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Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien IX - X 2000 |
September 2000
September 2000
Finnland ersetzt Draken durch F-18-Flugzeuge - und Österreich?
Finnland ersetzt seine Draken durch 64 F-18 Abfangjäger - Internationaler Vergleich zeigt: Finanzierung sollte für "reicheres" Österreich kein Problem sein
Die Zeit des Drakens ist nun auch bei den finnischen Streitkräften vorbei - neues Rückgrad der finnischen Luftwaffe sind die neuen amerikanischen F-18-Düsenjäger.
Finnland kann davon insgesamt 64 Flugzeuge einsetzen.
Die schwedischen Draken, von denen Finnland 48 besaß, werden verkauft oder verschrottet.
Finnland hat sich auch schon das nächste Ziel gesetzt: nämlich 25 - 30 neue Helikopter anzuschaffen.
In Österreich hingegen konnte man sich angeblich aus finanziellen Gründen trotz des dringenden Bedarfs noch nicht einmal zum Kauf eines entsprechenden Hubschraubers durchringen, von der Neuanschaffung von Flugzeugen ist keine Rede.
Daß die Finanzierung neuer Abfanjäger in Österreich kein Problem sein sollte, zeigt der internationale Vergleich...
Wenn Österreich nicht endlich bereit ist, moderne Abfangjäger zu beschaffen, wird der Himmel über Österreich in naher Zukunft ungeschützt sein.
Abgesehen davon, daß damit die eigene Souveränität im Luftraum praktisch aufgegeben wird, wird auch international kein Verständnis über eine solche Handlungsweise vorhanden sein.
Hilfe von anderen, weniger wohlhabenden Staaten beim Schutz des österreichischen Luftraumes wird man sich nicht erwarten können.
01.09.2000
Vorsitzender der Bundessektion Landesanstalten und Betriebe in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Johann HABLE: Ankauf von Draken: Nicht drängen - bitte warten, dafür mehr Geld für die Gesundheit und Soziales
Nach Verteidigungsminister Herbert Scheibner drängt
nun auch der ÖVP-Wehrsprecher Günter Platter auf eine Entscheidung
über den Ankauf von Kampfflugzeugen (Draken-Abfangjäger). Der
Vorsitzende der Bundessektion Johann Hable fordert, auf diesen Ankauf
zu verzichten und stattdessen mehr Geld für notwendige
Gesundheitsausgaben zur Verfügung zu stellen.
Es ist nicht in Ordnung, wenn der Finanzminister Dr. Grasser im
Gesundheitsbereich massive Einsparungen androht und auf der anderen
Seite Milliardenbeträge für den Ankauf von Kampfflugzeugen zur
Verfügung stellt. Die Reduzierung von 7.000 Krankenhausbetten
(Grasser-Vorschlag) ist ohne grundlegende Strukturreform im
Gesundheitswesen gar nicht möglich. Denn die Kranken, Behinderten und
Pflegebedürftigen sind ja da, sie müssen ja behandelt und betreut
werden, so Hable. Wir können die Menschen nicht auf die Straße
stellen und sich selbst überlassen. In Anbetracht der massiven
Belastungen im Gesundheits- und Sozialbereich wie z.B. der Anhebung
der Rezeptgebühren auf S 55,-- und der Einführung einer
Ambulanzgebühr auf 55 Schilling, der Anhebung des
Verpflegskostenbeitrages für einen Spitalstag auf 100 Schilling, der
Verteuerung der Heilbehelfe und Heilmittel bzw. der Streichung der
Frühpensionen wegen Krankheit, Kürzung der Witwenpension und der
Anhebung des Pensionssicherungsbeitrages im öffentlichen Dienst, ist
es eine Zumutung von Regierungsmitgliedern u. NR-Abgeordneten, über
den Ankauf von Kampfflugzeugen auch nur nachzudenken.
Wenn gespart werden muss, dann vor allem bei Kampfflugzeugen!
01.09.2000
Jung zur SPÖ-Kritik an Heeresbeschaffungen: Eine mit Worthülsen gefüllte Pflichtübung
Der freiheitliche Wehrsprecher, Abg. Bgdr
Wolfgang Jung, bewertet die Aussagen des sozialdemokratischen
Wehrsprechers Gaal zur Heeresbeschaffung als "eine mit Worthülsen
gefüllte Pflichtübung", der jegliche Substanz und Aussage fehle, und
die vor allem keine Alternativen zur fatalen Beschaffungspolitik der
alten Regierung aufzeige. ****
Die von Gaal kritisierte verzögerte Entscheidung beim
Hubschrauberkauf sei nicht zuletzt auf das Agieren seiner Partei
zurückzuführen, die schon unmittelbar nach der Katastrophe von Galtür
einen Kaufabschluß binnen weniger Monate versprochen habe. "Nun kann
es auf einige Wochen nicht ankommen, wenn es darum geht, die für
Österreich günstigsten Konditionen zu erkämpfen", meinte Jung.
"Wenn ein Vertreter der Sozialdemokratie heute beklagt, daß "keine
enormen Schulden in die Zukunft‘ gemacht werden dürfen, so muß dies
zumindest als eine erstaunliche Erkenntnis bezeichnet werden, hat uns
doch die vergangene große Koalition, unter Führung der
Sozialdemokraten, über 1.700 Milliarden Schilling an Schulden, die
noch die Zukunft unserer Kinder belasten werden, hinterlassen".
Die von Gaal angesprochene dringende Neuorganisation der
Luftstreitkräfte sei wirklich erforderlich und werde auch vom
Verteidigungsministerium geprüft. "Wenn es allerdings nach den
Vorstellungen der SPÖ geht, und keine Abfangjäger nachbeschafft
werden, gehen nicht nur Wissen und Ausbildungskosten der Piloten und
Techniker, sondern auch Investitionen in Werften und Flugplätze und
damit Arbeitsplätze in den betroffenen Regionen, verloren.
Reorganisation à la SPÖ bedeutet in diesem Fall Zusperren", meinte
Jung abschließend.
01.09.2000
ÖVP: Trotz Sparkurs mehr Geld für Heer
Plus 25 Prozent verlangt VP-Wehrsprecher Plattner bis 2003 für das Heeresbudget.
Zusätzlich sollen neue Hubschrauber und Abfangjäger nicht aus dem Verteidigungsbudget bezahlt werden.
Neue Abfangjäger trotz des strengen Sparkurses der Regierung?
"Ich bin gespannt, wie das die Regierung der Bevölkerung erklären möchte", sagte SP-Chef Alfred Gusenbauer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
VP-Wehrsprecher Günter Platter versuchte im Gespräch mit der "Presse" eine Antwort:
"Österreich braucht ein Mindestmaß an Selbstverteidigung.
Den Herrn Gusenbauer muß man fragen, wer die Verantwortung übernimmt, wenn wir in eine Situation kommen, in der wir froh wären, dementsprechend gerüstet zu sein."
Platter ist sich klar, daß im Budget 2001 keine großen Sprünge möglich sein werden.
Er verlangt aber bis Ende der Gesetzgebungsperiode 2003 eine Anhebung von knapp unter 0,8 auf ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts, also um ein Viertel.
Darüber hinaus fordert der VP-Wehrsprecher, daß das Geld für den Ankauf der Nachfolger der Draken-Abfangjäger und der neun Hubschrauber aus dem Gesamtbudget kommen und nicht das Heer belasten soll.
Und: Die Kosten für die Auslandseinsätze und den Assistenzeinsatz an der EU-Außengrenze im Osten, insgesamt jährlich ungefähr zwei Milliarden Schilling, sollen extra abgegolten werden.
Für die Helikopter ist am Donnerstag eine weitere Frist abgelaufen.
Das US-Unternehmen Sikorsky und das deutsch-französische Eurocopter-Konsortium haben im Wirtschaftsministerium ihre nachgebesserten Gegengeschäfts-Angebote abgegeben.
Die Entscheidung soll Ende September fallen.
01.09.2000
VP will alle Soldaten in Englisch unterrichten
Weil die internationale Vernetzung von militärischen (Hilfs-)Einsätzen immer wichtiger wird, sollten alle Soldaten im Grundwehrdienst Englischunterricht erhalten.
Das fordert der neue ÖVP-Wehrsprecher Günther Platter.
Platter drängt weiters auf eine Entscheidung über die Nachfolge für die Draken-Abfangjäger:
Die Luftraumüberwachung sei militärisch notwendig.
Außerdem würden sonst Infrastruktur und Ausstattung der in Zeltweg errichteten Werft im Wert von fünf Milliarden Schilling brach liegen.
Platter weiß, dass diese Diskussion im Hinblick auf das angepeilte Nulldefizit im Jahr 2002 nicht einfach ist - aber da gehe es auch um innovative Finanzierungsmöglichkeiten.
Überhaupt ist für den VP-Abgeordneten die Diskussion um die Anschaffung neuer Jets für das Bundesheer in einem wirtschaftlichen Zusammenhang zu sehen.
Eine über Kompensationsgeschäfte im Anschluss daran mögliche Vernetzung von Luftfahrtindustrie und Forschung sei notwendig, um in Sachen Hochtechnologie den internationalen Anschluss nicht zu verlieren.
Ähnlich sei es mit den Transporthubschraubern, deren Bestellung im Gegenzug ebenfalls Hochtechnologie nach Österreich brächte.
01.09.2000
Finale in Entscheidung um Hubschrauber für das Heer
Finale im Entscheidungsprozess um neue Hubschrauber für das Heer: Donnerstag war Abgabeschluss für die Kompensationsangebote der beiden Interessenten, des US-Herstellers Sikorsky und des deutsch-französischen Eurocopter-Konsortiums. Wie immer Wirtschaftsminister Martin Bartenstein die Angebote beurteilt – es ist nur eine Empfehlung.
Die heikle Entscheidung muss Verteidigungsminister Herbert Scheibner treffen.
Piloten und FP-Parteikollegen (letztere wegen der Sanktionen) bevorzugen das amerikanische Modell.
Der Kauf eines europäischen Produkts würde aber den Zugang zu militärischer Technologie erleichtern.
Am 23. Februar 1999 offenbarte die Lawinenkatastrophe von Galtür das Unvermögen des Heeres, größere Evakuierungen durchzuführen.
Am 12. April 1999 beschloss der Landesverteidigungsrat den Kauf von neun bis zwölf bewaffneten Transporthubschraubern.
Eine militärische Expertenkommission benötigte 15 Monate, um die zwei in Frage kommenden Typen zu bewerten.
Scheibner bekam im Juli ein Ergebnis: Der Cougar (Eurocopter) sei um 400 Mio. S billiger, Sikorsky mit dem Black Hawk jedoch sei „Bestbieter“.
Das Papier enthielt aber Unklarheiten.
Wurden bei der Bewertung des Cougar einige sehr teure Komponenten „vergessen“?
Stimmt es, dass für jeden Cougar 37 Flugtechniker angestellt werden müssten?
Bartenstein prüft nun die Gegengeschäfte.
Die Amerikaner verzichteten dabei auf ihr größtes Ass: Sie wollen die im Marchfeld eingemotteten Kampfpanzer M 60 nicht zurücknehmen.
Piloten fordern den Black Hawk
Für Dr. Carl Julius Wagner, Vertreter von Sikorsky, ist es klar:
„Mit dem gegebenen Rahmen ist das Projekt nicht zu finanzieren, 2,4 Milliarden (Landesverteidigungsrat) reichen nicht aus.“
Sikorsky liegt bei knapp drei Mrd. S.
Ein Preis, der für die Heerespiloten absolut gerechtfertigt ist.
Ein Pilotensprecher zum KURIER: „Der Black Hawk ist praktisch in allen Bereichen dem Cougar überlegen.“
Vor allem bei der Crashfestigkeit sei der Black Hawk der beste aller jemals entwickelten Hubschrauber.
Der Cougar kann maximal drei Tonnen als Außenlast aufnehmen, der Black Hawk bis zu vier Tonnen.
Damit könnten erstmals schwere Waffen und Militärfahrzeuge sowie schweres Rettungsgerät transportiert werden.
Auch bei internationalen Einsätzen könne man mit dem Black Hawk punkten, weil weltweit viele Armeen diesen Hubschrauber verwenden.
Außerdem würde der Cougar in sieben Jahren durch den NH-90 ersetzt.
Damit würde Österreich bei internationalen Einsätzen keinen Partner mehr finden.
Heerespiloten berichten auch, dass der Cougar bei seinem Einsatz in Albanien 1999 auch wegen seiner technischen Anfälligkeit negativ aufgefallen sei.
Politische Gründe für Cougar
Befürworter des Cougar sehen gewichtige politische Motive für einen Kauf.
Sie fühlen sich bestätigt von Oberst Gustav Gustenau von der Landesverteidigungsakademie:
„Angesichts eines veränderten Bedrohungsszenarios treten heute bei der Bewertung von Rüstungssystemen neben den rein technischen vor allem ökonomische und politische Aspekte in den Vordergrund.“
Diese Aspekte sind in den Emanzipationsbestrebungen Europas gegenüber den US-Verbündeten zu finden.
Schon bei der Frühjahrstagung der Westeuropäischen Union (WEU) 1990 verständigten sich die Mitgliedsstaaten auf ein gemeinsames Satelliten-Überwachungssystem.
Vorbehalte der Europäer gegen die USA schienen sich im Kosovo-Krieg zu bestätigen, als die Amerikaner aus Geheimhaltungsgründen nur unscharfe Satellitenfotos schickten.
Inzwischen kreisen zwei französische Spionagesatelliten im All.
Das wurde nur möglich durch die Konzentration der nationalen Rüstungsindustrien.
Etwa im Raumfahrtkonzern EADS, zu dem auch Eurocopter gehört.
Und wer da dabei sein will, muss wohl auch die Produkte kaufen.
01.09.2000
VP-Sprecher drängt
VP-Wehrsprecher Günter Platter drängt auf eine Entscheidung über die Nachfolge für die Draken-Abfangjäger spätestens im kommenden Jahr.
Die Luftraumüberwachung sei militärisch notwendig, betonte Platter am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Außerdem würden sonst Infrastruktur und Ausstattung im Wert von fünf Milliarden S brachliegen.
01.09.2000
ÖVP will neue Abfangjäger
Auch wenn es hinten und vorne an Geld mangelt, will ÖVP-Wehrsprecher Platter Nachfolger für die veralteten Draken des Bundesheers anschaffen.
Eine Entscheidung soll spätestens nächstes Jahr fallen.
Platter will trotz Sparbudgets im Jahr 2001 mehr Geld für das Heer und denkt an eine Abgeltung der Kosten für den Assistenzeinsatz an der Grenze.
01.09.2000
Bundesheer: Bundesheer: SPÖ fordert mehr Transparenz
Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Beschaffungspolitik des Bundesheeres forderte heute SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal.
"Eine Politik, die auf der einen Seite vom Nulldefizit spricht und auf der anderen Seite enorme Schulden in die Zukunft macht, ist unseriös", meinte Gaal in einer Pressekonferenz.
Er kritisierte in diesem Zusammenhang Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FPÖ), der nun eine Rüstungsbeschaffung in Milliardenhöhe einleite, ohne ein modernes Luftraumüberwachungskonzept und ohne Unterlagen und Begründungen vorzulegen.
Keine "Beschaffung ins Blitzblaue"
Eine Neuordnung des militärischen Beschaffungswesens mit langfristiger Investitionsplanung und Festlegung von Beschaffungsprioritäten sei höchst an der Zeit, eine "Beschaffung ins Blitzblaue" nicht zu akzeptieren.
Solange keine nachvollziehbare Grundsatzplanung vorliege, dürfe es keine Beschaffung von kostspieligen Rüstungsgütern geben, so Gaal.
Aufforderung an Scheibner
Was die Luftstreitkräfte betrifft, sei eine Neuorganisation, vor allem eine Straffung der Organisation und eine Reduzierung der Infrastruktur, dringend erforderlich.
In ihrer jetzigen Form würden Organisation und Infrastruktur der Luftstreitkräfte nicht mehr den Kriterien der Einsatzeffizienz und Wirtschaftlichkeit entsprechen, meinte Gaal.
Die SPÖ fordere Scheibner daher auf, umfassende Konzepte für effiziente Strukturen, klare Verantwortlichkeiten und eine einheitlich ausgerichtete Planung erstellen zu lassen.
Für Rationalisierung im Personalbereich
Unverzichtbar ist für Gaal eine Reduzierung der Personalkosten im Bundesheer.
Der derzeitige Personalkostenanteil von über 63 Prozent am Gesamtbudget werde zum Großteil durch einen "überdimensionierten und bis jetzt von jeder Bundesheer-Reform verschonten Bereich der Zentralstelle und der Verwaltung" verursacht.
Der SP-Wehrsprecher trat für Rationalisierung im Personalbereich, für Schaffung straffer Strukturen und für eine Schwerpunktsetzung auf die Truppen ein.
01.09.2000
Abfangjäger für Österreich?
Gedanken zur Möglichkeit einer Kooperation
Die öffentliche Diskussion ums österreichische Budget wird in absehbarer Zeit um ein höchst strittiges Detail bereichert werden: den Kauf von neuen Abfangjägern für das österreichische Bundesheer.
Die milliardenteure Anschaffung von Abfangjägern in Zeiten eines harten Sparkurses ist zweifellos dazu angetan, für öffentliche Erregung zu sorgen.
Umso mehr, als derzeit Gefahrenmomente, die einen derartigen Kauf rechtfertigen würden, nicht ganz leicht aufzuspüren sind.
Das Eindringen "feindlicher" Kampfflugzeuge in den österreichischen Luftraum ist seit dem Ende des Warschauer Paktes und der Ausschaltung der jugoslawischen Luftwaffe während des Kosovo-Krieges auf absehbare Zeit nicht mehr zu erwarten.
Bleibt die Überwachung eines Luftraums, der in fast allen Richtungen an den von Staaten grenzt, die entweder der EU oder der Österreich über die "Partnerschaft für den Frieden" verbundenen Nato angehören.
Dennoch gibt es Argumente für den Erhalt einer österreichischen militärischen Kapazität in der Luft.
Verzichtet Österreich auf die Anschaffung von Kampfflugzeugen, geht damit automatisch ein Know-how von Piloten und Technikern verloren, das in einem künftigen Bedarfsfall nur mehr schwer und mit sehr viel höheren Kosten wieder zu erwerben ist.
In dieser Situation sollte nach intelligenten Lösungen gesucht werden, die sowohl den langfristigen Bedürfnissen des Bundesheeres als auch den Sparnotwendigkeiten Rechnung tragen.
Eine solche Lösung könnte eine Kooperation mit der Schweiz sein.
Auf den ersten Blick spricht einiges gegen eine solche militärpolitische Kooperation:
Österreich gehört der UNO an, die Schweiz nicht.
Österreich ist Mitglied der EU und deren Gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik, die Schweiz verharrt (noch) vor den Toren der EU.
Sieht man jedoch genauer hin, gibt es durchaus sicherheitspolitische Gemeinsamkeiten.
Die Schweiz und Österreich sind beide neutral, was eine Kooperation auf dem Boden der geltenden österreichischen Verfassung problemlos ermöglichen würde.
Beide Staaten sind der Nato durch die "Partnerschaft für den Frieden" verbunden. Vor allem aber bereitet sich die Schweiz eben darauf vor, künftig auch an Friedenseinsätzen der UNO und der OSZE teilzunehmen.
Die Entsendung einer kleinen Schweizer Einheit im Verbund mit den Österreichern in den Kosovo gibt die Richtung vor.
Nun verfügt die Schweizer Luftwaffe mit der amerikanischen F-18 über ein modernes Kampfflugzeug, das auch in Spanien und Finnland im Einsatz ist.
Es wäre daher zu überlegen, ob Österreich nicht mit der Schweiz einen Leasing-Vertrag über die Nutzung von F-18-Flugzeugen mit entsprechender Ausbildung österreichischer Piloten schließen könnte.
Selbst eine Kostenbeteiligung an Anschaffung und Wartung zusätzlicher Schweizer Maschinen käme noch deutlich billiger als ein nationaler Alleingang Österreichs.
Und für die reine Luftraumüberwachung wäre eine solche Lösung wohl durchaus ausreichend und vertretbar.
01.09.2000
"Sicherheitspolitik endet nicht zwei Meter über dem Boden", ÖVP: Neue Abfangjäger
In den nächsten Wochen fällt die Entscheidung, welche Transporthubschrauber das Bundesheer kaufen wird.
Am gestrigen Donnerstag endete die Frist, die den Anbietern zur Nachbesserung ihrere Offerte gesetzt worden war.
ÖVP-Wehrsprecher Günther Platter betonte indes, dass seine Partei trotz der Sparpläne für den Erwerb neuer Abfangjäger eintritt.
Nachdem die Beschlussfassung über den Hubschraubertyp im September oder Oktober fallen werde, könnte eine erste Tranche der Geräte schon im kommenden Winter zur Verfügung stehen, sagte Platter.
Die Notwendigkeit einer Anschaffung wurde beim Lawinenunglück von Galtür im Februar des Vorjahres offenbar, als das Bundesheer auf Grund mangelnder Transportkapazität auf ausländische Hilfe angewiesen war.
Im Rennen um den Auftrag befinden sich seit Jahresbeginn der amerikanische "Black Hawk" von Sikorsky Aircraft - der unter anderem auch in Galtür zum Einsatz kam - sowie der deutsch-französische Eurocopter "Cougar".
2,4 Mrd. Schilling bekam das Verteidigungsministerium sowohl von der alten SPÖ-ÖVP- Regierung als auch später von FP-Finanzminister Grasser zugesichert.
Gezahlt werden sollten ab 2001 sechsmal jährlich 400 Mill.
Für beide Angebote werden diese Mittel jedoch nicht reichen.
Während der Preis für neun Cougar bei 2,5 Mrd. liegt, belaufen sich die Kosten für ebensoviele Black Hawks auf 2,9 Mrd. Schilling.
Daher werden nun andere Finanzierungsvarianten geprüft.
Die Typenentscheidung fällt in den kommenden Wochen im Wirtschaftsministerium.
Den Ausschlag werden die besseren Kompensationsangebote, also die lukrativeren Gegengeschäfte für österreichische Unternehmen, geben.
Im Verteidigungsministerium hofft man auf eine Entscheidung zugunsten Sikorskys.
Eine Bewertungskommission hatte die Black Hawks bei einer Kosten-Nutzenrelation vor die Eurocopter gereiht.
SP-Wehrsprecher Anton Gaal bevorzugt hingegen "auch aus wirtschaftspolitischen Gründen" eine europäische Lösung, wie er im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" betonte.
Außerdem habe der Landesverteidigungsrat den Kauf von Transport- und nicht von Kampfhubschraubern empfohlen.
Die Anschaffung der Black Hawks ginge daher in die falsche Richtung, da diese für militärische Zwecke besser geeignet wären, so Gaal.
In der Frage einer möglichen Draken-Nachfolge ortet Kollege Platter in der ÖVP ein "eindeutiges Ja" zum Kauf neuer Abfangjäger.
"Sicherheitspolitik endet nicht zwei Meter über dem Boden."
Auch sei der Kauf nicht nur eine "militärische Notwendigkeit", sondern entscheidend für den Erhalt einer Struktur, deren Neuaufbau mindestens zehn Jahre dauere.
Ohne neue Flugzeuge würden Infrastruktur und Ausstattung im Wert von fünf Mrd. Schilling brach liegen, was wieder die wirtschaftlich ohnehin angeschlagene Region Aichfeld-Murboden (wo die Draken stationiert sind) treffen würde.
Platter erwartet außerdem wirtschaftliche Vorteile, die "weit über die üblichen Gegengeschäfte hinausgehen".
In der Frage der Finanzierung bekräftigt er Überlegungen von Verteidigungsminister Scheibner, dass Zahlungen frühestens ab 2003 wirksam würden.
Somit stünde ein Kauf nicht im Widerspruch zum angepeilten Nulldefizit im Jahr 2002.
Wann denn eine Entscheidung fallen könnte, dieses Frage will man im Verteidigungsministerium nicht so genau beantworten, wenn möglich aber vor Ende 2001.
Die "Absicht zur Nachbeschaffung" sei jedenfalls im Regierungsübereinkommen festgehalten.
Für SPÖ-Sprecher Gaal handelt es sich um eine "sensible Frage".
Vor dem Erwerb von Draken- Nachfolgern bedürfe es jedoch auf alle Fälle eines neuen Luftraumüberwachungskonzeptes, um deren "Notwendigkeit transparent zu machen".
02.09.2000
SPÖ will das Bundesheer verkleinern Gegen Abfangjäger, Kampfhelikopter
Wehrsprecher Gaal verlangt eine Verringerung der Mobilmachungsstärke, der Zahl der Korps- und Militärkommanden.
Im Beschaffungswesen ortet er ein "Chaos".
Zu einem Rundumschlag gegen die derzeitige Organisation des Bundesheeres und gegen Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) hat SP-Wehrsprecher Anton Gaal ausgeholt.
Bei den Ankäufen sieht er überhaupt ein "Chaos".
Er wirft Scheibner Entscheidungsschwäche beim Ankauf von neun Hubschraubern vor, der 1999 nach der Lawinenkatastrophe in Galtür beschlossen worden war.
Gaal läßt deutlich erkennen, daß er für den Kauf des deutsch-französischen Eurocopter eintritt.
Er wirft Scheibner vor, die klare Festlegung auf Transporthubschrauber zur Katastrophenhilfe in die Beschaffung von "Angriffshubschraubern" (gemeint ist der US-Helikopter Black-Hawk) umzuinterpretieren.
Ein dezidiertes Nein der SPÖ kommt zur Beschaffung von Draken-Nachfolgern.
Dafür gebe es in der Bevölkerung kein Verständnis, so Gaal.
Er bekräftigte die SP-Forderung nach einem zehnjährigen Investitionsplan.
Außerdem entspricht nach seinem Dafürhalten Organisation und Infrastruktur der Luftstreitkräfte nicht den Kriterien der Einsatzeffizienz und Wirtschaftlichkeit.
So spricht er sich für die Verringerung der sechs Heeresflugplätze aus.
Darüber hinaus verlangt der Abgeordnete auch eine Verringerung der Mobilmachungsstärke, die derzeit bei knapp unter 100.000 Mann liegt.
Gaal will, wie er sagt, das Heer "professionalisieren".
In der Verwaltung sieht der SP-Wehrsprecher große Einsparungspotentiale, die Strukturen müßten gestrafft werden.
Seine konkreten Vorschläge: Ersetzen der zwei Korpskommanden durch ein einheitliches Streitkräftekommando; Reduktion der neun Militärkommanden ("überdimensionierte Stabsbürokratie") auf drei Territorialkommanden.
Gleichzeitig hat am Freitag FP-Wehrsprecher Wolfgang Jung den Koalitionspartner ÖVP gelobt (wegen der Forderung von VP-Wehrsprecher Günter Platter, das Heeresbudget zu erhöhen) und getadelt (wegen der Kritik von Burgenlands VP-Chef Gerhard Jellasitz am Kauf neuer Abfangjäger).
02.09.2000
SPÖ lehnt Draken- Nachfolger vorläufig ab
Der Wehrsprecher der SPÖ, Anton Gaal, kann "die sehr sensible Frage der Draken-Nachfolge nicht mit Ja oder Nein beantworten".
Aber wenn alles so läuft wie derzeit, dann wird die SPÖ den Ankauf von Abfangjägern blockieren, so gut sie kann.
Rechtliche Handhabe hat sie dafür keine, räumt der Wehrsprecher ein:
"Man kann unsere wohl begründeten Konzepte missachten - aber dann muss man das den Österreichern erklären.
Sie werden kein Verständnis dafür haben, dass man auf der einen Seite vom Null-Defizit spricht und auf der anderen Seite enorme Schulden für die Zukunft macht."
Gaal fordert eine Reorganisation des Bundesheeres an sich und vor allem der Fliegerdivision, in der es fünf Führungsebenen gibt.
Als Vorbild dient der SPÖ ein US-Flugzeugträger, auf dem ein Kommandant 70 bis 80 Kampfflugzeuge führt.
Gaal klagt, dass das Bundesheer für seine rund 80 Hubschrauber und 90 Flächenflugzeuge sechs Flugplätze betreibt, was "unwirtschaftlich" sei...
04.09.2000
Leserbrief
Betrifft: "SPÖ lehnt Draken-Nachfolger vorläufig ab" DER STANDARD, 2. 9. 2000
"Man kann unsere wohl begründeten Konzepte missachten", sagt Herr Gaal und meint damit die Konzeption der SPÖ zur Sicherheitspolitik.
Was findet sich nun im SPÖ-Parteiprogramm dazu: "Wir bekennen uns zu einer demokratisch organisierten Landesverteidigung.
Den Angehörigen des Bundesheers sind alle Persönlichkeitsrechte sowie menschenwürdige Bedingungen bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu gewährleisten."
Soweit zum Sicherheitskonzept der SPÖ.
Beeindruckend, sogar die Grünen haben strukturiertere Ideen zum Thema Bundesheer.
Axel Wochinger
3040 Neulengbach
08.09.2000
Scheibner startet Verwaltungsabbau, Generalstabschef wird installiert
Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) läßt in seinem Haus alle Einsparungspotentiale ausloten.
Schulen und Ämter werden zusammengelegt.
Die finanzielle Situation sei "prekär", sagt er im Gespräch mit der "Presse".
...Der Minister hält an der Beschaffung von Nachfolgern für den Saab-Draken-Abfangjäger fest.
Sein Motto dabei: "Wirtschaftskooperation statt Kompensation".
In den Bereichen der Hochtechnologie und der Telekommunikation müsse Österreich im Zuge des Milliarden-Auftrages ein attraktives Angebot gemacht werden...
08.09.2000
US-Hersteller drängt Heer
Hubschrauberankauf. Der US-Konzern Sikorsky erhöht nach Vorlage eines erhöhten Kompensationsangebotes den Druck auf die Regierung.
Die Entscheidung über den Ankauf von neun Transporthubschraubern für das österreichische Bundesheer soll noch in diesem Monat fallen.
Und so erhöhte der US-Konzern Sikorsky, Hersteller des Transporthubschraubers "Black Hawk", am Donnerstag in einer Pressekonferenz den Druck auf die Regierung, eine Entscheidung zugunsten des US-Produktes zu treffen.
Derzeit sei Sikorsky an fünf internationalen Ausschreibungen beteiligt, sagte Carl Julius Wagner, Repräsentant des US-Herstellers in Wien.
Und überall spielten die Gegengeschäfte eine große Rolle. "Die besten Stücke wird sich derjenige sicherstellen, der als erster zuschlägt", stellte Wagner den Entscheidungsträgern die Rute ins Fenster.
Neben den schon bisher angebotenen Kompensationen im Bereich der Luftfahrtindustrie stellt Sikorsky Österreich Forschungs- und Entwicklungskooperationen rund um wiedererneuerbare Energie und Austauschprogramme für Praktikanten und Fachkräfte in Aussicht.
Weiters sollen die für den Ankauf notwendigen Finanzierungen über ein österreichisches Institut angeboten werden.
Den Wert der angebotenen Kompensationsgeschäfte bezifferte Wagner mit rund 5 Mrd. Schilling (363,4 Mill. Euro).
Stolpersteine für eine Entscheidung für den "Black Hawk", der als Bestbieter aus der Ausschreibung hervorgegangen ist - allerdings um rund 500 Millionen Schilling teurer ist als das Konkurrenzprodukt "Cougar" des deutsch-französischen Eurocopter-Konsortiums, sieht Wagner in den Unwägbarkeiten der österreichischen Beschaffungspraxis: "Bei den letzten militärischen Ankäufen sind regelmäßig die Zweitgereihten zum Zug gekommen."
08.09.2000
Hubschrauberlieferant will bald Entscheidung des Bundesheeres
Eineinhalb Jahre nach dem Lawinenunglück von Galtür - bei dem der Mangel an Lufttransportkapazität des Bundesheeres offenkundig geworden ist - gibt es immer noch keine Entscheidung, welche Hubschrauber Österreich kaufen soll.
Der US-Helikopterhersteller Sikorsky hat ebenso wie die deutsch-französische Eurocopter-Gruppe sein Angebot im Sommer nachgebessert - nun wollen die Amerikaner die Regierung zum Abschluss drängen.
Bei der technischen Bewertung hat das US-Produkt "Black Hawk" zwar die Nase vorn gehabt - allerdings verlangte Hersteller Sikorsky für neun Stück Helikopter 2,9 Milliarden Schilling (210 Mio. EURO) und damit um 500 Millionen mehr als in der Sonderfinanzierung für die Hubschrauber vorgesehen ist.
Das Eurocopter-Angebot liegt um rund 100 Millionen Schilling über den Preisvorstellungen der Regierung.
Dafür versucht Sikorsky mit einer großen Zulieferkonferenz Eindruck zu schinden: Dabei werden 30 bis 40 Spitzenvertreter aus dem United-Technologies-Konzern, zu dem auch Sikorsky gehört, und aus seinen Partnerunternehmen nach Wien kommen, um zu zeigen, "dass der österreichische Auftrag von großem Interesse für die US-Firmen" ist.
Den Wert der angebotenen Kompensationsgeschäfte bezifferte Sikorsky-Repräsentant Carl Julius Wagner mit rund fünf Mrd. S (363,4 Mio. EURO). Dies entspreche ungefähr dem von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (VP) geäußerten Wunsch nach einer Kompensation von 200 Prozent für die Anschaffung der neun Stück Transporthubschrauber.
Mit den von Sikorsky angebotenen Gegengeschäften könnte Österreich sein Handelsbilanzdefizit mit den USA vor allem bei Investitionsgütern, wo Einfuhren von 21,6 Mrd. S ein Ausfuhrvolumen von nur 13,3 Mrd. Schilling gegenüberstehe, wesentlich reduzieren.
08.09.2000
HUBSCHRAUBER: Im September Entscheidung
"Black Hawk" macht Druck
Der US-Helikopterhersteller Sikorsky wird offensiv, was den Ankauf von neun Transporthubschraubern durch das österreichische Bundesheer betrifft.
Sikorsky wird im September in Wien eine Zulieferkonferenz abhalten, um zu zeigen, dass der Kauf für US-Firmen von großem Interesse ist.
Mit einem Gesamt-Kaufpreis von 2,9 Milliarden S ist Sikorsky um 500 Millionen S zu teuer.
Technisch hat der "Black Hawk" seinen europäischen Konkurrenten "Cougar" geschlagen.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner entscheidet noch im September.
13.09.2000BRENNPUNKT
Habt Acht!
Walter Seledec über die Zukunft der österreichischen Sicherheitspolitik
Österreichs Sicherheitspolitik steht vor entscheidenden Weichenstellungen.
Kernpunkt ist die Frage, welchen Weg die österreichische Verteidigungspolitik in Zukunft nehmen wird.
Die Alternativen scheinen klar.
Entweder die Zusammenarbeit in einem Sicherheitsbündnis suchen oder den Weg des Alleinseins gehen; also die Sicherheitsorganisation des Landes im nationalen Rahmen weiter selbstständig gestalten.
Dies heißt: entweder neutral zu bleiben, oder in ein Militär- bzw. Sicherheitsbündnis einzutreten.
Losgelöst von diesen politisch-theoretischen Überlegungen bereitet sich Österreichs Bundesheer auf eine militärische Zusammenarbeit sowohl im Rahmen der EU also auch im Rahmen der NATO vor.
Die Sparpolitik der Bundesregierung mit dem niedrigsten Verteidigungsbudget seit 1955 steht im Widerspruch zu den notwendigen Reformschritten.
Obwohl eine arbeitsteilige Sicherheitspolitik bestimmt die richtige Antwort auf die neuen Herausforderungen darstellt, so sind trotzdem entscheidende militärische Investitionen notwendig, um die "Bedingungen" für einen Beitritt in ein Sicherheitsbündnis zu erfüllen.
Wer soll das alles bezahlen, wenn der Staat überall sparen möchte?
Was erscheint als die sinnvollste Wehrform für Österreichs Zukunft?
Berufsheer oder allgemeine Wehrpflicht?
Wer soll die Milliardenkosten für die notwendige neue Ausrüstung der österreichischen Luftstreitkräfte aufbringen?
Steht Österreichs Fliegertruppe vor dem Aus?
Auf all diese Fragen versucht die "Brennpunkt"-Dokumentation Antworten zu finden.
Gesprächspartner sind höchste Politiker und Diplomaten von NATO, EU, WEU und Repräsentanten anderer europäischer Sicherheitsorganisationen.
Zu Wort kommen auch der Verteidigungsminister, der Generaltruppeninspektor, Politiker der Parlamentsparteien, Einsatzpiloten des Überwachungsgeschwaders und Soldaten im Grenzeinsatz.
Bis Mitte September möchte Verteidigungsminister Scheibner die Entscheidung für den Hubschrauberankauf treffen, und bis Jahresende muss die Entscheidung über die neuen Abfangjäger fallen.
Diese beiden Schritte werden richtungsweisend für Österreichs sicherheitspolitischen Weg in der Zukunft sein.
15.09.2000
Politik macht Bundesheer zur Budgetleiche!
Seit 10 Jahren liegt das Budget für das Bundesheer unter 1% BIP...
Bereits vor Jahren hat sich der Geldmangel auch an der Überalterung der Ausrüstung bemerkbar gemacht.
Seit einiger Zeit ist es so weit, dass überalterte Geräte nicht mehr eingesetzt werden können.
Die Folge davon waren der Hubschraubermangel in Galtür, die Notwendigkeit, den imagebringenden Friedenseinsatz in Zypern aufgeben zu müssen,...
Finnland beschafft heuer 64 hochmoderne F18-Flugzeuge, Ungarn ersetzt seine MIG29 durch F16-Flugzeuge, die Schweiz beschaffte in den letzten Jahren 34 F18 - und Österreich kann sich noch nicht einmal zur Finanzierung des Kaufs der notwendigen Transporthubschrauber durchringen.
Deutschland, das über ein Wehrbudget von 1,3% BIP verfügt, wurde in einem Artikel der Zeitschrift "Internationale Politik" als "Trittbrettfahrer" bezeichnet - man kann sich vorstellen, was die internationale Staatengemeinschaft über Österreich mit einem Wehrbudget von unter 0,8%BIP denkt...
21.09.2000
Helikopter-Knalleffekt: Empfehlung für Eurocopter
Bessere Gegengeschäfte. Ein geheimes Wifo-Gutachten sieht "deutliche Vorteile" für Gegengeschäfte beim Hubschrauber-Angebot von Eurocopter.
Verteidigungsminister Scheibner ist unter Zugzwang.
Die Unterlagen liegen auf dem Tisch von Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP).
Und sie werden ihm wohl Kopfzerbrechen bereiten.
Helmut Kramer, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), hat ein Gutachten über die Kompensationsgeschäfte beim Kauf von neun Hubschraubern für das Bundesheer erstellt.
Darin werden Präferenzen für den Eurocopter deutlich.
Bisher galt der Black Hawk als Favorit, vor allem im Heer - obwohl er um ungefähr 500 Millionen Schilling teurer ist als das Produkt des deutsch-französischen Konsortiums.
In dem Gutachten, das bisher geheim war, der "Presse" aber in Auszügen vorliegt, heißt es wörtlich, aus beiden Offerten "entstünden ähnliche positive volkswirtschaftliche Direktwirkungen".
Danach folgt der Schlüsselsatz: "Allerdings zeigt das Offert Eurocopter deutliche Vorteile nicht nur beim jährlichen Umfang der Gegengeschäfte in den kommenden zehn Jahren, sondern auch in Hinblick auf starke unausgeschöpfte Exportpotentiale in Frankreich sowie auf die Betriebsklassenstreuung."
Es seien eher Impulse für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmungen und von industriell schwächeren Regionen zu erwarten, heißt es weiter.
Wie die "Presse" weiter erfuhr, hat sich die zuständige Sektion im Wirtschaftsministerium dieser Beurteilung angeschlossen.
Beide Firmen bieten nun 200 Prozent Kompensation mit fünfprozentiger Pönale an, Eurocopter freilich in zehn, Sikorsky erst in 15 Jahren.
22.09.2000
Heer zittert vor Entscheidung über Helikopter
Eurocopter vorne? Die Entscheidung über den Hubschrauber-Kauf steht unmittelbar bevor. Plötzlich hat der Cougar gegenüber dem Black Hawk die Nase vorne.
Der "Presse"-Bericht über das bisher geheime Wifo-Gutachten, das bei den Gegengeschäften im Zuge des Hubschrauberkaufs Vorteile für das deutsch-französische Konsortium Eurocopter sieht, hat in Teilen des Heeres für Besorgnis, beim US-Konkurrenten Sikorsky für Bestürzung gesorgt.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) will nächste Woche entscheiden, an wen der Auftrag für die neun Helikopter geht.
In Fliegerkreisen wird das US-Produkt Black Hawk klar bevorzugt.
Dieser ist auch in der internen Bewertung (knapp) als Bestbieter hervorgegangen.
Über den Cougar heißt es, er biete bei Unfällen einen schlechteren Schutz und sei ein Auslaufmodell.
Dessen Nachfolger NH90 werde ihn ab 2003 nach und nach ersetzen.
Mehrere Faktoren könnten im letzten Moment den Ausschlag für die europäische Lösung bieten:
Neben der besseren Bewertung der Gegengeschäfte ist der Cougar um 500 Millionen Schilling billiger.
Darüber hinaus wirkt nach Fall der Maßnahmen der EU-14 gegen Österreich nun eher politischer Druck in Richtung eines Abschlusses mit Eurocopter.
Laut EU-Verträgen sind die Mitgliedsländer angehalten, Rüstungsprodukte in der EU zu kaufen.
Und in der FPÖ gibt es neben einer starken "US-Fraktion" gewichtige Eurocopter-Befürworter.
Schließlich winken auch Investitionen in Kärnten.
22.09.2000
Österreich soll sich mit Katastrophenschutzeinheit an EU-Truppe beteiligen
Scheibner: 2000 Mann und vier Transporthelikopter - Voggenhuber: Mit Neutralität unvereinbar
Österreich könnte sich mit maximal 2.000 Mann, vier Transporthubschraubern (A 212) und einer Katastrophenschutzeinheit mit verschiedenen Modulen (Bergung, Rettung, Evakuierung, Wasseraufbereitung, humanitäre Hilfe) an der geplanten Kriseneinsatztruppe der EU beteiligen, hieß es am Rande des heutigen EU-Verteidigungsministertreffens auf Schloss Ecouen bei Paris.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner rechnet fest damit, dass die außer Streit gestellten Ziele bis 2003 auch erreicht werden und alle europäischen Länder entsprechend ihren Möglichkeiten ihren Beitrag leisten werden...
23.09.2000
Fehler bei Hubschrauber-Angebot Ressort muß Reihung korrigieren
Es gibt keinen Bestbieter, so lautet das korrigierte Ergebnis der Bewertung der zwei Hubschrauber-Angebote durch das Verteidigungsministerium.
Täglich steigt die Spannung, welche Hubschrauber vom Bundesheer gekauft werden, wer den milliardenschweren Auftrag an Land ziehen kann.
Wie die "Presse" erfährt, mußte im Landesverteidigungsministerium die Kommission, die die Reihung der zwei Angebote vornimmt, ihre Schlußfolgerung korrigieren.
Ursprünglich ging der Black Hawk des US-Unternehmens Sikorsky als Bestbieter aus dem Duell mit dem Cougar hervor, produziert vom deutsch-französischen Konsortium Eurocopter.
Nun werden beide Angebote als gleichwertig gesehen.
Der Grund: Eurocopter hat zwei Tage nach Ablauf der Ausschreibungsfrist ein Schreiben an das Verteidigungsministerium gerichtet.
Darin wird ein Fehler bei der Kalkulation korrigiert, der den Preis um 85 Millionen Schilling drückt.
Eurocopter hatte für die neun Hubschrauber unter anderem eine Klimaanlage angeboten, obwohl vom Bundesheer lediglich die Vorbereitungen für einen nachträglichen Einbau verlangt waren.
Diese Korrektur hatte zur Folge, daß der Gesamtfaktor, der sich aus einer komplizierten Bewertungsformel ergibt, plötzlich bei den Angeboten bis zur zweiten Dezimalstelle gleich war.
Daher gibt es nun auch keinen Bestbieter mehr - ein Fall, der selbst für langgediente Offiziere eine Premiere darstellt. Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) will nächste Woche entscheiden.
Ausgerechnet in dieser Phase war er am Freitag bei einem Treffen der EU-Verteidigungsressortchefs in Frankreich. Insider vermuten, daß am Rande auch über das Eurocopter-Angebot gesprochen worden sein könnte.
Ein Wifo-Gutachten und schon vorher eine Stellungnahme der entsprechenden Sektion im Wirtschaftsministerium haben erst jüngst den Gegengeschäften von Eurocopter den Vorzug gegeben.
23.09.2000
Schwarzer Falke lockt mit Großaufträgen
Sikorsky stellt für den Fall des Bundesheer-Auftrags über die Kompensationsgeschäfte hinaus Folgeaufträge in Milliardenhöhe am US-Markt in Aussicht.
Der US-Hubschrauber-Produzent Sikorsky - einer der fünf großen Player am acht Milliarden Dollar (130,08 Mrd. S/9,45 Mrd. Euro) schweren Weltmarkt für Helikopter - will das Kopf-an-Kopf-Rennen um den österreichischen Heeresauftrag mit lukrativen Zuckerln für die heimische Industrie gewinnen.
"Für österreichische High-Tech-Unternehmen eröffnet sich weit über die Kompensationsgeschäfte hinaus die Tür in den amerikanischen Markt", stellt Sikorsky-Präsident Dean Borgman in Aussicht.
Borgman, der in den vergangenen Tagen ein Treffen von 18 Sikorsky-Lieferanten aus den USA mit 35 österreichischen Unternehmen arrangiert hat, verweist im Gespräch mit der "Presse" vor allem auf Pankl und Fischer Advanced Composite Components, die bereits mit Sikorsky im Geschäft sind.
Gute Chancen räumt er auch der VA Tech, Amag, Plansee, Rosenbauer und AT & S bis hin zu Frequentis ein.
Neben Lieferungen für die "hauseigenen" Produkte will Borgman österreichischen Unternehmen auch die Tür zu anderen Konzernen wie etwa General Electric, IBM und Honeywell öffnen.
Sikorsky, ein Unternehmen der an der New Yorker Börse notierten United Technologies Corporation, zu der auch der Triebwerkhersteller Pratt & Whitney und der Aufzughersteller Otis gehören, entwickelt zwei neue "heiße Eisen" - den S-92 und den Comanche.
Der S-92, größer als der dem österreichischen Militär angebotene Black Hawk, kommt 2002 auf den Markt. Der Comanche, der mit Boeing zusammen entwickelt wird und der neue Star der US-Army werden soll, verleiht laut Borgman dem Hubschrauber-Markt insgesamt neuen Schub.
Neben den Militärs, die nach wie vor rund 75 Prozent der Käufer ausmachen, gehören immer mehr Unternehmen - und auch Private - zu den Kunden. Hubschrauber werden nicht nur in der küstennahen Ölförderung, der Holzindustrie sowie für Rettungs- und Bergungszwecke (auch bei der Lawinenkatastrophe von Galtür waren Black Hawk im Einsatz) gebraucht.
Weltweit bieten bereits fünf Gesellschaften Hubschrauber-Linienflüge an. "Mit zunehmenden Kapazitätsengpässen auf Flugplätzen und Verkehrsstaus wird das ein interessantes Geschäftsfeld."
Neueste Technologien sollen die Fluggeräte künftig auch leiser machen.
23.09.2000
Heer befürchtet, seine Piloten an den ÖAMTC zu verlieren
Die Nachricht, der Bund privatisiert die Notarzthubschrauber, ist auch beim Bundesheer registriert worden.
"Wenn dem so ist, dann ist bei uns ein personeller Aderlass leider vorprogrammiert", befürchtet Major Hannes Mittermair.
Wie die OÖN exklusiv berichteten, soll der ÖAMTC per 1. April 2001 den Oberösterreich-Standort der Notarzthubschrauber in Hörsching übernehmen.
Voraussichtlich bis Juli 2001 sollen dann die restlichen Stützpunkte im gesamten Bundesgebiet folgen (bei einigen rechnen sich neben dem ÖAMTC aber auch noch andere Private Chancen auf den Zuschlag aus).
Das Innenministerium erspart sich durch die Privatisierung zwar den Ankauf neuer Fluggeräte, ob der Betrieb durch die Privatisierung allerdings billiger wird, bezweifeln auch die Experten.
"Wir haben angeboten, bei Großschäden oder Katastrophen mitzuhelfen und auch beim Ausfall eines Notarzthubschraubers mit unseren gut ausgerüsteten Agusta Bell 212 einzuspringen.
Dieses Angebot bleibt weiter aufrecht", erklärte gestern Major Hannes Mittermair, Kommandant der 1. Hubschrauberstaffel in Hörsching.
Dass die Privatisierung der Notarzthubschrauber auch Auswirkungen auf das Bundesheer haben wird, scheint für Mittermair auf der Hand zu liegen.
Der ÖAMTC will zwar die Piloten des Innenministeriums übernehmen, könnte aber dennoch weitere Spezialisten benötigen. Und was wäre da naheliegender, als diese bei den Hubschrauberstaffeln abzuwerben.
Beim ÖAMTC will man vorerst einmal die Gespräche der Personalvertretung mit dem Innenminister abwarten. Danach sollen rasch die Übernahmebedingungen verhandelt werden. Das sei eines der Details, die es noch zu klären gelte, so der oberste Pannenhelfer Oberösterreichs, Franz Mayr.
Die Klärung müsste aber zwingend in den nächsten Tagen erfolgen, sonst gebe es ein Zeitproblem.
26.09.2000
Sonderinformation zur geplanten Hubschrauberbeschaffung für das Österreichische Bundesheer
Trotz der Zusage einer schnellen Beschaffung der dringend benötigten Hubschrauber und trotz mehrmaliger Ankündigung einer Einleitung dieser Beschaffung im Frühling dieses Jahres wird die Entscheidung zwischen den möglichen Hubschraubertyp immer noch verzögert.
Die Österreichische Offiziersgesellschaft bietet deshalb als Service eine Zusammenstellung der wichtigsten Daten und Ausrüstungsmerkmale beider Hubschraubertypen an...
27.09.2000
Der nächste Winter kommt bestimmt - die Hubschrauber auch?
Zwei Jahre nach der Lawinenkatastrophe von Galtür steht die Entscheidung unmittelbar bevor, welche Transporthubschrauber für das Heer gekauft werden.
Im Vorfeld ereignete sich Bemerkenswertes.
Der nächste Winter kommt bestimmt.
Und damit die Gefahr von Lawinen-Katastrophen, bei denen das Bundesheer für Assistenzleistungen angefordert wird.
Fast zwei Jahre sind seit Galtür vergangen.
Politiker und Öffentlichkeit mußten da schockiert zur Kenntnis nehmen, daß Österreich für den Transport eingeschlossener Urlauber über keine ausreichend leistungsfähigen Hubschrauber verfügt.
Deutschland, die Schweiz und die US-Army halfen aus.
Deren Piloten, die einen Black Hawk oder Cougar/Super Puma flogen, staunten nicht schlecht über die fast museumsreifen Hubschrauber Augusta Bell 212 und 204B - letztere seit fast 40 Jahren im Dienst -, die unter rot-weiß-roter Fahne in die Luft gingen.
Sehr rasch war sich die Regierung einig, neun bis zwölf Hubschrauber anzuschaffen.
Der Startschuß für einen erbitterten Kampf um den damals auf 2,5 Milliarden Schilling geschätzten Auftrag war gegeben.
Der nächste Winter zog ins Land, Bestellung wurde zwar noch keine aufgegeben, der Kreis der Anbieter aber auf zwei eingeengt und die Zahl der Hubschrauber mit neun festgelegt.
Verteidigungsminister Werner Fasslabend (VP) hinterließ seinem Nachfolger Herbert Scheibner (FP) generös die Entscheidung zwischen dem Black Hawk des US-Unternehmens Sikorsky und dem Cougar des deutsch-französischen Eurocopter-Konsortiums.
Piloten wollen Black Hawk
Scheibner ging zunächst schwungvoll ans Werk und kündigte im heurigen Februar den Abschluß innerhalb einiger Wochen an.
Woche um Woche verging.
Während - gestützt auf offensive Informationspolitik von Sikorsky - durchsickerte, daß es im Heer, speziell bei den Piloten, Präferenzen für den Black Hawk gibt, wurde der 30. Juni als Abgabetermin für das letzte Angebot fixiert.
Ergebnis: 2,5 Milliarden Schilling kostet der europäische Helikopter, 2,9 Milliarden der US-Konkurrent.
Trotz der Preisdifferenz ging der Black Hawk aus der Bewertung im Verteidigungsministerium als Bestbieter hervor.
Dann begann das Sich-um- eine-Entscheidung-Drücken immer rätselhafter zu werden.
Als den Firmen zur "Konkretisierung" der Gegengeschäfts-Angebote eine weitere Frist gesetzt wurde, nahmen Sikorsky-Vertreter in ihrer Enttäuschung auch schon einmal das Wort Basarmethoden in den Mund.
Erst vergangene Woche erhielt dann die "Presse" aus vertrauenswürdiger Quelle eine brisante Information, die in hohen Militärkreisen auf Nachfrage auch prompt bestätigt wurde.
Eurocopter hat kurz nach Ende der ursprünglich letzten Angebotsfrist ein Schreiben an das Verteidigungsministerium gerichtet - der Preis wurde flugs um 85 Millionen Schilling nach unten korrigiert.
Dies hatte zur Folge, daß beide Angebote im Verteidigungsministerium plötzlich als gleichwertig angesehen werden.
Weshalb diese Tatsache nicht früher bekanntgegeben wurde, bleibt genauso offen wie die Frage, weshalb dem deutsch-französischen Konsortium der Fehler unterlaufen ist, ursprünglich für die Helikopter eine Klimaanlage anzubieten, die nicht verlangt war.
Da es sich um ein offenes Verfahren und keine Ausschreibung laut Önorm handle, sei es zulässig, bis zur definitiven Entscheidung Korrekturen des Angebots vorzunehmen, heißt es in Heereskreisen lakonisch.
In der Umgebung Scheibners zeigt man sich ob der Vorgänge wenig erfreut. Man beharrt auf dem ursprünglichen Ergebnis der Bewertungskommission. Eine Preisreduktion könne erst bei allfälligen Vertragsverhandlungen berücksichtigt werden, die Kosten-Nutzen-Rechnung zu den ursprünglichen Preisen sei abgeschlossen, so lautet die offizielle Sprachregelung.
Im übrigen sei es ja gut möglich, daß auch der Black Hawk noch billiger werde . . .
Unversehens öffnen sich damit aber für Spekulationen und Verdächtigungen Tür und Tor, wie bei jedem größeren Bundesheer-Auftrag der Vergangenheit.
Jedenfalls ist es einmalig, daß eine Bestbieter-Entscheidung im Verteidigungsministerium korrigiert wird, daß es bei einem derartigen Auftrag gar keinen Bestbieter gibt, und daß der Minister in Konfrontation mit Spitzenbeamten seines Hauses die Korrektur nicht akzeptiert.
Daß ein Auftrag letztlich nicht an den Bestbieter geht, wäre ja nicht einmalig.
Vor sieben Jahren wurde die Boden-Luft-Lenkwaffe Bofors aus Schweden im Bundesheer vor der französischen Mistral gereiht. Aufgrund der besseren Gegengeschäfte, wie es hieß, wurde dennoch die Mistral bestellt.
Bei der aktuellen Hubschrauber-Beschaffung sind die Chancen Eurocopters durch Expertisen des Wirtschaftsministeriums und des Wifo gestiegen. Darin werden die Gegengeschäfte bevorzugt, die Eurocopter in Höhe von 200 Prozent des Kaufpreises anbietet.
Nun wartet alles auf ein Machtwort des Verteidigungsministers.
Entgegen jüngsten Ankündigungen soll die Entscheidung erst nächste Woche fallen. Scheibner hat freilich nicht mehr viel Bewegungsspielraum. Entscheidet der Ressortchef so, wie es eine starke Lobby im Bundesheer vom neuen Minister erwartet, hat er Erklärungsaufwand in der Öffentlichkeit:
Der politische Preis wäre hoch - in einer Zeit, in der Kürzungen an allen Ecken und Enden angekündigt werden, den Black Hawk zu bestellen, der um eine halbe Milliarde Schilling teurer als der Konkurrent ist, und bei dem die Gegengeschäfte schlechter bewertet wurden.
Gegenargumenten, wie jenen, der Cougar sei technologisch veraltet, in den Lebenszyklus-Kosten teurer, wird in der schrillen politischen Arena schwer Gehör zu verschaffen sein.
Als Oppositionspolitiker hatte es Scheibner leicht. Stets war er dafür eingetreten, bei Käufen ausschließlich die militärischen Notwendigkeiten im Blick zu haben, nicht schwer nachvollziehbare Gegengeschäfte.
Die Perspektiven haben gewechselt.
28.09.2000
Heeres-Hubschrauber: Vor der Entscheidung
Jetzt liegt die Entscheidung bei Verteidigungsminister Herbert Scheibner:
Das Wirtschaftsministerium hat die Prüfung der volkswirtschaftlichen Aspekte der rund 2,5 Milliarden Schilling teuren Hubschrauberbeschaffung des Heeres abgeschlossen - ohne klare Präferenz für einen Typ.
Im Verteidigungsministerium drücken einander derzeit Vertreter der Hubschrauberlobbys die Türklinken in die Hand.
Sie wollen die letzten Tage für Interventionen nutzen.
Entgegen anderen kolportierten Gerüchten enthält das vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Wifo-Gutachten keine klare Präferenz für den Helikopterproduzenten Eurocopter oder Sikorsky.
Beide Hersteller bieten rund 200 Prozent an Gegengeschäften.
Die Studie arbeitet nur Vorteile für bestimmte Industriesparten heraus.
Auf den Punkt gebracht: Für die Volkswirtschaft ist die Typenentscheidung letztlich egal.
Scheibner hat nun die Möglichkeit, alleine nach militärischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu entscheiden.
Damit hat der Black Hawk von Sikorsky wieder die Nase vorne.
Er liegt zwar mit knapp drei Milliarden um 400 Millionen über dem zugesicherten Budgetrahmen, wurde aber von der Auswahlkommission des Verteidigungsministeriums als "Bestbieter" eingestuft.
Vor allem beim Wartungspersonal und im Flugbetrieb soll er wesentlich günstiger sein.
Dazu kommt, dass der "Cougar" von Eurocopter offensichtlich ein Auslaufmodell ist.
Das bestätigen auch Werbebroschüren von Eurocopter, wo der 10-Tonnen-Hubschrauber NH 90 favorisiert wird.
Demnach wird der NH 90 nächstens die Puma/Cougar-Serien in Frankreich, Deutschland, und den Niederlanden ablösen.
Die österreichischen Heerespiloten, die sich bereits auf den Black Hawk eingeschworen haben, fürchten beim Cougar ein "Draken-Schicksal".
Denn irgendwann sind auch beim Cougar die Ersatzteile aus.
28.09.2000
Luftfahrt-Zulieferer: Druck auf Scheibner
Der Ankauf von französischen Eurocopter- bzw. amerikanischen Black Hawk-Hubschraubern für das Heer soll österreichischen Betrieben Milliardenaufträge bringen.
Österreichs Luftfahrt-Zulieferern geht die Entscheidung um den Ankauf der dringend benötigten Transporthubschrauber für das österreichische Bundesheer viel zu langsam:
"Die technischen und wirtschaftlichen Fakten liegen seit Sommer auf dem Tisch.
Es wird höchste Zeit, dass sich die Verantwortlichen endlich zu "Taten aufraffen", kritisiert Franz Hrachowitz, Sprecher der Interessensgemeinschaft der 5,6 Milliarden Schilling umsatzstarken österreichischen Luftfahrtindustrie das zögerliche Verhalten von Verteidigungsminister Herbert Scheibner.
200% Kompensation
..."Die versprochenen Kompensationsaufträge der Hubschrauber-Anbieter sind für die weitere Entwicklung der österreichischen Luftfahrtbranche von eminenter Bedeutung."
Die beiden Helicopter-Hersteller (Eurocopter-Konsortium rund um die französische EADS und der amerikanische Black Hawk-Produzent Sikorsky/United Technology) haben ihre Angebote für Kompensationsgeschäfte auf Drängen von Scheibner und seinen Kollegen im Wirtschaftsministerium, Martin Bartenstein, zuletzt auf 200 Prozent erhöht.
Bei einem Kaufpreis für neun Transporthubschrauber von kolportierten 2,5 Milliarden Schilling für Eurocopter und 2,9 Milliarden für Black Hawk sind das Volumina von fünf bzw. 5,8 Milliarden.
Für österreichische Luftfahrtzulieferer wie FACC, Böhler, Pankl, Plansee, Testfuchs, oder Electrovac bedeutet das nicht nur bares Geld in Form konkreter Auftröäge, sondern auch den Zugang zu internationalen High-Tech Know-How in Form von Ausbildungs- und Entwicklungs-Kooperationen.
Hrachowitz:"Wir sind mit den jeweiligen Kooperationsangeboten zufrieden und präferieren weder Eurocopter noch Black Hawk. Hauptsache sie kommen rasch."...
29.09.2000
Hubschrauber - Sikorsky verbessert Angebot in letzter Minute
Entscheidung des Verteidigungsministerium noch für diese Woche erwartet
Die Entscheidung über den Ankauf von neuen Hubschraubern rückt in die heiße Phase.
Unmittelbar vor dem Beschluss des österreichische Verteidigungsministerium hat sich das Tauziehen zwischen den beiden Bewerbern, der deutsch-französischen EADS-Tochter Eurocopter und dem US-Konzern Sikorsky, noch einmal verstärkt.
Sikorsky hat Donnerstagabend sein Angebot ein weiteres Mal verbessert.
Eine vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) durchgeführte wirtschaftliche Prüfung der beiden Angebote im Zuge des Hubschrauber-Ankaufs für das Bundesheer hatte laut Medienberichten kürzlich eine bessere Bewertung für den Eurocopter "Cougar" ergeben.
Dem Gutachten zufolge hatte das Offert Eurocopter gegenüber dem für den "Black Hawk" von Sikorsky beim jährlichen Umfang der Gegengeschäfte "deutliche Vorteile" erwiesen.
Diese Beurteilung scheint Sikorsky nun Rechnung zu tragen. Der Umfang der 200-prozentigen Gegengeschäftsverpflichtungen wurden nach eigenen Angaben um 33 Prozent gesteigert, der Erfüllungszeitraum somit um ein Drittel von 15 auf 10 Jahre verkürzt.
Damit hat Sikorsky sein Angebot faktisch in der letzten Minute an jenes von Eurocopter angepasst.
Kosten: 2,9 Milliarden
Der große Wermutstropfen des "Black Hack" bleibt jedoch weiterhin der Preis: Denn Sikorsky verlangt für neun Helikopter 2,9 Mrd. S (211 Mill. Euro) und damit um 500 Mio. S mehr als in der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung vorgesehen.
Eurocopter liegt mit seinem Angebot in der Höhe von 2,5 Mrd. S nur um 100 Mio. S über dem vorveranschlagten Preis.
Im Verteidigungsministerium zeigte man sich dem US-Fluggerät aber dennoch nicht abgeneigt. Nach Einlangen des Wifo-Berichts hieß es vergangen Freitag aus dem Ministerium, dass die im Gutachten festgestellte Präferenz für den Eurocopter nicht so deutlich sei wie in den Medien berichtet.
Zudem hatte das US-Produkt auch bei der technischen Bewertung die Nase vorn gehabt.
Zuletzt hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, noch "Ende dieser Woche" eine endgültige Entscheidung zu fällen.
29.09.2000
Hubschrauberkauf: Entscheidung demnächst
Die Entscheidung über den Ankauf von neuen Hubschraubern rückt in die heiße Phase.
Unmittelbar vor dem Beschluss des österreichische Verteidigungsministerium hat sich das Tauziehen zwischen den beiden Bewerbern, der deutsch-französischen EADS-Tochter Eurocopter und dem US-Konzern Sikorsky, noch einmal verstärkt.
Sikorsky hat Donnerstagabend sein Angebot ein weiteres Mal Verbessert, diese Nachbesserung könne laut Verteidigungsministerium aber nicht berücksichtigt werden.
Eine vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) durchgeführte wirtschaftliche Prüfung der beiden Angebote im Zuge des Hubschrauber-Ankaufs für das Bundesheer hatte laut Medienberichten kürzlich eine bessere Bewertung für den Eurocopter "Cougar" ergeben.
Dem Gutachten zufolge hatte das Offert Eurocopter gegenüber dem für den "Black Hawk" von Sikorsky beim jährlichen Umfang der Gegengeschäfte "deutliche Vorteile" erwiesen.
Die Typenentscheidung für den Hubschrauberankauf des österreichischen Bundesheeres wird voraussichtlich kommende Woche bekannt gegeben, hieß es am Freitag aus dem Verteidigungsministerium.
Für die Typenentscheidung ausschlaggebend sei der Stichtag für die Abgabe der Angebote, wird betont.
In der Kosten-Nutzen-Bewertung des Bundesheeres habe der amerikanische "Black Hawk" die Nase vorne gehabt.
30.09.2000
Wieder Wende im Helikopter-Kauf
Innerhalb der nächsten Tage will Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) entscheiden, welche Hubschrauber für das Heer gekauft werden.
Jetzt gibt das US-Unternehmen Sikorsky bekannt, daß es sich bei den Gegengeschäften verpflichtet, die 200prozentige Rate innerhalb von zehn und nicht mehr 15 Jahren zu erfüllen.
Damit hat Sikorsky in diesem Punkt mit dem deutsch-französischen Eurocopter-Konsortium gleichgezogen.
01.10.2000
"Black Hawk"siegt im Luftkrieg!
Nach monatelangen Prüfungen dürfte nun die Entscheidung gefallen sein, dass zwölf US-Helikopter der Type "Black Hawk" als neuer Heeres-transport-Hubschrauber für knapp drei Milliarden Schilling angekauft werden.
Somit hat die amerikanische Waffenschmiede Sikorsky den französischen "Superpuma" ausgestochen.
Da gleichzeitig der Uralt-Helikopter "Bell 204" ausgeschieden wird, wollen 18 Bundesheerpiloten ihren Dienst quittieren - und zum ÖAMTC wechseln.
Eineinhalb Jahre nach der Katastrophe von Galtür (Tirol), die der Anlass war, dass der Landesverteidi-gungsrat den Ankauf von einem Dutzend bewaffneter Transporthubschrauber be-schlossen hat, ist die Ent-scheidung so gut wie sicher:
Wie aus Armeekreisen durchsickerte, wird der US--Waffenproduzent "Sikorsky" von Verteidigungsminister Scheibner den Zuschlag erhalten.
Somit hat der von den österreichischen Piloten fa-vorisierte "Black Hawk" (Schwarzer Falke) gegen den französischen "Superpuma" die Luftschlacht um den Milliardenauftrag gewonnen.
Und das, obwohl das US-Offert um eine halbe Milliarde über dem Angebot der Franzosen liegt.
Ausschlaggebend für die teurere Variante dürften aber nicht nur militärische Kriterien (bessere Bewaffnung, überlegene Ergebnisse bei Absturz-Tests) gewesen sein, sondern auch Kompensationsgeschäfte.
Unter anderem sollen der Patronenfabrikant Hirtenberger, die Metallindustrie Plansee und die Weltraumtechnik der Steyr-Werke US-Großaufträge in der Höhe von sechs Milliarden erhalten.
Wie "profil" berichtet, wollen nun knapp 20 Heerespiloten zur ÖAMTC-Flugrettung wechseln.
Möglicher Hintergrund: Es werden weniger US-Trans-porthubschrauber angekauft, als Uralt-Helikopter (Baujahr 1964) aus dem Flugverkehr gezogen.
Insofern könnten einige Piloten auf der Strecke bleiben.
Wechseln Piloten zu ÖAMTC?
Zudem fällt der Ankauf mit der Zusammenlegung des Flugrettungsdienstes des Innenministeriums mit dem ÖAMTC zusammen.
Nicht nur, dass der Autofahrerclub Piloten braucht, zahlt der ÖAMTC auch besser als das Bundesheer.
Dass es deshalb einen Konflikt zwischen Verteidigungsminister Scheibner und Innenminister Strasser gebe, wird von beiden Seiten heftig dementiert.
02.10.2000
Rostige Flügel, müde Piloten
Die österreichischen Luftstreitkräfte stehen knapp vor dem Ende.
Nun droht auch noch ein Massenexodus der Heerespiloten in die Privatwirtschaft.
Von Gernot Bauer
Die Wiege der österreichischen Militärluftfahrt ist der Prater.
Dorthin begab sich im Sommer 1884 zeitig eine Hand voll Offiziere.
Die Herren waren Freiwillige, die sich zum ersten aeronautischen Kurs, der durch das "Normalverordnungsblatt Numero 18 für das kaiserlich & königliche Heer" ausgeschrieben worden war, gemeldet hatten.
Im Prater hatten sie eine Schaukel gemietet, auf der sie - wie Leutnant Franz Hinterstoisser in seinem Tagebuch notierte - "täglich in den frühen Morgenstunden trainierten, um uns an Schwankungen zu gewöhnen und gegen die Luftkrankheit immun zu werden".
Das Totenbett der österreichischen Luftstreitkräfte steht in der Nähe des Praters, in der Wiener Schnirchgasse im 3. Bezirk.
Dort befindet sich das Hauptquartier der Luftabteilung des Bundesheeres.
Deren Leiter, Brigadier Josef Bernecker, kommentiert die Lage der rotweißroten Militärfliegerei apodiktisch:
"In Wahrheit ist es jetzt schon fünf nach zwölf."
Überaltete Hubschrauber, flügellahme Abfangjäger, leere Kassen und deprimierte Piloten - am Anfang des 21. Jahrhunderts präsentiert sich Österreichs Luftwaffe mehr als fliegende "Mickymaus"-Truppe denn als moderne Streitkraft.
Die Hoffnungen, die die Offiziere auf die neue schwarz-blaue Regierung setzten, wurden enttäuscht.
Auch bei der Mitte-rechts-Regierung bleibt das Heer unter dem Oberkommando des Finanzministers.
Doch Verteidigungsminister Herbert Scheibner, FPÖ, kalmiert: "Es gibt keine Unruhe im Heer."
Diese Woche will Scheibner die Moral der Fliegertruppe heben und die Entscheidung zur Anschaffung neuer Transporthubschrauber bekannt geben.
Laut profil vorliegenden Informationen dürfte der "Black Hawk" des US-amerikanischen Herstellers Sikorsky das Rennen machen.
Scheibners Freude über die neuen Helikopter könnte aber schon in Kürze nachhaltig getrübt werden.
Denn das Heer dürfte zwar bald über neue Hubschrauber verfügen, dafür fehlen die notwendigen Piloten.
Wie es in Heereskreisen heißt, überlegen derzeit rund 20 der insgesamt sechzig Bundesheer-Hubschrauberpiloten einen Wechsel zum ÖAMTC samt dem damit verbundenen Gagensprung.
Schuld an der Misere trägt nach Ansicht der Heeresführung Innenminister Ernst Strasser.
Der Innenminister plant, die Flugrettung aus dem Innenressort auszugliedern und völlig dem ÖAMTC zu überantworten.
Doch dem Autofahrerklub fehlen die Piloten, und die will man nun beim Heer rekrutieren, was dort alles andere als goutiert wird.
Denn die Ausbildung neuer Piloten würde bis zu sechs Jahre dauern.
Zwischen Innen- und Verteidigungsministerium fliegen in der Causa bereits die Fetzen.
Ähnlich dramatisch ist die Situation bei den Piloten der Heeres-Flächenflugzeuge.
Die Sorge der Militärs gilt derzeit vor allem den 18 Draken-Piloten.
Nur noch vier haben gegenüber dem Heer eine Rückzahlungsverpflichtung aus ihrer Ausbildung.
Der Rest könnte sich - frustriert wegen mangelnder Zukunftsperspektiven - jederzeit zu privaten Airlines verabschieden.
Minister Scheibner will deswegen die Draken-Nachfolge Ende Oktober nach der heißen Phase der parlamentarischen Behandlung des Budgets, in deren Verlauf eine Diskussion über neue milliardenteure Abfangjäger wohl eine ungünstige Optik ergäbe, angehen.
Die Heeresführung träumt von dreißig Maschinen.
Geschätzte Kosten: bis zu 20 Milliarden Schilling.
Unter den möglichen Typen - der französischen "Mirage 2000", den amerikanischen "F-18" und "F-16" sowie dem schwedischen "Gripen" - scheinen derzeit im Heer die Schweden favorisiert zu werden.
Seit einem Jahr trainieren heimische Piloten in Schweden auf "Jaktviggen", die das Heer um 3000 Dollar pro Flugstunde von Schweden anmietet.
Ende 2001 soll die Typen-Entscheidung, nach einer Bewertung der Gegengeschäfte durch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, fallen.
Drei Jahre später könnten die Flieger geliefert werden.
Nicht zu früh: 2003 muss die erste Draken-Staffel stillgelegt werden, 2005 die zweite.
Die Vögel fliegen gegen die Statistik.
Im internationalen Schnitt kommen auf 10.000 Draken-Flugstunden 2,4 Abstürze.
Das Heer fliegt seit 20.000 Stunden unfallfrei.
Käme es zu einem Absturz, wäre das wohl das vorzeitige Aus für alle 23 Jets.
Militärisch ist der Draken nicht mehr ernst zu nehmen.
Bei der im August abgehaltenen NATO-Übung "Baltic Link" in Schweden waren zwar österreichische Piloten dabei, allerdings auf den Maschinen der schwedischen Luftstreitkräfte.
Mit dem Draken und dessen veralteter Technologie wäre eine Teilnahme unmöglich gewesen.
Zum Vergleich: Während moderne Kampfjets auf ihrem Bordradar bis zu zehn Flugzeuge auf 150 Kilometer Entfernung beobachten können, schafft das Draken-Radar gerade mal ein Objekt auf maximal 40 Kilometer.
Die Saab-105-Jets, die abwechselnd mit den Draken den österreichischen Luftraum kontrollieren, verfügen über gar kein Radar und müssen von der Luftraum-Überwachungszentrale in St. Johann im Pongau über Funk zum Ziel dirigiert werden.
Geschätzt werden die österreichischen Draken nur mehr im Ausland.
Das Heer verfügt derzeit über rund 50 Einladungen zu internationalen Flugschauen.
Dort sind die Draken wegen ihres musealen Charakters gern gesehene Gäste.
02.10.2000
Habicht schlägt Puma
Das Rennen um den Hubschrauber-Auftrag scheint entschieden: für den "Blackhawk".
Am Anfang war die Katastrophe.
Im Februar 1999 starben in Galtür durch zwei Lawinen 38 Menschen.
Einwohner und Urlauber von Galtür und Ischgl mussten evakuiert werden. Doch die Transportkapazitäten des Bundesheeres reichten nicht aus. Ausländische Hubschrauber mussten zu Hilfe gerufen werden. Im April 1999 beschloss die rot-schwarze Regierung den Ankauf von zunächst neun Transporthubschraubern für das Heer.
Von den ursprünglich vier Bewerbern blieben zum Schluss zwei im Rennen: der "Blackhawk" (schwarzer Habicht) des US-amerikanischen Herstellers Sikorsky und der "Cougar" (Puma) des deutsch-französischen Produzenten Eurocopter.
Eine Kommission im Verteidigungsministerium reihte im Sommer nach einer Kosten-Nutzen-Analyse den Black Hawk vor den Cougar, obwohl die Gesamtkosten des Black Hawk mit 2,9 Milliarden um rund 400 Millionen Schilling höher liegen.
Bei den Kompensationsgeschäften halten sich beide die Waage.
Wie profil vergangene Woche aus Kreisen des Bundesheeres erfuhr, soll das Rennen aus Sicht des Verteidigungsministeriums entschieden sein: zugunsten des Black Hawk.
So soll sich Verteidigungsminister Herbert Scheibner gegenüber Offizieren jüngst mehrfach für den Black Hawk ausgesprochen haben.
Bei den Heerespiloten wurde der Blackhawk als das militärischere Gerät ohnehin bevorzugt.
Nun beginnen die Detailverhandlungen mit dem Produzenten. Für das nächste Jahr wurden im Verteidigungsministerium bereits 400 Millionen Schilling als erste Rate für die Helikopter budgetiert, der Rest dürfte in den folgenden Jahren zu gleich hohen Raten abgestottert werden.
Zum Einsatz kommt der neue Blackhawk frühestens im Jahr 2003.
02.10.2000
Startabbruch eines Draken in Zeltweg
Bei einem geplanten Routineflug einer Saab 35 OE Draken des Bundesheeres mußte am heutigen Vormittag der Startvorgang abgebrochen werden.
Das Flugzeug ist dabei durch das vorgesehene Sicherheitsnetz aufgefangen worden.
Personen wurden bei diesem Vorfall, der sich auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg ereignete, nicht verletzt.
Der genaue Vorgang des Ereignisses wird nun durch Spezialisten des Bundesheeres untersucht werden.
02.10.2000KPÖ
Nach steirischer Landtagswahl kommen neue Abfangjäger!
Sofort nach der steirischen Landtagswahl will die Regierung Ende Oktober mit den konkreten Vorbereitungen für den Ankauf neuer Abfangjäger beginnen.
Das meldet die Zeitschrift "profil".
Als Kosten für den Ankauf des Draken-Nachfolgemodells werden bis zu 20 Milliarden Schilling angegeben.
Als Favorit gilt noch immer der schwedische Gripen.
Skandinavische Medien hatten bekanntlich im Frühjahr gemeldet, dass trotz der EU-Sanktionen die Verkaufsverhandlungen in dieser Sache zügig weitergehen würden.
Der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder betonte am Montag das strikte Nein der steirischen KommunistInnen zu diesen kostspieligen Plänen, die auf Kosten des Sozialsystems gehen und den Umbau des Flughafens Zeltweg zu einem NATO-Stützpunkt immer wahrscheinlicher machen.
02.10.2000 Austria Presse Agentur
Draken landete beim Start im Sicherheitsnetz
Im Zuge eines geplanten Routineflugs einer Saab 35 OE Draken des Bundesheeres musste am Montag Vormittag der Startvorgang abgebrochen werden.
Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, sei das Flugzeug dabei durch das Sicherheitsnetz aufgefangen worden.
Personen wurden bei diesem Vorfall nicht verletzt.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg.
Angaben über die Ursache wurden vom Ministerium keine gemacht.
Es hieß lediglich, der genaue Vorgang des Ereignisses werde durch Spezialisten des Bundesheeres untersucht werden.
Die Saab Draken gelten generell als überaltet.
Das österreichische Bundesheer ist die letzte Armee, deren Luftstreitkräfte diesen Jet-Typ noch regulär im Betrieb haben.
03.10.2000
Panne am Fliegerhorst: Drachen landete im Netz
Draken-Pilot musste Start in Zeltweg abbrechen. Keine Verletzten.
Der Saab 35 OE Draken, umstrittener Abfangjäger des österreichischen Bundesheeres, machte gestern wieder von sich reden.
Ein Draken-Pilot musste seinen Startversuch vom Fliegerhorst Zeltweg aus vorerst ungeklärter Ursache abbrechen, das Flugzeug wurde vom Fangnetz gebremst.
Zu dem Zwischenfall kam es laut Verteidigungsministerium gestern früh beim Start zu einem Routineflug.
Zwei Saab-Draken beschleunigten nebeneinander auf der Rollbahn des Fliegerhorstes "Hinterstoisser" in Zeltweg.
Bei einem der beiden Überschallflugzeuge dürfte der Pilot ein technisches Problem bemerkt haben - er brach den Startvorgang ab.
Ein Sicherheitsfangnetz am Ende der Startbahn bremste den Draken schließlich. "Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber nur noch eine geringe Geschwindigkeit", so ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Verletzt wurde niemand, mit näheren Details zu dem Zwischenfall konnte man in Wien noch nicht aufwarten.
Eine Kommission des Bundesheeres begann gestern mit der Suche nach dem Grund für die Panne. Auch die Sicherheitseinrichtungen - die gestern offenbar klaglos funktioniert haben dürften - wurden noch einmal einer Kontrolle unterzogen.
Seit 1988, nachdem das schwedische Gebrauchtflugzeug aus den 60er-Jahren vom Bundesheer angekauft worden war, fliegt der "Drachen" für Österreich.
Gröbere Zwischenfälle hat es seitdem noch nicht gegeben.
05.10.2000
Würfel sind gefallen: US-Helikopter fürs Heer
Der Kampf ist entschieden, wie zu erfahren ist: Verteidigungsminister Scheibner soll in Kürze bekanntgeben, daß neun US-Hubschrauber gekauft werden. Spitzenoffiziere und Wirtschaftsministerium präferieren Eurocopter, wie Gutachten zeigen.
Das US-Unternehmen Sikorsky hat die Schlacht gewonnen.
Wie die "Presse" erfuhr, wird Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) voraussichtlich Freitag den Entscheid für den Kauf von neun Hubschraubern der Type Black Hawk bekanntgeben.
Besonders Piloten haben dafür votiert.
Das US-Produkt sei sicherer als der europäische Cougar; die höheren Investitionskosten, der US-Helikopter ist um 500 Millionen Schilling teurer, würden durch geringere Betriebskosten kompensiert.
Freilich bevorzugen Generaltruppeninspektor Pleiner und Beschaffungschef General Corrieri dem Vernehmen nach den Cougar. Sie sehen den unmittelbaren Kostenvorteil.
Die Sektion Industrie im Wirtschaftsministeriums faßt ihre 14-seitige Expertise über die Gegengeschäfte, die der "Presse" vorliegt, so zusammen: Beide Angebote seien "höchst interessant".
Doch es gebe Unterschiede: Fünf Punkte werden genannt, vier sprechen für Eurocopter.
Sikorsky hat bei Gegengeschäften im Bereich Luftfahrtzulieferer die Nase vorne.
Eurocopter weise in branchen- und regionalpolitischer Hinsicht eine breitere Streuung auf; Projekte seien überwiegend durch unterschriebene Vereinbarungen abgesichert; Änderungen, die Sikorsky im Mustervertrag begehrt, könnten "nicht nur zu einer erheblichen Verlängerung des Erfüllungszeitraumes führen, sondern enthalten beträchtliche Unwägbarkeiten (Verfahrenskosten)".
Außerdem dürfe der Aspekt eines verstärkten Zuganges zur entstehenden europäischen Rüstungsindustrie nicht außer acht gelassen werden.
Wifo-Chef Helmut Kramer sieht in seinem Gutachten industriepolitische Erwägungen im Zentrum.
Und auch er läßt Präferenzen erkennen: Die Entwicklungschancen in der Luft- und Raumfahrtindustrie seien in Europa immer mehr davon abhängig, "ob Österreich sich in die Koordination der europäischen Sicherheitspolitik und auch der Beschaffungspolitik einklinkt".
Die Gegengeschäfte von Eurocopter könnten eine "Türöffnerfunktion in den Konzentrationen der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie" haben.
Das Marktpotential wird von Kramer bei Eurocopter als "gut doppelt so groß" wie das des amerikanischen Marktes geschätzt.
Eine Realisierung "wäre angesichts des größeren Rückstands der österreichischen Marktdurchdringung in Frankreich, in Spanien und Italien mit technologischen Produkten - im Vergleich zu den USA - besonders dringend wünschenswert".
Der Wifo-Chef weiter: "Es könnte sein, daß ein Abseitsstehen der österreichischen Beschaffung gegenüber Möglichkeiten einer koordinierten europäischen Beschaffung ungünstigere Reaktionen auslöst als in den USA."
Dies solle "keinesfalls übersehen werden".
05.10.2000
Bundesheer kauft neun "Black Hawk"-Helikopter an
Expertise wies Konkurrenz-Modell als deutlich besser aus
Das Bundesheer wird laut einem Bericht der "Presse" neun Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" bekommen.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner werde voraussichtlich am Freitag die Entscheidung für das US-Unternehmen Sikorsky bekannt geben.
Besonders Piloten hätten dafür votiert.
Das US-Produkt sei sicherer als der europäische Cougar; die höheren Investitionskosten, der US-Helikopter ist um 500 Millionen Schilling teurer, würden durch geringere Betriebskosten kompensiert.
Laut Expertise spräche nur ein Punkt für den "Black Hawk"
In einer 14-seitigen Expertise der Sektion Industrie im Wirtschaftsministeriums würden von fünf Punkten jedoch vier für Eurocopter und nur einer für Sikorsky sprechen.
Demnach habe der US-Hersteller bei Gegengeschäften im Bereich Luftfahrtzulieferer die Nase vorne.
Eurocopter weise in branchen- und regionalpolitischer Hinsicht eine breitere Streuung auf; Projekte seien überwiegend durch unterschriebene Vereinbarungen abgesichert; Änderungen, die Sikorsky im Mustervertrag begehrt, könnten "nicht nur zu einer erheblichen Verlängerung des Erfüllungszeitraumes führen, sondern enthalten beträchtliche Unwägbarkeiten (Verfahrenskosten)".
Außerdem dürfe der Aspekt eines verstärkten Zuganges zur entstehenden europäischen Rüstungsindustrie nicht außer Acht gelassen werden.
Sikorsky verlangt für neun "Black Hawk"-Helikopter 2,9 Milliarden Schilling und damit um 500 Millionen S mehr als in der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung vorgesehen.
Doch auch der Eurocopter wäre um 100 Mill. S zu teuer.
Bei der Bewertung durch das Heer hat der "Black Hawk" besser abgeschnitten.
05.10.2000
"Presse": Heer bekommt Black-Hawk-Helikopter
Das Bundesheer wird laut einem Bericht der "Presse" (Donnerstag-Ausgabe) neun Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" bekommen.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner werde voraussichtlich am Freitag die Entscheidung für das US-Unternehmen Sikorsky bekannt geben.
Besonders Piloten hätten dafür votiert.
Das US-Produkt sei sicherer als der europäische Cougar; die höheren Investitionskosten, der US-Helikopter ist um 500 Millionen Schilling teurer, würden durch geringere Betriebskosten kompensiert, berichtet die "Presse".
2,9 Mrd. Schilling an Kosten
In einer 14-seitigen Expertise der Sektion Industrie im Wirtschaftsministeriums würden von fünf Punkten jedoch vier für Eurocopter und nur einer für Sikorsky sprechen.
Demnach habe der US-Hersteller bei Gegengeschäften im Bereich Luftfahrtzulieferer die Nase vorne, berichtet die "Presse".
Sikorsky verlangt für neun "Black Hawk"-Helikopter 2,9 Milliarden Schilling und damit um 500 Millionen S mehr als in der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung vorgesehen.
Doch auch der Eurocopter wäre um 100 Mill. S zu teuer.
Bei der Bewertung durch das Heer hat der "Black Hawk" besser abgeschnitten.
05.10.2000
Laut "Presse" bekommt Bundesheer neun Black-Hawk-Hubschrauber
Das Bundesheer wird laut einem Bericht der "Presse" (Donnerstag-Ausgabe) neun Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" bekommen.
Verteidigungsminister Herbert Scheibner werde voraussichtlich am Freitag die Entscheidung für das US-Unternehmen Sikorsky bekannt geben.
Besonders Piloten hätten dafür votiert.
Das US-Produkt sei sicherer als der europäische Cougar; die höheren Investitionskosten, der US-Helikopter ist um 500 Millionen Schilling teurer, würden durch geringere Betriebskosten kompensiert, berichtet die "Presse".
In einer 14-seitigen Expertise der Sektion Industrie im Wirtschaftsministeriums würden von fünf Punkten jedoch vier für Eurocopter und nur einer für Sikorsky sprechen.
Sikorsky verlangt für neun "Black Hawk"-Helikopter 2,9 Milliarden Schilling und damit um 500 Millionen S mehr als in der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung vorgesehen.
Doch auch der Eurocopter wäre um 100 Mill. S zu teuer.
Bei der Bewertung durch das Heer hat der "Black Hawk" besser abgeschnitten.
05.10.2000
Austrian pilots culled by cost-cutting, Georg Mader JDW Correspondent
Cost-cutting measures introduced by Austria's centre-right government are expected to reduce the number of helicopter pilots available to the Austrian Army over the coming years, Jane's Defence Weekly has learned.
The government's decision to out-source the Interior Ministry's current air rescue service to the Austrian Automobile Association (ÖAMTC) from July 2001 has led to an increased demand for skilled helicopter pilots and to invitations from the organisation for pilots to leave the armed forces.
The ÖAMTC, which late last month ordered a further 11 Eurocopter EC 135 twin-turbine light helicopters to add to its currently seven-strong fleet of the aircraft, is seeking to recruit pilots with 2,000 flying hours and experience of alpine conditions, night flying and the carriage of external loads.
Around 50 pilots have so far applied to meet the demand, with between 15 and 20 of these understood to be from the army's active helicopter squadrons.
With only six or seven army pilots undergoing rotary instruction each year, such a loss would reduce the service's helicopter pilot numbers to a level last recorded in the mid-1980s and threaten the readiness of the service's planned new transport helicopter fleet.
The development could also jeopardise recent statements by Defence Minister Herbert Scheibner to assign four Agusta-Bell 212 transport helicopters to support the planned EU crisis reaction force.
The Austrian Air Force's fixed-wing fleet is in a similarly poor condition, with just 14 pilots now qualified to fly the service's 23 single-seat Saab J 35Ö Draken interceptors, and just three of these held on long-term contracts.
The Drakens are expected to retire from 2003, although recently identified stresses caused by flying with AIM-9 Sidewinder air-to-air missiles could accelerate this date.
The air force's 29 obsolete Saab 105Ö light-attack aircraft are also flown by just 18 pilots and no candidates are currently receiving instruction on the Pilatus PC-7 trainer at the Flying School at Zeltweg.
06.10.2000
Drakenpanne ist bereits geklärt
Defekter Stoßdämpfer führte zu Startabbruch.
Ein defekter Stoßdämpfer war offenbar am Montag der Vorwoche an der Drakenpanne in Zeltweg schuld.
Wie das Bundesheer gestern mitteilte, dürfte eine "Fehlfunktion eines Stoßdämpfers im hinteren Fahrwerksbereich" der SAAB 35 OE Auslöser dafür gewesen sein, dass der Pilot den Startvorgang abbrechen musste.
Der Draken landete im Fangnetz.
Durch die Fehlfunktion war es dem Piloten nämlich nicht möglich gewesen, bei der Beschleunigung den für den Start vorgesehenen Anstellwinkel der Tragflächen von 13 Grad zu erreichen.
Dieser Neigungswinkel, der durch das "Heben der Nase" des Flugzeugs sichtbar wird, ist erforderlich, um unter den Flügeln den für das Abheben notwendigen Luftpolster zu erzeugen, erklärte ein Sprecher des Bundesheeres.
Der Draken ging deshalb nicht in die Luft, er landete vielmehr im Fangnetz am Ende der Landebahn.
Dabei wurden die Abfangvorrichtung und die Maschine beschädigt, die Schäden werden vom Bundesheer allerdings als gering bezeichnet.
Das betroffene Fluggerät steht derzeit noch in der Werft in Zeltweg, wo auch der besagte Stoßdämpfer noch genauer untersucht wird.
Der Draken-Jet dürfte aber demnächst wieder einsatztauglich sein, betont das Bundesheer.
Die Entscheidung ist gefallen | |
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Entscheidung über Hubschrauberankauf beim Bundesheer gefallen Die Entscheidung zur Beschaffung von Transporthubschraubern für das österreichische Bundesheer ist heute für den S70 "Black Hawk" gefallen. Den Zuschlag für die 9 Hubschrauber erhielt der amerikanische Hersteller Sikorsky. Für den Black Hawk haben letztlich die besseren Transporteigenschaften, die höheren Leistungsreserven und die umfangreiche Sicherheitsausstattung gesprochen. Ferner liegt das Gegengeschäftsangebot des amerikanischen Produzenten bei 200% des Auftragswertes. Das entspricht einem Gesamtvolumen von etwa 5,8 Milliarden Schilling, wobei Schwerpunkte im Luftfahrtzulieferbereich und in der Raumfahrtindustrie liegen. Die Finanzierung des 2,9 Milliarden-Schilling-Auftrages ist gesichert. Die genauen Zahlungsmodalitäten sind noch Gegenstand der Vertragsverhandlungen mit dem US-Hersteller. Die Auslieferung der ersten Maschinen wird etwa 20 Wochen nach Auftragserhalt erfolgen. Der S70 "Black Hawk" (schwarzer Falke) ist ein Mehrzweckhubschrauber mit zwei Triebwerken, die je 1940 PS leisten. Dieser Antrieb verleiht dem Hubschrauber eine hervorragende Hochgebirgstauglichkeit mit einer gegenüber dem französisch-deutschen Cougar (AS 532 AC) höheren Leistungsreserve. Diese Fähigkeit kann der S70 vor allem bei Einsätzen in gebirgigen Lagen (Galtür) ausspielen. Seine Transportkapazität beträgt 20 Personen oder reicht für die Beförderung von ca. 4 Tonnen Nutzlast. Im Notfall können allerdings bis zu 25 Personen aufgenommen werden. Der Black Hawk verfügt über eine Reichweite von etwa 500 km, die sich mit außen anbringbaren Zusatztanks bis auf ungefähr 1600 km oder durchgehend etwa 4,5 Flugstunden erweitern läßt. Die maximale Flughöhe liegt bei rund 6000 m. Er erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 360 km/h und verfügt über eine sehr gute Schlechtwettertauglichkeit, die unter anderem durch eine Rotorblattenteisungsanlage sichergestellt wird. Der S70 "Black Hawk", der weltweit in 24 Staaten erfolgreich eingesetzt wird, bietet seinen Insassen mehr Schutz und Sicherheit (Crashfestigkeit) als der Cougar und zeichnet sich durch geringen Personal- und Wartungsaufwand aus. Der Black Hawk wird beim österreichischen Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. Der Hubschrauberankauf ist bekanntlich von der letzten Bundesregierung nach dem Lawinenunglück von Galtür im Februar des Vorjahres beschlossen worden. Der Black Hawk soll die seit 1964 beim Bundesheer im Einsatz stehenden Agusta Bell 204 B ersetzen, die in diesem Jahr das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben und nach 36 Betriebsjahren ausgeschieden werden müssen. |
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Entscheidung für teureren Helikopter gefallen Die Entscheidung über den Ankauf von Transporthubschraubern ist nun fix gefallen. Das Bundesheer erhält neun S70 "Black Hawk" des US-Herstellers Sikorsky. Für den "Black Hawk" hätten letztlich die besseren Transporteigenschaften, die höheren Leistungsreserven und die umfangreiche Sicherheitsausstattung gesprochen, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Ferner liege das Gegengeschäftsangebot des US-Produzenten von 5,8 Milliarden Schilling, wobei Schwerpunkte im Luftfahrtzulieferbereich und in der Raumfahrtindustrie liegen. Die Finanzierung des 2,9 Milliarden-Schilling-Auftrags ist gesichert. Teurer als geplant Die 2,9 Milliarden Schilling liegen um 500 Millionen über der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung. Allerdings wäre auch das Konkurrenzmodell Cougar - eine französisch-deutsche Produktion - um 100 Millionen Schilling teurer gewesen. Die genauen Zahlungsmodalitäten sind noch Gegenstand der Verhandlungen mit Sikorsky. Die Auslieferung der ersten Maschinen wird etwa 20 Wochen nach Auftragserhalt erfolgen. Militärische und zivile Aufgaben Der "Black Hawk" wird beim Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. Scheibner verteidigt Ankauf "Es ist klar, dass der Black Hawk technische Vorteile hat, vor allem bei der Sicherheit und im Extrembereich, vor allem im Hochgebirge", begründete Verteidigungsminister Herbert Scheibner die Entscheidung für das US-Produkt. Dass die Entscheidung letztlich Monate später gefallen ist als ursprünglich vorgesehen, kommentierte der Minister positiv: Dadurch, dass den beiden zuletzt verbliebenen Bietern die Möglichkeit eingeräumt wurde, ihre Kompensationsangebote nachzubessern, habe sich das Volumen dieser Geschäfte um mehr als eine Milliarde Schilling erhöht. Klar sei jedenfalls, dass es keine politischen Gründe für die Entscheidung gegeben habe, betonte Scheibner. Auch sei es nicht richtig, dass aus rein wirtschaftlicher Sicht das europäische Konkurrenzprodukt, der Eurocopter "Cougar", besser abgeschnitten hätte. Das Wirtschaftsministerium habe in seinem Gutachten dazu festgestellt, dass beide Bieter die geforderte Kompensation von 200 Prozent bieten und habe keine Empfehlung abgegeben. Überhaupt sei der "Black Hawk" von der unabhängigen Bewertungskommission besser gereiht worden. In dieser Rangordnung sei auch der höhere Preis des US-Produkts berücksichtigt gewesen.
Ersatz für fliegende 'Oma'
Einwände gegen Entscheidung
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Bundesheer bekommt neun "Black-Hawk" Militärische und zivile Aufgaben - SPÖ spricht von falscher Entscheidung Die Entscheidung über den Ankauf von Transporthubschraubern ist nun fix gefallen. Das Bundesheer erhält neun S70 "Black Hawk" des US-Herstellers Sikorsky. Für den "Black Hawk" hätten letztlich die besseren Transporteigenschaften, die höheren Leistungsreserven und die umfangreiche Sicherheitsausstattung gesprochen, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Ferner liege das Gegengeschäftsangebot des US-Produzenten von 5,8 Milliarden Schilling, wobei Schwerpunkte im Luftfahrtzulieferbereich und in der Raumfahrtindustrie liegen. Die Finanzierung des 2,9 Milliarden-Schilling-Auftrags ist gesichert. Die 2,9 Milliarden Schilling liegen um 500 Millionen über der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung. Allerdings wäre auch das Konkurrenzmodell Cougar - eine französisch-deutsche Produktion - um 100 Millionen Schilling teurer gewesen. Der "Black Hawk" wird beim Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. "Falsche Wahl" SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal hat den Hubschrauberkauf des Bundesheers als falsche Entscheidung bezeichnet. Die Vorgänge seien in hohem Maße aufklärungsbedürftig. "Mit seiner Entscheidung, den um 530 Millionen Schilling teureren US-Helikopter 'Black Hawk' zu kaufen, hat sich Verteidigungsminister Scheibner über alle Vernunftsargumente hinweggesetzt und die falsche Wahl getroffen", so Gaal. Trotz des kleinsten Verteidigungsbudgets, das es seit Bestehen des Bundesheeres gegeben habe und das ein FP-Politiker zu verantworten habe, werde in dieser Situation die dringend gebotene Einhaltung der Kosten-Nutzen-Optimierung vollkommen negiert, kritisiert Gaal. Obwohl im April 1999 die Beschaffung eines Transporthubschraubers mit größtmöglicher Personentransportkapazität für den Katastropheneinsatz beschlossen wurde, werde jetzt dem Kampfeinsatz Priorität eingeräumt. "Scheibner setzt mit dem Kauf des amerikanischen Kampfhubschraubers die Serie der kostenspieligen Fehlentscheidungen in der Bundesheerbeschaffung fort und setzt sich über die jahrelange Kritik des Rechnungshofes hinweg", so Gaal. Die SPÖ bestehe darauf, dass die Entscheidungsgrundlagen für diesen Hubschrauberkauf des Bundesheeres vorgelegt werden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Beschaffungspolitik des Bundesheeres seien unabdingbar. |
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Neun Hubschrauber für das Bundesheer Jetzt ist es auch offiziell. Das Bundesheer kauft neun Transporthubschrauber des Typs "Black Hawk" vom US- Hersteller Sikorsky. Kosten: 2,9 Milliarden Schilling. Die Finanzierung sei gesichert, so Verteidigungsminister Scheibner. SPÖ-Wehrsprecher Gaal kritisierte, daß ein Konkurrenzangebot um 500 Millionen günstiger gewesen wäre. Scheibner begründete seine Wahl mit den besseren Eigenschaften des amerikanischen Modells. Die Anschaffung ist eine Folge der Lawinenkatastrophe in Galtür (T) im Februar des Vorjahres, bei der 31 Menschen starben. Die Überlebenden mußten mit NATO-Hubschraubern evakuiert werden, weil im Land kein geeignetes Gerät zur Verfügung stand. |
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mit geld der studierenden werden hubschrauber angekauft Pilz: Studiengebühren fallen lassen und auf Hubschrauber verzichten "Die Studierenden werden mit Studiengebühren zur Kassa gebeten und die Regierung gibt dieses Geld postwendend für den Ankauf von unnötigen Kampfhubschraubern aus. Das zeigt deutlich, daß diese Regierung völlig falsche Prioritäten setzt", kritisiert der Abgeordnete der Grünen, Peter Pilz, die gestrige Entscheidung über den Ankauf von Kampfhubschraubern. Es ist zynisch, den Studierenden zu erklären, daß sie mit Studiengebühren einen Beitrag zur Finanzierung der Unis zu leisten hätten, während gleichzeitig das offensichtlich vorhandene Geld in Militärausrüstung investiert wird, so Pilz. Wenn dann noch dazu das teurere Modell angekauft wird, so sei das ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht der Studierenden. Untersuchungswürdig seien auch die Mängel bei der Ausschreibung, denn es sei aufklärungsbedürftig, warum von vier Typen nur zwei übriggeblieben seien, so Pilz weiter. |
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Helikopter kommen im Frühjahr Scheibner bestellt neun Black Hawk Nach Verzögerungen hat Verteidigungsminister Scheibner, wie zuletzt angekündigt, am Freitag entschieden - für den Kauf von neun US-Hubschraubern. Österreichs Bundesheer erhält im Frühjahr Ersatz für die 36 Jahre alten Helikopter Agusta Bell 204 B: Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FP) hat am Freitag der US-Firma Sikorsky den Zuschlag für neun Black Hawk gegeben. Preis: 2,9 Milliarden Schilling. Das Unternehmen hat sich zu Gegengeschäften in Höhe von 200 Prozent des Auftragswertes verpflichtet. Damit ist der um 500 Millionen Schilling billigere Cougar von Eurocopter unterlegen. Als Gründe werden genannt: Für den Black Hawk hätten die besseren Transporteigenschaften (20 Personen, vier Tonnen Nutzlast), die höheren Leistungsreserven und die umfangreichere Sicherheitsausstattung gesprochen. Erstmals transatlantisch Dieser Hubschrauber biete seinen Insassen mehr Schutz und Sicherheit als der Cougar, darüber hinaus zeichne er sich auch durch geringeren Personal- und Wartungsaufwand aus. Scheibner will dem Vernehmen nach den Helikopter auch bei internationalen Sicherungs- und Rettungseinsätzen, zu denen das Heer angefordert wird, zur Verwendung bringen. Die rot-schwarze Koalition hat im Februar 1999 den Kauf nach dem Lawinenunglück in Galtür beschlossen. Erstmals geht eine derartige Heeresbeschaffung - für österreichische Verhältnisse ein Großauftrag - nicht an ein europäisches Unternehmen. Der Verteidigungsminister hat bei der Typenwahl gegen Präferenzen von Spitzenoffizieren seines Hauses und gegen das Wirtschaftsministerium entschieden, das bei den Gegengeschäften Vorteile für das deutsch-französisch-spanische Konsortium Eurocopter gesehen hatte - und hat sich dem Votum der Piloten angeschlossen, die von Beginn an den Black Hawk favorisiert haben. Die Finanzierung des Kaufs ist gesichert, heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Die genauen Zahlungsmodalitäten seien noch Gegenstand der Vertragsverhandlungen mit dem US-Hersteller. |
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Heer kauft heuer Black Hawk, nächstes Jahr Abfangjäger Freitagnachmittag hat Verteidigungsminister Herbert Scheibner die lange aufgeschobene Entscheidung über den Kauf von Transporthubschraubern getroffen: Es wird, wie erwartet, der S70 Black Hawk vom amerikanischen Hersteller Sikorsky. Die ersten Fluggeräte sollen 20 Wochen nach Auftragserteilung zur Verfügung stehen - das hieße: voraussichtlich erst nach der Lawinensaison dieses Winters. Der Kauf der Transporthubschrauber, die die veralteten und zu kleinen AB 204 ersetzen sollen, war unter dem Eindruck des Lawinenunglücks von Galtür im Frühjahr 1999 beschlossen worden. Der Finanzierungsrahmen wurde allerdings mit 2,4 Milliarden Schilling (174,41 Mio. EURO) festgelegt - tatsächlich werden die neun Hubschrauber aber 2,9 Milliarden (210,75 Mio. EURO) kosten. "Die Finanzierung . . . ist gesichert", heißt es dazu lapidar aus dem Verteidigungsministerium, das auf Gegengeschäfte im Wert von 5,8 Milliarden Schilling verweist. Der französisch-deutsche Mitbewerber Eurocopter hat bis zuletzt für seinen billigeren (2,5 Mrd. Schilling = 181,68 Mio. EURO), in Europa produzierten Super-Puma lobbyiert. Scheibner wurde vor der Entscheidung unter massiven Druck gesetzt. Dieser Druck hatte sich verstärkt, als die schon im Juni klare Entscheidung für das amerikanische Gerät aufgeschoben und Nachbesserungen der Angebote zugelassen wurden. Zu den Gegengeschäften kommen zwei politische Komponenten:
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Bundesheer bekommt neun "Black-Hawk" Die Entscheidung über den Ankauf von Transporthubschraubern ist nun fix gefallen. Das Bundesheer erhält neun S70 "Black Hawk" des US-Herstellers Sikorsky. Für den "Black Hawk" hätten letztlich die besseren Transporteigenschaften, die höheren Leistungsreserven und die umfangreiche Sicherheitsausstattung gesprochen, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Ferner liege das Gegengeschäftsangebot des US-Produzenten von 5,8 Milliarden Schilling, wobei Schwerpunkte im Luftfahrtzulieferbereich und in der Raumfahrtindustrie liegen. Die Finanzierung des 2,9 Milliarden-Schilling-Auftrags ist gesichert. Die 2,9 Milliarden Schilling liegen um 500 Millionen über der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung. Allerdings wäre auch das Konkurrenzmodell Cougar - eine französisch-deutsche Produktion - um 100 Millionen Schilling teurer gewesen. Die genauen Zahlungsmodalitäten sind noch Gegenstand der Verhandlungen mit Sikorsky. Die Auslieferung der ersten Maschinen wird etwa 20 Wochen nach Auftragserhalt erfolgen. Der "Black Hawk" wird beim Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. |
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Pilz fordert Verzicht auf Transporthubschrauber Die Regierung solle auf den Kauf von Transporthubschraubern verzichten und stattdessen die Studiengebühren fallen lassen, forderte am Samstag der grüne Abgeordnete Peter Pilz. Er hielt der Koalition vor, völlig falsche Prioritäten zu setzen. Es sei zynisch, den Studierenden zu erklären, dass sie mit Studiengebühren einen Beitrag zur Finanzierung der Unis zu leisten hätten, während gleichzeitig das offensichtlich vorhandene Geld in Militärausrüstung investiert werde. Wenn dann noch dazu das teurere Modell angekauft werde, so sei dies ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht der Studierenden, so Pilz. Außerdem seien die Mängel bei der Ausschreibung aufklärungsbedürftig. |
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US-Botschafterin erfreut Als "Gewinn für beide Länder" bezeichnete die US-Botschafterin in Österreich, Kathryn Hall, die Entscheidung der Regierung, neun amerikanische Transporthubschrauber von Sikorsky zu kaufen. Es habe sich "zweifellos um eine schwierige Entscheidung in Zeiten beschränkter Budgetmittel" gehandelt. Hall zeigte sich in einer Aussendung überzeugt, dass auf lange Sicht das Angebot der US-Firma Sikorsky "die Gesamtkosten niedriger halten werde als das Alternativangebot, und gleichzeitig die bessere Leistung und Flexibilität erbringt". Das "höchst wettbewerbsfähige Paket von Sikorsky an Gegengeschäften wird für österreichische Unternehmen direkte wirtschaftliche Vorteile erbringen". Die besondere Anstrengung von Sikorsky in der Bewerbung für diesen Auftrag zeige das große Interesse von US-Unternehmen, ihre Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich zu vertiefen, so Hall. |
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SPÖ spricht von falscher Entscheidung SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal hat den Hubschrauberkauf des Bundesheers als falsche Entscheidung bezeichnet. Die Vorgänge seien in hohem Maße aufklärungsbedürftig. "Mit seiner Entscheidung, den um 530 Millionen Schilling teureren US-Helikopter 'Black Hawk' zu kaufen, hat sich Verteidigungsminister Scheibner über alle Vernunftsargumente hinweggesetzt und die falsche Wahl getroffen", so Gaal in einer Aussendung. Trotz des kleinsten Verteidigungsbudgets, das es seit Bestehen des Bundesheeres gegeben habe und das ein FP-Politiker zu verantworten habe, werde in dieser Situation die dringend gebotene Einhaltung der Kosten-Nutzen-Optimierung vollkommen negiert, kritisiert Gaal. Obwohl im April 1999 die Beschaffung eines Transporthubschraubers mit größtmöglicher Personentransportkapazität für den Katastropheneinsatz beschlossen wurde, werde jetzt dem Kampfeinsatz Priorität eingeräumt. "Scheibner setzt mit dem Kauf des amerikanischen Kampfhubschraubers die Serie der kostenspieligen Fehlentscheidungen in der Bundesheerbeschaffung fort und setzt sich über die jahrelange Kritik des Rechnungshofes hinweg", so Gaal. Die SPÖ bestehe darauf, dass die Entscheidungsgrundlagen für diesen Hubschrauberkauf des Bundesheeres vorgelegt werden. Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Beschaffungspolitik des Bundesheeres seien unabdingbar. |
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VP-Platter begrüßt Entscheidung ÖVP-Wehrsprecher Günther Platter hat die Entscheidung von Verteidigungsminister Herbert Scheibner (F) für den US-Hubschrauber "Black Hawk" am Freitagabend begrüßt. Zum einen sei er froh, dass die Entscheidung endlich gefallen sei. Und zum anderen sei der "Black Hawk" das "militärisch bessere Gerät", so Platter gegenüber der APA. Als Tiroler fordert er nun, dass die Maschinen nicht nur im Osten des Landes stationiert werden dürfen. "Es ist eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit, dass endlich die Entscheidung getroffen wurde", so Platter. Der auch nach der Lawinenkatastrophe von Galtür eingesetzte "Black Hawk" sei vielseitig einsetzbar. Im Gegensatz zur europäischen Konkurrenz "Cougar", einem "Auslaufmodell", sei die Maschine auch ein "modernes Gerät, das Zukunft hat". Als Tiroler fordere er nun, dass "genauestens überprüft" werde, einen Teil der Maschinen auch im Westen Österreichs zu stationieren. Auf einen Standort festlegen wollte er sich noch nicht. Auch die Österreichische Offiziersgesellschaft begrüßte die Entscheidung, "weil dieser schon ursprünglich als militärische Type konzipierte Hubschrauber sowohl zivilen als auch militärischen Forderungen Rechnung trägt". |
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"Black Hawks" fürs Heer Verteidigungsminister Scheibner hat entschieden: Das Bundesheer bekommt nicht die EU-, sondern die teureren US-Hubschrauber. Die SPÖ tobt. Das Bundesheer kauft neun Hubschrauber der Marke "Black Hawk" ("Schwarzer Falke") des US-Herstellers Sikorsky. Diese mit Spannung erwartete Entscheidung hat am Freitag Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FPÖ) getroffen. Der "Cougar" des deutschfranzösischen Herstellers Eurocopter kommt somit nicht zum Zug. Der Kaufpreis für die "Black Hawks" liegt bei 2,9 Mrd. S, dem stehen Gegengeschäftsangebote des US-Produzenten im Wert von 5,8 Mrd. S gegenüber. Sie sollen vor allem der österreichischen Luftfahrtzuliefer- und Raumfahrtindustrie zugute kommen. Die Zahlungsmodalitäten müssen noch ausverhandelt werden, zumal der Preis um 500 Mill. S über jener Summe liegt, die noch von der Regierung Klima für den Hubschrauberkauf reserviert worden ist. Der Preis der "Cougar"-Staffel wäre nur um 100 Mill. S über den vorgesehenen 2,4 Mrd. S gelegen. Die Auslieferung der ersten Maschinen wird zu Beginn des kommenden Jahres erfolgen. Die Grundsatzentscheidung für den Kauf neuer Hubschrauber war im Februar 1999 gefallen, als Österreich nach der Lawinenkatastrophe von Galtür mangels eigener Transportkapazitäten die Hilfe ausländischer Armeen in Anspruch nehmen musste. Laut Bundesheer haben für den "Black Hawk" folgende Punkte den Ausschlag gegeben: eine hervorragende Hochgebirgs- und Schlechtwetter-Tauglichkeit (etwa durch eine Rotorblatt-Enteisungsanlage), eine im Vergleich zum "Cougar" größere Crash-Festigkeit und höhere Leistungsreserve sowie ein geringer Personal- und Wartungsaufwand. Der Hubschrauber fasst 20 Personen oder vier Tonnen Nutzlast, seine Reichweite beträgt mit Zusatztanks 1600 Kilometer. Die maximale Flughöhe liegt bei 6000 Metern, die Höchstgeschwindigkeit bei 360 km/h. Der "Black Hawk" (er ersetzt den seit 1964 in Verwendung stehenden "Agusta Bell 204 B") ist laut Bundesheer sowohl für zivile Katastropheneinsätze als auch für militärische Transport- und Sicherungseinsätze geeignet. Hier setzt die harsche Kritik der SPÖ an: Nach Galtür sei ausdrücklich der Kauf von Transporthubschraubern für zivile Katastropheneinsätze beschlossen worden, behauptete SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal. Dass dennoch - und trotz des niedrigsten Verteidigungsbudgets seit 1945 - eine um 500 Mill. S teurere Kampfversion gekauft werde, sei durch nichts zu rechtfertigen. Österreich brauche keine Kampfhubschrauber, Scheibners Entscheidung sei daher falsch und "höchst aufklärungsbedürftig", wetterte Gaal. Der Minister konterte, dass der "Black Hawk" von der unabhängigen Bewertungskommission besser gereiht worden sei als der "Cougar". Politische Gründe für die Entscheidung habe es nicht gegeben, sagte Scheibner. |
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Transporthubschrauber: Bundesheer bekommt neun "Black-Hawk" Die Entscheidung über den Ankauf von Transporthubschraubern ist nun fix gefallen. Das Bundesheer erhält neun S70 "Black Hawk" des US-Herstellers Sikorsky. Für den "Black Hawk" hätten letztlich die besseren Transporteigenschaften, die höheren Leistungsreserven und die umfangreiche Sicherheitsausstattung gesprochen, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Ferner liege das Gegengeschäftsangebot des US-Produzenten von 5,8 Milliarden Schilling, wobei Schwerpunkte im Luftfahrtzulieferbereich und in der Raumfahrtindustrie liegen. Die Finanzierung des 2,9 Milliarden-Schilling-Auftrags ist gesichert. Die 2,9 Milliarden Schilling liegen um 500 Millionen über der nach der Lawinenkatastrophe von Galtür beschlossenen Sonderfinanzierung. Allerdings wäre auch das Konkurrenzmodell Cougar - eine französisch-deutsche Produktion - um 100 Millionen Schilling teurer gewesen. Die genauen Zahlungsmodalitäten sind noch Gegenstand der Verhandlungen mit Sikorsky. Die Auslieferung der ersten Maschinen wird etwa 20 Wochen nach Auftragserhalt erfolgen. Der "Black Hawk" wird beim Bundesheer sowohl militärische als auch zivile Aufgaben erfüllen. Das Leistungsspektrum reicht dabei vom militärischen und zivilen Personal- und Materialtransport über den Transport von sperrigen und schweren Gütern bis hin zu Sicherungs- und Rettungseinsätzen im nationalen und internationalen Umfeld. |
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Helikopter: Der Falke ist gelandet Das ist seit langer, langer Zeit das erste Mal, dass die Militärs das Gerät bekommen, das sie wollten: Das Bundesheer kauft neun Transporthubschrauber des Typs "Black Hawk" an. Bis zuletzt war mit den Produzenten der konkurrierenden Modelle "Black Hawk" (Schwarzer Falke) und "Cougar" um Gegengeschäfte gefeilscht worden. Der amerikanische Hersteller Sikorsky, für dessen Falken sich die Militärs einhellig ausgesprochen hatten, bot schließlich ein Gegengeschäft an, das die Kosten von 2,9 Milliarden für neun Helikopter relativierte. Das Paket umfasst Kompensationsaufträge für österreichische Firmen mit Schwerpunkt Luftfahrt-Zulieferindustrie und Raumfahrt-komponenten mit einem Volumen von 5,8 Milliarden. Die Finanzierung, so das Verteidigungsministerium gestern, sei gesichert. Da konnten die deutsch-französischen Produzenten der "Cougar", die um 2,5 Milliarden zu haben gewesen wären, offenbar nicht mit. 20 Wochen nach der Auftragserteilung an Sikorsky, der aber noch die Verhandlungen über die genaue Zahlungsabwicklung vorausgehen müssen, sollen die ersten Helikopter einschwirren. Gebraucht werden sie vor allem für Transportzwecke. Auslöser des Kaufs war bekanntlich das Lawinenunglück von Galtür. Für den "Black Hawk" hatten die größere Transportkapazität (vier Tonnen Nutzlast, im Notfall 25 Passagiere), die große Reichweite (bis zu 1600 km mit Zusatztanks), die bessere Tauglichkeit für Einsätze im Hochgebirge und die größere Sicherheit für die Insassen den Ausschlag gegeben. Für neue Helikopter ist es höchste Zeit. Die alten Agusta Bell 204 B sind nach 36 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer. |
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"Black Hawk" ist die richtige Entscheidung ÖOG begrüßt die richtige Entscheidung des Bundesministers für Landesverteidiung Herbert Scheibner, weil dieser schon ursprünglich als militärische Type konzipierte Hubschrauber sowohl zivilen als auch militärischen Forderungen Rechnung trägt. Derzeit verfügt Österreich lediglich über 22 kleinere Transporthubschrauber des Typs Agusta Bell 212, die Hubschrauber des bereits im Vietnamkrieg geflogenen Typs AB 204 gelten als nicht mehr einsatzbereit. Bedenkt man, daß aus Wartungsgründen immer nur ein Teil der vorhandenen Hubschrauber verwendet werden kann, so ist das, was letztes Jahr in Tirol offensichtlich wurde, schnell gefolgert: Österreich braucht einen Ersatz für die nicht mehr verwendbaren Hubschrauber, wobei günstigerweise ein Modell beschafft werden sollte, das über eine größere Transportkapazität verfügt und das neben seiner Aufgabe als Personentransporter auch für andere Zwecke verwendet werden kann, etwa als Transporter für humanitäre Hilfe in Kriegsgebieten oder für Überwachungszwecke. Damit würde Österreich auch der internationalen Staatengemeinschaft entsprechen, denn mit wenigen Ausnahmen verfügen alle Staaten in unserem Umfeld über Hubschrauber mit einer potentiellen Transportkapazität von mehr als 15 Personen. Dieses Luftfahrzeug verfügt endlich über Ausstattungen, die unsere Piloten schon längst fordern, aber erst jetzt in einem annehmbaren Ausmaß zugeteilt bekommen. Der Typ des Black Hawk wurde 1988 erstmals geflogen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 357 km/h. Er kann 752m/Min steigen und hat eine Reichweite von 584 Km + 30 Min (maximale Reichweite mit Zusatztanks von 2.222 km). Sein maximales Startgewicht beträgt zwischen 9 und 10 Tonnen und er kann 15 Personen in bruchlandesicheren Sitzen transportieren. Die ÖOG ist zufrieden damit, dass dieser erste Schritt einer Realisierung aus den Ankündigungen der Regierung bezüglich des Bundesheeres erfolgt ist. |
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Austria to Purchase Nine BLACK HAWKs The Austrian Ministry of Defence announced plans to buy nine Sikorsky S-70A BLACK HAWK helicopters for utility transport and search and rescue missions. The selection took place in a region that customarily favors European manufacturers. Two aircraft could be available for early delivery, with the remainder completed within 14 to 18 months. There is an add-on option for three additional helicopters. The acquisition would be a direct commercial sale; or which Sikorsky will also provide training and customer service and support. "We are pleased to have Austria in our family of international BLACK HAWK customers," said Sikorsky President Dean C. Borgman. "This was a tough competition, right in the heart of Europe, so winning it has a special significance to us. Austria now has the best helicopter in its class, with our total support commitment. We are looking forward to a long and productive relationship."... |
07.10.2000
Nächster Großauftrag vor Verschiebung
Abfangjäger. Saab rechnet erst im März mit einer Entscheidung Österreichs über den Abfangjäger-Kauf.
Nachdem die Entscheidung für die Anschaffung neuer Hubschrauber (siehe obenstehender Bericht) mehrfach verschoben worden war, rechnet Saab mit Verzögerungen beim Kauf neuer Abfangjäger.
"Erst wurde von einer Auftragsvergabe bis Jahresende gesprochen, aber vor März wird sich nichts tun", sagte Saab-Projektbeauftragte Anna Runesson vor Journalisten in Stockholm.
In der Zwischenzeit verstärkt der schwedische Rüstungskonzern das Lobbying für sein Kampfflugzeug Gripen, das mit British Aerospace (BAE) vermarktet wird.
Runesson reist mittlerweile fast wöchentlich nach Wien, um mit Wirtschaftskammer und Wirtschaftsministerium geeignete Gegengeschäfte zu finden.
Ein Kauf von 25 Stück zu je 35 Millionen US-Dollar hat immerhin ein Volumen von umgerechnet 14 Milliarden Schilling.
Zur Auswahl stehen weiters die Konkurrenzprodukte F 16 (neue Version), Eurofighter und Mirage.
100 konkrete Projekte
1985 gab es beim Kauf der Saab-Draken Gegengeschäfte im Wert von 3,1 Milliarden Schilling innerhalb von zehn Jahren zu erfüllen.
"Als Gegengeschäfts-Programm wollen wir das heute aber nicht mehr bezeichnen", sagt Runesson.
Das neue Schlagwort heißt "win-win Offset-Verpflichtung".
"Wir suchen dort Kooperationen, wo es bereits Interesse gibt, anstatt wie früher künstliche Geschäfte zu schaffen."
Die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Auswirkungen ließ Saab beim Industriewissenschaftlichen Institut (iwi) untersuchen.
Demnach schafft ein Offset-Volumen von einer Milliarde Schilling 1366 Arbeitsplätze pro Jahr.
Die daraus resultierenden Sozialversicherungsbeiträge werden mit 210 Millionen Schilling beziffert, das zusätzliche Steueraufkommen mit 460 Millionen Schilling.
Die Handelsbilanz würde mit 926 Millionen Schilling aufgefettet werden.
Insgesamt kommt es laut iwi zu einer Wertschöpfung von 1,6 Milliarden.
Als Netzwerk für Milliardenaufträge greift Saab vor allem auf Konzern-Schwestern wie Ericsson, Astra Zeneca, ABB, Scania oder Volvo zurück.
Die laut Runesson rund 100 bereits konkretisierten Projekte mit Österreich betreffen die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologie (IT), Auto- und Flugzeugzulieferindustrie sowie Medizintechnik.
Neben Schweden fliegt der Gripen bisher nur in Südafrika. Kaufverhandlungen werden auch mit Tschechien, Polen, den Niederlanden, Brasilien und Chile geführt, so Saab-Vizepräsident Magnus Lindberg.
07.10.2000
Lobbyismus für neue Abfangjäger
Saab wirbt für Gripen mit Hightech-Netz
Kaum ist der Hubschrauberauftrag des Bundesheers unter Dach und Fach, beginnt der Lobbyismus für neue Abfangjäger.
Der auf Rüstung spezialisierte schwedische Mischkonzern Saab, dem das Heer die Draken abgekauft hat, will nun abermals einen Milliardenauftrag landen.
Die Schweden setzen bei ihrer Mission auf das Firmenimperium ihres Hauptaktionärs Investor AB, die mehrheitlich der Wallenberg-Familie gehört.
Investor ist unter anderem an Ericsson, ABB, Electrolux, Scania, Volvo-Nutzfahrzeuge und SKF beteiligt.
Diese Technologie-Großfamilie will Anna Runesson, die Projektkoordinatorin für die Fliegeroffensive in Österreich, nutzen, um das Heer im Saab-Netz zu fangen.
"Längerfristige Win-Win-Offsets"
Von herkömmlichen Gegengeschäften, wie sie aus der Rüstungsindustrie nicht wegzudenken sind, will sie aber nicht sprechen:
"Gegenüber früheren Gegengeschäften vereinbaren wir heute längerfristige Win-Win-Offsets, die bei unseren Partnerländern langfristiges Wachstum garantieren."
Runesson tourt deshalb emsig durch Österreich, um mögliche Partner und Synergieeffekte aufzuspüren.
Und diese gibt es laut einer Studie, die das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) im Saab-AB-Auftrag durchgeführt hat:
Ein Auftrag von einer Milliarde Schilling bewirkt demnach eine Wertschöpfung von 1,615 Mrd. S (117,37 Mio. EURO).
Die induzierten Sozialversicherungsbeiträge werden vom IWI mit 210 Mio. S hoch gerechnet, das Steueraufkommen mit 460 Mio. S und die Positivierung der Handelsbilanz mit 926 Mio. S.
Einen gehörigen Schub würde der Kauf von 15 Fliegern, der gut 15 Mrd. S kosten würde, auch bei Technologietransfers bewirken.
Ein Kompensationsprojekt wären etwa UMTS-Handy-Netze von Ericsson.
Branchenkenner meinen, dass auch das Saab-Cabrio, das von der Magna-Tochter Steyr Fahrzeugtechnik (SFT) in Graz entwickelt und gebaut wird, eine Art Nachwirkung des Draken-Geschäfts sei.
12.10.2000
Schriftliche Anfrage der Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic und Genossen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend die geplante Hubschrauber-Show (des Bundesheeres) am Wiener Heldenplatz am 26. Oktober 2000
ANFRAGE
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend die geplante Hubschrauber - Show am Wiener Heldenplatz am 26. Oktober
2000.
Im Zuge der am 26. Oktober 2000 am Wiener Heldenplatz stattfindenden Festlichkeit
des Bundesheeres planen Sie unter anderem die Abhaltung einer
Hubschrauberschau. Geplante Flugbewegungen, Starts und Landungen im
dichtverbauten innerstädtischen Bereich sind geeignet, Ängste bezüglich der
Sicherheit und der Folgen möglicher Unfälle auszulösen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1) Sind im Zuge der Hubschrauber - Schau auch Landungen am Heldenplatz geplant?
Wenn ja, in welchem Ausmaß?
2) Wieviele Flugbewegungen, Landungen und Starts sind am 26. Oktober 2000 im
Bereich Heldenplatz sowie im darüber liegenden Luftraum geplant?
3) In welcher Höhe über dem Heldenplatz sind Überflüge geplant? Wir ersuchen sie
um möglichst detaillierte Auflistung der geplanten Flugbewegung nach Type des
Fluggeräts, voraussichtlicher Uhrzeit der Bewegung, beabsichtigten Starts und
Landungen sowie beabsichtigter Überflughöhe.
4) Besteht im Fall beabsichtigter innerstädtischer Starts und Landungen bzw.
Überflüge am 26. Oktober 2000 ein Risiko für
4a) mögliche ZuseherInnen und Passantinnen;
4b) im Bereich des Heldenplatzes und Umgebung befindliche Gebäude sowie deren
Fensterscheiben;
4c) im Bereich des Heldenplatzes und Umgebung befindliche Einrichtungen wie etwa
Ausstellungsschautafeln, Denkmäler oder Ähnliches;
4d) sonstige im Bereich des Heldenplatzes und Umgebung befindliche
Einrichtungen?
5) Stellen im Zusammenhang mit der geplanten Hubschrauber - Schau nicht fest
montierte Gegenstände wie etwa Parkbänke oder Baumaterialien, die im Zuge von
Bauarbeiten zur Zeit am Ballhausplatz gelagert sind, eine Gefährdung für
ZuseherInnen und Passantinnen dar?
6) Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um eine Gefährdung von ZuseherInnen,
FestbesucherInnen, PassantInnen oder umliegenden Gebäuden im dichtbebauten
Innenstadtgebiet durch Flugbewegungen, Starts und Landungen und möglicherweise
daraus resultierender Unglücksfälle ausschließen zu können?
7) Haben in der Vorbereitung des "Festes der Superlative" Vorsorgemaßnahmen zur
Verhinderung von Unfällen im Zusammenhang mit der Flugschau eine Rolle
gespielt? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?
8) Wurde ein eigener Einsatzplan für etwaige Flugunfälle im Zusammenhang mit der
Flugshow in Wien am 26. Oktober 2000 geschaffen? Wenn ja, welche
Vorbereitungsmaßnahmen sind vorgesehen? Welche wurden umgesetzt? Welche
Organisationen wurden bei der Erstellung des Einsatzplans eingebunden? Wenn
nein, warum nicht?
Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für Landesverteidigung Herbert Scheibner zu der schriftlichen Anfrage (1342/J) der Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic und Genossen an den Bundesminister für Landesverteidigung betreffend die geplante Hubschrauber-Show am Wiener Heldenplatz am 26. Oktober 2000
Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr. Petrovic, Freundinnen und Freunde haben am
12. Oktober 2000 unter der Nr. 1342/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend "geplante Hubschrauber - Show am Wiener Heldenplatz am 26. Oktober 2000"
gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Aus Anlass des Nationalfeiertages am 26. Oktober 2000 soll auch heuer wieder der Wiener
Bevölkerung Gelegenheit gegeben werden, sich von der Leistungsfähigkeit des
Bundesheeres zu überzeugen. Zu diesem Zweck finden auf dem Heldenplatz zahlreiche
Informationsveranstaltungen und Aktionen statt, in deren Rahmen auch in - und ausländische
Hubschrauber am Boden besichtigt werden können.
Im Einzelnen beantworte ich die vorliegende Anfrage wie folgt:
Zu 1:
Nein; am 26. Oktober 2000 sind keine Hubschrauberlandungen am Heldenplatz geplant.
Zu 2 und 3:
Wie erwähnt, finden am 26. Oktober 2000 weder Landungen noch Starts von
Hubschraubern auf dem Wiener Heldenplatz statt. Es sind im Anschluss an die feierliche
Angelobung von Rekruten lediglich zwei Überflüge mit Hubschraubern des Typs AB 212
und AB 206 geplant. Einer dieser Hubschrauber wird ab 13.00 Uhr aus einer Höhe von ca.
1500 Metern Fallschirmspringer absetzen; ein weiterer Hubschrauber soll im Anschluss
daran einem ehemaligen Angehörigen des Heeressportzentrums die Möglichkeit bieten, aus
einer Höhe von rund 500 Metern einen Bungy - Sprung zu absolvieren.
Zu 4:
Nach menschlichem Ermessen sind im Zusammenhang mit den beiden Überflügen jedwede
Risiken auszuschließen.
Zu 5:
Nein. Abgesehen von umfangreichen Absperr - und Sicherungsmaßnahmen wird ein
Ordnerdienst eingerichtet sein, der eine gefahrlose Abwicklung der Veranstaltung
sicherstellen soll.
Zu 6 bis 8:
Zunächst erinnere ich, dass am Nationalfeiertag weder Hubschrauberstarts noch - landungen
am Heldenplatz stattfinden werden. Im Übrigen wurden die beabsichtigten Darbietungen
intensiv geübt und bereits bei mehreren Großveranstaltungen gezeigt. Dessen ungeachtet
besteht aber für etwaige Vorkommnisse während der Veranstaltung ein Einsatzplan, in den
der ,,Katastrophenschutz - Kreis des Landes Wien" eingebunden ist. Dieser bestens bewährte
K - Kreis des Landes Wien, dem die beruflichen und freiwilligen Hilfs - und Einsatz -
organisationen in Wien angehören, hat auch die Sanitätsversorgung während der
Veranstaltung übernommen.
FACC
Die Fischer Advanced Composite Components, die jeweils zur Hälfte im Eigentum des Ski-Herstellers Fischer beziehungsweise der Salinen AG steht, hat bereits einen Vorvertrag mit Sikorsky abgeschlossen.
Das Auftragsvolumen liegt bei rund 450 Millionen Schilling.
Fischer wird Verbundteile direkt an Sikorsky und den Treibwerkhersteller Pratt & Whitney liefern.
Pankl Racing Systems
Das börsenotierte Unternehmen mit Sitz in Bruck an der Mur wird an Sikorsky Heckrotorantriebssysteme liefern.
Umfang: 30 Millionen Schilling. Weitere Gegengeschäfte sollen folgen.
Bei Sikorsky schätzt man das Umsatzpotenzial mit Pankl auf rund 400 Millionen Schilling in den nächsten 15 Jahren.
Plansee
Der Werkstoffproduzent aus Reutte in Tirol stand schon bisher in Geschäftsbeziehungen mit Sikorsky.
Diese könnten nun ausgeweitet werden.
Plansee liefert an Sikorsky hochtemperaturbeständige Legierungen.
Böhler-Schmiedetechnik
Das Kapfenberger Stahlunternehmen aus der Böhler-Uddeholm-Gruppe darf sich Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit mit Sikorsky machen.
Nach Sikorsky-Plänen soll Böhler Schmiedeteile für den Black Hawk liefern.
Geschätztes Umsatzvolumen: 60 Millionen Schilling.
24.10.2000
Nationalfeiertag: Scheibner kündigt Soldaten Budgeterhöhung an
"Es ist mir gelungen, bei der Budgeterstellung für die nächsten beiden Jahre eine moderate Erhöhung des Verteidigungsetats zu erreichen", sagt Verteidigungsminister Herbert Scheibner im am Dienstag veröffentlichten Tagesbefehl zum Nationalfeiertag.
"Eine wichtige Entscheidung" sei heuer im Bereich der Beschaffung gefallen, erklärt Scheibner.
"Das österreichische Bundesheer wird neue Transporthubschrauber vom Typ 'Black Hawk' erhalten.
Damit wurde eine leistungsstarkes System gewählt, welches garantiert, dass die Fliegerkräfte auch in Zukunft sowohl militärische als auch zivile Aufgaben optimal erfüllen können".
Der "Black Hawk" habe aber auch den Vorteil, der Besatzung und den Insassen durch eine umfangreiche Crashfestigkeit ein hohes Maß an Schutz bieten zu können.
Die nächsten Beschaffungsschritte müssten im Bereich der "Mannesausrüstung" erfolgen, so der Verteidigungsminister...
25.10.2000
Black hawk - und ein Olympiasieger
Nationalfeiertag. Das Bundesheer bietet auf dem Wiener Heldenplatz wieder ein Spektakel.
Karl Semlitsch, Divisionär und Militärkommandant von Wien, lehnt sich in seinem Befehls-Container am Rande des Wiener Heldenplatzes entspannt zurück.
Die Arbeit ist eigentlich getan, die Festzelte sind aufgebaut, die Infrastruktur "steht" - ab jetzt wartet das Bundesheer nur noch auf schönes Wetter zum Nationalfeiertag...
Neben den Panzern werden natürlich wieder die Hubschrauber ein Anziehungspunkt für die Schaulustigen sein.
Erstmals ist der "Black hawk" zu sehen, der vor zwei Jahren beim Lawinenunglück im Paznauntal zum Einsatz kam, und den jetzt die österreichische Armee endlich kaufen darf...
26.10.2000
Von Landesorden und "Black Hawks"
Das Programm zum Nationalfeiertag war vielfältig: Die neuen Hubschrauber "Black Hawks" waren in Wien der Publikumsmagnet Nummer eins...
27.10.2000
Panzer, Bio-Wein und ein "Versuchs-Gulasch" für 200.000 Menschen
Volksfest-Stimmung am 36. Nationalfeiertag. Zwischen Panzern, Schnitzel und Kampfhubschraubern freuten sich zahlreiche Eltern am Heldenplatz, "daß der Bua jetzt erwachsen wird".
Insgesamt 20 Panzer, 1900 Soldaten, zahlreiche Maschinengewehre und sieben Hubschrauber sind am Heldenplatz zu sehen.
Darunter auch ein Exemplar der Neuanschaffung "Black Hawk".
Die Menschen sind begeistert.
Und daß der Kampfhubschrauber noch die Aufschrift "US-Army" trägt, stört heute auch niemanden...
27.10.2000
Panzer, Läufer, "Schwarze Falken"
Neue Hubschrauber und Heeresbudget im Mittelpunkt 26.- Oktober-Feiern
"Gemma Hubschrauber schauen!": Sieben metallene "Riesenlibellen" - darunter der ab nächstem Jahr zum Einsatz kommende "Black Hawk S 70" - waren Publikumsmagneten bei der Leistungsschau des österreichischen Bundesheeres anlässlich des Nationalfeiertags.
Über 200.000 Besucher und Besucherinnen waren auf den Wiener Heldenplatz gekommen.
Außer den "schwarzen Falken" waren auch ein Großaufgebot von Bundesheer-Panzern, ein von der Heeresversorgungsschule entwickelter "Bombenroboter" sowie Einheiten des Katastrophenschutzes und der Wiener Polizei zu besichtigen...
27.10.2000
Ein Heeres-Fest der Superlative
...Die größte Anziehungskraft ging von den Hubschraubern und im speziellen vom künftigen Star des Heeres, dem "Black Hawk", aus.
Die (streng bewachte) Leihgabe der US-Armee wurde bestaunt und beklettert.
Auch die Bundesregierung ließ sich den "Falken" - zwischen Kranzniederlegung in der Krypta und Angelobung - zeigen...
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