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23. Mai 1982

Am 22.Mai war der Wettergott den Briten gnädig und verhinderte Luftangriffe auf die Flotte. Erst am Nachmittag des 23. Mai lies das Wetter wieder Aktionen durch die argentinischen Fliegerkräfte zu.

"Das Ende der Fregatte HMS Antelope beginnt"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
Ursprünglich waren zwei Verbände von je 3 A-4B Skyhawk von Grupo 5 der FAA geplant, doch der Plan wurde schon vor dem Abheben durchkreuzt. Ein Pilot verletzte sich beim Einstieg in sein Flugzeug und ein weiterer Pilot hatte technische Probleme mit seiner Skyhawk. So hoben nur 4 Maschinen (NENE-Schwarm) von Rio Gallegos ab. Kurz vor dem Ziel überflogen die vier Flugzeuge noch den Lynx-Bordhelikopter der HMS Antelope und formierten sich dann für den Angriff. Zuerst griffen Captain Carballo und Alferez Gomez HMS Antelope an. Das Flugzeug von Schwarmführer Carballo war Hauptziel des heftig einsetzenden Abwehrfeuers von den Schiffen und herhielt mehrere Treffer von Flugabwehrgeschützen und mehrer Raketen verfehlten nur knapp. Trotzdem konnten die beiden Piloten einen Treffer auf HMS Antelope erzielen, doch die 454kg Bombe, die ins Heck des Schiffes einschlug, explodierte nicht. Captain Carballo überflog das Schiff dabei so tief, dass er einen Teil des Mastes abrassierte und "Beweise" von dieser Aktion, eingeklemmt zwischen Tank und Flügel, nach Rio Gallegos zurückbrachte. Sekunden später attackierte die zweite Rotte das beschädigte Schiff und abermals wurde ein Treffer erzielt, diesmal in den Bug. Doch auch die zweite 454kg Bombe explodierte nicht. Dafür aber die Skyhawk von Leutnant Guadagnini, getroffen von einer Rapier-SAM abgefeuert vom Strand oder einer Seawolf-SAM abgefeuert von HMS Broadsword.

Um 14:09 wurde ein zweiter Angriff auf die Schiffe durchgeführt. Die letzten 4 einsatzbereiten A-4Q der 3a Esc. CANA hatten um 12:35 bewaffnet mit je vier 227kg Bomben von Rio Grande abgehoben. Doch beim Nachtanken musste eine Maschine umkehren, da sie keinen Treibstoff übernehmen konnte. Beim Angriff wurde jedoch kein Treffer erzielt, ein Flugzeug hatte einen elektrischen Defekt und konnte die Bomben nicht losmachen.
Durch heftige Kursänderungen, um dem Flugabwehrfeuer zu entgehen, erlitt eine der Maschinen einen Defekt am Treibstoffsystem, es konnte kein Treibstoff mehr von den Aussentanks in den Haupttank gepumpt werden.
Der Pilot war gezwungen die Formation zu verlassen und sein Rückflugprofil zu ändern, er landete mit 15 Verspätung mit nur mehr 90kg Treibstoff in den Tanks.
Katastrophale Folgen hatte die schwere, nicht abwerfbare Bombenlast, für Captain Carlos Zubizarretta. Die harte Landung ließ einen Reifen platzen, das Flugzeug kam auf dem vereisten Runway ins schleudern und verfehlte die Notfall-Fanganlage. Eingedenk der vier 227kg Bomben betätigte Zubizarretta den Schleudersitz, doch der Fallschirm öffnete sich nicht und Zubizarretta starb kurz darauf an den, durch den ungebremsten Fall erlittenen, schweren Verletzungen. Ironischerweise wurde das Flugzeug kaum beschädigt und war schnell wieder einsatzbereit.

V Brigada Aérea (FAA)

4 x A-4B Skyhawk

3a Esc. Aeronaval Caza y Ataque (CANA)

4 x A-4Q Skyhawk


HMS Antelope, Fregatte, Typ 21 Klasse (3.250tn)
Ursprünglich schien der Angriff auf HMS Antelope fehlgeschlagen zu sein. Keine der beiden Bomben, die getroffen hatten, explodierte.
Das Schiff wurde evakuiert und Entschärfungsteams machten sich an ihre gefährliche Arbeit.
Während der Entschärfung in den Nachtstunden explodierte eine der Bomben im Heckteil des Schiffes, tötete das Entschärfungsteam und entfachte ein unkontrollierbares Feuer an Bord. Das Feuer erreichte in Folge das Magazin, und die Fregatte explodierte mitten in den Nacht spektakulär, brach in der Mitte entzwei und als am Morgen die Sonne über der San Carlos Bucht aufging, ragten nur mehr Bug und Heck der Fregatte aus dem Wasser.

24. Mai 1982
Am vierten Tag der britischen Landung in San Carlos, war der argentinischen Führung schon bewusst, dass man diese kaum mehr stoppen konnte. Dennoch wurden Flugzeuge entsandt um den, inzwischen schon gut ausgebauten, Brückenkopf anzugreifen. Ein gutes dutzend Schiffe befand sich in der San Carlos Bucht und jeder anfliegende Schwarm musste durch das konzentrierte Flugabwehrfeuer der Flotte anfliegen.

Erster Schwarm des Tages war "CHISPA", bestehend aus drei A-4B bewaffnet mit je einer 454kg Bombe, er hob um 09:10 von Río Gallegos ab. Der Flug blieb ereignislos bis zu dem Zeitpunkt nach dem Betanken in der Luft, als der Schwarm die Bombenlast entsicherte. Durch einen elektrischen Defekt wurde die Bombenlast des Schwarmführers 1stLt. Oscar Berrier beim Entsichern abgeworfen, der Pilot kehre um und Lt. Luis Cervera übernahm die Führung.

Die verbliebenen 2 Flugzeuge stimmten ihren Angriff mit dem NENE-Schwarm ab, ebenfalls drei Skyhawk B's mit je einer 454kg Bombe, die eine Minute später gestartet waren.
Die vorangegangene Luftbetankung erlaubte es den Skyhawks die Falklands im Süden zu umfliegen und ihre Ziele in der San Carlos Bucht aus Richtung Osten von der Landseite her anzugreifen. Im Konturenflug jeder Menge positiven und negativen G's ausgesetzt und Haken wie die Hasen schlagend, schafften es alle fünf Skyhawk's durch das starke Abwehrfeuer. Zumindest drei Bomben verfehlten RFA Fort Austin nur knapp doch keine Bombe traf. Schon wieder auf der Flucht wurde die Maschine von Marcelo Moroni noch von Flakfeuer getroffen, doch alle fünf Piloten landeten um 12:10 unversehrt.

"Angriff auf die Landeschiffe in der San Carlos Bucht"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
Ein Schwarm bestehend aus drei A-4C's startete um 9:30 in San Julián unter der Bezeichnung HALCÓN. Der Schwarm wurde im Anflug auf die Falklands abgefangen. Doch die Sea Harriers erzielten mit ihren Sidewinders und Kanonen keine Treffer und der Schwarm, der sofort sämtliche Aussenlasten abgeworfen hatte, konnte erfolgreich flüchten und um 12:00 wieder in San Julián landen.

Weniger Probleme hatten zwei weitere A-4C's, welche San Julián 10 Minuten später verlassen hatten. Beide Flugzeuge griffen die Schiffe in der Bucht an, konnten jedoch keine Treffer erzielen und kehrten um 11:40 zurück.

Um 11:02 sah sich die britische Flotte den nächsten Luftangriffen ausgesetzt. Vier Daggers (AZUL-Schwarm) bewaffnet mit je einer 454kg Bombe, um 10:00 in Río Grande abgehoben. Ihr Ziel war das Landeschiff RFA Sir Bedivere, einige der Bomben trafen, explodierten aber nicht. Beim Abflug aus dem Zielgebiet wurden die Daggers noch von zwei Sea Harriern attackiert, doches wurden keine Abschüsse erzielt. Obwohl zwei der vier Maschinen Treffer durch die Flugabwehr erhalten hatten, landeten alle um 12:00 wieder in Río Grande.

Ebenfalls um 10:00 starteten drei A-4C Skyhawk mit der Bezeichnung JAGUAR-Schwarm in San Julián. Ohne abgefangen zu werden, erreichten die Flugzeug gegen 11:30 das Zielgebiet. Der Schwarm griff vom Süden her an und konnte je einen Treffer mit einer 227kg Snakeye auf den Landeschiffen RFA Sir Lancelot und RFA Sir Galahad erzielen. Allerdings wurden alle drei Maschinen vom Abwehrfeuer regelrecht zersiebt. Mit Tanklecks in allen drei Flugzeugen machten sich die Piloten auf zu einem Treffen mit dem KC-130 Tanker. Doch 1stLt. Jorge Bond schaffte das Treffen nicht mehr. Offensichtlich verwundet verweigerte er den Befehl seines Schwarmführers auszusteigen und stürzte noch im Gebiet der Flaklands mit seiner schwer beschädigten Maschine ab. Die beiden anderen Maschinen konnten erfolgreich am Tanker andocken und wurden von diesem unter permanenter Treibstoffzufuhr bis fast ganz nach Hause geführt.

Drei Daggers attackierten um 11:07 die Schiffe in der San Carlos Bucht. Der PLATA-Schwarm hatte um 10:20 in San Julián abgehoben. Die Maschinen waren bewaffnet mit je zwei 227kg Snakeye-Bomben trafen aber keines der Schiffe.

Der letzte Schwarm des Tages, ORO bestehend aus drei weiteren Daggers, hatten um 10:24 von San Julián abgehoben. Um 11:04 wurden sie von einer Sea Harrier-Rotte der No.800 Sq. am Nordende des Falkland Sound's abgefangen. Lt.Cdr. Andy Auld und Lt. Dave Smith hatten keine Mühe alle drei Daggers mit ihren L-Sidewinders binnen Sekunden vom Himmel zu schiessen. Ohne auszusteigen schlug Lt.Castillo mit seinem Flugzeug am Meer auf. Mehr Glück hatten Cpt. Raúl Díaz und sein Flügelmann Luis Puga, beide konnten mit dem Schleudersitz aussteigen und wurden später gerettet.

V Brigada Aérea (FAA)

6 x A-4B Skyhawk

IV Brigada Aérea (FAA)

8 x A-4C Skyhawk

VI Brigada Aérea (FAA)

10 x M-5 Dagger


No. 800 Squadron (RN)

6 x Sea Harrier FRS.1

RFA Sir Bedivere, Landungsschiff (5.674 tn)

RFA Sir Lancelot, Landungsschiff (5.550 tn)

RFA Sir Galahad, Landungsschiff (5.674 tn)

25. Mai 1982
Der 25. Mai ist der Argentinische Nationalfeiertag und angesichts der inzwischen erlittenen Verluste, sah man ihn als letzte Gelegenheit die Britische Landung zu stoppen. Da sich an den vorangegangenen Tagen die ersten Angriffswellen keinen CAP-Patrouillen ausgesetzt gesehen hatten, wurde entscheiden, mit den Angriffen schon sehr früh zu beginnen.

Um 7:28 hob der erste Herkules Tanker ab um in Position zu gehen, 30 Minuten später folgte der erste Slyhawk-B Schwarm mit dem Rufzeichen "MARTE". 25 Minuten später kamen zwei der vier Maschinen mit Defekt wieder nach Río Gallegos zurück. Die anderen Beiden setzten bei 0 Sicht ihren Flug fort und benötigten zwei Anflüge um die San Carlos Bucht zu finden. Doch das einzige Schiff, dass sie dort vorfanden war das weiße, mit einem großen roten Kreuz gekennzeichnete, Hospitalschiff Uganda. Weder wurden die Flugzeuge beschossen noch unternahmen sie ihrerseits Versuche das Schiff anzugreifen. Ohne weitere Schiffe zu finden setzten sie ihren Flug fort. Erst im Hafen von Port Darwin sichteten sie Ziele und griffen an. Während des Angriffes wurde der Schwarmführer Cpt. Hugo Palaver mit einer Sea Dart Flugabwehrrakete von HMS Coventry abgeschossen, seine Nr.2 erzielte keine Treffer und erreichte um 11:00 wieder Río Gallegos.

Um 10:20 und 10:23 hoben die Dagger-Rotten "RANGO" und "BINGO" in Río Grande ab. Der Auftrag der vier Daggers war die Suche nach einem Englischen Radar auf der "Islas de Beaucheme". Die Argentinische Führung vermutete dort ein Frühwarnsystem, mit dem die Sea Harriers auf die anfliegenden argentinischen Jagdbomber eingewiesen wurden. Jede der beiden Rotten wurde durch einen Lear Jet ins Zielgebiet geführt. Bei guter Sicht fanden die Piloten aber weder Ziele an Land noch in den umgebenden Gewässern und kehrten ohne Feindkontakt um 12:00 respektive 12:20 zurück.

Der nächste Versuch maritime Ziele anzugreifen begann um 11:03. Unter der Bezeichnung TORO hoben vier A-4C Skyhawk von San Julián ab. Um 12:25 flog der Schwarm in die San Carlos Bucht und kam sofort unter starkes Flugabwehrfeuer. Sie Skyhawk von Lt. Lucero wurde von einer, vom Strand abgeschossenen, Rapier-Flugabwehrrakete getroffen. Lucero konnte gerade noch aussteigen und wurde mit einer Beinverletzung von HMS Fearless, dem Schiff, dass er angegriffen hatte, gerettet. Die anderen drei Flugzeuge hatten HMS Avenger angeflogen, doch mit ihren 227kg Snakeyes nicht getroffen. Alle drei Maschinen waren durch Flugabwehrfeuer beschädigt, doch vor allem der Schwarmführer Cpt. Jorge García kämpfte mit großen Problemen. Die Hydraulik war beschädigt während er noch mit seiner Maschine kämpfte und zunehmend an Höhe verlor, traf ihn eine Sea Dart von HMS Coventry, Cpt. García überlebte den Absturz nicht. Eine weitere Skyhawk verlor immense Mengen an Treibstoff und konnt gerade noch an den Tanker andocken, der beiden Flugzeuge den ganzen Weg zurück nach San Julián begleitete, wo sie um 14:30 landeten.

Am Nachmittag startete man einen neuen Versuch die britische Luftraumüberwachung westlich der Flaklands zu unterbinden. Nördlich der Falklands waren zwei Schiffe ausgemacht worden, die offensichtlich diesem Zweck dienten. Um 14:00 hoben zwei Schwärme, bestehend aus je drei Skyhawk B's mit der Bezeichnung "VULCANO" und "ZEUS" von Río Gallegos ab. Aus beiden Schwärme musste aufgrund technischer Probleme je eine Maschine umkehren der Rest der Flugzeuge setzte die Mission fort. Um 15:20 entdeckte VULCANO die Fregatte HMS Broadsword und griff an.
HMS Broadsword hatte die Flugzeug schon seit einigen Minuten auf dem Radar und eine anfliegende Sea Harrier Rotte weggewiesen, um freies Schussfeld für die Flugabwehrraketen zu haben. Doch als die beiden Skyhawks, tief über dem Wasser in Reichweite kamen, versagte das Seawolf-System. Beide Maschinen konnten ohne großen Widerstand ihr Ziel anfliegen.
Beide 454kg Bomben lagen zu kurz, doch eine prallte vom Wasser ab und traf das Schiff am Heck. Ohne zu explodieren, fuhr die Bombe knapp über der Wasserlinie in einem Aufwärtswinkel durchs Schiff, trat am Hangardeck wieder aus und riss dem dort geparkten Lynx-Hubschrauber die Nase ab. Ohne weitere Schäden zu verursachen fiel sie Bombe schließlich ins Meer und VULCANO ließ HMS Broadsword mit beschädigtem Antrieb und Steuerung, sowie einem zerstörten Bordhubschrauber zurück.

Minuten später griff ZEUS die Schiffe an, Angriffsziel der beiden Skyhawk's war HMS Coventry. Während die beiden Flugzeuge anflogen begingen die Schiffe einen taktischen Fehler. Während der Ausweichmanöver des Zerstörers kreuzte dieser die Line der HMS Broadsword und das Radar für die Sea Dart Raketen verlor die Aufschaltung. Sekunden später besiegelte 1stLt. Mariano Velasco das Schicksal des Schiffes durch drei Volltreffer mit seinen 227kg Snakeye's. Mehrere Brände und starke Wassereinbrüche ließen der Besatzung kein Chance das Schiff zu retten. Auf HMS Coventry waren 19 Tote und 25 Verwundete zu beklagen. Das Schiff kenterte und sank innerhalb einer Stunde - noch bevor um 17:00 ZEUS und VULCANO wieder in Río Gallegos landeten.

V Brigada Aérea (FAA)

10 x A-4B Skyhawk

VI Brigada Aérea (FAA)

4 x M-5 Dagger

IV Brigada Aérea (FAA)

4 x A-4C Skyhawk


HMS Broadsword, Fregatte, Typ 22 Klasse (4.000tn)

HMS Coventry, Zerstörer, Typ 42 Klasse (4.100tn)

16:32
Um 16:36 treffen eine Exocet, abgefeuert von 2 Super Etendards der 2a Escuadrilla Aeronavale de Caza y Ataque, das zum Versorger und Hilfsträger umfunktionierte, zivile Containerschiff MV Atlantic Conveyor. 12 britische Seeleute kommen ums Leben, das Schiff brennt aus und sinkt Tage später.

Die ausführliche Beschreibung des Einsatzes finden sie hier.

2a Esc. Aeronaval Caza y Ataque (CANA)

2 x Super Etendard

MV Atlantic Conveyor, Containerschiff / Hilfsträger (14.950 tn)

27. Mai 1982
IV Brigada Aérea (FAA)

6 x A-4C Skyhawk

V Brigada Aérea (FAA)

12 x A-4B Skyhawk

Am 27. Mai wurden die letzten Angriffe auf die San Carlos Bucht geflogen.

Insgesamt vier Schwärme (TRUENO, TIGRE, TORO & TANQUE) zu je drei Skyhawk's (2x3 B's & 2x3 C's) wurden zwischen 09:30 und 10:25 von Río Gallegos und San Julián gegen Schiffsziele im Bereich Port Darwin gestartet. Doch kein Schwarm fand ein Ziel und alle kehrten zwischen 12:30 und 13:00 zurück.

Am Nachmittag wurden dann zwei Schwärme (PÓCKER & TRUCO) je drei Skyhawk B's gegen Landziele in der San Carlos Bucht angesetzt. Sie fanden auch HMS Fearless und HMS Intrepid sowie ein Logistikschiff in der Bucht und attackierten diese und eine Wasseraufbereitungsanlage an Land. Während des Angriffes wurde das Flugzeug von 1stLt. Velasco so schwer von 40mm Flugabwehrfeuer getroffen das er kurze Zeit später aussteigen musste. Er konnte erst Tage später Kontakt zu argentinischen Einheiten auf den Falklands herstellen. Der Rest der Skyhawk's landete zwischen 15:30 und 16:45 wieder in Río Gallegos.


30. Mai 1982
IV Brigada Aérea (FAA)

2 x A-4C Skyhawk

Am Nachmittag des 30. Mai griff ein Verband aus Super Etendard's und Skyhawk's Schiffe östlich von Port Stanley an. Es war der letzte Einsatz der 2a Escuadrilla Aeronavale de Caza y Ataque mit Exocet's.

Die ausführliche Beschreibung des Einsatzes finden sie hier.


8. Juni 1982
Der 8. Juni war ein glasklarer Tag, ideal für Luftangriffe.
Der Angriff auf HMS Plymouth aus der Bordkamera einer Dagger.

HMS Plymouth nach dem Angriff

"Erste grosse Welle von insgesammt 14 Skyhawks attackiert HMS Sir Galahad, HMS Sir Tristam und eine Fregatte die zum Schutz heraneilt."
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA

RFA Sir Galahad in Flammen.

Das Argentinische Oberkommando hatte am frühen Morgen Nachricht erhalten, dass die Briten eine weitere Landung bei Port Pleasant/Fitzroy Gebiet, rund 27km südwestlich von Port Stanley unternahmen und dort - fast wie zu Friedenszeiten - ohne Hast und fast ohne Flugabwehr Truppen anlandeten.
Allerdings war die Ostküste der Falklands "Harrier's Land" und die Chance der Jagdbomber in einem Luftkampf gegen die Sea Harrier war nicht gut.

Drei Staffeln waren in den Ablauf der Ereignisse involviert. Die 8. Brigada Aérea wurde mit ihren Mirage III beauftragt "Dagger"-Angriffsprofile zur Ablenkung der Sea Harrier zu fliegen.
Die Angriffe auf die Schiffe selbst sollten die Daggers der 6. Brigada Aérea und die Skyhawk's-B der 5. Brigada Aérea durchführen.

6 Dagger's, jeweils bewaffnet mit zwei 227kg Bomben, Munition für die 30mm, je zwei 1.700l Zusatztanks und aufgeteilt in zwei Schwärme (GATO & PERRO), hoben um 13:00 von Rio Grande ab. Ein Flugzeug musste sofort nach dem Start, aufgrund eines Vogelschlages der die Frontscheibe beschädigte, umkehren. Der Rest des Verbandes wurde von einem Learjet der Grupo 1, der mit einem modernen Navigationssystem als Pfadfinder fungierte, an die Südwestküste der Falklands geführt, von wo aus die Jagdbomber den Angriff Richtung Nordost alleine weiterführten.
Inzwischen hatte das Wetter etwas umgeschlagen und tiefhängende Wolken sowie Schnee- und Regenschauer zwangen zu leichten Kurskorrekturen. Um 14:00 sichtete der Verband in 10 Uhr Position eine Fregatte. HMS Plymouth hatte mit ihren Geschützen die ganze Nacht Stellungen der Argentinier in Küstennähe beschossen und suchte jetzt mit hoher Geschwindigkeit den Schutz einer Bucht.
Die Dagger's flogen einen weiten Bogen und attackierten das Schiff von Norden her auf der Backbordseite. Bei über 1.000km/h im Tiefflug, wurden trotz des einsetzenden 20mm Flugabwehrfeuers, mit 8 Bomben (ein Flugzeug konnte wegen Defekt nicht abwerfen) ganze 5 Treffer erzielt, doch keine der Bomben ging hoch. Die grössten Schäden auf der Fregatte entstanden durch Treffer aus den 30mm Kanonen der Dagger's, einer davon hatte eine Wasserbombe am Heck des Schiffes hochgehen lassen.
Beim Rückflug entgingen die Dagger's noch knapp einer Sea Harrier Patrouille und landeten um 15:00, im Glauben HMS Plymouth versenkt zu haben, wieder in Rio Grande.
Doch HMS Plymouth war nicht gesunken. Wassereinbrüche, verursacht durch die Explosion der Wasserbombe, hatten zwar 6° Schlagseite zur Folge und 5 Mann der Besatzung waren verwundet, doch das Schiff blieb weiter einsatzfähig.

Nur Minuten später, einige Kilometer weiter nördlich in der nächsten Bucht, kam es zur Katastrophe für die britische Task Force. Gegen 12:30 hatten acht A-4B aufgeteilt in die Schwärme DOGO und MASTIN Río Gallegos verlassen. Doch schon beim Auftanken in der Luft wurde die Gruppe fast halbiert, als drei Skyhawks mit vereisten Tankbooms umkehren mussten. Doch DOGO, nun reduziert auf drei Maschinen und MASTIN, bestehend aus nur noch zwei Maschinen setzten den Einsatz fort.

Als die Maschinen das Fitzroy Gebiet erreichten sichteten die Piloten zwar Hubschrauber und Truppen am Land, jedoch keine Schiffe. Nördlich des Einsatzraumes drehten die Skyhawks nach rechts und umflogen das Einsatzgebiet im Osten. Eine Bucht südlicher als eigentlich erwartet wurde die Gruppe fündig.
Dort lagen zwei grosse Angriffschiffe der Royal Auxiliary Fleet - RFA Sir Tristam und RFA Sir Galahad und entluden die "Welsh Guards".
Völlig ungewohnt sahen sich die Piloten kaum Abwehrfeuer ausgesetzt, nur eine einzige SAM stieg auf, gefährdete aber keines der Flugzeuge und so konnte der DOGO Schwarm ohne Probleme RFA Sir Galahad anfliegen und MASTIN sich voll auf RFA Sir Tristam konzentrieren.
Leutnant Cachón flog als erster an und alle drei 227kg Bomben trafen das Heck RFA Sir Galahad. Die zweite Skyhawk konnte wegen Defekt nicht abwerfen und die der dritten verfehlten das Ziel, prallten von der Wasseroberfläche ab und explodierten zwischen den am Strand befindlichen Truppen- und Materialbereitstellungen.

Aus der zweiten Gruppe Skyhawk's verfehlte der erste Pilot das Ziel während Leutnant Galvez zwei 227kg Bomben in RFA Sir Tristam setzte.
Die fünf Skyhakws verließen eine Szene aus Panik, Rauch und Feuer.
Alle drei Bomben auf RFA Sir Galahad waren krepiert, am Schiff gelagerte Munition hatte zu schweren Folgeexplosionen geführt. Das Truppenschiff stand im Vollbrand und brannte eine ganze Woche lang, bevor es am 25. Juni als Seegrab versenkt wird. RFA Sir Tristam war es besser ergangen, dort waren die Bomben nicht hochgegangen und kleine Brände konnten rasch gelöscht werden.

Doch die britischen Verluste durch den Angriff waren horrende. Auf RFA Sir Galahad kommen 48 Mann ums Leben (5 Crewmitglieder, 32 Welsh Guards, 11 andere Armeeangehörige) und auf RFA Sir Tristam deren zwei. Zudem gibt es 57 großteils schwer Verletzte, der überwiegende Teil davon mit Brandverletzungen auch verursacht durch Unmengen ausgelaufenen Öls.

VIII Brigada Aérea (FAA)

? x Dassault Mirage III

VI Brigada Aérea (FAA)

6 x M-5 Dagger

V Brigada Aérea (FAA)

5 x A-4B Skyhawk


HMS Plymouth, Fregatte, Rothesay Klasse (2.800tn)

RFA Sir Galahad, Landungsschiff (5.674 tn)

RFA Sir Tristram, Landungsschiff (5.674 tn)

LCU F4, Landungsboot von HMS Fearless (176 tn)

Neben den hier dargestellten Einsätzen gegen Schiffe, wurden mit Fortschreiten des Konflikts auch noch Einsätze gegen Ziele an Land geflogen.
Insgesamt verloren die argentinischen Fliegerkräfte 23 ihrer Skyhawk's, 2 Mirage III und 11 Dagger's sowie 26 Piloten aus diesen Staffeln.
Im Gegenzug hatte die Royal Navy den Verlust von zwei modernen Typ 42 Zerstörern, zwei Typ 21 Fregatten, einem Landeschiff und einem Hilfsträger zu beklagen. Zudem mussten vier weitere Schiffe wegen schwerer Schäden aus dem Konflikt zurückgezogen werden.

Der Luftkrieg um die Falklands weist einige bemerkenswerte Besonderheiten auf.

Zum einen haben die Argentinier sämtliche Luftkämpfe gegen die Sea Harrier verloren. Das ist insofern bemerkenswert, da bei sämtlichen Begegnungen zwischen Luft/Luft-bewaffneten Mirage III und Dagger's auf der einen sowie Sea Harriern auf der anderen Seite die Argentinischen Flugzeuge jeweils mit mehr Energie (größere Höhe und Geschwindigkeit) in den Luftkampf eintraten und auch in der Lage waren diesen Vorteil für die kurze Zeitspanne eines Luftkampfes zu erhalten. Der entscheidende Unterschied ist wohl eindeutig auf Seiten der Piloten zu suchen, hier erwiesen sich die Briten als wesentlich versierter in Luftkampftaktik als ihre argentinischen Kollegen.

Der zweite bemerkenswerte Faktor ist der immense Schaden den die Royal Navy durch veraltete Flugzeuge, bewaffnet mit ungelenkten freifallenden Bomben, hinnehmen musste. Trotz modernsten elektronischen Einrichtungen und Flugabwehr-Lenkwaffen konnten die Argentinischen Fliegerkräfte weit über 20 Bombentreffer auf den Schiffen der Royal Navy erzielen. Wären nicht viele dieser Bomben nicht Blindgänger gewesen - die, eigentlich für Landziele gedachten Waffen, wurden durch die geringe Abwurfhöhe nicht rechtzeitig scharf - hätte die Royal Navy sehr viel größere Verluste hinnehmen müssen, vermutlich mit erheblichen Konsequenzen auf den Ausgang des Konfliktes.

Martin Rosenkranz


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Letzte Aktualisierung: 08.03.2002