Vollgestopft mit Elektronik soll die RC-135 "Rivet Joint" Aufklärungserkenntnisse ohne Zeitverzögerung an die Truppe weiterleiten. Die E-8C J-STARS erkennt mit Radargeräten... ...Truppenbewegungen und -konzentrationen am Boden... ...und kann auch hochauflösende Radarbodenbilder erzeugen. Luftgestütztes Gefechtsfeldradar "Cougar Horizon" Die Gulfstream IV "Astor" bringt J-STARS-Kapazitäten für Europa. EADS-Vorschlag für einen hochfliegenden Aufklärer, "HALE"
Elint, Sigint, Comint, Aufklärung

Immer mehr fließen Aufklärung, elektronische Kampfführung und Kommandoebene ein, als Folge der Versuche Aufklärungsergebnisse verschiedenster Arten in Echtzeit an die kämpfende Truppe weiterzugeben. Man weiß nicht genau was man von Europas Fähigkeiten im Bereich der elektronische Kampfführung in der Luft halten soll. Sicher ist, dass Europas im Einsatz stehende luftgestützte Eloka-Systeme weder in der Anzahl noch in der Leistung (weder Flugzeuge noch deren interne Systeme) mit jenen Amerikas verglichen werden können. Flugzeuge wie

gibt es in EU-Europa (fast) nicht. Und diese Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen mit EH-60C "Quick Fix II", RC-12 "Guardrail", RQ-4 "Global Hawk", EP-3J "Orion".

Nicht, dass es in Europa gar keine Kapazitäten gäbe, diese sind sehr wohl vorhanden jedoch primär Bodengebunden. Deutschland z.B. betreibt nenneswerte Stückzahlen des Radpanzers "Fuchs" sowie schwere Lastkraftwagen in mehreren Eloka Varianten. Diese sind jedoch - wir erinnern uns hier an den Hinweis auf die terrestrisch kontinental ausgerichtete Struktur der europäischen Streitkräfte - mit deutschen Lufttransportmitteln derzeit nicht verlegbar. Der "Fuchs" passt von Gewicht und Ausmaßen her gesehen gerade einmal so in eine Herkules, für die schweren LKW reicht das bei weitem nicht aus. Europas elektronische Kriegsführung begibt sich grossteils "auf Schusters Rappen" in den Einsatz, ob das schnell genug sein wird?

Die bestehenden Kapazitäten in der Luft sind schnell aufgezählt. Noch am Leistungsfähigsten ist Frankreich, zwei C.160G "Gabriel" und eine DC8 "Sarigue" für Sigint-Aufgaben sowie vier 4 Cougar Horizon, ein luftgestütztes Gefechtsfeldradar, sind dort im Einsatz. Schweden betreibt zwei Gulfstream IV welche mit Elint- und Sigint-Aufgaben betraut sind. Deutschland hat drei Flugzeuge einer Sigint/Elint-Spezialvariante der "Atlantique", England drei Nimrod R1P für Sigint-Aufgaben.

Luftaufklärung betreibt Europa entweder in Form von Aufklärungsversionen von oder konventionellen Aufklärungsbehältern an Kampfflugzeugen bzw. unbemannten Drohnensystemen, Gerätschaften die wenig geeignet erscheinen um in Zukunft eine wirkungsvolle Echtzeitaufklärung und -führung der Truppe zu ermöglichen. Lediglich die Briten verschaffen ihren Recce-Jaguars GR. 3A mit dem neuen Vinten Vicon 18 EO-Pod nochmals neue Augen ohne Nassfilm und mit Datalink.

Zumindest ist den Europäern der Mangel an Luftaufklärungskapazität bewusst. Die Hardthöhe hat schon Bedarf für einen hochfliegenden Langreichweiten-Aufklärer angemeldet. Die EADS hat mit dem "HALE" auf diese Anforderung reagiert und stellt ein Flugzeug ähnlich der U-2, mit knapp 14t Abfluggewicht und 1,5t Nutzlast in Aussicht.
Auch auf dem Eloka-Sektor stehen in Europa Neuerungen ins Haus. Hier fällt vor allem England ins Gewicht, fünf Gulfstream IV "Astor" werden ab 2005 JSTARS-ähnliche Kapazitäten, wenn auch in kleinerer Form, in Europa verfügbar machen. Deutschland beschafft für die Tornados den Radaraufklärungsbehälter "Rabe" und weitere Varianten von Außenbehältern für die elektronische Kriegsführung stehen im Gespräch.

Einen nicht uninteressanten Weg versucht die schwedische Luftwaffe zu gehen. Vierzehn Stück des zweisitzigen Saab JAS 39 Gripen sollen, mit einem neuen hinteren Cockpit ausgestattet, zur fliegenden Kommando- und Kontrollstation umgebaut werden. In Zukunft sollen vom rückwärtigen Sitz des kleinen Kampfflugzeuges die Kommandos für ganze Strike- oder SEAD-Kampfgruppen kommen, oder auch die Steuerkommandos für unbemannte Drohnen. Das System scheint ein guter Ansatz zu sein um den Zeitraum zwischen Aufklärung und Bekämpfung eines Ziel zu minimieren. Allerdings, und darauf muss unbedingt Rücksicht genommen werden, sind inkompatible Einzellösungen abzulehnen. Kompatibilität und Interoperabilität erfordern die Einbindung aller Kräfte in ein gemeinsames Datennetzwerk, nur so kann die digitale Schlacht im 21. Jahrhundert gemeistert werden.

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Letzte Aktualisierung: 18.11.2000