"Join the NAVY see the World"
Foto: Martin Rosenkranz
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Würden sie diesen Herren ihren Träger anvertrauen?
Foto: Martin Rosenkranz
Am Deck des Trägers arbeitet eine Elite mit Gefahrenzulage.
Fehler können Menschenleben und Millionen Dollar teures Material kosten.
Verschwommen am Horizon ein Begleitzerstörer der Arleigh Burke-Klasse.
Nur selten sind andere Schiffe des Verbandes vom Träger aus zu sehen, im Überschallzeitalter kann nur die große räumliche Ausdehnung des Verbandes dem Träger Schutz bieten.
Foto: Martin Rosenkranz
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Aber was bringt fast 11.000 Menschen dazu, so viel Personal umfasst die Kampfgruppe deren Flagschiff die GW ist, einen solch gefährlichen Job anzunehmen?
Monatelang von der Familie Zuhause getrennt zu werden, auf Schiffen zu leben auf denen Lärm immer und allgegenwärtig ist, wo es Privatsphäre maximal für Offiziere gibt und täglich damit rechnen zu müssen sich auf einmal mitten in einem Krieg wiederzufinden nur weil irgendwer in Washington es für notwendig hält?
Wumms - landet ein dicker Ordner vor mir auf dem Tisch.
Sein Inhalt - die gesammelten Ausgaben der täglichen Bordzeitung.
Rechts unten auf der Titelseite eine Kolumne in der täglich ein Mannschaftsmitglied vorgestellt wird und dort auch über sein ganz persönliches "Warum?" Auskunft gibt.
Berufsausbildung und Schulbildung sind dominierende Themen. Die gut ausgebildeten, mit hoher Verantwortung und millionenteurer Technik betrauten Soldaten sind begehrte Arbeitskräfte in der US-Wirtschaft.
Graduieren kann man auch bei der US-Navy, eine Gelegenheit die sich sagenhaft viele Mitglieder der Crew nicht entgehen lassen, die dafür notwendigen Professoren hat die GW mit an Bord.
Ebenfalls ein Thema "sozialer Aufstieg".
Wer "gedient" hat genießt in den Staaten höchstes Ansehen - sehr attraktiv für jemanden der sich zum Ziel gesetzt hat die niedere Soziale schicht in die ihn das Schicksal hineingeboren hat zu verlassen.
Ihnen allen wird auf den Schiffen der US Navy höchste Selbstdisziplin abgefordert.
Die Kriegsschiffe der USA sind "dry" heißt es auf einem Merkblatt das uns schon vorab in die Hand gedrückt wurde - kein Alkohol, nicht mal Bier auf dem Schiff, auch nicht in der spärlichen Freizeit.
Wer auf der Navy-Karriereleiter weiter kommen möchte von dem wird stillschweigend erwartet, dass er sich neben seinem Job noch für weitere Aufgaben meldet.
Wer auf der nächsten Tour des Trägers die Treppe hinauffallen will, einen Job mit mehr Verantwortung aber auch höherem Rang und besserer Bezahlung bekleiden will, für den beschränkt sich Freizeit primär auf Essen und Schlafen, auch das muss man oftmals verschieben um anliegende Aufgaben zu erledigen.
Und diese Aufgaben müssen zur vollsten Zufriedenheit erledigt werden.
Als wir am zweiten Tag unserer Tour durchs Schiff nicht zur vereinbarten Zeit vor unseren Kabinen abgeholt werden und uns unter Zuhilfenahme des Telefonbuchs nach dem Verbleib unserer Begleitung erkundigen, wird unmittelbar Nervosität, ja fast Angst, bei unserem Führer greifbar.
Genauso restriktiv werden an Bord Beziehungen sexueller Natur unterbunden.
Wer erwischt wird darf damit rechnen seinen Rang und Teile seines Einkommens zu verlieren.
Ebenso steht das Bordgefängnis und Aktionen bis hin zur persönlichen Demütigung vor Familienangehörigen für jemanden am Programm der solcherart seine Einheit entehrt.
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