschaffen. Dafür gibt es noch eine vertragliche Option mit dem Hersteller. Denn bei einem größeren Umfang der Katastrophe hätte Österreich wieder um ausländische Hilfe ersuchen müssen. Was aber nicht leicht ist, wenn gleichzeitig auch die Nachbarländer unter Wasser stehen. Es wurden Gespräche mit Finanzminister Grasser vereinbart. Scheibner ist optimistisch, denn der Finanzminister sei ein "äußerst konstruktiver Mensch".
30.08.2005
Platter und Scheibner wollen drei zusätzliche Black Hawks
Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) und der freiheitliche Klubobmann Herbert Scheibner wollen drei zusätzliche Black Hawks für das Bundesheer. Sie machten Dienstag im Ministerrat einen entsprechenden Vorstoß für den Ankauf der drei Hubschrauber, berichtet der "Kurier". Mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser seien Gespräche vereinbart worden.
Neun statt zwölf
Bereits im Oktober 2000 sollten zwölf Maschinen der US-Firma Sikorsky geliefert werden. Diese Zahl gilt international als Mindestzahl für den wirtschaftlichen Betrieb einer Hubschrauberflotte. Grasser wollte nicht zwölf Stück, es wurden damals neun.
Bei der Hochwasserkatastrophe hatten sich gerade die Black Hawks mit ihrer Transportleistung von 25 Personen oder einer Außenlast von vier Tonnen als äußerst wertvoll erwiesen. Scheibner hofft nun, die fehlenden drei Stück zu erhalten.
30.08.2005
Platter und Scheibner wollen drei zusätzliche Black Hawk
Gespräche mit Grasser vereinbart - Fluggeräte besonders geeignet im Katastropheneinsatz
Verteidigungsminister Günther Platter (V) und der freiheitliche Klubobmann Herbert Scheibner wollen drei zusätzliche Black Hawk für das Bundesheer. Sie machten Dienstag im Ministerrat einen entsprechenden Vorstoß für den Ankauf der drei Hubschrauber, berichtet der "Kurier". Mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) seien Gespräche vereinbart worden.
Bereits im Oktober 2000 sollten zwölf Maschinen der US-Firma Sikorsky geliefert werden. Diese Zahl gilt international als Mindestzahl für den wirtschaftlichen Betrieb einer Hubschrauberflotte. Grasser wollte nicht zwölf Stück, es wurden damals neun.
Bei der Hochwasserkatastrophe haben sich gerade die Black Hawk mit ihrer Transportleistung von 25 Personen oder einer Außenlast von vier Tonnen als äußerst wertvoll erwiesen. Scheibner hofft nun, die fehlenden drei Stück zu erhalten.
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