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MAKS 2001

Ein etwas ungewöhnlicher Reisebericht von einer außergewöhnlichen Luftfahrtschau
Text: Martin Rosenkranz, Bilder: Georg Mader

TsAGI

Als nach der bolschewistischen Revolution die zaristischen Einrichtungen übernommen wurden, war eine der obersten Prämissen der Aufbau einer eigenständigen und unabhängigen Luftfahrtindustrie für das grosse Land. Eine der ersten Einrichtungen, die wieder zugelassen und massiv gefördert wurden, war das N.Y.Zhukovsky Forschungszentrum in der gleichnamigen Stadt. Es wurde aber erst einiges später nach dem Physiker und Visionär Patriarch Nikolai Y. Zhukovsky, (1847-1921) benannt. Ab Dezember 1918 wurde das Zentrum umorganisiert und in TsAGI (Tsentral'ny aerogidrodinamicheski Insitut) oder Zentrales Aerodynamisches und Hydrodynamisches Institut umbenannt. Die finanziellen Mittel waren grösser als alles was bisher auf diesem Sektor in Russland bereitgestellt wurde und der Gründer Zhukovsky wurde mitstamt seinem alten Stab wieder in Ganden gesetzt. In den wenigen Jahren bis zu seinem Tode wurde der berühmte grosse Windkanal gebaut und Zhukovsky gründete am selben Standort das 'Moskauer Lufttechnische Kolleg', (welches später in 'Institut der Ingenieure der Roten Luftflotte' umbenannt wurde) und die 'Luftfahrttechnische Schule der Sowjetunion', welche heute in 'Zhukovsky'- Militärakadmie umbenannt ist. Das Stammbuch der Militärakadmie Zhukovsky sagt heute: "Die Unterstützung die die Forschung und Erziehung auf diesem Gebiet durch diese Institution gewonnen hat, trug bald Früchte. Die Saat war gesät für einige der wichtigsten Fortschritte nicht nur der Sowjetischen Luftfahrtgeschichte, eine Geburtsstätte war errichtet für einige der weltgrössten aeronautischen Geister !" Faktum ist bis heute, dass alle leitenden Designer der russischen Konstruktions- und Designbüros Abgänger direkt von TsAGI oder eines der später gegründeten Schwesterinsitute (TsIAM und ViAM) sind. Fast alle heutigen Luftwaffengeneräle, Chefdesigner, Waffen- und Ausrüstungsspezialisten, -Forscher, Direktoren und die Chefingenieure der Produktionsstätten (i.e. Lukhovitsy, KnAAPO usw.) sind Studenten oder ehemalige Mitarbeiter eines der drei Einrichtungen.

Georg Mader
Schon der Ort an dem der Moskauer Luftfahrtsalon abgehalten wird hat eine besondere Geschichte. Kaum 10 Jahre zuvor wäre es absolut unvorstellbar gewesen auch nur in die Nähe von Zhukovsky zu kommen.

Im Westen kannte man nicht mal den richtigen Namen dieser Basis. Lange Jahre kannten die westlichen Militärs die Basis nur unter der Bezeichnung "Ramenskoje". Und sie kannten sie gut, immerhin war es eines der wichtigsten Testzentren der Sowjetischen Militärluftfahrt.

Tsentral'ny aerogidrodinamicheski Insitut

Da man weder den Namen der Basis noch die Bezeichnung der Prototypen kannte wurde Zhukovsky nach dem naheliegendem Ort "Ramenskoje" benannt und die mit Satelliten entdeckten Flugzeuge alphabetisch nummeriert. Prototypen heute berühmter Flugzeuge, wie die MiG-29 und die Su-27, bekamen so von den westlichen Geheimdiensten die Bezeichnungen "Ram L" und "Ram K".

Zhukovsky liegt 1,5 - 2 Autostunden vom Moskauer Stadtzentrum entfernt, die Zufahrt führt vorbei am Institut "TsAGI" wo de facto sämtliche aerodynamischen Entwürfe für die Russische Luftfahrtindustrie durchgeführt werden.

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Letzte Aktualisierung: 04.09.2001