Wir versuchen auf den "Cat Walk" zu kommen, das ist jener Laufsteg der entlang der Deckkante bis zum vorderen Ende des Flugdeck läuft und von wo man das Flugdeck etwa in Brusthöhe überblickt - ein idealer Platz zum fotografieren, jeder kennt die Bilder. Die Antwort ist "Nein", der Kapitän möchte dort niemanden sehen.
Die Landesignaloffiziere stehen im ständigen Funkkontakt mit dem Piloten. So und per Lichtsignal können sie den Anflug jederzeit abbrechen. Neben den LSO's liegen die Ersatzkabel für die Fanganlage - Lebensdauer: 100 Landungen.
Foto: Martin Rosenkranz
Genauso gut könnte es in Stein gemeißelt oder in der Bibel stehen, das Wort des Kapitäns ist hier an Bord Gesetz, daran führt kein Weg vorbei, wir gehen nicht auf den "Cat Walk". Als wir, mit entsprechender Ausrüstung versehen, wieder an Deck kommen sind die Flugzeuge anders angeordnet - fast als wenn man uns vorspielen möchte wie flexibel das Deck ist. Seit wir an Bord sind hat sich noch kein einziger Flugzeugaufzug bewegt, es wird nur an Deck rangiert. Jetzt wird das Katapult vorne rechts und der ganze hintere Teil des Decks als Parkplatz verwendet und von dort die Flugzeuge zu den Katapulten gelotst.
Dieses Crewmitglied signalisiert dem Katapultoffizier das Gewicht des Jet's. Der letzte Jet wog 42.000 Pfund.
Foto: Martin Rosenkranz

Ein Flugzeug nach dem anderen wird von der routinierten Crew in die Katapulte geklinkt und hinausgeschossen. Zuerst wird der Pilot präzise in seine Position eingewiesen, dann kümmern sich zwei Mann in Grün um das Einhängen ins Katapult. Die notwendige Verständigung per Handzeichen erfolgt dabei über ein drittes Crewmitglied denn der Pilot kann die Beiden, die sich gerade um eine gute Verbindung zwischen Katapult und Bugfahrwerk kümmern, nicht sehen. Ebenfalls beteiligt ist ein Mann der ziemlich großes "Kofferradio" an seiner Schulter hängen hat. Er signalisiert mit dieser Box dem Katapultoffizier das Startgewicht des Jets der gerade ins Katapult gespannt wird. Dieses Gewicht wird nach vollständiger Aufmunitionierung und Betankung mit Kreide im Fahrwerksschacht des Jets notiert. Diesmal vergehen nur wenige Minuten bis die Jets sich zur Landung wie an einer Perlenkette aufreihen, ich nehme die landenden Jets diesmal genau von vorne. Ich schieße ganze Sequenzen von Landungen in der Hoffnung so im Bild festhalten zu können mit welcher Wucht die Flugzeuge hier auf das Deck krachen. Nur wenige Meter vor mir steht jener "Aircraft-Director" der den Piloten nach der Landung die ersten Anweisungen gibt und sie auf den Weg zu ihrer Parkposition bringt. Er spult mit schöner Regelmäßigkeit eine lange Folge von Handzeichen ab. Jetzt wird auch sehr deutlich, dass nach einem halben Jahr im Einsatz GW "fertig" ist. Trotz voll eingeschlagenem Bugrad rutschen Hornet, Tomcat und Co, wenn sie aus dem Stillstand von der Landefläche wegrollen möchten ein paar Meter geradeaus weiter - das ehemals raue und griffige Deck, ist abgeschliffen und rutschig. Hitze, Salzwasser, Kerosin und über 8.000 Landungen haben aus dem Flugdeck der GW einen Eislaufplatz für Düsenjets gemacht. Die sehr bald ins Haus stehende Rückkehr in den Heimathafen bedeutet für die GW "Werft", nicht nur Reparaturen und neue Elektronikfeatures wird das Schiff verpasst bekommen sondern auch ein neu asphaltiertes Deck. Auch bei uns steht eine Rückkehr ins Haus und so verlassen wir das Deck, als letztes stehen die Bereitschaftsräume der Piloten auf dem Programm.

Bilder

F-14 "Tomcat" Landung


Als allererstes hat der Haken...
Foto: Martin Rosenkranz

Aircraft-Director



Foto: Martin Rosenkranz


...Kontakt mit dem Deck.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Erst wenn der Jet sicher am Seil hängt...
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

...kann der Pilot den Schub reduzieren den er andernfalls zum Durchstarten braucht.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Das Katapult


Immer zwei Mann hängen das Flugzeug ins Katapult.
Foto: Martin Rosenkranz



Foto: Martin Rosenkranz

Der Pilot bekommt währenddessen seine Anweisungen vom Katapultoffizier.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Hängt das Flugzeug am Katapult überprüfen die Männer ob noch jemand am Flugzeug arbeitet.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Die Beiden Männer die das Flugzeug einhängen sind die letzten die am Flugzeug arbeiten. Sie geben das "OK" für den Launch.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Danach dauert es nur mehr Sekunden bis das Flugzeug mit unglaublicher Geschwindigkeit vom Katapult beschleunigt wird.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Nach knapp mehr als 2 Sekunden hat der Jet genug Geschwindigkeit zum abheben.
Foto: Martin Rosenkranz

S-3 "Viking" Landung



Foto: Martin Rosenkranz


Ein junger Pilot übt ohne ausgefahrenem Haken das Durchstarten.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

Sind die Start- und Landemanöver beendet kommt der Rettungshubscharuber zurück.
Foto: Martin Rosenkranz


Foto: Martin Rosenkranz

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001