Sofort nachdem klar wurde, dass der Konflikt um die Falklands in militärischen Auseinadersetzungen führen würde, wurden Einsatzpläne für die Fliegerkräfte entworfen.
Das Hauptziel der Kampfflugzeuge der Fuerza Aérea Argentina (Argentinische Luftwaffe / FAA) sowie der Comando Aviacion Naval Argentina (Argentinische Marinefliegerkräfte / CANA ) sollte der Englische Marinekampfverband sein.
Die schlagkräftigste Waffe, dieser rund 100 Jets umfassenden Kräfte, würden zweifellos die neuen Super Etendard's mit ihren AM.39 "Exocet" Anti-Schiff-Raketen sein. Allerdings ließ die eine Hand voll Raketen im Bestand der Argentinischen Streitkräfte, nicht gerade viele Einsätze der Super Etendard's zu. Die Hauptlast bei den Angriffen würden die IAI Dagger und A-4 Skyhawk's tragen, Flugzeuge die nur mit ungelenkten freifallenden 500lb (227kg) und 1.000lb (454kg) Bomben bewaffnet waren. Der erdachte Einsatzplan war einfach und effektiv. Um die Flugabwehr der Schiffe zu übersättigen und in der zunehmenden Verwirrung Treffer erzielen zu können, würde man in kurz aufeinander folgenden Wellen von 3 bis 4 Maschinen die Schiffe angreifen. Aufklärungsdaten würden durch Beobachtungsposten an neuralgischen Punkten der Inseln und durch die, auf den Falklands stationierten Radargeräte, zur Verfügung gestellt werden. Der Versuch einer Britischen Landung auf den Inseln wurde schon für die ersten Tage des Konflikts erwartet. Mit dem Beginn der Landungsoperation würde man dann eine größere Anzahl an relativ stationären Zielen vorfinden, die auch Einsätze nach dem Muster "Bewaffnete Aufklärung", ganz ohne Rückgriff auf Radar- und Beobachterdaten, zulassen würden. Die Fliegerkräfte mussten allerdings ganze drei Wochen zuwarten bis die britischen Landungskräfte in Reichweite kamen....
"Allee der Bomben"
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"Luftkampf zwischen Mirage III und Harrier"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA |
Ohne Wingman versuchte Cpt. Garcia-Cuerva in die Wolkendecke in 4.000ft Höhe zu flüchten. Doch noch während er im Sturzflug in einer Linkskurve diese erreichen konnte, feuerte Lt. Thomas eine Sidewinder ab. Die Sidewinder erreichte die Mirage III im selben Moment als diese die Wolkendecke erreichte und beide verschwanden aus dem Blickfeld der Sea Harrier Piloten. Die AIM-9L war in unmittelbarer Nähe des Hecks der Mirage III explodiert und beschädigte Treibstofftanks und Steuerseile der Maschine. Cpt. Garcia-Cuerva konnte sein Flugzeug in der Luft halten und entschied sich für eine Notlandung in Port Stanley um die Maschine zu retten. Garcia-Cuerva betätigte den Notabwurf für seine Aussenlasten und warf so beide Shafrir Raketen ab. Über Funk verständigte er den Tower über sein kommen. Doch obwohl die Platzverteidigung rechtzeitig über den Anflug eines befreundeten Flugzeuges verständigt wurde kam Garcia-Cuerva unter "friendly-fire". Ein nervöser Schütze einer 35mm Kanone nahm die Mirage unter Beschuss und traf sofort und tödlich. Eingehüllt in eine Flammenmeer rollte die Mirage auf den Rücken und stürzte ins Meer. Cpt. Garcia-Cuerva war der einzige Mirage III Pilot der im Falkland Konflikt sein Leben verlor.
Die 30mm Treffer auf HMS Arrow. |
Angriff von Mirage 5 "Dagger" auf den Zerstörer HMS Glamorgan und zwei Fregatten, die mit ihren Kanonen Port Argentine angriffen.
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA |
Beim Rückflug wurde TORNO durch Sea Harriers verfolgt, die schließlich durch den Luft/Luft bewaffneten FORTIN-Schwarm vertrieben werden konnten ohne, dass es dabei zu Kampfhandlungen kam.
Die ausführliche Beschreibung des Einsatzes finden sie hier.
Um 13:00 hob der TRUENO-Schwarm, bestehend aus vier A4-C, von San Julián ab.
Ohne Feindkontakt gingen beim Tiefflug im Schlechten Wetter zwei Maschinen verloren.
Um 14:40 hatte sich der Schwarm beim FAC gemeldet, dass er aufgrund Nebelbänken, Regen und nahezu Null-Sicht Schwierigkeiten hatte sein Ziel zu finden und konnte nur eine ungefähre Positionsangabe melden.
FAC hatte den Schwarm nicht am Radar und gab auf Grundlage der angegebenen Position die Anweisung mehr in Richtung Osten zu suchen.
Danach kam kein Funkspruch mehr.
Die Nr. 1 und Nr.4 des Schwarmes landeten um 15:08 wieder in San Julián.
Der Verbleib der beiden anderen Maschinen war ursprünglich ungeklärt, bis die Trümmer der Maschine von Lt. Jorge Casco, von den Briten an den Klippen einer Insel der Falkland's gefunden wurden.
Die Briten fanden den toten Piloten in seinem Schleudersitz festgeschnallt und die Bombenlast, bestehend aus einer 454kg Bomben war unversehrt.
Der Verbleib von Lt. Jorge Farias bleibt ungeklärt.
VI Brigada Aérea (FAA)
8 x M-5 Dagger
PUMA-Schwarm: 4 x Dagger bewaffnet mit zwei 227kg Bomben, Start in San Julian um 13:00, Landung um 16:00.
CÓNDOR-Schwarm: 4 x A-4C bewaffnet mit einer 454kg Bomben, Start in San Julian um 14:15, Landung um 16:15.
JAGUAR-Schwarm: 4 x Dagger bewaffnet mit zwei 227kg Bomben, Start in San Julian um 15:00, Landung um 17:00.
FORTIN-Schwarm: 4 x A-4C bewaffnet mit einer 454kg Bomben, Start in San Julian um 14:30, Landung aufgrund Schlechtwetters in Port Stanley um 17:30.
Etwa auf halben Weg zu den Falklands trafen sich die Schwärme mit einer KC-130 zur Luft/Luft Betankung. Der Flugpfad führte weiter zum Südende des Falkland-Sound und von dort aus quer über West-Falkland in Richtung Port Stanley.
CUÑA kam südlich von Port Stanley wieder über das Meer und wurden von den FAC auf einen Kurs von 182° für 12 Seemeilen eingewiesen.
Gegen 14:00 traf der Schwarm, östlich der Falkland's, auf den Zerstörer HMS Glasgow und dessen Begleitschutz die Fregatte HMS Brilliant.
Die Schiffe fuhren mit voller Geschwindigkeit im Abstand von 200m bis 300m als sie von den vier Skyhawk's aus Richtung Ost attackiert wurden.
Die Skyhawk's flogen mit jeweils 500m Abstand zueinander und mit voller Geschwindigkeit in unglaublich niedriger Höhe die Schiffe an - sie berührten fast die Wellenkämme.
Doch das Flugabwehrsystem von HMS Brilliant hatte damit kein Problem.
Noch im Anflug wurde 1stLt. Oscar Bustos und sein Flügelmann Lt. Jorge Ibarlucea von Seawolf Raketen getroffen.
1stLt. Mario Nivoli's Skyhawk prallte auf die Wasseroberfläche, als er eine weitere Seawolf auszumanövrieren suchte.
Alle drei Piloten verloren ihr Leben.
Einzig die Nr.4 von CUÑA, Alfredo Vázquez, kam durch, doch seine Bomben verfehlten ihr Ziel, er landete um 15:20 als einziger Überlebender seines Schwarmes wieder in Río Gallegos.
Eine halbe Stunde später trug der ORO-Schwarm die zweite Attacke auf die Schiffe vor. ORO hatte Glück, denn das Seawolf Flugabwehrsystem von HMS Brilliant erlitt im entscheidenden Augenblick ein Totalversagen und alle vier Skyhawk's schafften es durch das heftige Abwehrfeuer aus den Kanonen der beiden Schiffe.
Lt. Juan Arrarás attackierte als einziger HMS Brilliant und alle Schutzengel waren in diesem Augenblick auf Seiten der Britischen Fregatte. Arrarás warf etwas zu kurz, beide 227kg Bomben prallten von der Wasseroberfläche ab und taumelten über das Schiff, ohne es zu berühren oder zu beschädigen.
HMS Glasgow hatte Glück im Unglück.
Von den sechs 227kg Bomben, die auf das Schiff abgeworfen wurden, traf nur eine ohne jedoch zu explodieren.
Die 227kg Bombe, abgeworfen von 1stLt. Fausto Gavazzi, fuhr auf Höhe der Wasserlinie ohne zu krepieren quer durchs Schiff und verursachte weder schwere Schäden noch Verletzungen von Manschaftsmitgliedern.
Trotzdem musste HMS Glasgow aus dem Konflikt zurückgezogen werden, da trotz sofortiger Reparaturen, die beiden Löcher an der Wasserlinie eine schwere Beeinträchtigung der Seetüchtigkeit - zumal im rauen Südatlantik - des Schiffes zur Folge hatten.
Alle vier Skyhawk's verließen die Szene unbeschädigt. Doch beim Rückflug über die Falklands flog Gavazzi zu niedrig und wurde Opfer der eigenen Flugabwehr. Eine radargesteuerte 35mm Flak schoss die Skyhawk vom Himmel und Gavazzi, der zu spät den Schleudersitz betätigte, starb beim Absturz.