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Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien V - VI 2000 |
Mai 2000
09.05.00Frankreich ignoriert Flugshow
Dennoch werden 25 Nationen in Zeltweg vertreten sein.
Vor drei Jahren waren die Franzosen noch mit ihrer "Mirage" dabei, heuer boykottieren sie die Veranstaltung, sie nahmen die Einladung.
Das Bundesheer gibt sich trocken, "Selber schuld", kommentierte das ein hoher Offizier trocken.
Österreich könne die Franzosen ja ebenso ignorieren, wenn es um die Anschaffung von Draken-Nachfolgejets oder Kampfhubschraubern geht.
Auch Belgien wird nicht dabei, das war allerdings 1997 auch schon so.
Über geringes Interesse kann die Flugshow in Zeltweg aber nicht klagen.
Im Gegenteil: Ein Riesenproblem dürfte der Platzmangel sein.
Es gibt noch nicht genügend Abstellflächen für die Flugzeuge.
Immerhin haben ja 21 Nationen mit insgesamt 200 Flugzeuge zugesagt.
Das Programm wurde gegenüber 1997 um ein Drittel ausgeweitet.
11.05.2000
Air Power 2000 bei freiem Eintritt
In der Region Zeltweg denkt man noch an den letzten Flugtag im Sommer 1997.
Damals waren rund 150.000 Besucher in das mittlere Murtal geströmt, um einige der weltbesten Piloten bei waghalsigen Luftmanövern zu bestaunen.
Ein Plus von 9600 Nächtigungen und zusätzliche Umsätze von 80 Millionen Schilling waren die Folge.
Heuer soll dies übertroffen werden: Am 30. Juni und 1. Juli erwartet Zeltweg 200.000 Menschen...
11.05.2000 Stenographisches Protokoll, 23. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
(Auszug): Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne):
...Erklären Sie mir bitte in der Budgetdebatte Folgendes: Wie wollen Sie 40 Milliarden Schilling Kosten für einen NATO-Beitritt und etwa 15 Milliarden Schilling für Abfangjäger finanzieren?...
18.05.2000
Neuer "Luftkrieg" im Kampf um Transport-Helikopter des Heeres
Um den 2,5 Milliarden-Schilling-Auftrag des österreichischen Bundesheeres zu bekommen, geht der amerikanische Hubschrauber-Hersteller nun in die Offensive:
Bei einem Pressegespräch erklärte ein Firmenvertreter, dass der US-Helikopter "Blackhawk" um "Welten" besser sei als der französische Konkurrent "Superpuma".
Insgesamt zwölf Transporthubschrauber sollen noch dieses Jahr angekauft werden. Wobei die Helikopter sowohl strategisch in das Konzept passen, als auch für Katastropheneinsätze verwendbar sein müssen...
20.05.2000
Neue letzte Frist für Kauf von Helikoptern
Bis 30. Juni setzt der Verteidigungsminister nun den beiden Firmen, die im Rennen um den Kauf von Heeres-Hubschraubern verblieben sind, eine letzte Frist.
Mitte Juli will er entscheiden.
Der 30. Juni ist der neue Lostag für den Kauf von Transporthubschraubern für das Bundesheer...
Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) will im Sommer eine Entscheidung fällen.
Dem Vernehmen nach strebt Bundeskanzler Wolfgang Schüssel an, das öffentlichkeitswirksame Projekt durch den Ministerrat gehen zu lassen - eineinhalb Jahre nach der Lawinenkatastrophe in Galtür, bei der zur Evakuierung von Urlaubern auf Helikopter anderer Staaten zurückgegriffen werden mußte.
Koalitionsintern wird als Termin dafür derzeit der 11. Juli anvisiert.
Wie gleichfalls zu erfahren ist, gibt es im Vetreidigungsressort eine klare Präferenz für den UH-60 "Blachhawk" der US-Firma.
Für dieses Produkt machen sich auch die Piloten stark.
Dem Vernehmen nach führen sie vor allem die Sicherheitsvorkehrungen ins Treffen...
Einzige Schwäche des Blackhawks ist die Stärke des Dollars, die das US-Angebot fast täglich teurer macht.
21.05.2000
Keine Belgier in der Luft - Heeresressort verschärft die Gangart mit Brüssel
...Ab Juni will Österreich den Belgiern nur mehr Überflüge über österreichisches Territorium gestatten, die unter UNO-Mandat erfolgen, wie etwa Versorgungsflüge nach Bosnien oder in den Kosovo.
Für alle anderen Flüge bleibt belgischen Militärmaschinen der heimische Luftraum verschlossen...
27.05.2000 RAU (Hans Rauscher)
Lufthoheit
»Wenn uns Belgien drüberfliegen lässt, lassen wir sie auch drüberfliegen«, sagte der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums.
In den nächsten Tagen wollen nämlich zwei österreichsiche Erzfeinde und »Maßnahmen«-Befürworter, der belgische Premier Guy Verhofstadt und der Außenminister Louis Michel (ja, der!), auf dem Weg von Brüssel nach Athen, bzw. von Rom nach Luxemburg, die heilige österreichische Heimaterde mit Militärmaschinen überqueren.
FPÖ-Verteidungsminister Herbert Scheibner hat aber in seiner ersten Rage über die »Maßnahmen« gedroht, dann werde man eben die Belgier vom heimischen Himmel verbannen.
Gut, dass es da ein Einsehen gibt.
Wird aber jetzt die Probe aufs Exempel erfolgen und Minister Scheibner versuchen, mit einem der noch flugfähigen »Draken« oder gar mit dem bekannten Leukoplastbomber »Skyvan« in den belgischen Luftraum einzudringen?
Bitte vorher hohe Lebensversicherung abschließen (aber nicht wegen der belgischen Luftabwehr).
Im Übrigen wollen wir, laut Außenministerin Ferrero-Waldner, noch ein gutes Stück näher an die Nato rücken.
Das Hauptquartier dieser Organisation ist übrigens in Belgien.
17.06.2000
Heer bietet Kampfpanzer zum Verkauf an
Die Sektion IV im Landesverteidigungsministerium hat Verkaufsunterlagen aufliegen, wie es sie nicht oft gibt.
Konkret werden 170 in den 60er Jahren produzierte M-60-Kampfpanzer zum Verkauf feilgeboten.
Im Verteidigungsressort wird damit gerechnet, daß Einnahmen in Höhe von 300 Millionen Schilling lukriert werden können...
Anzahlung für Helikopter?
Einerseits erwachsen dem Bundesheer aus der regelmäßigen Wartung der Kampfpanzer und der Miete für die Hallen im Marchfeld, in denen die M-60 untergestellt sind, Kosten in Höhe von einigen Millionen Schilling pro Jahr.
Andererseits will sich das Verteidigungsministerium nicht eine einzigartige Chance entgehen lassen, die sich im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf von neun bis zwölf Transporthubschraubern ergeben könnte.
Das US-Unternehmen Sikorsky hat sein Interesse bekundet, die Panzer als Teil einer Zahlung zu übernehmen.
Um nun ein unwiderruflich letztes Angebot erstellen zu können und den Wert der Panzer in den Kaufpreis einfließen zu lassen, benötigt Sikorsky offiziell grünes Licht, daß die Panzer auch tatsächlich zum Verkauf angeboten werden, und genaue Angaben über den Umfang des Pakets.
Sikorsky und das französisch-deutsche Eurocopter-Konsortium haben noch bis Ende dieses Monats Zeit für ihr letztes Angebot.
Minister Scheibner will im Juli entscheiden, wer den Zuschlag erhält. Nach wie vor wird in Heereskreisen der UH-60 "Blackhawk" von Sikorsky gegenüber dem europäischen "Cougar" favorisiert.
20.06.2000
"Air-Show" ohne nervenden Stau
600 freiwillige Mitarbeiter werden am 30. Juni und 1. Juli gemeinsam mit Hunderten Bundesheerangehörigen dafür sorgen, dass - nach einjähriger Vorarbeit - bei der Zeltweger Flugshow "Air Power 2000" alles nach Plan verläuft.
Ein ausgetüfteltes Verkehrskonzept sollte problemloses Anreisen und Parken ermöglichen.
Ewald Stummer, der Verantwortliche für diesen Bereich, hat 80 Hektar Grund angemietet, auf denen 25.000 Pkw, 400 Busse und 2000 Motorräder abgestellt werden können.
Dazu werden bei der Tennishalle zwei Campingplätze eingerichtet, im Ostteil des Aichfeldhallen-Parkplatzes gibts eigene Abstellplätze für Behinderte...
Die problemloseste und bequemste Art, anzureisen, bieten allerdings die ÖBB - aus allen Teilen Österreichs rollen an beiden Air-Show-Tagen Sonderzüge mit Nostalgiewaggons zu enorm ermäßigten Preisen nach Zeltweg...
Für den gastronomischen Bereich - insgesamt 70 Stände - ist der A1-Ring-erprobte Gastwirt Fritz Köck verantwortlich.
Er verspricht "Preise wie im Gasthaus"...
23.06.2000
SPÖ warnt vor Verkauf von Panzern: "Wer garantiert, wohin sie gehen?"
...Die SPÖ warnt die Regierung vor einem überhasteten Verkauf von 170 alten, aber voll einsatzfähigen Kampfpanzern.
SP-Wehrsprecher Anton Gaal im Gespräch mit der "Presse": "Wer garantiert, wohin die Panzer gehen?
Wir befürchten, daß sie in Krisengebieten auftauchen.
Wir haben da ja schon einige negative Erfahrungen gemacht."...
Die US-Firma Sikorsky bietet nun dem Heer Blackhawk-Hubschrauber an und würde die Panzer übernehmen...
Bei der Ausfuhr von Kriegsmaterial müssen neben dem Verteidigungsressort auch Bundeskanzleramt, Außen- und Innenministerium zustimmen.
Darüber hinaus bekräftigt Gaal die Vorbehalte gegen den Blackhawk.
Es sei "europäisches Denken" angesagt.
Der SP-Wehrsprecher bevorzugt den deutsch-französischen Cougar.
24.06.2000
IHRE MEINUNG: Glaubwürdig? (zur bevorstehenden Flugshow in Zeltweg)
Genau vor 15 Jahren standen wir in einer langen Reihe, hielten uns an den Händen in einer Menschenkette, als stiller Protest gegen den Kauf von Abfangjägern, genannt Draken.
Wir waren dem Alter der gefühlsbedingten Demonstrationslust entwachsen.
Unsere Beweggründe waren Hoffung auf Frieden, Abneigung gegen Instrumente zum Töten, besonders lag uns die missbrauchte Umwelt am Herzen...
Und heute, 15 Jahre danach, drängen Scharen von Menschen und auch Schulklassen zur Flugshow in Zeltweg.
Sie alle wollen mit großen Augen für Krieg und Tod gebaute Kampfflugzeuge sehen...
26.06.2000
Hubschrauber verstärkt im Einsatz
Im gesamten Gebiet des Aichfeldes werden während dem 17. und 21. Juli Hubschrauberflüge stattfinden.
Die Piloten der ABC-Abwehrschule des Österreichischen Bundesheeres (Wien) absolvieren Übungsflüge auch in geringerer Höhe, wodurch es zu unvermeidbarer Lärmbelästigung während dieser Tage kommen wird.
28.06.2000
200.000 Fliegerfans starren am Wochenende in die Luft
"Air Power": Das größte österreichische Luftfahrtspektakel steigt ab 30. Juni in Zeltweg
"Das größte Luftfahrtspektakel, das es in Österreich je gab", so bewirbt Brigadier Josef Bernecker, Leiter der Luftabteilung im Verteidigungsministerium die Veranstaltung "Air Power".
Am kommenden Freitag und Samstag steigt dieses Event am steirischen Militärflughafenareal Zeltweg.
Die Wetterprognose ist günstig, also werden 200.000 "Flugnarrische" aus dem In- und Ausland erwartet...
Aus Finnland kommen die Midnight Hawks, aus Großbritannien die Red Arrows.
Natürlich sind auch die italienischen Frecce Tricolori wieder dabei. Aus der arabischen Wüste landen die Jordanian Falcons in Zeltweg, aus dem Orient die Turkish Stars.
Die guten alten Draken haben zwar bald ausgedient, fliegen aber in Zeltweg eine beeindruckende Sechser-Formation...
30.06.2000
Russische Bomber für Bundesheer aus Wien?
MIG bietet Flugzeugfabrik an.
Die Russen sind geradezu rührend bemüht, den Österreichern ihre MIG-Kampfflugzeuge samt einer Flugzeugfabrik anzubieten.
Als möglicher Standort dafür wird das ehemalige Flugfeld in Wien Aspern kolportiert.
Eine Werbeaktion startete Mittwoch der Flugzeughersteller MIG in der russischen Botschaft in Wien-Landstraße.
Vitali Sebastian, "zweifacher Held" der früheren Sowjetunion, jetzt Deputierter der Duma, schilderte mit bewegten Worten die Vorzüge der neuen MIG-29SMT, eine Gemeinschaftsproduktion mit der deutschen DASA.
Außerdem soll angeblich bis Ende des Jahres ein Testflugprogramm mit Piloten des Bundesheeres laufen.
Im Verteidigungsministerium weiß man nichts von einer derartigen Testserie.
Dort misstraut man generell den Russen bezüglich Liefersicherheit und Vertragstreue.
Beispielsweise hatte MIG in letzter Zeit wiederholt Probleme mit der Bezahlung von Inseraten in österreichischen Zeitungen.
30.06.2000
Die "Frecce" zogen schon Farbspuren am Himmel
Tausende Zaungäste bei Training Tausende Zaungäste verfolgten bereits am Donnerstag fasziniert das Vorspektakel:
Die Ankunft aller ausländischen Flugstaffeln auf dem Militärflughafen Zeltweg-Hinterstoisser.
Praktisch im Abstand von wenigen Minuten setzten die Maschinen auf.
Am Nachmittag wurden Trainingsflüge absolviert: Die Frecce tricolori zogen schon ihre Farbspuren am Himmel, die britischen Red Arrows flogen halsbrecherische Formationen.
Mehr als 800 Piloten und Techniker sind rund um Zeltweg stationiert, 420 Journalisten - von den USA bis China - bereiten sich bereits auf "Airpower", Österreichs größtes Luftfahrtspektakel vor.
Freitag ab 9 Uhr beginnen die Vorführungen...
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