Die Favoritenrolle des Gripen und die guten Beziehungen zwischender Schwedischen und der Österreichischen Luftwaffe sind der Konkurrenz nicht geheuer.
Foto: Saab
Erfüllt laut Verteidigungsministerium die Anforderungen nicht - MiG-29SMT.
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Angesprochen wurden dabei Zulieferfristen, "Übergangslösungen", die Kosten der Waffen-Erstausstattungen und die Offsets.
In der Tat scheint die Budgetsektion entschlossen, alle womöglich präjudizierenden Details bzw. Formulierungen oder einschränkende Forderungen aus den eingereichten Unterlagen zu entfernen. Gleichzeitig will man auch die langfristigen Kostenfaktoren abschätzen können, und so hat man das BMLV auch um "die Gesamtprojektkosten inklusive Parallel- und Folgekosten (life-cycle-costs)" ersucht, Unterlagen die man auch nicht gleich beibringen konnte oder wollte.
Schließlich ist mittlerweile auch bekannt, dass man sich wieder mit der - durch das Verteidigungsministerium vorab und eher unelegant aus dem Verfahren hinauskatapultierten - MiG-29SMT beschäftigt hat. Offensichtlich versucht man harte Daten zu finden die den vorzeitigen Ausschluss dieses Mitbewerbers rechtfertigen würden. Die Reflexannahme einer zukünftig "möglicherweise" nicht überblickbaren Ersatzteilversorgung dürfte für die Damen und Herren in der Himmelpfortgasse noch kein ausreichender Grund sein, einen Anbieter automatisch unter den Tisch fallen zu lassen.
Was soll sich ein Hersteller denken wenn er vor einer Ausschreibung in dert Zeitung lesen darf,... Foto: Boeing |
...dass sein System nicht kosteneffizient ist und es sowieso besser wäre europäisch anstatt amerikanisch zu kaufen? Foto: Martin Rosenkranz |
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In genau die selbe Spalte fällt die viel strapazierte Übergangslösung. Vom logistischen Standpunkt her ist es natürlich verständlich, wenn man eine Interimslösung bevorzugt, deren Version möglichst ident mit dem später zu liefernden Flugzeugtyp ist. Das hier aber offensichtlich Formulierungen gehandelt werden, die einen de-facto Ausschlussgrund für den größten Teil der Mitbewerber darstellen, stößt bei jenen naturgemäß auf wenig Gegenliebe. Und auch hier stellt sich dann die Frage, welchen Grund es denn haben kann wenn eine Anbotslegung von Herstellern gewünscht wird, bei denen es von vornherein sonnenklar ist, dass sie nicht in der Lage sind, eine typengleiche Übergangslösung anzubieten - von Versionsgleichheit ganz zu schweigen.
Einige F-16 als Übergangslösung sind für Lockheed kein Problem, Leihmaschinen der aktuellen "Block 50" ein Ding der Unmöglichkeit. Foto: Martin Rosenkranz |
Dassault wird eine Bitte um Angebotslegung erhalten. Ob die Franzosen, die auf die Bitte um Informationen nicht reagiert haben, diesmal antworten, ist ungewiss. Die Mirage 2000-5 bleibt bis dahin eine unbekannte Größe. Foto: Martin Rosenkranz |
Außerdem hat der LV-Rat - in weiser Voraussicht - den Zeitrahmen bis zum Zuschlag bis maximal Mitte 2002 gesteckt. Denn die Bundesregierung und die in ihr vertretenen Parteien haben kein Interesse daran, dass die Abfangjäger-Nachbeschaffung zu nahe an die nächste Nationalratswahl rückt, ist man doch jetzt schon in einer absonderlichen Art von Vorwahlkampf. Je mehr Gras bis dahin über die Angelegenheit gewachsen ist, desto wohler ist auch jenen Politikern die "noch" hinter der Beschaffung stehen. Und eine Fortsetzung des Ping-Pong Spieles mit den Beschaffungspapieren, könnte genau jene Zeit kosten, die am Ende dazu führt, dass Politiker kalte Füße bekommen und Piloten sich endgültig verabschieden !!