Auch die Argentinische Marine hatte zum Zeitpunkt des Falklandkrieges moderne Anti-Schiff-Raketen im Bestand.
Alle 6 Zerstörer und die drei Fregatten der Armada Republica Argentina waren mit der Schiff-Schiff-Version (MM.38) der französischen "Exocet" Anti-Schiff-Rakete ausgestattet.
Und auch für die Marinefliegerkräfte (Comando Aviacion Naval Argentina) waren Exocet-Raketen (AM.39) und Flugzeuge die sie tragen konnten (Super Etendard), in Beschaffung.
Die Kombination Super Etendard / Exocet wurde von der Royal Navy ganz klar als die größte Gefahr für ihre Task Force - bestehend aus 2 Trägern, 2 Angriffsschiffen, 8 Zerstörern, 15 Fregatten sowie Landungsschiffen und Versorgern - im Falklandkonflikt eingestuft.
Dassault Super EtendardFunktion: Land- und trägergestützter MarinejagdbomberSpannweite: 9,50m Länge: 14,31m Höhe: 3,86m Besatzung: 1 Triebwerk: 1 x SNECMA Atar 8K-50 mit 5.110kg Schub Höchstgeschwindigkeit: 1.180 km/h im Meereshöhe Dienstgipfel: 13.715m Aktionsradius: (1 x AM.39 Exocet, 1 x 1.100 Liter Zusatztank) 650km |
Aerospatiale AM.39 ExocetFunktion: Luftgestartete "fire and forget" Anti-Schiff-RaketeLänge: 4,70m Durchmesser: 0,35m Spannweite: 1,10m Gewicht: 670kg (Gefechtskopf: 165kg) Triebwerk: 2 Sekunden Festbrennstoff-Booster, danach 2 Minuten Festbrennstoff-Marschtriebwerk Geschwindigkeit: Mach 0,93 (312m/Sek.) Marschflughöhe: 9-15m Flughöhe nach Zielerfassung: 3-8m (je nach Wellenhöhe) Reichweite: 50km (70km bei Start in grosser Höhe) Lenkung: Selbstlenkung durch eingebautes aktives Radar und INS Zündung: Radar- und Aufschlag mit Zeitverzögerung |
Die ersten 5 an Argentinien ausgelieferten Super Etendard's Foto: Aerospatiale |
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Die zweite Maßnahme betraf die Suche nach einem geeigneten Standort der Flugzeuge.
Die gute Eignung der Super Etendard für kurze Startbahnen (das Flugzeug ist für den Einsatz von Flugzeugträgern entworfen) ließ den Runway in Port Stanley auf den Falklands ins Zentrum des Interesses rücken.
Deshalb wurden dort schon wenige Tage nach der Invasion Start- und Landeversuche vorgenommen.
Doch die Piloten entschieden sich gegen Port Stanley.
Ein nasser oder gar vereister Runway würden Landungen schwierig und gefährlich machen.
Man entschied sich deshalb für die Naval Air Station Rio Grande in Tierra del Fuego am Festland.
Mit Hilfe der KC-130 Tanker würde man von dort aus die notwendigen Reichweiten erzielen können.
Als nächstes gingen, in Vorbereitung auf die Erstellung von Einsatzprofilen, Super Etendard Piloten auf die Argentinischen Zerstörer ARA Hércules und ARA Santísima Trinidad. Die beiden Schiffe waren als britischer "Typ 42" die ideale Plattform zur Schulung der britischen Abwehrkapazitäten (5 Schiffe dieses Typs waren Teil der britischen Task Force). Vor allem interessierten sich die Piloten für die elektronischen Erfassungs- und Störeinrichtungen an Bord, sowie für die Kapazität des "Sea Dart" Flugabwehr-Raketensystems.
Die 2a Escuadrilla Aeronavale de Caza y Ataque |
Die 2 Mann TeamsStaffelkommandant Lt.Cdr. Jorge ColomboLt. Carlos Machetanz Lt.Cdr. Augusto Bedacarratz
Lt.Cdr. Roberto Agotegaray
Lt.Cdr. Roberto Curilovic
Lt.Cdr. Alejandro Francisco
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Die Piloten wurden in je 5 Rotten aufgeteilt, mit jeweils einem älteren, erfahrenerem Piloten als Formationsführer und einem jüngeren Piloten als Flügelmann. Diese Rotten wurden in Folge nicht mehr getrennt und absolvierten jeweils intensive Schulungen in Prozeduren und Taktik. Ziel war es die Piloten zu einer Einheit zusammenzuschweißen, welche sich blind und ohne Benutzung der Funkgeräte verstehen sollten.
Letzter Schritt der Ausbildung war die Durchführung jeweils einer kompletten Mission mit simuliertem Angriff auf einen der argentinischen "Typ 42" Zerstörer - inklusive vorheriger Luftbetankung durch eine KC-130 - für jede der 5 Rotten.